| Titel: | Verbesserungen an den Kochapparaten, worauf sich Edward Brown, Eisenhändler in Lyme Regis in der Grafschaft Dorset, am 20. Jul. 1839 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. LXXXIII., S. 337 | 
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                        LXXXIII.
                        Verbesserungen an den Kochapparaten, worauf sich Edward Brown, Eisenhaͤndler in Lyme Regis in der Grafschaft Dorset, am 20. Jul. 1839 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April 1840, S. 215.
                        Mit Abbildungen auf Tab. V.
                        Brown's Verbesserungen an den Kochapparaten.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung betrifft: 1) Verbesserungen an den Kochherden; 2) Verbesserungen an jenen Bratenwendern, die durch einen gegen
                              die schiefen Flügel eines Rades wirkenden Luftstrom in Bewegung gesezt werden.
                           Fig. 32 zeigt die vordere Seite eines nach meiner Erfindung eingerichteten Kochherdes. Fig. 33 ist ein Quer- und Fig. 34 ein Längendurchschnitt von Fig. 32. A ist der Feuerungsplaz, der mit feuerfesten Baksteinen gefüttert seyn muß, und in dessen Fronte die Stangen B angebracht sind. An der vorderen Seite dieser lezteren befindet sich ein Rost C, dessen Stangen zum Theil beweglich, zum Theil unbeweglich eingesezt sind, und zwar so, daß die eine Hälfte der Stangen C zurükgezogen werden kann, bis sie hinter die andere Hälfte zu stehen kommt. In lezterem Falle wird das Feuer nach Vorne offen
                              seyn; dagegen ist es geschlossen, wenn die eine Hälfte der Stangen C so verschoben wird, daß sie die zwischen der anderen Hälfte befindlichen Räume ausfüllt. D ist eine Platte, die zu denselben Zweken gebraucht werden kann, wie die gewöhnlichen Ofenplatten. E ist eine Oeffnung, durch welche das Feuer mit jedem beliebigen Brennmateriale gespeist werden kann, und die mit einem Dekel
                              versehen ist. Nimmt man diesen Dekel von der Oeffnung weg, so kann man einen Theekessel oder irgend ein anderes zu erhizendes
                              Gefäß über die Oeffnung stellen. F ist eine Aschenlade, mittelst welcher die Asche entfernt werden kann. Das Maaß, in welchem diese Lade geöffnet wird, bestimmt
                              die Menge der Luft, welche an den unteren Theil des Feuers zutreten kann. G ist eine Röhre, die von der vorderen Seite des Herdes aus nach Rükwärts in den Feuerzug geht, und deren Zwek ich später angeben
                              werde. H ist der Ofen. Man wird bemerken, daß der Feuerzug von der einen Seite des Herdes weg über den Ofen hin, dann unter den Kessel
                              I und hierauf an der anderen Seite des Kessels empor in den Schornstein steigt. Man wird einsehen, daß diese Einrichtung des
                              Feuerzuges für das Braten und Baken sehr vortheilhaft ist; denn Fleisch sowohl als Gebäk, welche aus einem Apparate dieser
                              Art kommen, werden nie den unangenehmen Geruch haben, den sie in gewöhnlichen Brat-
                              oder Baköfen nur zu oft
                              bekommen. J ist ein Bratrohr, welches deutlich genug aus
                              der Zeichnung erhellt. K ist eine Thür, welche das
                              Reinigen des oberen Theiles des Ofens erleichtert. L ist
                              eine Thür, bei welcher der Feuerzug unter dem Kessel ausgepuzt werden kann. Der
                              Kessel läßt sich auf irgend eine passende Weise theils zum Kochen, theils zum Hizen
                              von Wasser, oder auch für beides zugleich einrichten.
                           Ich gehe nunmehr zur Beschreibung des zweiten Theiles meiner Erfindung, welcher einen
                              eigenen Bratenwender und Bratapparat betrifft, über.
                           Fig. 35 gibt
                              eine perspectivische Ansicht dieses Apparates, und Fig. 36 einen
                              Durchschnitt desselben in größerem Maaßstabe. M ist der
                              äußere Feuerschirm, in welchem das Fleisch oder der sonstige zu bratende Gegenstand
                              aufgehängt wird, und in dessen Inneres der Koch bequem durch die Thür N gelangen kann, um zu erfahren, wie weit der Bratproceß
                              gediehen ist. O ist eine Spindel, die in entsprechenden
                              Lagern P, P umläuft. Man kann diesem Apparate eine
                              solche Einrichtung geben, daß eine oder mehrere Speisen auf einmal gebraten werden
                              können. So sieht man z.B., daß in Fig. 35 drei Speisen auf
                              einmal gebraten werden; jede Speise hat ihre eigene Pfanne, welche, da sie von der
                              umlaufenden Spindel getragen wird, stets in der geeigneten Stellung unter der
                              Speise, die man gebraten haben will, bleibt. Gemäß der in Fig. 35 ersichtlichen
                              Einrichtung steht die Spindel O senkrecht. Sie ist am
                              oberen Ende mit einem Rade Q versehen, an dem je nach
                              der Zahl der Speisen, die man eben auf einmal braten will, eine entsprechende Zahl
                              von Haken angehängt werden kann. In Fig. 36 ist die
                              umlaufende Spindel O zum Braten einer einzigen Speise
                              eingerichtet; es ist daher auch nur eine einzige Pfanne an ihr zu sehen.
                           Die Spindel wird auf folgende Weise bewegt: R ist eine
                              Röhre von solcher Größe, daß sie genau in die Herdröhre G paßt. Diese Röhre R ist an der Kammer S, die an dem Boden des Mantels befestigt ist, und in
                              der sich das Schwungrad T dreht, festgemacht. Dieses
                              Schwungrad ist jenen ähnlich, deren man sich an den gewöhnlichen Bratenwendern
                              bedient. Seine Achse dreht sich in den Lagern V, welche
                              von den durch die Kammer S sezenden Balken W getragen werden. An der Welle S ist ein Getriebe befestigt, das in das Zahnrad X eingreift, dessen Welle in den Lagern Y
                              umläuft. An der Welle des Rades X befindet sich ein
                              Getrieb, das in das Rad Z, welches an der Spindel O befestigt ist, eingreift. Da dieses ganze Räderwerk in
                              einem Gestelle aufgezogen ist, so kann man es leicht aus der Kammer S herausnehmen und auch wieder in sie einsezen. Wie man sieht, ist der
                              untere Theil dieser Kammer offen, damit die Luft frei zwischen den Flügeln des
                              Schwungrades emporströmen, und hiedurch nicht nur das Räderwerk, sondern auch die
                              Spindel O und die zu bratenden Gerichte umtreiben kann.
                              Der obere Theil der Kammer S ist mit einem Dekel S* geschlossen. Man wird leicht begreifen, daß, wenn
                              dieser Apparat dem Feuerherde gegenüber gestellt wird, und die Röhre R in die Röhre G eingestekt
                              ist, die Luft in den Röhren erhizt, und dadurch ein rascher und starker Luftzug
                              erzeugt wird, der den Bratenwender fortwährend in Bewegung erhält. Ich bemerke in
                              Hinsicht auf diesen Theil meiner Erfindung nur noch, daß der Bratenwender
                              mannichfach modificirt werden kann, in so lange die Anordnung des Räderwerkes
                              beibehalten wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
