| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Ausgraben von Canälen, zum Abebnen des Bodens für Eisenbahnen und zu anderen derlei Erdarbeiten, worauf sich William Newton, Civilingenieur am Patent-Office, Chancery-Lane in der Grafschaft Middlesex, auf die von einem Ausländer erhaltenen Mittheilungen, am 27. März 1839 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. XCVIII., S. 410 | 
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                        XCVIII.
                        Verbesserungen an den Maschinen zum Ausgraben von
                           Canaͤlen, zum Abebnen des Bodens fuͤr Eisenbahnen und zu anderen derlei
                           Erdarbeiten, worauf sich William
                              Newton, Civilingenieur am Patent-Office, Chancery-Lane in
                           der Grafschaft Middlesex, auf die von einem Auslaͤnder erhaltenen Mittheilungen,
                           am 27. Maͤrz 1839 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. April 1840, S.
                              57.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Newton's Verbesserungen an den Maschinen zum Ausgraben von
                           Canaͤlen etc.
                        
                     
                        
                           Diese neue zu Erdarbeiten bestimmte Maschine besteht aus einem eigenthümlich
                              gebauten, in einem Wagen angebrachten Apparate, der mittelst einer Reihe umlaufender
                              Hauen beim Vorwärtslaufen des Wagens den Boden umbricht, und die solchermaßen
                              aufgelokerte Erde dann mittelst einer Reihe von Eimern oder Mulden in Tröge schafft,
                              welche sich nach der Quere bewegen, und welche die Erde in die an der Seite der
                              Ausgrabung stehenden, zu deren Wegschaffung bestimmten Karren schütten.
                           Fig. 32 zeigt
                              einen der Länge nach durch den Apparat geführten Durchschnitt, aus dem die
                              vorzüglicheren arbeitenden Theile der Maschine zu ersehen sind. Fig. 33 zeigt denselben
                              Apparat im Grundrisse oder von Oben betrachtet.
                           Sämmtliche Theile der Maschine ruhen in einem starken hölzernen Gestelle a, a, welches aus Längenbalken, die durch Querbalken
                              zusammengehalten werden, besteht. Dieses Gestell ruht auf den Rädern b, b, b, welche auf temporären Schienen, die zur Seite
                              der Linie, in welcher die Erde ausgegraben werden soll, zu legen sind, laufen. Diese
                              Räder können aus Eisen bestehen, und sollen, um den Wagen auf der Holzbahn zu
                              erhalten, mit vorspringenden Randkränzen ausgestattet seyn. Ein Durchmesser von 18
                              Zoll bei 8 Zoll Felgenbreite dürfte für sie am passendsten seyn. Sie sollen auch
                              vollkommen cylindrisch seyn, damit eine hinreichende Adhäsion Statt findet. Jedes
                              dieser Räderpaare ist an einer Achse zu befestigen, die unter dem Wagen in
                              entsprechenden Lagern laufen muß. An dem hinteren Theile des Gestelles befindet sich
                              ein anderes Räderpaar, welches gleichfalls von cylindrischer Gestalt seyn, aber
                              keine vorspringenden Randkränze haben soll, und welches gleichfalls auf der
                              temporären Holzbahn läuft.
                           Wenn die Linie, in der die Erde ausgegraben werden soll, angezeigt worden, so soll
                              man, um die temporäre Holzbahn d, d, auf der sich der
                              Wagen mit der Maschine zu bewegen hat, legen zu können, zu beiden Seiten der Linie
                              seichte Gräben ziehen oder auch wohl den Boden abebnen. Die Balken für diese
                              Holzbahn sollen bei 6 Zoll Dike ungefähr 8 Zoll Breite haben; und an ihren Enden
                              durch Verzapfungen oder auch auf andere Weise mit einander verbunden werden.
                           Zur Bewegung der Maschinerie sowohl als des Wagens dürfte am besten eine
                              Dampfmaschine dienen, und diese soll an dem vorderen Theile des Wagens auf der
                              Platform e angebracht werden. Die Triebkraft wird von
                              der Dampfmaschine her auf irgend eine sachdienliche Weise an die horizontale Welle
                              f, und von dieser dann durch Winkelräder an die
                              einzelnen Theile der Maschinerie fortgepflanzt.
                           Bevor man die Maschine zu arbeiten anfangen läßt, soll man in den Boden eine Grube
                              von der Tiefe, in der die Ausgrabung zu geschehen hat, graben; damit die Maschinerie
                              herabgesenkt und in die für ihre Arbeit geeignete Stellung gebracht werden kann. Zum
                              Aufbrechen der Erde dienen die umlaufenden Hauen g, g,
                                 g, die an den schiefgestellten Wellen h, h, h
                              festgemacht sind. Der Neigungswinkel dieser Wellen kann 25 oder 30° betragen,
                              und muß nach der Tiefe, in der man die Erde auf einmal ausgraben zu lassen gedenkt,
                              adjustirt werden.
                              Deutlicher ersieht man die Hauen aus Fig. 34 und 35, wo sie
                              einzeln für sich abgebildet sind. Die Wellen h ruhen mit
                              ihrem unteren Ende in Dillen, welche in der Platte i, i
                              angebracht sind. Leztere ist auf einem an dem unteren Theile des Rükens des Wagens
                              befindlichen Gebälke befestigt. An den Wellen kann man irgend eine beliebige Anzahl
                              von Hauen, deren Enden scharf und gestählt sind, und die beim Umlaufen der Welle in
                              die Erde eindringen, anbringen. Die Platte i bildet eine
                              Schrägfläche, auf welche die aufgebrochene Erde fällt, und auf der diese durch das
                              Umlaufen der Arme der unteren Hauen in die Mulde j
                              geschafft wird, die am hinteren unteren Theile der Platte i durch eine Biegung derselben gebildet ist. Aus dieser Mulde j wird die Erde mittelst einer Reihe von Schaufeln oder
                              Eimern, die an einer endlosen, über Rollen laufenden Kette angebracht sind,
                              aufgenommen. Es befinden sich zu diesem Zweke an dem hinteren Ende des
                              Maschinengestelles zwei geradestehende Pfosten k, welche
                              die Welle der oberen Rolle l der endlosen Kette tragen.
                              An dem unteren Ende dieser Pfosten befinden sich auch die Laufräder m, welche zum Theil als Stüzen für die Maschinerie, zum
                              Theil aber auch dazu dienen, die Erde für eine zweite Ausgrabung, im Falle eine
                              solche nothwendig werden sollte, zu ebnen. Die endlose Kette, welche die Eimer n, n, n trägt, läuft oben über eine rechtwinkelige Walze
                              l, unten dagegen über eine cylindrische Walze o. Die Welle der ersteren läuft in Lagern, welche sich
                              an den Pfosten k befinden; die Welle der lezteren
                              dagegen hat ihre Lager in dem Gestelle in der Nähe der Mulde j.
                           Wenn nun die Triebkraft auf die horizontale Welle f
                              wirkt, so sezt diese durch das an ihr befindliche Winkelgetrieb p ein zweites ähnliches (Betrieb in Bewegung, welches,
                              wie man aus Fig.
                                 33 sieht, an einer nach der Quere laufenden horizontalen Welle q, q festgemacht ist. An dieser lezteren Welle sind
                              mehrere kleine Winkelgetriebe r, r, r befestigt, welche
                              sämmtlich in die Winkelgetriebe s eingreifen, die sich
                              an den oberen Enden der die Hauen führenden schräg geneigten Wellen h befinden. Hieraus erhellt, daß durch das Umlaufen der
                              horizontalen Welle f die schrägstehenden Wellen h sowohl, als die an ihnen befindlichen Hauen g gleichfalls zum Umlaufen veranlaßt werden, so daß die
                              Hauen in die Erde eindringen. Da jedoch das Aufbrechen der Erde nur dann
                              fortschreiten kann, wenn sich auch die Maschine selbst vorwärts bewegt, so wird
                              diese leztere Bewegung folgendermaßen eingeleitet. Es befindet sich nämlich an der
                              Welle f ein kleines Winkelgetrieb t, welches in ein entsprechendes, an dem oberen Ende der kleinen stehenden
                              Welle u befestigtes Getrieb eingreift. An dem unteren
                              Ende dieser Welle, die, wie Fig. 32 zeigt, in einer gehörigen
                              Unterlage läuft, befindet sich ein zweites Winkelrad, und dieses greift abermals in
                              ein entsprechendes Getrieb, welches an der horizontalen Welle v aufgezogen ist. Die an dieser lezteren Welle befindliche endlose
                              Schraube greift in das Zahnrad w, welches an der Achse
                              des einen der beiden Laufräder b, b angebracht ist, so
                              daß also das durch die Treibwelle f veranlaßte Umlaufen
                              der Getriebe durch die endlose Schraube v und das Rad
                              w auch den Wagen sammt der Maschinerie langsam auf
                              der Holzbahn vorwärts bewegen wird, und daß also die Hauen g,
                                 g, g stets auf neue unaufgebrochene Erde wirken.
                           Das Umlaufen der die Eimer n, n, n führenden endlosen
                              Kette wird durch ein Winkelgetrieb bewirkt, welches an dem Ende der querlaufenden
                              Welle q festgemacht ist. Dieses Getrieb greift nämlich,
                              wie man am besten aus Fig. 33 sieht, in ein
                              entsprechendes Getrieb, welches sich an dem Ende einer seitlichen Welle x befindet.
                           An dem entgegengesezten Ende dieser Welle x befindet sich
                              ein zweites Winkelgetrieb, und dieses greift in ein ähnliches Getrieb, welches an
                              dem Ende der Welle der oberen die endlose Kette tragenden Walze l aufgezogen ist. Es erhellt somit aus dieser Anordnung
                              der Theile, daß durch das Umlaufen der Treibwelle f auch
                              die Welle der Walze l umgetrieben wird; und daß beim
                              Umlaufen dieser lezteren, indem sie rechtwinkelig ist, die endlose Kette n mit den Eimern in der aus Fig. 32 zu ersehenden
                              schrägen Richtung bewegt wird.
                           Wenn nun die lose, von den umlaufenden Hauen aufgebrochene Erde durch die Arme der
                              Hauen g, g über die Schrägfläche i hinab in die Mulde j getrieben worden, so
                              wird sie in dieser, indem die Eimer bei ihrem Umlaufen durch die Mulde j gehen, von den Eimern aufgenommen. Dafür entleeren
                              sich die gefüllten Eimer, so wie sie am oberen Ende ihrer Bahn anlangen, in einen
                              Behälter, der oben bei y unter der oberen Walze
                              angebracht ist. Damit die aus den Eimern ausgeleerte Erde gehörig aus dem Wege
                              geschafft werde, ist an dem hinteren Theile der horizontalen Balken des Gestelles
                              a, a eine Vorrichtung angebracht, welche aus einer
                              Reihe seichter Tröge y, y die in seitlicher Richtung hin
                              und her bewegt werden und welche die Erde zu den Seiten der Ausgrabung ablagern,
                              bestehen.
                           Diese leztere Vorrichtung, welche man in Fig. 32 vom Ende her und
                              in Fig. 33 im
                              Grundrisse sieht, besteht nun, wie gesagt, aus einer Reihe von Trögen oder Kisten
                              y, y, y, die auf einer endlosen Kette festgemacht
                              sind, welche über zwei Spannungswalzen z, z und mehrere
                              Tragwalzen läuft. An den Enden der Tröge können sich auch Rollen befinden, mit denen
                              dieselben auf den horizontalen Balken des Gestelles a, a
                              zu laufen haben. Die Walzen z, z sollen Stirnzähne haben, und mit diesen in
                              die Glieder der Kette eingreifen, damit diese sammt den Trögen seitwärts fortbewegt
                              wird. Die Kette läßt sich entweder treiben, oder man kann auf eine an der Seitenwand
                              der Tröge oder Kisten befindliche Verzahnung ein Getrieb einwirken lassen, welches
                              durch ein Winkeltriebwerk mit einem an dem Ende der Welle der Walze l befindlichen Getriebe in Verbindung steht. Der
                              mittlere Theil der Kette ist an dem unteren Theile des Gestelles befestigt, so daß,
                              wenn die Tröge in seitlicher Richtung bewegt werden, sie bis auf eine gewisse
                              Entfernung über das Gestell der Maschine hinaus gelangen können. Die beim
                              Durchlaufen unter den Eimern mit loser Erde gefüllten Tröge entleeren, indem sie
                              sich einzeln umstürzen, ihren Inhalt, und laufen sodann leer und umgestürzt unter
                              den gefüllten Trögen hin. Haben sich die Tröge oder Kisten so weit bewegt, als es
                              die Kette gestattet, so wird der Gang des Getriebes, welches diese Bewegung bewirkt,
                              umgekehrt, und die ganze Reihe von Trögen somit nach der entgegengesezten Richtung
                              bewegt, damit sie sich beim Durchlaufen unter den Eimern abermals füllen und sodann
                              an der entgegengesezten Seite der Maschine entleeren. Die Wechselbewegung dieses
                              Theiles des Apparates läßt sich auf sehr verschiedene Weise vermitteln; die hiezu
                              dienlichen Vorrichtungen sind aber so bekannt, daß es für Mechaniker keiner weiteren
                              Erläuterung derselben bedarf.
                           Sollen die Seitenwände des Canales oder der sonstigen Ausgrabung eine Abdachung
                              bekommen, so ließe sich dieß dadurch bewirken, daß man an den oberen Theilen der
                              Wellen Hauen mit längeren Armen anbrächte, und nach Abwärts zu immer kürzere und
                              kürzere Hauen nähme; wobei jedoch zu bemerken kommt, daß sich die äußeren Wellen
                              etwas nach Außen neigen müssen. Endlich habe ich noch zu erinnern, daß die an den
                              Enden der Hauenarme anzubringenden Instrumente nach der Beschaffenheit des
                              aufzugrabenden Bodens verschiedene Gestalten haben müssen. Mehrere derlei Formen
                              sieht man in Fig.
                                 36, 37, 38 und 39 angedeutet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
