| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication der Räder für Locomotiven, Tenders und andere Wagen, worauf sich Jeremiah Grime, Graveur von Bury in der Grafschaft Lancaster, am 21. Febr. 1838 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. LX., S. 248 | 
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                        LX.
                        Verbesserungen in der Fabrication der
                           Raͤder fuͤr Locomotiven, Tenders und andere Wagen, worauf sich Jeremiah Grime, Graveur von
                           Bury in der Grafschaft Lancaster, am 21. Febr.
                              1838 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Febr. 1840, S.
                              262.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Grime's Verbesserungen in der Fabrication der Raͤder
                           fuͤr Locomotiven etc.
                        
                     
                        
                           Gegenwärtige Verbesserungen in der Fabrication der Räder für Locomotiven, Tenders und
                              Wagen, die hauptsächlich auf Eisenbahnen zu laufen bestimmt sind, bestehen in einer
                              eigenen Anordnung der zur Construirung des Rades erforderlichen Theile, welche
                              sämmtlich aus Schmiedeisen erzeugt und in einer dazu geeigneten Maschine zu einem
                              festen Rade zusammengeschweißt werden. Während dieses lezteren Processes werden
                              nämlich die Felgen mit ihrem Randkranze, die Speichen und die Nabe durch Schweißung
                              des Metalles so vollkommen verbunden, daß nirgendwo eine Verbindungsstelle, eine
                              Unvollkommenheit oder ein schwacher Theil daran zu bemerken ist. Wenn das Rad
                              solchermaßen gleichsam nur aus einem Stüke Schmiedeisen besteht, und der Randkranz
                              mit der Felge aus einem Eisenstabe gebildet ist, so wird ein eigener getrennter
                              Radreifen überflüssig; und hieraus folgt, daß der äußere Umfang des Rades
                              dauerhafter wird, indem sich der Randkranz oder der Reifen nicht abnüzen und auch
                              nicht los werden kann. Alle diese Verbesserungen werden aus den Abbildungen, zu
                              deren Beschreibung ich alsogleich übergehen werde, deutlicher erhellen.
                           Fig. 1 ist
                              eine seitliche Ansicht einer eisernen Scheibe von 1/4 Zoll Dike. Wie man sieht, ist
                              aus dieser Scheibe bei a ein Stük ausgeschlagen worden.
                              Dieses Loch deutet den Raum, der zwischen den Speichen des Rades zu bleiben hat, an.
                              Wenn nun diese Scheibe gleichmäßig eingetheilt ist, und ringsum gleiche Stüke aus
                              ihr ausgeschlagen wurden, so ist klar, daß die zurükbleibenden Theile die Speichen
                              des Rades bilden, wie aus Fig. 2, wo ein
                              vollständiges Rad von Vorne abgebildet ist, erhellt. Um jedoch die für die Räder
                              einer Locomotive oder eines Wagens erforderliche Dike oder Stärke zu erlangen, lege
                              ich so viele solche Platten auf einander, als hiezu nothwendig erscheinen. Dabei
                              nehme ich die 2 oder 3 äußeren Scheiben etwas diker und um so viel größer, als die
                              übrigen, als zur späteren Bildung des Randkranzes aus ihnen erforderlich ist. Ferner
                              schlage ich aus gewöhnlichem Eisenbleche einige kreisrunde Stüke aus, die, wenn sie an die
                              für sie bestimmte Stelle gebracht worden, zu beiden Seiten des Rades die Nabe zu
                              bilden haben.
                           An dem äußeren Ende einer jeden Speiche lasse ich endlich ein kreisrundes Loch b, b ausschlagen. Wenn nun diese Platten auf einander
                              gelegt worden, so steke ich durch alle diese Löcher ein kleines metallenes
                              Röhrenstük, damit auf diese Weise sämmtliche Scheiben bei den Processen, denen sie
                              zu unterliegen haben, in der ihnen angewiesenen Stellung erhalten werden. Die nach
                              Entfernung der Röhrenstüke bleibenden Löcher machen das Rad um etwas Weniges
                              leichter.
                           Fig. 3 zeigt
                              die beiden äußeren Platten vom Rande her betrachtet, und Fig. 4 ist eine ähnliche
                              Ansicht sämmtlicher Platten.
                           Das Rad wird nun so, wie es ist, in einen Flamm- oder anderen Ofen gebracht,
                              der später ausführlich beschrieben werden wird, und in diesem einer Schweißhize
                              ausgesezt. Die Schweißung sämmtlicher Theile zu einem Ganzen wird hiebei durch eine
                              Maschine, die mit dem Ofen in Verbindung gebracht ist, und die ich gleichfalls
                              später beschreiben werde, befördert. Das aus dem Ofen und der Schweißmaschine
                              kommende vollendete Rad sieht man in Fig. 2 von Vorne, und in
                              Fig. 4 vom
                              Rande her betrachtet. Es braucht dann nur mehr auf die Drehbank gebracht zu werden,
                              um auf dieser die äußere Metallkruste zu entfernen, und sowohl den Kegel als auch
                              den Randkranz gehörig abdrehen zu lassen. Fig. 5 zeigt ein
                              vollendetes und abgedrehtes Rad vom Rande her betrachtet.
                           Fig. 6 ist ein
                              Durchschnitt desselben nach der in Fig. 2 ersichtlichen
                              punktirten Linie A, B.
                           Ich bemerke, daß man bei der Zusammenstellung der Platten besonders darauf sehen
                              soll, daß sich das Korn oder die Fasern des Eisens stets kreuzen und vom
                              Mittelpunkte aus divergiren, damit auf diese Weise eine dauerhaftere Oberfläche zum
                              Vorscheine komme und das ganze Rad an Stärke gewinne. Sachkundige werden sich leicht
                              hierein finden. Es läßt sich auch leicht erzielen, wenn man dem ersten der aus den
                              Scheiben geschlagenen Löcher ein Zeichen gibt. Gesezt z.B. das Rad habe 12 Scheiben
                              und 12 Speichen, so lege ich das zweite Loch der zweiten Scheibe unmittelbar auf das
                              erste Loch der ersten Scheibe, das dritte Loch der dritten Scheibe abermals auf das
                              erste Loch der ersten Scheibe u.s.f. Sollte man bei der Fabrication von Rädern der
                              beschriebenen Art den Schweißproceß zu umgehen wünschen, so könnte man die Löcher
                              wohl auch mit einem Male aus einer massiven Metallplatte von der erforderlichen Dike
                              ausschlagen. Ich kann jedoch dieses Verfahren nicht anempfehlen, da dabei eine zu
                              große Kraft erheischt wird, und da die massive Metallplatte nicht leicht zu handhaben seyn würde.
                              In der That würde das Rad viel kostspieliger ausfallen, wenn es aus einer einzigen
                              diken Platte erzeugt würde, abgesehen davon, daß es weniger verlässig seyn würde,
                              als wenn es aus mehreren dünnen Platten, die leicht auszuschlagen und zu schweißen
                              sind, zusammengesezt ist. Man kann übrigens auch alle oder nur mehrere der Platten
                              so auf einander legen, daß sie auf einmal ausgeschlagen werden können.
                           Erinnern muß ich, daß man, anstatt die Löcher einzeln aus den Scheiben ausschlagen zu
                              lassen, man die Patrizen auch so anfertigen kann, daß sämmtliche Löcher in den
                              Scheiben auf Einmal ausgeschlagen werden. Dieses Verfahren wird zwar offenbar einen
                              größern Kraftaufwand erfordern, doch könnte es bei Rädern von kleinem Durchmesser
                              mit Vortheil befolgt werden.
                           Obgleich ich nun mein Verfahren mit Hinweisung auf Fig. 1, 2, 3 u. 4 nur in seiner Anwendung
                              auf die Räder der Locomotiven beschrieben habe, so ist doch klar, daß dieselbe
                              Construction auch auf die Räder aller andern Arten von Wagen anwendbar ist. Sie
                              eignet sich ferner ebenso für alle Maschinenräder, sie mögen gerade oder schräge
                              Zähne haben, wenn dieselben aus Schmiedeisen bestehen, und eine besondere Stärke und
                              Dauerhaftigkeit bekommen sollen.
                           Eine andere Art von Rädern, welche ganz aus Schmiedeisen gebaut sind, sieht man aus
                              den folgenden Figuren. Die verschiedenen Theile bestehen hier aus ausgewalzten oder
                              geschmiedeten Eisenstäben, die so geordnet sind, daß die Fasern des Eisens
                              strahlenförmig vom Mittelpunkte des Rades ausgehen, und daß also, wenn das Rad auf
                              einer Schiene läuft, dieser immer das sogenannte Ende des Eisens dargeboten
                              wird.
                           Diese Räder werden nun folgendermaßen zusammengesezt. Ich lasse Stäbe aus
                              Schmiedeisen so auswalzen, daß sie entweder ebene Flächen, oder schräglaufende,
                              schwalbenschwanzförmige, abgerundete, oder anders geformte Verzahnungen bekommen,
                              wie man dieß in Fig.
                                 7 und 8 sieht. Diese Stäbe schneide ich in Stüke, deren Länge der gewünschten
                              Dike des Reifens und Randkranzes des Rades entspricht, und dergleichen in Fig. 9 und 10 zu sehen
                              sind. Ferner lasse ich eine erforderliche Anzahl von Speichen, dergleichen in Fig. 11 von
                              Vorne und in Fig.
                                 12 von der Seite dargestellt sind, anfertigen, was mit Hülfe von Matrizen,
                              Fig. 13,
                              durch den gewöhnlichen Schmiedeproceß geschehen kann. Die auf solche Weise erzeugten
                              Speichen seze ich nun sämmtlich zusammen; und wenn hiedurch die Nabe vollkommen
                              gebildet, und die kleinen Kreissegmente in der zur Bildung der Felge erforderlichen
                              Ordnung an einander gebracht, oder in einander gezapft worden, wie dieß aus Fig. 14, 15, wo das Rad
                              in dem Zustande
                              ersichtlich ist, in welchem es sich vor der Zusammenschweißung seiner Theile
                              befindet, erhellt, so bringe ich das Rad in den Ofen, damit in diesem das Ganze auf
                              die oben beschriebene Weise durch Schweißung vereinigt wird. An dem aus dem Ofen
                              kommenden Rade muß, wenn es für Eisenbahnen bestimmt ist, der Kegel und der
                              Randkranz aus der massiven Felge gedreht werden, wie es bei der Beschreibung des
                              ersten Randes erwähnt wurde. Man kann übrigens auch, um dieses Drehen zu ersparen,
                              einen gewöhnlichen Reifen oder Randkranz an die Felge anschweißen. Fig. 16 zeigt ein solches
                              vollständiges Rad von Vorne, Fig. 17 ist ein durch
                              dessen Mitte geführter Durchschnitt.
                           Die Construction dieses Rades läßt sich leicht modificiren, wie aus der Fronteansicht
                              Fig. 18,
                              und an dem Durchschnitte Fig. 19 zu sehen ist.
                              Hier ist nämlich die Einrichtung der Speichen und der Nabe dieselbe geblieben;
                              allein die Felge und der Randkranz bestehen aus einem Eisenstabe, der nach Art eines
                              gewöhnlichen Eisenreifens ausgewalzt ist, und an den mit Hülfe der oben erwähnten
                              Maschine die Speichen angeschweißt werden. Zur Erleichterung der Schweißung sind die
                              Speichen, wie man bei a, a sieht, mit einem Vorsprunge
                              versehen, während in den die Felge bildenden Eisenstab eine entsprechende Vertiefung
                              gewalzt wurde, so daß sich das Ende der Speiche beim Schweißen ausbreiten, und somit
                              fester mit der Felge verbinden kann, als es beim einfachen Einstoßen der
                              Speichenenden geschieht.
                           Eine andere Art von Rad erhält man, wenn man die Felge aus einem ausgewalzten
                              Eisenstabe auf solche Weise bildet, wie aus dem Durchschnitte Fig. 20, und aus der
                              Seitenansicht Fig.
                                 21 zu sehen ist. An diesem Rade wird der Stab zur Bildung der Speiche in
                              der Runde gebogen und an seinen beiden Enden zusammengeschweißt. Ferner schlägt man
                              aus Eisenblech kreisrunde Stüke von der in Fig. 22 bei a ersichtlichen Form aus, und legt ihrer so viele auf
                              einander, als nöthig sind, um der Nabe die gehörige Dike zu geben. Ebenso schlägt
                              man die in Fig.
                                 22 mit b, b bezeichneten Speichen aus
                              Eisenblech aus, die man sodann gleichfalls auf einander legt. Man erhält auf diese
                              Weise ein Rad, welches vollendet die in Fig. 23 ersichtliche
                              Gestalt hat, und welches man in Fig. 24 im Durchschnitte
                              sieht. Leichtere Räder dieser Art erhält man, wenn man nur die beiden äußeren
                              Platten zu beiden Seiten des Rades als Speichen dienen läßt, und die inneren Platten
                              wegläßt, wie man aus dem Durchschnitte Fig. 25 sieht.
                           Eine andere Art von Rad, die aus diesen ausgeschlagenen Scheiben verfertigt, und von
                              den bis jezt beschriebenen Rädern etwas verschieden ist, ist in Fig. 26 dargestellt. Hier
                              sind an den äußeren Scheiben die Räume zwischen den Speichen ganz auf dieselbe Weise ausgeschlagen,
                              wie bereits in Fig.
                                 1 gezeigt wurde.
                           Die Felge besteht aus Segmenten eines dünnen Eisenbleches von der in Fig. 27 angedeuteten
                              Form, in welche die Löcher a, a geschlagen sind. Die
                              Nabe besteht aus den aus dünnem Eisenbleche ausgeschlagenen kreisrunden Stüken Fig. 28. Bei
                              der Zusammenstellung dieser Räder sollen die beiden äußeren durchlöcherten Platten
                              so angebracht werden, daß die Speichen die Löcher einer jeden Platte durchschneiden.
                              Zugleich verbinde ich die beiden Platten durch die diagonal laufenden Stäbe c, c, welche den Platten als Stüze dienen und sie auch
                              in gehöriger Entfernung von einander halten.
                           Die Kreissegmente, welche die Felge zu bilden haben, und die kreisrunden Stüke,
                              welche die Nabe bilden, werden nun zwischen den beiden äußeren ausgeschlagenen
                              Scheiben b, b auf einander gelegt; und wenn hierauf, um
                              die Scheiben in der ihnen angehörigen Stellung zu erhalten, kleine eiserne Zapfen in
                              die Löcher a, a gestekt worden, so bringt man das Ganze
                              in den Schweißofen, um alle seine Theile durch Schweißung zu verbinden. Fig. 29 zeigt
                              ein solches Rad in einem Durchschnitte.
                           Eine weitere meiner Verbesserungen im Baue der Räder erhellt aus Fig. 30 und 31. In diesen
                              Figuren sieht man, daß die Felge aus einem massiven Eisenstabe, an dessen Umfang der
                              Randkranz gebildet ist, besteht. Diese Felge ist mit der Nabe durch ein Paar oder
                              durch mehrere spiralförmig gewundene Federn a, a, die
                              mit dem einen Ende an die Felge, mit dem anderen an die Nabe angeschweißt sind,
                              verbunden. Ein auf diese Weise gebautes Rad, das statt der Speichen Federn von
                              solch' eigenthümlichem Baue hat, wird die Erschütterungen, welche eintreten, wenn
                              der Wagen über die Unebenheiten einer Straße läuft, vielmehr vermindern, als dieß
                              der Fall ist, wenn die Federn auf den Achsen des Rades aufruhen. Der bewegliche
                              Kasten läßt sich auch viel stätiger und besser befestigen, wenn die Federn nicht aus
                              den Rädern, sondern innerhalb derselben angebracht sind. Derlei Räder eignen sich
                              besonders für Locomotiven und Eisenbahnwagen, da bei ihnen die Unvollkommenheiten
                              der Schienen-Verbindungen viel minder fühlbar werden, so daß die in den Wagen
                              Fahrenden wenig oder gar keine Erschütterungen empfinden. Da die Federn sowohl einer
                              horizontalen als verticalen Bewegung theilhaftig sind, so wird die Bewegung des
                              Wagenzuges kaum fühlbar seyn.
                           Der zweite Theil meiner Verbesserungen in der Verfertigung der Räder beruht auf der
                              Anwendung einer Maschine, wie sie aus dem seitlichen Aufrisse Fig. 32, und aus dem
                              Grundrisse Fig.
                                 33 zu sehen ist. Es ist dieß nämlich eine Ausschlagmaschine, welche zum
                              Ausschlagen der Löcher
                              aus den eisernen, zur Verfertigung der Räder bestimmten Scheiben dient.
                           Diese Maschine besteht aus einem gußeisernen Gestelle a,
                                 a, in welchem ein Hebel erster Classe b, b, der
                              seinen Drehpunkt in c hat, angebracht ist. Das
                              Schneidgeräthe d ist an dem kürzern Ende dieses Hebels
                              mittelst der Glieder d*, d*
                              aufgehängt. An demselben Ende dieses Hebels befindet sich auch die eine Hälfte der
                              Scherenblätter e, deren andere Hälfte auf dem Gestelle
                              der Presse befestigt ist. Die durch das Getrieb f
                              mitgetheilte Kraft wirkt auf das Stirnrad g, und
                              bewirkt, daß der Krummzapfen h, der sich an einer der
                              Speichen dieses Rades befindet, umläuft. Wenn man daher die Verbindungsstange i in Schwingung versezt, und wenn der längere Arm des
                              Hebels aufgehoben wird, so wird das Schneidgeräth d bei
                              seinem Herabsteigen auf die Unterlage oder Matrize k
                              wirken, und hiemit nothwendig ein Stük aus der bei l
                              ersichtlichen Scheibe ausschlagen. Beim Emporsteigen des kürzeren Armes des Hebels
                              wird dagegen die Schere in Thätigkeit kommen, wie man bei m sieht, und die Ränder der Scheibe zuschneiden. Damit nun die in der
                              Scheibe auszuschlagenden Löcher genau an die Stelle kommen, wo sie hingehören,
                              theile ich zuerst die Scheibe in dem Kreise ab, in welchen die kleinen, am Ende der
                              einzelnen Speichen befindlichen Löcher zu fallen haben. Diese kleinen Löcher schlage
                              ich dann mittelst der am Hebel angebrachten Patrizen n,
                                 n aus, indem ich den an der unteren Seite des Hebels b befindlichen Vorsprung o auf sie wirken
                              lasse. Während die Scheibe an jenes Ende der Maschine, an dem sich das Schneidgeräth
                              l, und die Matrize k
                              befindet, gehalten wird, werden die kleinen Zapfen p, p
                              in zwei der kleinen Löcher der Scheibe gestekt, so daß sie als Klammer wirken, und
                              die Scheibe dermaßen in dieser Stellung erhalten, daß sie während des Herabtretens
                              des Schneidgeräthes keine seitliche Bewegung zu machen im Stande ist. Es ist klar,
                              daß sich diese Ausschlagmaschine von den gewöhnlichen, und namentlich von den beim
                              Ausschlagen der Kesselplatten gebräuchlichen nur in ihrer Anwendung unterscheidet.
                              Und ebenso ist es klar, daß jede Schwung- oder Stoßpresse zu demselben Zweke
                              dienen kann, so wie sich auch die Schneidgeräthe je nach der Form, welche die
                              auszuschlagenden Löcher bekommen sollen, mannichfach abändern lassen. Fig. 34, 35 und 36 stellen die
                              Schneidgeräthe d und k
                              einzeln für sich dar.
                           Fig. 37 ist
                              ein quer durch die Mitte des Schweißapparates geführter Durchschnitt, und Fig. 38 ein
                              Fronteaufriß hievon. a, a, a, a ist der Ofen, der vorne
                              und hinten Thüren hat, von denen die vordere geöffnet ist, um in das Innere bliken
                              zu lassen. Dieser Ofen ist gleich einem gewöhnlichen Flammofen mit einem
                              Schornsteine und einem
                              Register c versehen, welches zur Regulirung der Hize
                              dient. d ist eine kreisrunde Platte, die aus Eisen und
                              feuerfesten Ziegeln bestehen kann, und auf der Welle e
                              angebracht ist. Auf diese Platte müssen nun die Räder oder vielmehr die oben
                              beschriebenen Bestandtheile derselben gelegt werden, worauf man die Platte mit Hülfe
                              der Winkelräder f, f und der Treibwelle g langsam umtreibt, damit jeder Theil gleichmäßig der
                              Einwirkung der Hize ausgesezt wird. Wenn das Rad in dem Ofen die gehörige
                              Schweißhize bekommen hat, wird es mit einem Stößer oder einem anderen dazu
                              tauglichem Werkzeuge, welches von oben bei dem kegelförmigen Loche h eingeführt wird, geschlagen oder gestoßen, und auf
                              solche Art eine theilweise Schweißung seiner einzelnen Theile bewirkt. Ein anderes
                              passendes Werkzeug wird durch horizontale Oeffnungen, die sich an den Seiten des
                              Ofens befinden, eingeführt; und dieses Werkzeug wirkt, wenn es nach Art einer
                              gewöhnlichen Schere plözlich geöffnet und geschlossen wird, an entgegengesezten
                              Punkten auf die Felge, wodurch beim Umlaufen des Rades auf der Platte d, d die Schweißung der Speichen an die Felge befördert
                              wird. Wenn das Rad somit theilweise geschweißt worden, und sich auf einem zu seiner
                              Vollendung geeigneten Hizgrade befindet, so läßt man es auf den Schienen oder
                              Führern i, i in die Form k
                              herabgleiten, wie man in Fig. 38 sieht. Ist es
                              daselbst angelangt, so läßt man, indem man das Ende der Kette m losläßt, plözlich das Gewicht l darauf
                              herabfallen. Dieses Gewicht muß so lange fort aufgezogen und wieder herabgelassen
                              werden, bis die Schweißung gänzlich vollbracht ist. Wie man sieht, ist das Gewicht
                              oder der Bok l mittelst der Glieder n, n an der Kette m
                              aufgehängt. Seine senkrechte Bewegung ist durch die Reibungsrollen o, o, welche an den Säulen auf- und nieder
                              laufen, verbürgt. Die Verzahnung q, und die Getriebe r, r dienen dazu, den Mittelzapfen s in die Nabe des Rades zu heben, wodurch dieses in der
                              Form k genau in seiner Stellung gehalten wird. Es ist
                              klar, daß wenn man den Schweißproceß beendigen wollte, ehe das Metall der
                              atmosphärischen Luft ausgesezt wird, dieß leicht dadurch bewerkstelligt werden
                              könnte, daß man das Gewicht oder den Bok in die Wände des Ofens einsezt, und es
                              durch eine in dem Scheitel des Ofens anzubringende Oeffnung emporhebt oder
                              herabläßt. Wenn sich der Randkranz oder der äußere Umfang des Rades abnüzt, oder
                              durch den längeren Gebrauch schadhaft geworden ist, so kann man in diesem Apparate
                              sehr leicht einen gewöhnlichen Randkranz oder Radreifen an jedes alte Rad schweißen,
                              was gewiß besser ist, als wenn man einen solchen Reifen bloß durch heißes Anlegen
                              oder durch Nietungen befestigt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
