| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication von Glaubersalz, worauf sich Laurence Rowe, Seifenfabrikant von Brentford in der Grafschaft Middlesex, am 16. April 1839 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. XLVI., S. 192 | 
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                        XLVI.
                        Verbesserungen in der Fabrication von
                           Glaubersalz, worauf sich Laurence
                              Rowe, Seifenfabrikant von Brentford in der Grafschaft Middlesex, am 16. April 1839 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                              Maͤrz 1840, S. 119.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Rowe's Apparat zur Fabrication von Glaubersalz.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung betrifft eine eigene Anwendung des Wassers zur Verdichtung des
                              salzsamen Gases sowohl als der sonstigen, bei der Glaubersalz-Fabrication
                              sich entwikelnden schädlichen Gase. Sie besteht in einem Schlote oder Schlauche,
                              welcher von dem Ofen in den Schornstein führt, und dabei über einen Canal läuft, in
                              welchem das zur
                              Verdichtung verwendete Wasser abläuft. Dieser Schlauch, der so weit seyn muß, daß
                              die Gase über dem Wasser frei hinziehen können, steigt in einer geeigneten
                              Entfernung von dem einen Ende auf 16 Fuß oder auch auf irgend eine andere, der Größe
                              der Werke entsprechende Höhe empor, und hierauf mehreremale abwechselnd auf und
                              nieder, so daß eine Reihe von Kammern entsteht, in denen die Gase abwechselnd auf
                              und nieder steigen müssen. Diese Kammern sind abwechselnd einmal oben und einmal
                              unten geschlossen, und zwar oben durch die Bak- oder Bausteine, aus denen der
                              Schlauch gebaut ist, unten dagegen durch das in dem Canale befindliche Wasser,
                              welches bis über die Löcher oder Bögen, durch die es strömt, emporreichen muß, damit
                              kein Gas durch diese Löcher oder Bögen entweichen kann. Dergleichen auf- und
                              niedersteigende Kammern sollen so viele vorhanden seyn, als es die Größe der Werke,
                              in denen die Fabrication betrieben wird, erheischt. Ich fand vier aufsteigende und
                              eben so viele absteigende Kammern von je 16 Fuß Höhe und 2 Fuß Weite zur Reinigung
                              der Producte von 6 Oefen und zur wöchentlichen Zersezung von 13 Tonnen Kochsalz
                              vollkommen genügend. Der Austritt der Gase in den Schornstein ist nur dann möglich,
                              wenn sie durch alle diese Kammern gegangen und dabei dem von mir erfundenen
                              Reinigungsprocesse ausgesezt gewesen sind.
                           Zum Behufe der Reinigung der Gase auf dem Durchgange durch diese Kammern und zum
                              Behufe der Verdichtung und Abscheidung der nachtheilig wirkenden Gase bringe ich
                              über dem Scheitel des Schlauches einen Wasserbehälter an, und zwar in solcher Höhe,
                              daß das Wasser einem bedeutenden Druke ausgesezt ist. Von diesem Behälter aus leite
                              ich das Wasser in Röhren an die Böden der Kammern herab, und unter diesen Böden
                              biege ich die Röhrenenden solchergestalt auf, daß das aus ihnen austretende Wasser
                              vermöge des auf dasselbe wirkenden Drukes beinahe bis zur Deke der Kammern in einem
                              Strahle emporgetrieben wird. Das Wasser zerstäubt sich hiebei und fällt als feiner
                              Regen in den Schlauchkammern, in denen die Gase vorwärts zu strömen trachten, herab.
                              Die Wasserröhren können entweder innerhalb oder außerhalb der Kammern herabgeleitet
                              werden; in ersterem Falle müssen sie aus glasirter Töpferwaare oder aus irgend einem
                              anderen Materiale, welches von den sauren Gasen nicht angegriffen wird, bestehen.
                              Die Mündung, bei der das Wasser aus den Röhren austritt, kann rund seyn, oder auch
                              irgend eine andere zu größerer Zerstäubung des Wassers beitragende Form haben.
                              Nachdem das Wasser auf diese Weise sowohl beim Hinaufsprizen als beim Herabfallen
                              mit den Gasen in Berührung gekommen, ihnen hiebei eine sehr große Oberfläche
                              dargeboten, und somit
                              die Verdichtung der schädlich wirkenden Gase vollbracht hat, fließt es zugleich mit
                              diesen verdichteten Gasen in dem am Grunde befindlichen und eigens dafür bestimmten
                              Canale ab.
                           Nach einem anderen Verfahren, dessen ich mich gleichfalls mit Vortheil bediente, ließ
                              ich von einem Wasserbehälter aus in einer Reihe von Röhren in den oberen Theil einer
                              jeden der Kammern Wasser eintreten und in den Kammern selbst über mehrere etwas
                              schief geneigte Bretter herabfallen, wodurch gleichfalls eine große, zur Reinigung
                              der Gase dienende nasse Oberfläche erzeugt wurde. Ich gebe jedoch der zuerst
                              beschriebenen Vorrichtung den Vorzug.
                           Fig. 41 zeigt
                              meinen Apparat in einem Längendurchschnitte; Fig. 42 und 43 sind
                              Querdurchschnitte einer der Kammern. a ist der Schlauch;
                              b der Schornstein; c, c,
                                 c die auf- und niedersteigenden Kammern des Schlauches; d der Canal für das abfließende Wasser; e der über den Kammern angebrachte Wasserbehälter, von
                              dem aus für jede Kammer eine Röhre f herabsteigt, deren
                              unteres Ende innerhalb der Kammer aufgebogen ist. Die Pfeile deuten die Richtung an,
                              in der die Gase strömen.
                           
                        
                     
                  
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