| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. LVII., S. 230 | 
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                        LVII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 29. Febr. bis 28. März 1840 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem James Beaumont
                                    Neilson in Glasgow: auf verbesserte
                                 Methoden das Eisen zu firnissen, um es gegen Oxydation zu schuͤzen. Dd. 29. Febr.
                                    1840.
                              
                           
                              Dem Rowland Macdonald
                                    Stephenson, Civilingenieur in Upper Thames Street: auf eine
                                 verbesserte Methode auf Theatern die Scenerien aufzustellen, zu
                                 veraͤndern und zu richten. Dd. 29. Febr. 1840.
                              
                           
                              Dem Richard Edwards
                                 am Fairfield Place, Bow: auf verbesserte Apparate, um sich Licht zu verschaffen.
                                 Dd. 29. Febr.
                                    1840.
                              
                           
                              Dem John Sylvester,
                                 Ingenieur in Great Russell Street: auf eine verbesserte Construction der
                                 Thuͤren und Rahmen zum Verschließen der Ofenloͤcher,
                                 Aschenraͤume, Schornsteine etc. Dd. 3. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Joseph Shore in
                                 Birmingham: auf Verbesserungen im Conserviren und
                                 Firnissen gewisser Metalle und Legirungen. Dd. 3. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem James Horne Esq.
                                 in Clapham Common: auf Verbesserungen an den Stopfbuͤchsen der
                                 Drukpumpen. Dd. 3.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Joseph Clisild
                                    Daniell in Limpley Stoke, Bradford, Grafschaft Wilts: auf eine
                                 verbesserte Methode das Eintraggarn fuͤr ganz und gemischt wollene
                                 Tuͤcher zuzubereiten. Dd. 3. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem John Rangeley in
                                 Camberwell: auf Verbesserungen im Bau der Eisenbahnen und im Treiben der
                                 Eisenbahnwagen. Dd. 3. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem William Craig,
                                 Ingenieur in Glasgow, und William Douglas Sharp, Ingenieur in Stanley
                                 Pertshire: auf. Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten, Spinnen und
                                 Dupliren der Baumwolle, des Flachses und der Wolle. Dd. 3. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Joseph Newton in
                                 High Bridge Mill, York, und George Collier, ebendaselbst: auf eine Verbesserung an den
                                 Webestuͤhlen zum Weben gemusterter Zeuge. Dd.
                                 4. Maͤrz. 1840.
                              
                           
                              Dem Joseph Bower in
                                 Hunslet, York: auf eine Verbesserung in der Sodafabrication. Dd. 4.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Charles Alexander
                                    Pellerin im Leicester Square: auf Verbesserungen an musikalischen
                                 Blas- und Saiteninstrumenten. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 4.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Charles Kober im
                                 Leadenhall Street: auf Verbesserungen im Befestigen der Farben auf Wollentuch.
                                 Dd. 7.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Der Caroline Sophia
                                    Cox in Addison Road, Kensington: auf eine verbesserte Methode die
                                 Kanten oder Raͤnder der einzelnen Theile von Schuhen, Stiefeln etc. an einander zu
                                 befestigen oder mit einander zu verbinden. Dd. 7. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Joseph Atkinson
                                 in Roundhill, York: auf Verbesserungen an der Dresch- und
                                 Ausschwingmaschine. Dd. 7. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Robert Molineux
                                 in Southampton Row: auf Verbesserungen an Chronometern. Dd. 7. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem William Maltlby,
                                 Chemiker am Mile End, und Richard Cuerton in Percy Street: auf sein Verfahren
                                 gerbstoff- und farbstoffhaltige Substanzen auszukochen und die erhaltene
                                 Fluͤssigkeit abzudampfen. Dd. 7. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Luke Hebert,
                                 Civilingenieur in Birmingham: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Grabscheiten und Schaufeln, Pfropfinstrumenten und
                                 aͤhnlichen Werkzeugen. Dd. 7. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Hayward Tyler,
                                 Ingenieur in Milton Street, Cripplegate: auf Verbesserungen an dem Apparate zum
                                 Saͤttigen von Fluͤssigkeiten mit Gasarten, ferner um Flaschen mit
                                 gesaͤttigten Fluͤssigkeiten zu fuͤllen und dann zu
                                 verschließen. Dd. 7. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem James Knowles in
                                 Little Bolton, Lancaster: auf eine verbesserte Einrichtung der Apparate zum
                                 Speisen der Dampfkessel mit Wasser. Dd. 10. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem George Gwynne in
                                 Portland Terrace, Regent's Park: auf Verbesserungen in
                                 der Kerzenfabrication und in der Behandlung der Oehle und Fette. Dd. 10.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem William Forrester
                                 in Barrhead Renfrew: auf Verbesserungen im Schlichten, Staͤrken und
                                 Zurichten des Zettels fuͤr Gewebe, so wie an der hiezu erforderlichen
                                 Maschinerie, Dd. 11. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Thomas Peel in
                                 Bread Street, Cheapside: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Richard Smith und
                                 Richard Hacking
                                 in Bury, Lancaster: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Streken, Vorspinnen
                                 und Spinnen der Baumwolle, Wolle und anderer Faserstoffe. Dd. 13. Maͤrz
                                    1840.
                              
                           
                              Dem Etienne Robert
                                    Gaubert, Professor der Mathematik in
                                 Paris: auf ein verbessertes Letternpult fuͤr
                                 Schriftsezer. Dd. 13. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem James Hadden
                                    Young und Adrien
                                    Delcombe, beide in Lille in Frankreich: auf eine verbesserte Art
                                 die Buchdrukerlettern aufzusezen. Dd. 13. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Robert Varicas in
                                 Burton Crescent: auf seine Methode Gewebe und Leder wasserdicht zu machen. Dd. 16.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem William Crofts in
                                 Radford, Nottingham: auf Verbesserungen an der
                                 Maschinerie zur Fabrication gemusterter Bobbinnetspizen und anderer gemusterter
                                 Fabricate. Dd. 16.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Jean François Victor
                                    Fabien in King William Street, London: auf Verbesserungen an den rotirenden Dampfmaschinen.
                                 Dd. 16.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Thomas Craddock
                                 in Broadheath, Radnor:. auf Verbesserungen an Dampfmaschinen und Dampfkesseln.
                                 Dd. 16.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Richard Smith und
                                 Richard Hacking
                                 in Bury, Lancaster: auf Verbesserungen an den Spinnmaschinen fuͤr
                                 Baumwolle etc. Dd. 16. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Isham Baggs in
                                 Cheltenham: auf Verbesserungen im Graviren, welche
                                 auch auf die Lithographie anwendbar sind. Dd. 17. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Moses Poole im
                                 Lincoln's Inn: auf Verbesserungen im Bereiten der Lauge zum Seifensieden. Von
                                 einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 17. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Samuel Seaward,
                                 Ingenieur an den Canal Iron Works, Poplar: auf Verbesserungen an den
                                 Dampfmaschinen und in der Anwendung derselben zur Schifffahrt. Dd. 17.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Sir William
                                    Burnett im Somerset House: auf sein Verfahren Wolle und andere
                                 Faserstoffe gegen das Verderben zu schuͤzen. Dd. 19. Maͤrz
                                    1840.
                              
                           
                              Dem John Jackson in
                                 Manchester: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Naͤgeln, Schrauben, Bolzen und Nieten. Dd.
                                 19. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Thomas Stirling
                                 im Limehouse: auf Verbesserungen in der Fabrication von Brennmaterial. Dd. 20.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Francis William
                                    Gerish in East Road, City Road: auf Verbesserungen an den Schloͤssern
                                 und Schluͤsseln, so wie an deren Befestigungsmitteln fuͤr
                                 Thuͤren, Schiebladen etc. Dd. 20. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Charles Keene am
                                 Sussex Place, Regent's Park: auf Verbesserungen im
                                 Glaͤtten des Leders und der Zeuge. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 23. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery Lane: auf seine Methode Holz und andere faserige
                                 Stoffe dauerhafter zu machen und zu conserviren. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 23. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Samuel Hill in
                                 Sloane Street, Chelsea: auf Verbesserungen in der
                                 Bereitung von Brod und Biscuit. Dd. 25. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Elhanan Bicknell
                                 in Newington Butts, Surrey: auf sein Verfahren den festen Bestandtheil des Talgs
                                 und anderer Fette von dem fluͤssigen abzuscheiden. Von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 25. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem William Palmer in
                                 Sutton Street, Clerkenwell: auf Verbesserungen in der Kerzenfabrication. Dd. 25.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Henry Smith in
                                 Birmingham: auf Verbesserungen an den Gasbrennern und
                                 Lampen. Dd. 25.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem George Richards
                                    Elkington und Henry Elkington in Birmingham: auf
                                 Verbesserungen im Plattiren gewisser Metalle. Dd.
                                 25. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Joseph Crosfield
                                 in Warrington: auf Verbesserungen in der Fabrication von Tafelglas. Dd. 25.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Samuel Knight,
                                 Bleicher in Woodhouse Mills, Lancaster: auf Verbesserungen an den Apparaten zum
                                 Laugen, Chloren und Saͤuern der Baumwollen- und Leinenzeuge. Dd. 25.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem James Hay in
                                 Belton, Haddington, Schottland: auf einen verbesserten Pflug. Dd. 25.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Henry Philip
                                    Rouquette in Norfolk Street, Strand: auf ein neues Pigment. Von
                                 einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 25. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem James Sabberton
                                 in Great Pultney Street, Golden Square: auf ein Befestigungsmittel fuͤr
                                 die Lederstreifen am Fuße der Hosen. Dd. 26. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Alexander Southwood
                                    Stocker in Birmingham: auf Verbesserungen
                                 in der Fabrication von Roͤhren zur Gasleitung und anderen Zweken. Dd. 27.
                                    Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Richard Prosser,
                                 Civilingenieur in Cherry Street, Birmingham: auf
                                 Verbesserungen an der Maschinerie zur Fabrication von Roͤhren. Dd. 27. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem Henry Kirk in
                                 Upper Norton Street, Portland Place: auf ein Surrogat des Eises zum
                                 Schlittschuhlaufen; dieselbe Composition ist auch zur Verfertigung von
                                 Zierrathen anwendbar. Dd. 28. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              Dem John Bethell am
                                 St. John's Hill, Wandsworth: auf Verbesserungen in der Behandlung und
                                 Zubereitung gewisser Oehle und Fette. Dd. 28. Maͤrz 1840.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. April 1840, S. 230.)
                              
                           
                        
                           Chapman's Verbesserungen an den Dampfmaschinen.
                           Das Mechanics' Magazine macht in seiner Nr. 864 sehr
                              preisende Erwaͤhnung einer von Hrn. George Chapman in Whitby gemachten Erfindung,
                              auf welche unterm 13. Jan. 1838 in England ein Patent genommen wurde, und die eine
                              bedeutende Ersparniß beim Betriebe der Dampfmaschinen bedingen soll. Die neue
                              Vorrichtung, welche der Erfinder eine Expansionssteuerung (expansion gear) nennt, ist mit dem Governor in Verbindung gebracht, so daß
                              die Maschine selbst die Thaͤtigkeit des Dampfes je nach der zu vollbringenden
                              Arbeit regulirt. Hr. Croßkill
                              von den Beverly-Eisenwerken bemerkt uͤber die neue Vorrichtung, daß
                              seine Dampfmaschine mit ihr bei einem um ein Drittheil geringeren Verbrauche an
                              Brennmaterial um ein Drittheil mehr Arbeit vollbringe, und daß die Erfindung nur
                              bekannt zu werden braucht, um allgemein und namentlich da, wo es an Kraft mangelt,
                              in Anwendung gezogen zu werden. – Die HHrn. Grimstan und Comp. an den Clifford-Mills
                              bezeugen, daß sie an ihrer Maschine von 8 Pferdekraͤften, seit sie mit der
                              neuen Vorrichtung ausgestattet worden, taͤglich ungefaͤhr 8 Cntr.
                              Steinkohlen ersparen. – Die HHrn. Brainbridge und Sohn an der Papiermuͤhle von Tees endlich
                              berichten, daß sie den Chapman'schen Apparat seit
                              mehreren Monaten an ihrer Dampfmaschine von 30 Pferdekraͤften angebracht,
                              mehrfache Versuche damit angestellt haben, und mit den Ergebnissen derselben im
                              hoͤchsten Grade zufrieden sind. Die dadurch bedingte Ersparniß an
                              Brennmaterial schlagen sie zu 25 Proc. an, indem die Maschine mit dem neuen Apparate
                              um ein ganzes Viertheil mehr Arbeit liefert, als fruͤher, wo sie nur durch
                              die Governors allein regulirt wurde. Die mit dem Dampfindicator erhaltenen Figuren
                              und die daraus berechneten Daten zeigten gleichfalls, daß die Maschine jezt
                              kraͤftiger und mit groͤßerer Wirksamkeit arbeitet als
                              fruͤher.
                           
                        
                           Ueber die Dampfschifffahrt auf dem atlantischen Ocean.
                           Die Shipping Gazette und nach dieser das Mechanics' Magazine in seiner Nr. 861 enthaͤlt
                              folgende Notizen uͤber die Leistungen der atlantischen Dampfboote vom 9.
                              April 1838, wo der Great-Western zum ersten Male abfuhr, angefangen, bis zur
                              Ruͤkkehr des Liverpool am 11. Decbr. 1839.
                           
                              
                                 Der Great-Western vollbrachte in
                                    dieser Zeit
                                 11 Reisen
                                 
                              
                                   –  
                                    Royal William
                                   3   –
                                 
                              
                                   –  
                                    Liverpool
                                   6   –
                                 
                              
                                 Die British Queen
                                   3   –
                                 
                              
                           Im Durchschnitte brauchte ein Segelschiff zur Ueberfahrt von Liverpool nach
                              New-York 33 Tage 42 Minuten; die Dampfschiffe dagegen legten die Fahrt im
                              Durchschnitte in 17 Tagen 18 Stunden zuruͤk. Die Ueberfahrt von
                              New-York nach Liverpool wird von den Segelschiffen im Durchschnitte in 22
                              Tagen 16 Stunden, von den Dampfschiffen im Durchschnitt in 16 Tagen 18 Stunden
                              bewerkstelligt.
                           Die kuͤrzeste Ueberfahrt von Liverpool nach New-York machte das
                              Segelschiff Roscius; es brauchte 19 Tage; die kuͤrzeste Fahrt des
                              Great-Western betrug zweimal 13 Tage und einige Stunden. Dagegen brauchten in
                              dem oben angefuͤhrten Zeitraume 4 Segelschiffe 22 Tage, und 75 zwischen 30
                              und 48 Tage. Von New-York nach Liverpool sind 4 Segelschiffe in 16, 2 in 17,
                              4 in 18, und 5 in 19 Tagen gefahren; die uͤbrigen 75 dagegen brauchten
                              zwischen 20 und 36 Tage.
                           Bei der Untersuchung des Great-Western am Schlusse seiner 11 Fahrten, in denen
                              er die Streke von 35,000 See-Meilen zuruͤkgelegt hatte, zeigte sich
                              das ganze Schiff in einem durchaus trefflichen Zustande.
                           Die Great-Western-Dampfschiffcompagnie hat den Bau eines großen
                              eisernen Dampfbootes, fuͤr das ein eigener Dok ausgegraben wurde, begonnen.
                              Das Schiff wird 300 Fuß Laͤnge, 45 Fuß Breite und 30 Fuß Tiefe bekommen. Die
                              Kielplatte wird einen Zoll Metalldike bekommen; die uͤbrigen Platten dagegen
                              nur 5/8 Zoll. Die Rippen sollen aus eigens hiezu winkelig ausgewalzten Eisenstangen
                              bestehen, und in Zwischenraͤumen von 18 Zollen von einander angebracht
                              werden. Der Durchschnitt des mittleren Theiles des Schiffes soll nach dem von Romné im J. 1790 aufgestellten Principe gebaut
                              werden. Die Cylinder der Maschinen, von denen jede 500 Pferdekraͤfte bekommen
                              soll, werden 110 Zoll Durchmesser und 8 Fuß 6 Zoll Kolbenhub haben. Die Kessel
                              werden in drei Theilen gebaut. Dieser im Großen ausgefuͤhrte Versuch wird
                              darthun, was man von den eisernen Dampfschiffen erwarten darf. Wir fuͤgen nur
                              noch bei, daß das zwischen London und Ipswich fahrende eiserne Dampfschiff Orwell
                              waͤhrend der lezten Stuͤrme seine Fahrt von 112 Meilen mehreremale in
                              7 Tagen vollbrachte, und zwar mit Einschluß des Anhaltens zu Gravesend, Harwich und
                              anderen Orten.
                           
                        
                           Billette's Rettungsboje.
                           Hr. Billete, Lieutenant in der
                              franzoͤsischen Marine, ist der Erfinder einer neuen Rettungsboje, welche vor
                              der bisher gebraͤuchlichen englischen mehrere wichtige Vorzuͤge hat.
                              Der Gebrauch der neuen Vorrichtung ist sehr einfach, denn es genuͤgt, um sich
                              ihrer zu bedienen, das Jolltau abzuschneiden oder schließen zu lassen, indem beim
                              Hinabfallen desselben in das Meer der Leuchtapparat durch sein eigenes Gewicht in
                              Wirksamkeit gebracht wird. Dieser Apparat besteht aus einem kupfernen Cylinder, in
                              welchem eine Lunte enthalten ist, die 40 Minuten lang, also laͤngere Zeit als
                              zur Rettung eines in das Meer Gefallenen je erforderlich ist, brennt. Das Feuerwerk
                              der englischen Rettungsbojen brennt nur 15 Minuten, was oft nicht genuͤgt;
                              auch schmilzt die bleierne Roͤhre, worin es enthalten ist, im Maaße des
                              Abbrennens, wo dann das geschmolzene Blei nicht selten auf den Verungluͤkten
                              herabtropft. Ferner geschieht an den englischen Bojen die Entzuͤndung
                              mittelst eines Steinfeuers, welches nicht selten versagt. Endlich kostet der
                              englische Apparat 180 Fr.; der franzoͤsische aber nur 2 1/2 bis 3 Fr. (Echo du monde savant, No. 508.)
                           
                        
                           Ueber eine neue hydraulische Maschine des Hrn. de Caligny.
                           Hr. Coriolis berichtete der
                              Akademie in Paris in einer der lezten Januarsizungen uͤber eine neue, von
                              Hrn. de Caligny erfundene
                              hydraulische Maschine, uͤber die wir nach dem Mémorial encyclopédique, Jan. 1840, S. 30 Folgendes
                              mittheilen. „Die neue Maschine soll die Wirkung eines
                                 Wassergefaͤlles direct an Pumpen oder an irgend eine andere Maschine,
                                 welche vermoͤge einer Hin- und Herbewegung einen Nuzeffect
                                 hervorbringt, mittheilen. Sie bewirkt dieß durch die periodischen Schwingungen
                                 des als Triebkraft dienenden Wassers in einem Heber oder in einer Roͤhre,
                                 durch welche das Wasser stroͤmt, um von dem hoͤheren Stande auf
                                 den tieferen herab zu gelangen. Sie sezt demnach einen Schwimmer in eine
                                 Wechselbewegung, und dieser uͤbertraͤgt die Wirkung des
                                 Wassergefaͤlles an die Maschine. Der Vorgang hiebei ist folgender. Das
                                 als Triebkraft dienende Wasser der hoͤher gelegenen Wasserleitung
                                 durchlaͤuft, um in die tiefer gelegene Wasserleitung zu gelangen, einen
                                 weiten Heber oder eine weite Roͤhre, die unter die leztere Wasserleitung
                                 hinabsteigt. Die Fluͤssigkeit gelangt jedoch nicht in
                                 gleichfoͤrmigem Strome, sondern periodisch in diesen Heber, und zwar
                                 vermoͤge des Spieles eines Schuzbrettes oder einer beweglichen
                                 kreisrunden Klappe, womit die Communication zwischen der Hoͤhe der
                                 Roͤhre und dem Wasser, welches von der Oberflaͤche der
                                 hoͤher gelegenen Wasserleitung herbeigelangt, abgesperrt oder
                                 eroͤffnet werden kann. Nachdem das Wasser anfaͤnglich die
                                 Roͤhre erfuͤllt hat, und wenn es mit einer steigenden
                                 Geschwindigkeit auszufließen beginnt, faͤllt das Wasser, weil der Abfluß
                                 groͤßer ist als der Zufluß. Ist dieß der Fall, so wird die Klappe durch
                                 einen Schwimmer geschlossen, wo dann der Ausfluß nur mehr vermoͤge eines
                                 Sinkens des Wassers in der Roͤhre Statt finden kann. Kraft der erlangten
                                 Geschwindigkeit uͤbersteigt dieses Sinken das untere Niveau, worauf dann
                                 eine nach Aufwaͤrts draͤngende Oscillirung erfolgt.“
                              								
                           
                        
                           Ueber
                                 Brunier's Hebemaschine für Fluͤssigkeiten.
                           Der ruͤhmlich bekannte Mechaniker Brunier in Paris
                              hat eine Maschine erfunden, welche gemaͤß den Versuchen, die in der
                              Maschinenwerkstaͤtte der HHrn. Chelers in Arras damit angestellt wurden, vollkommen
                              genuͤgende Resultate gibt. Der Dampf spielt in dieser Maschine eine
                              bedeutende Rolle, allein er wirkt nicht auf den Kolben eines Cylinders, sondern
                              vollbringt seine Wirkung in den Roͤhren selbst. Die Wirkung beruht auf der
                              Erzeugung eines Vacuums, oder vielmehr, wie an den gewoͤhnlichen Pumpen, auf
                              der Verduͤnnung der Luft, nur mit dem Unterschiede, daß hier eine ganze Reihe
                              von Roͤhren und Behaͤltern mit einander in Verbindung gebracht sind,
                              um das Wasser auf eine beliebige Hoͤhe heben, und selbst auf dieser
                              Hoͤhe ununterbrochen ausfließen lassen zu koͤnnen. Die
                              Verduͤnnung der Luft bewirkt der Erfinder durch Anwendung des Dampfstrahls
                              auf eben so einfache als wohlfeile Weise. Die Fluͤssigkeit tritt mit großer
                              Geschwindigkeit aus dem Behaͤlter aus und reißt eine große Menge Luft mit
                              sich fort, so daß eine mit dem Behaͤlter und der aͤußeren Luft
                              communicirende Birnprobe in ersterem eine Queksilberhoͤhe von 30 bis 36
                              Centim. andeutet, wonach also der Druk daselbst 30 bis 36 Centim. betraͤgt.
                              Wenn einmal der Dampfstrom seine Wirkung hervorgebracht hat, so wird, wenn man das
                              anstoßende Saugroͤhr oͤffnet, die Luft aus diesem lezteren in den
                              Behaͤlter stuͤrzen, und eine Wassersaͤule heben.
                              Vermoͤge einer sehr sinnreichen Vorrichtung erleidet die Verduͤnnung
                              in dem Behaͤlter durch das Eindringen dieser Luft, welche von sehr großer Dichtheit ist, keine
                              Veraͤnderung; ja deren Wirkung wird sogar durch die Wirkung des Dampfes noch
                              gesteigert. Es ist wirklich merkwuͤrdig, daß bei den Versuchen
                              waͤhrend der ganzen Dauer des Schoͤpfprocesses die Differenz zwischen
                              der Elasticitaͤt der Luft, des Behaͤlters und jener der
                              Saugroͤhre bestaͤndig 10 Centim. betrug, indem das Queksilber in der
                              Saugroͤhre auf 30, in dem Behaͤlter dagegen auf 40 Centim. stand. Hr.
                              Brunier hat ein ganz
                              eigenes System erdacht, um das zufließende Wasser in jedem Stokwerke in einen
                              großen, zur Speisung mehrerer großer Saugroͤhren dienenden Behaͤlter
                              ausfließen zu machen. Dieser Uebergang des Wassers aus einem Behaͤlter in den
                              anderen wird mittelst eines Schwimmers bewirkt, der, indem er durch das zufließende
                              Wasser von Unten nach Oben gedraͤngt wird, die Communication zwischen der
                              Luft der Steigroͤhren und der verduͤnnten Luft des Behaͤlters
                              absperrt, und gleichzeitig zwei Klappen, durch welche atmosphaͤrische Luft
                              eintritt, hebt. Diese Luft bewirkt vermoͤge des Drukes auf das bereits
                              gehobene Wasser ein Zuruͤksinken der Steigungsklappe, wo dann das Wasser in
                              den benachbarten Behaͤlter austreten kann. Dieser Austritt konnte vor dem
                              Eintritte der aͤußeren atmosphaͤrischen Luft wegen des
                              groͤßeren Drukes, der außen bestand, nicht Statt finden. Wenn einmal das
                              Wasser ausgeleert ist, so sinkt der seines eigenen Gewichtes entledigte Schwimmer
                              wieder herab; es tritt also keine Luft mehr ein, die Klappe, durch welche das Wasser
                              sich in den Behaͤlter ergoß, schließt sich, und das Aufsteigen der
                              Fluͤssigkeit beginnt von Neuem. (Mémorial
                                 encyclop. Jan. 1840.)
                           
                        
                           Einiges über die Reactionsräder.
                           Hr. Combes stellte im Jahre
                              1838 (polyt. Journal Bd. LXX. S. 197) eine
                              Theorie der um eine senkrecht stehende Welle umlaufenden Reactionsraͤder, die
                              das Treibwasser in einer bestimmten Entfernung von der Welle empfangen, auf. Er hat
                              seither mannichfache Versuche hieruͤber unternommen, und deren Resultate,
                              welche die Theorie vollkommen bestaͤtigen, in einer eigenen Abhandlung unterm
                              2. Maͤrz 1840 der Akademie in Paris vorgelegt. Die Schlußfolgerungen sind in
                              der Hauptsache in Nachstehendem enthalten. Das Treibwasser erleidet an den
                              Reactionsraͤdern bei dem Durchgange durch die Eintrittsmuͤndungen eine
                              Verminderung seiner Geschwindigkeit; und ebenso erleidet es im Allgemeinen nach
                              seinem Austritte aus den Abflußmuͤndungen der beweglichen Roͤhren des
                              Rades eine aͤußere Contraction. Der auf den Austritt des Wassers aus den die
                              Schaufeln bildenden Zellen bezuͤgliche Coëfficient ist um so kleiner,
                              je weniger zahlreich und je weiter von einander entfernt die Schaufeln sind, er wird
                              dagegen beinahe gleich, wenn die Schaufeln sehr nahe stehen. Damit der an die
                              Raͤder uͤbertragene Nuzeffect so groß als moͤglich ausfalle,
                              muͤssen zwischen den Eintreibmuͤndungen, den Eintritts- und den
                              Austrittsmuͤndungen der beweglichen Canaͤle die durch die Formeln
                              bestimmten Groͤßenverhaͤltnisse hergestellt werden; zugleich muß aber
                              auch eine hinreichende Vermehrung der Zahl der Schaufeln Statt finden. Die
                              Geschwindigkeit des Rades war bei den Versuchen stets beinahe um ein Viertheil
                              geringer als die theoretische Geschwindigkeit. Die feststehenden Leiter, welche das
                              Wasser in einer bestimmten Richtung unter die Schaufeln zu leiten haben,
                              koͤnnen nicht weggelassen werden, ohne daß dadurch eine bedeutende
                              Verminderung des Nuzeffectes eintritt. Die allgemeinen Formeln geben nicht mehr den
                              genauen Werth des von dem Rade verbrauchten Volumens Wasser, wenn die
                              Eintrittsmuͤndungen der beweglichen Canaͤle nicht dieselbe
                              Hoͤhe haben wie die Eintreibmuͤndungen, wie dieß z.B. an den
                              Kreiselraͤdern des Hrn. Fourneyron der Fall ist, wenn das Schuzbrett nicht vollkommen
                              aufgezogen ist. Was das Verhaͤltniß des Nuzeffectes zu dem Aufwande an Arbeit
                              betrifft, so betrug es im Maximum 50 Proc. des Gesammteffectes. Wenn das Volumen
                              eines Gefaͤlles innerhalb enger Graͤnzen wechselt, so kann es
                              genuͤgen, wenn man an der Maschine außen ein kreisrundes Schuzbrett anbringt,
                              welches, wenn es gehoben wird, bei eingetretener Verminderung der Wassermenge einen
                              Theil der Hoͤhe der Ausflußmuͤndungen maskirt. Die gewoͤhnliche
                              Theorie der Raͤder mit krummen Schaufeln ist auf die Reactionsraͤder
                              gaͤnzlich unanwendbar. (Echo du monde savant, No.
                              520.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Erdräummaschine des Hrn. Gervais.
                           Hr. Coriolis verlas am 2.
                              Maͤrz. l. J. vor der Akademie in Paris einen Bericht uͤber eine von
                              Hrn. Gervais erfundene, zur
                              Ausfuͤhrung der beim Baue von Straßen, Canaͤlen und Eisenbahnen
                              erforderlichen Abraͤumungen bestimmte, mit Dampf arbeitende Maschine. Es gibt
                              bereits mehrere derlei Maschinen, namentlich jene von Lebeau,
                                 Wickam, Shevebech und Journet. An allen diesen
                              Maschinen geschieht die Ausgrabung mittelst Koͤrben oder Butten, welche die
                              Erde auf dieselbe Weise wie an den Baggermaschinen aufgraben und auffassen, oder mit
                              Schaufeln, die das Erdreich aufgraben, so daß es dann in Eimern weggeschafft werden
                              kann. Die Maschine des Hrn. Gervais zeichnet sich nun dadurch aus, daß sie mit Hauen arbeitet,
                              die an gebogenen Armen angebracht sind, welche um schraͤgstehende Wellen
                              umlaufen, und durch einen Dampfmotor in Bewegung gesezt werden. Dieser leztere
                              befindet sich auf einem Wagen, der sehr langsam auf beweglichen Schienen
                              vorwaͤrts laͤuft, und von dem aus die Rotationsbewegung an vier etwas
                              schraͤg gestellte Wellen, die vor den aufzuhauenden Boden gebracht werden,
                              uͤbergetragen wird. Jede dieser Wellen ist mit zehn gebogenen Armen, die eine
                              Art von Haue bilden, und in fuͤnf Hoͤhen paarweise und einander
                              diametral gegenuͤber angebracht sind, ausgestattet. Die aufgebrochene Erde
                              wird von Rechen, die sich umdrehen, zuruͤkgeschafft, so daß sie in Eimer
                              faͤllt, welche an einer endlosen Kette angebracht sind. Die zur Probe
                              vorgestellte Maschine, welche von 12 Menschen bedient wurde, und auf einen Hieb in
                              eine Tiefe von 7 Decimeter arbeitete, bewegte sich in einer Minute um 0,38
                              Centimeter vorwaͤrts. Die Kraft ihrer Dampfmaschine konnte auf 3,90
                              Pferdekraͤfte angeschlagen werden. Die Maschine raͤumt also
                              taͤglich 950 Meter Erde ab, wobei der Meter auf 0,052 Fr. zu stehen kommt.
                              Nach dem Gutachten der Commission scheint das von Hrn. Gervais befolgte System vor jenem seiner
                              Vorgaͤnger den Vorzug zu verdienen, weßhalb denn auch der Wunsch
                              ausgedruͤkt wurde, daß die Regierung diese Maschine bei den von ihr
                              unternommenen Bauten probiren lassen soll. (Echo du monde
                                 savant, No. 519.)
                           
                        
                           Massé's verbesserter Fußtritt für Kutschen.
                           Hr. Massé von Rochelle
                              hat einen Fußtritt erfunden, dessen Anwendung an den Kutschen sehr zu empfehlen ist.
                              Dieser Fußtritt senkt sich naͤmlich beim Oeffnen des Kutschenschlages von
                              selbst herab, und steigt beim Schließen des Schlages ebenso auch wieder von selbst
                              hinauf. Der Kutscher braucht daher, wenn man aussteigen will, nicht von seinem Boke
                              abzusteigen. Viele Ungluͤksfaͤlle, die dadurch entstehen, daß der
                              Kutscher beim Absteigen die Pferde aus seiner Gewalt laͤßt, duͤrften
                              auf diese Weise verhuͤtet werden. (Echo du monde
                                 savant, No. 520.)
                           
                        
                           Schiele's vereinfachtes Platinfeuerzeug ohne Hahn.
                           Wir haben im polytechn. Journal Bd. LXXII. S.
                                 27 die Vorrichtung von Eisenlohr beschrieben,
                              welche den Hahn an der Doͤbereiner'schen
                              Platinzuͤndmaschine uͤberfluͤssig macht und einen bessern
                              Schluß als dieser bewirkt. Schiele's Einrichtung, welche das Gewerbeblatt
                                 fuͤr Sachsen (1840, Nr. 15) mittheilt, hat denselben Zwek; sie
                              besteht in Folgendem:
                           Genau in der Mitte des Dekels vom Saͤurebehaͤlter ist ein
                              ungefaͤhr 1/8 Zoll im Durchmesser haltendes, 1/4 Zoll unterhalb und 1 Zoll
                              oberhalb des Dekels hervorragendes, an seinem unteren Ende etwas abgerundetes
                              Messingroͤhrchen angebracht. Dieses Roͤhrchen ist oben an seiner
                              Muͤndung bis auf 1/4 Zoll Tiefe so erweitert und ausgedreht, daß man darin
                              ein Stuͤkchen Kautschuk befestigen und darauf druͤken kann, ohne eine
                              Einschiebung desselben in den unteren engeren Theil der Roͤhre
                              befuͤrchten zu muͤssen. Durch diesen Kautschuk und das
                              Roͤhrchen geht ein Stift, dessen Durchmesser das Roͤhrchen nur so weit
                              ausfuͤllt, daß in dem engen Zwischenraume das sich im Feuerzeuge entwikelnde
                              Wasserstoffgas hindurchzudringen im Stande ist. Das untere Ende dieses Stiftes
                              traͤgt ein Metallscheibchen, auf dessen der unteren Oeffnung des
                              Roͤhrchens zugewandten Oberflaͤche Kautschuk oder geoͤhltes
                              Leder so befestigt ist, daß das Scheibchen, sobald der Stift gehoben wird, sich
                              luftdicht gegen das untere Ende des Roͤhrchens anlegt und das
                              Roͤhrchen oͤffnet, sobald der Stift gesenkt wird.
                           An dem oberen Ende bekommt der Stift ein zu dem Druke des Fingers bequem
                              eingerichtetes Knoͤpfchen mit einem Absaze, der sich auf das oben in dem
                              Rohre angebrachte Kautschuk so auflegt, daß dessen Federkraft, um den Schluß an dem
                              unteren Ende zu bewirken, den Stift genuͤgend hebt, jedoch so, daß er immer
                              noch genug Federkraft behaͤlt, um bei einem leichten Fingerdruk noch etwas
                              nachzugeben und so das Oeffnen des unteren Roͤhrenendes zu bewirken.
                              Gegenuͤber des auf dem Dekel des Saͤuregefaͤßes angebrachten
                              Platinschwaͤmmchens, in einer diesem entsprechenden Hoͤhe, ist an dem
                              Roͤhrchen die kleine Brennmuͤndung, welche das Wasserstoffgas nach dem
                              Schwaͤmmchen leitet, angebracht. Die Befestigung und Anbringung des
                              Gasreservoirs, d.h. des zur Aufnahme und Ansammlung des Wasserstoffgases bestimmten
                              Glasbehaͤlters, so wie die des Zinks, geschieht auf dieselbe Weise wie bei
                              den auf gewoͤhnliche Art construirten Maschinen der Art. Ein leichter
                              Fingerdruk auf das Knoͤpfchen des vorhin erwaͤhnten Stiftes
                              oͤffnet das untere Ende des Roͤhrchens, das Gas stroͤmt
                              augenbliklich durch die Brennmuͤndung auf den Schwamm, dieser ergluͤht
                              und entzuͤndet auf die bekannte Weise die hervorstroͤmende Luft.
                           
                        
                           Ueber eine Verbesserung der Volta'schen Säule, wobei das
                              Kupfer durch Eisen ersezt wird.
                           Hr. Martyn J. Roberts hat die
                              fuͤr die Praxis wichtige Entdekung gemacht, daß Zink, combinirt mit Eisen, in verduͤnnter Schwefelsaͤure einen
                              weit (bei seinen Versuchen 4 Mal) kraͤftigeren Strom liefert, als unter
                              gleichen Umstaͤnden eine Combination von Zink und Kupfer. (Phil. Mag. Bd. XVI. S. 142) – Hr. Prof. Poggendorff bemerkt dazu (in seinen
                              Annalen der Physik und Chemie 1840, Nr. 3), daß er diese auffallende, obwohl durch
                              Schwaͤche des Uebergangswiderstandes beim Eisen erklaͤrliche Thatsache
                              vollkommen bestaͤtigt gefunden habe. Sowohl in Schwefelsaͤure, als
                              Salpetersaͤure, als Kochsalzaufloͤsung war der Strom von Zink-Eisen, selbst nach Einschaltung eines
                              betraͤchtlichen Widerstandes, bedeutend staͤrker als der von Zink,
                              combinirt mit Kupfer, Silber oder Platin, doch
                              schwaͤcher als der der Daniell'schen Kette. Man
                              kann also in allen gewoͤhnlichen Batterien das Kupfer mit großem Vortheile durch Eisen
                              ersezen.
                           
                        
                           Coathupe's Methode Glasröhren zu eudiometrischen Zweken zu
                              graduiren.
                           Hr. Coathupe in Wraxall
                              erlaͤuterte vor der British Association in
                              Birmingham eine von ihm verbesserte Methode zur Graduirung der zu eudiometrischen
                              Zweken bestimmten Glasroͤhren. Das Athenaeum
                              entnimmt diesem Vortrage Nachstehendes. „Der zur Graduirung dienende
                                 Apparat besteht aus einer genau gebohrten eisernen cylindrischen Roͤhre,
                                 in welche ganz genau ein eiserner Kolben einpaßt. In die Stange dieses Kolbens
                                 wurde ihrer ganzen Laͤnge nach mit einem guten Schneidzeuge eine Schraube
                                 geschnitten, und nachdem die Schraube geschnitten, ward der Stange durch Feilen
                                 eine dreikantige Gestalt gegeben, jedoch so, daß an den abgerundeten Winkeln
                                 eine eiserne Schraubenmutter mit Sicherheit und Leichtigkeit laufen konnte. Auf
                                 das obere Ende des eisernen Cylinders ist ein Dekel aus gleichem Metalle
                                 geschraubt, und in diesen Dekel ist ein eiserner Sperrhahn eingeschraubt. An dem
                                 Sperrhahne ist mittelst einer eisernen Verbindungsdille ein graduirtes
                                 glaͤsernes Maaß, welches einen schmalen Rand hat, befestigt. In der
                                 Naͤhe des entgegengesezten Cylinderendes ist in demselben mittelst einer
                                 seitlichen Schraube oder eines Stiftes eine eiserne Scheidewand von
                                 ungefaͤhr 1/4 Zoll Dike festgemacht; und durch diese Scheidewand ist ein
                                 dreiekiges Loch gebohrt, durch welches sich die Kolbenstange mit Leichtigkeit,
                                 jedoch ohne seitliche Schwankungen auf- und nieder bewegen kann. Unter
                                 der Scheidewand und an dem Ende des Cylinders befindet sich die Schraubenmutter,
                                 durch deren Spiel der Kolben auf- und nieder bewegt wird, ohne daß er
                                 dabei von der geraden Linie abzuweichen im Stande ist. Diese Schraubenmutter
                                 dringt ungefaͤhr auf einen halben Zoll Tiefe in den Cylinder ein, und um
                                 den eintretenden Theil herum ist eine tiefe Furche von der Form eines V gedreht. In diese Furche dringen in gleichen
                                 Entfernungen von einander und von der Außenseite des Cylinders her die spizigen
                                 Enden dreier staͤhlerner Schrauben auf solche Weise ein, daß die
                                 Schraubenmutter wohl mit Leichtigkeit umgedreht, aber nicht auf andere Weise aus
                                 ihrer Stelle bewegt werden kann. An dem in den Cylinder eintretenden Theil der
                                 Schraubenmutter befindet sich eine in gleiche Theile abgetheilte vorspringende
                                 Schulter, deren Durchmesser beliebig groͤßer seyn kann, als jener des
                                 Cylinders. An der Außenseite des Cylinders befindet sich ein Zeiger, der die
                                 Zahl der Umlaͤufe der Schraubenmutter oder die Zahl der Theile eines
                                 Umlaufes andeutet. Um nun dieses Instrument zum Gebrauche herzurichten, muß der
                                 Kolben auf seinen tiefsten Stand zuruͤkgezogen und der Cylinder mit
                                 Queksilber, welches keine Luftblasen enthaͤlt, gefuͤllt werden,
                                 was dadurch geschieht, daß man in das an dem Sperrhahne angebrachte graduirte
                                 Glaͤschen eine hinreichende Menge Queksilber gießt, und den Hahn so
                                 umdreht, daß das Queksilber in den Cylinder gelangen kann. Wenn, nachdem der
                                 Cylinder gefuͤllt ist, und waͤhrend noch etwas Queksilber in dem
                                 graduirten glaͤsernen Maaße zuruͤk ist, der Zapfen des Hahnes
                                 zuruͤk gedreht wird, so fuͤllt sich der Luftcanal dieses Zapfens
                                 mit Queksilber; und gießt man sodann das uͤberschuͤssige
                                 Queksilber ab, so befindet sich der Apparat in einem Zustande, in welchem man
                                 ihn zur Graduirung irgend einer Roͤhre verwenden kann. Wenn z.B. die zu
                                 graduirende Roͤhre ungefaͤhr einen Drittel Zoll im Durchmesser
                                 hat, und man die Communication zwischen dem Cylinder und dem Maaße
                                 eroͤffnet, so wird, wenn man den Kolben um einen ganzen Umgang der
                                 Schraubenmutter bewegt, und wenn man sodann durch Umdrehen des Hahnes die
                                 Communication zwischen dem Cylinder und dem Maaße wieder absperrt, in das Maaß
                                 eine Quantitaͤt Queksilber gelangen, die, wenn sie in die zu graduirende
                                 Roͤhre gegossen wird, fuͤr die erste Gradeintheilung ein
                                 hinreichendes Maaß gibt. Durch Wiederholung dieses Processes laͤßt sich
                                 die Roͤhre von einem Ende bis zum anderen graduiren. Hr. Coathupe fand dieses Verfahren
                                 besser, als das von Hare angegebene, nach welchem man
                                 sich dadurch kleine Quantitaͤten Queksilber von gleichem Umfange
                                 verschaffen soll, daß man einen graduirten cylindrischen Draht durch eine
                                 Stopfbuͤchse in eine Glasroͤhre treibt, welche an dem einen Ende
                                 beinahe haarfoͤrmig ausgezogen und mit Queksilber gefuͤllt ist;
                                 und daß man die beim Eintreiben des Drahtes austretenden
                                 Queksilberkuͤgelchen sammelt.“
                              								
                           
                        
                           Einiges über die Behandlung des zu den Saiteninstrumenten
                              bestimmten Holzes.
                           Die Haupteigenschaften, welche man bisher von dem zur Verfertigung von
                                 Contrebassen, Violoncelles, Violinen etc. bestimmten Holze forderte, waren, wie
                                 Hr. Coulier bemerkt,
                                 Leichtigkeit und Wohlklang. Bei aller Aufmerksamkeit, die man hierauf
                                 verwendete, brachte man es aber noch immer nicht dahin, Instrumente
                                 hervorzubringen, die sich an Wohllaut und aͤußerem Aussehen mit jenen von
                                 Stradivarius und Amati
                                 vergleichen lassen. Man hat die Formen der Instrumente dieser Kuͤnstler
                                 auf das Genaueste nachgeahmt; man hat in Hinsicht auf das Holz das Alter, die
                                 Jahreszeit, ja sogar die Mondsphasen beim Faͤllen beruͤksichtigt,
                                 jedoch vergebens. Immer blieb es unter diesen Umstaͤnden noch am besten,
                                 sich genau an die Formen und Verhaͤltnisse dieser ausgezeichneten
                                 Instrumente zu halten; aber mit der Zeit und dem Ausspielen bekamen die hienach
                                 verfertigten Instrumente dann doch oft ganz unerwartete Eigenschaften. Man gab
                                 dem Holze bisher mittelst eines Firnisses die Farbe; dieser Firniß verschwindet
                                 aber bald an der Stelle, auf welche das Kinn zu liegen kommt, und es entsteht
                                 dadurch ein weißer Flek, den man an den Instrumenten der genannten
                                 Kuͤnstler nicht bemerkt. Durchschneidet man das Holz eines Stradivarius, so findet man, daß es durch und durch
                                 dieselbe braͤunliche Farbe hat, waͤhrend die neueren Instrumente
                                 auf dem Durchschnitte weiß erscheinen. Man schrieb dieß dem Alter dieser
                                 Instrumente zu; allein dieß ist nicht die einzige Ursache; und wenn dem so
                                 waͤre, wo soll man so altes Holz genug fuͤr den Bedarf an Violinen
                                 etc. hernehmen! Man hilft gegenwaͤrtig dadurch nach, daß man das Holz in
                                 Troknenstuben bringt, und es in diesen nach und nach bis auf eine sehr hohe
                                 Temperatur erhizt, wobei sich die Gefaͤße des Holzes durch die Einwirkung
                                 der brennzeligen Holzsaͤure auf die darin enthaltenen Eisen- und
                                 Mangantheilchen gleichfoͤrmig faͤrben, so daß man im Verlaufe von einigen Tagen
                                 ein Holz erhaͤlt, welches man nach allen Richtungen schneiden kann, ohne
                                 daß eine Verschiedenheit der Farbe daran zu bemerken waͤre. Dieses Holz
                                 behaͤlt an der zum Aufstuͤzen des Kinnes bestimmten Stelle daher
                                 auch unveraͤndert seine Farbe. Man sollte glauben, daß das Holz bei
                                 dieser Behandlung einen Theil seiner Staͤrke verliert; dem ist jedoch
                                 nicht so, wie ich aus der Pruͤfung mehrerer daraus verfertigter
                                 Violoncells und Violinen entnommen habe, so daß ich glaube, daß man hiemit auf
                                 ganz gutem Wege ist. Diese neueren Instrumente haben die trefflichen Formen der
                                 alten, geben herrliche Toͤne, lassen in Hinsicht auf Soliditaͤt
                                 nichts zu wuͤnschen uͤbrig, und sind auch weniger hygroskopisch
                                 als die bisherigen, so daß ich glaube, daß sie in wenigen Jahren den sechsmal
                                 theureren Instrumenten der alten italienischen Kuͤnstler werden an die
                                 Seite gestellt werden koͤnnen.“ (Echo
                                 du monde savant No. 522.)
                           
                        
                           Ueber die Gewinnung eines Faserstoffes aus den
                              Eibischwurzeln.
                           Das Echo du monde savant, No. 515 gibt nach einem
                              englischen Blatte folgendes Verfahren zur Gewinnung eines Faserstoffes aus den
                              Eibischwurzeln. Man soll 6 Kilogr. Wasser mit einem Kilogr. Potasche absieden, und
                              in dieser Lauge, nachdem sie filtrirt worden, 1 1/2 Kilogr. Eibischwurzeln sieden.
                              Nach dieser Behandlung soll man die Eibischwurzeln mit Wasser abkneten, und zwar
                              unter oͤfterem Zugießen von neuem Wasser. Man erhaͤlt auf diese Weise
                              von obiger Menge Wurzeln angeblich ein halbes Kilogr. eines Faserstoffes, der, wenn
                              er gehechelt worden, eine dem Hanfe beinahe gleichkommende Faser und ein Werg gibt,
                              welches sich zu Watte oder zu Papier benuzen laͤßt. – Wir bemerken
                              hiezu, daß man aus der Eibischpflanze schon laͤngst einen Faserstoff zu
                              gewinnen suchte; daß dieß auch schon mehreremale mit mehr oder minder großem Erfolge
                              gelang; daß man aber hiezu mit mehr Vortheil die Eibischstengel verwendete. –
                              Ferner bemerken wir bei dieser Gelegenheit, daß man in neuerer Zeit in Frankreich
                              den Anbau einer in China einheimischen und in den botanischen Gaͤrten
                              Europa's laͤngst bekannten ausdauernden Nessel, der Urtica nivea, empfahl, indem daraus in China ein den Flachs
                              uͤbertreffender Faserstoff gewonnen werden soll.
                           
                        
                           Einiges über die Verwendung des Kartoffelstärkmehles und
                              Staͤrkesyrups.
                           In der Sizung, welche die Société royale
                                 d'horticulture in Paris am 19. Febr. l. J. hielt, sprach Hr. Payen ausfuͤhrlich
                              uͤber die Verwendung des Kartoffel-Staͤrkmehles. Da in diesem
                              Vortrage nebst mehrerem laͤngst Bekanntem auch einiges minder Bekannte
                              vorkam, so entnehmen wir aus dem Auszuge, den das Echo du
                                 monde savant in seiner Nr. 518 hievon gibt, fuͤr unsere Leser
                              Nachstehendes. „Brod, dem eine bedeutende Menge
                                 Kartoffel-Staͤrkmehl zugesezt worden, hat einen ganz anderen
                                 Geschmak, als gewoͤhnliches Brod; dagegen kann man in Form von gekochten
                                 Kartoffeln, in denen das Staͤrkmehl noch in den vegetabilischen
                                 Haͤuten eingeschlossen enthalten ist, dieselbe Menge solches
                                 Staͤrkmehl zusezen, ohne daß man es am Geschmake erkennt. Man kann dem
                                 Brode bis zu 80 Proc. gekochter Kartoffeln beimengen, und auf diese Weise nicht
                                 bloß die 17 Proc. Staͤrkmehl, welche in den Kartoffeln enthalten sind,
                                 sondern im Durchschnitte 27 Proc. derselben nuzvoll verwenden. Nach den
                                 Versuchen des Baͤkers Robine, dem die Société d'encouragement unterm 12.
                                 Febr. 1840 einen Preis von 1000 Fr. zur Aufmunterung zuerkannte, hat diese
                                 Brodbereitung keine Schwierigkeit, selbst wenn man nur 15 Proc. guten Mehles
                                 dazu verwendet. Uebrigens ist ein Zusaz von geringen Quantitaͤten
                                 Staͤrkmehl, wie z.B. von 10 Proc., dem Brode nur zutraͤglich, denn
                                 es wird dadurch viel weißer, besonders wenn das Mehl etwas schwarz, aber doch
                                 sehr reich an Kleber ist. Es gelang Hrn. Payen dem Staͤrkmehle durch
                                 Behandlung desselben mit wasserfreiem Alkohol den Geschmak, der es zur
                                 Brodbereitung untauglich macht, zu entziehen; doch ist dieses Verfahren zu
                                 kostspielig, als daß es im Großen ausfuͤhrbar waͤre. Eine weitere
                                 Benuͤzung findet die Kartoffelstaͤrke in der Papierfabrication.
                                 Die schoͤnsten Papiere enthalten dermalen 10 bis 15 Proc. nassen oder 7
                                 bis 8 Proc. absoluten Sazmehles. Dabei sezt man der Zeugmasse, um sie durch und
                                 durch zu leimen, eine Mischung von Harz und Seife zu. Die Verwandlung der
                                 Kartoffelstaͤrke in Zuker durch Behandlung derselben mit einem Procente
                                 Schwefelsaͤure, und durch Wegschaffung der Saͤure mit Kreide,
                                 gewinnt eine immer groͤßere Ausdehnung. Man arbeitet hiebei mit Dampf,
                                 und in einem Bottiche, dessen Temperatur man aufmerksam verfolgt. Die
                                 zukerhaltige Fluͤssigkeit wird uͤber gekoͤrnte Kohle
                                 filtrirt, dann zur Syrupsdike eingedampft, und als solcher verkauft; oder man
                                 treibt die Eindampfung bis zur Trokne und bildet große Brode aus der Masse. Man
                                 verwendet diesen Zuker, den man jezt sehr weiß zu bekommen versteht, in sehr
                                 großen Mengen zur Versezung der an Zuker armen Traubenmoste, um auf diese Weise
                                 bessere Weine aus ihnen zu erzielen. Eine nicht minder große Menge wird aber
                                 auch zur Fabrication von weißem Biere verwendet. Das Kartoffelmark ist
                                 fuͤr die Thiere ein sehr gutes Futter; nur den Schafen bekommt es nicht.
                                 Man kann es pressen, und mit etwas Salz vermengt, ein Jahr lang in Silos
                                 aufbewahren; auch laͤßt es sich troknen. Man hat versucht, fuͤr
                                 die Pferde Brod daraus zu bereiten, in welchem Zustande es seiner chemischen
                                 Zusammensezung nach dem Hafer nicht unaͤhnlich ist. Bei der
                                 Pappendekelfabrication findet das Mark dermalen gleichfalls eine ausgedehnte
                                 Anwendung. Die Ablaufwasser der Sazmehlfabriken, die sonst als so
                                 schaͤdlich betrachtet wurden, geben nach den Versuchen von Payen und Dailly einen
                                 sehr guten Duͤnger, dessen Befruchtungskraft 50 bis 60 Proc. der Kraft
                                 des Duͤngpulvers betraͤgt. Man kann die Kraft dieser Wasser sehr
                                 erhoͤhen, wenn man ihnen 1 bis 4 Proc. Kalk zusezt. Ebenso lassen sich
                                 die sogenannten kleinen Kleien, die sich bei der Fabrication ergeben, und an
                                 denen die Thiere bald satt bekommen, als Duͤnger benuͤzen. Ein
                                 Pariser Fabrikant bildet aus den Abfaͤllen Kuchen zum Heizen; ein anderer
                                 bildet daraus Ziegel, die er das naͤchste Jahr immer als Brennmaterial in
                                 seiner Fabrik benuͤzt.“
                              								
                           
                        
                           Frankreichs Bergwerkstatistik.
                           Am Schlusse des Jahres 1837 bestanden in Frankreich 2200 Eisengruben, aus denen 32
                              Mill. metr. Centner Eisenerz an die Hohoͤfen abgeliefert wurden. Die Zahl der
                              Schmelzen und Haͤmmer belief sich zu derselben Zeit auf 910, und diese
                              lieferten, so weit es ermittelt werden konnte, den Stahl und das verarbeitete Eisen
                              nicht mitgerechnet, 6,500,000 metr. Cntr. Metall. Nach Abzug des Preises des
                              Brennmateriales und des Werthes der verarbeiteten Rohstoffe blieben 40 Mill. Fr.
                              fuͤr Arbeitslohn, Unterhaltung der Werke und Gewinn. Die an den
                              Huͤttenwerken verbrauchten Steinkohlen hatten einen Werth von 5,277,000 Fr.;
                              die Kohks repraͤsentirten eine Summe von 2,135,000 Fr.; das Holz und die
                              Holzkohlen endlich die Summe von 42,247,000 Fr. Gegen das J. 1836 war die Zunahme in
                              der Eisengewinnung nur unbedeutend. – Die Zahl der uͤbrigen Bergwerke
                              betrug in demselben Jahre nur 38, und der Werth, der an allen diesen zusammen
                              ausgebeuteten metallischen Producte war nicht hoͤher als 1,524,000 Fr.
                              – Die Asphalt- und Erdharzgruben lieferten Producte im Werthe von
                              220,000 Fr. – Das Steinsalzbergwerk in Dieuse, welches schon seit dem J. 833
                              besteht, lieferte gegen 250,000 metr. Cntr. Steinsalz im Werthe von 2,174,000 Fr.
                              Die Salzquellen, die Salzsuͤmpfe an der Seekuͤste und die
                              Sandwaͤschereien lieferten zusammen Producte im Werthe von 6,126,000 Fr. Die
                              Alaun- und Vitriolwerke erzeugten einen Werth von 1,440,000 Fr. – Im
                              Ganzen entzifferte sich demnach fuͤr die Producte aller dieser Bergwerke,
                              Huͤttenwerke, Salinen etc. ein Gesammtwerth von 146,000,000 Fr. Die
                              verschiedenen Marmor-, Baustein-, Gyps-, Schiefer- und
                              Kalkbruͤche, so wie die Thongruben gaben Producte von ungefaͤhr 41
                              Mill. Fr. im Werthe. Man vergleiche diese Angaben mit jenen im polyt. Journal Bd. LXX. S. 397. (Echo
                                 du monde savant, No. 506.)