| Titel: | Verbesserter rauchverzehrender und Brennmaterial ersparender Ofen für Dampfkessel und zu anderen Zweken, worauf sich Thomas Hall, Messinggießer von Leeds in der Grafschaft York, am 21. Febr. 1839 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. XXII., S. 94 | 
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                        XXII.
                        Verbesserter rauchverzehrender und Brennmaterial
                           ersparender Ofen fuͤr Dampfkessel und zu anderen Zweken, worauf sich Thomas Hall, Messinggießer von
                           Leeds in der Grafschaft York, am 21. Febr. 1839
                           ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Febr. 1840, S.
                              348.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Hall's verbesserter Ofen fuͤr Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung des Patentträgers beruht darauf, daß er unter einem Kessel zwei oder
                              mehrere Feuerstellen mit den dazu gehörigen Feuerzügen und Registern anbringt, damit
                              die bei der Verbrennung des frisch eingetragenen Brennmateriales sich entwikelnden
                              Rauchmassen und Gase auf ihrem Uebergange über das auf der benachbarten Feuerstelle
                              glimmende Feuer verbrannt und verzehrt werden. Bewerkstelligt wird dieß durch
                              Abtheilung des Ofens in zwei oder mehrere Feuerstellen, welche abwechselnd mit
                              frischem Brennmateriale gespeist werden, damit die Kohle in der einen Feuerstelle,
                              über welche der frische Rauch geleitet wird, vorher stets zum Rothglühen kommt. Die
                              Direktion erhält der Rauch und der Dunst durch Register, welche sich an den Enden
                              der Oefen befinden. Durch diese Register kann die Communication des Feuerzuges mit
                              jener Feuerstelle, auf die das frische Brennmaterial eingetragen wird, unterbrochen,
                              und der Rauch zum Behufe seiner Verbrennung über das rothglühende Brennmaterial in
                              der zunächstliegenden Feuerstelle getrieben werden.
                           Fig. 77 ist
                              ein Quer- und Fig. 78 ein
                              Längendurchschnitt durch die Mitte eines der neuen Erfindung gemäß gebauten Ofens,
                              der hier durch eine in der Mitte angebrachte, der Länge nach laufende Scheidewand
                              a in zwei Fächer A, B
                              abgetheilt ist. Um dem Rauche die gehörige Richtung geben zu können, sind Register
                              b, c vorhanden, welche sich in den Falzen d, d, d, d auf- und nieder schieben lassen. An
                              den unteren Enden dieser Register sind, wie man in Fig. 77 sieht, die
                              Verzahnungen e, e befestigt, in welche ein Zahnrad f, das mittelst eines an dem Ende der Spindel h fixirten Getriebes g in Bewegung gesezt
                              wird, eingreift. Zum Umtreiben des Getriebes g dient
                              eine an dem entgegengesezten Ende der Spindel h
                              angebrachte Kurbel i.
                           In Fig. 77 ist
                              das Register c aufgezogen, und das Register b herabgelassen gedacht. Das Feuer B hat eben eine frische Lieferung Brennmaterial
                              empfangen; das Feuer A dagegen brennt lebhaft und läßt
                              wenig oder gar keinen Rauch aufsteigen. Da das dem Feuer B angehörige Register den aus diesem Feuer aufsteigenden Rauch hindert,
                              direct in den Feuerzug überzugehen, so wird der Rauch mitsammt den Gasen und Dünsten
                              gezwungen, durch die in der Scheidewand a befindliche
                              seitliche Oeffnung in das Feuer A überzugehen, und
                              daselbst zum Behufe der Verbrennung über das rothglühende Brennmaterial zu
                              streichen, bevor ein Entweichen in den den Kessel umgebenden Hauptfeuerzug Statt
                              finden kann. Wenn das Feuer B lebhaft auflodert und
                              keinen Rauch mehr ausstößt, so wird das ihm angehörige Register herabgesenkt und
                              dafür das Register des Feuers A emporgehoben, was beides
                              gleichzeitig mittelst des oben angeführten Rades und der zu ihm gehörigen Verzahnung
                              vollbracht wird. Ist dieß geschehen, so speist man das Feuer A mit frischem Brennstoffe, wo dann der aus ihm aufsteigende Rauch durch
                              die in der Scheidewand a befindliche Oeffnung über das
                              rothglühende Feuer B streichen und dabei verbrannt
                              werden wird.
                           Schließlich bemerkt der Patentträger, daß er sich nicht an die in der Zeichnung
                              ersichtliche Anordnung der Theile binde, da diese ohne Beeinträchtigung des
                              Principes, auf dem eigentlich die Erfindung beruht, verschieden modificirt werden
                              kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
