| Titel: | Verbesserungen an den rotirenden Dampfmaschinen, worauf sich John Dickson, Ingenieur in Brook-Street, in der City of London, am 6. März 1839 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. XVIII., S. 81 | 
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                        XVIII.
                        Verbesserungen an den rotirenden Dampfmaschinen,
                           worauf sich John
                              Dickson, Ingenieur in Brook-Street, in der City of London, am
                           6. Maͤrz 1839 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr. 1840,
                              S. 65.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        [Dickson's Verbesserungen an den rotirenden
                           Dampfmaschinen.]
                        
                     
                        
                           Die von mir erfundene rotirende Dampfmaschine ist aus Fig. 46 und 47 zu ersehen.
                              An diesen Figuren ist A die Einlaßröhre, welche den
                              Dampf von dem Kessel her in die Büchse oder Kammer, führt, in der sich das
                              Schiebventil B befindet. Die Oeffnungen C, C, C leiten den Dampf in den inneren Cylinder D ein und aus demselben aus, je nachdem es zum Betriebe
                              der Maschine erforderlich ist. Die Auslaßröhre E leitet
                              den Dampf in die freie Luft oder in einen Verdichtungsapparat, F, F sind die Stüzpunkte, auf welche der Dampf wirkt,
                              während er den Kolben, der in dem Dampfcylinder oder Ringe C spielt, vorwärts treibt. Einer dieser Stüzpunkte wird, um den Kolben
                              vorbeigehen zu lassen, zurükgezogen, während der andere vorgeschoben ist, und diese
                              Bewegung der Stüzpunkte dauert während jedes Umlaufes, den der Kolben vollbringt,
                              abwechselnd fort. Diese Bewegung wird vermittelt durch das Excentricum G, und zwar mittelst der beiden kleinen Hebel H, H und der zu diesen gehörigen Theile. Das Excentricum
                              läuft, da es an der Hauptwelle I angebracht ist, mit dem
                              inneren Cylinder und dem Kolben, die sich gleichfalls an dieser Welle befinden,
                              zugleich um. Der Kolben K besteht aus Metall, und ist um
                              seine Theile stets so ausgespannt zu erhalten, daß sie dampfdicht schließen, mit
                              einer Feder, die auf zwei Keile wirkt, ausgestattet. Um diese Einrichtung in der
                              Zeichnung ersichtlich zu machen, ist die Dekplatte des Kolbens weggenommen gedacht.
                              L, L sind die Anwellen, in denen die Hauptwelle
                              ruht. In den um den inneren Cylinder laufenden hohlen Räumen sind weiche Lieberungen
                              M, M, M angebracht, um hiedurch einen dampfdichten
                              Verschluß zu erzeugen. Gegen diese Liederungen sind die metallenen Ringe N, N angelegt, und auf diese Ringe wirken die Zapfen O, O, O, womit man, wenn es erforderlich ist, die
                              Liederungen festem anziehen kann. Diese Zapfen sind mit zwei Büchsen P, P umgeben, die man jeder Zeit, so oft die Liederungen
                              einer Ausbesserung bedürfen, herausnehmen kann, ohne daß dabei die übrigen Theile der Maschine eine
                              Störung erleiden. Die beiden Stopfbüchsen Q, Q, welche
                              die Stangen R, R umschließen, dienen dazu, diese Stangen
                              beim Zurükziehen und Vorwärtstreiben der Stüzpunkte F, F
                              dampfdicht schließend zu erhalten. S, S sind zwei Führer
                              für die Bewegung, die von dem Excentricum aus den Hebeln H,
                                 H, mitgetheilt wird. T ist ein Griff, ein
                              Getrieb, und eine Verzahnung, womit sich der Schieber B
                              bewegen läßt, um die Maschine in Gang zu sezen, oder anzuhalten, oder um ihre
                              Bewegung umzukehren, da zu allen diesen Zweken kein weiteres Ventil erforderlich
                              ist.
                           Als meine Erfindung erkläre ich den an der Hauptwelle angebrachten sogenannten
                              inneren Cylinder, welcher aus zwei hohlen Räumen besteht, und der sowohl den Dampf
                              von dem Kessel herleitet, um ihn auf den Kolben wirken zu lassen, als auch den Dampf
                              in die freie Luft oder in einen Verdichter entweichen läßt, da diese Maschine sowohl
                              mit hohem als mit niederem Druke arbeiten kann. Ferner erkläre ich als solche die
                              sogenannte Nase (nozel), an deren Ende sich ein Schieber
                              mit drei Löchern befindet, und womit man die Maschine in Gang sezen oder anhalten,
                              ihren Gang umkehren, oder auch die Communication zwischen der Maschine und dem
                              Kessel gänzlich unterbrechen kann. In dieser Nase befinden sich drei den
                              Schieberöffnungen entsprechende Höhlungen, nämlich eine für den Eintritt, eine für
                              den Austritt des Dampfes, und eine zum Behufe des Entweichens desselben in die freie
                              Luft oder in einen Verdichtungsapparat. Ferner erkläre ich als meine Erfindung die
                              Büchse, durch welche man zu den Liederungen, womit der innere Cylinder dampfdicht
                              schließend erhalten wird, gelangen kann. Diese Liederungen können entweder aus
                              weichen elastischen Substanzen oder auch aus Metallen bestehen. Endlich erkläre ich
                              als meine Erfindung den Kolben K, der ganz aus Metall
                              besteht, an den Kanten abgerundet ist, und dessen Theile durch zwei Keile und eine
                              Feder so ausgespannt erhalten werden, daß sie dampfdicht an den Cylinder passen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
