| Titel: | Verbesserungen in der Reinigung des Terpenthins, des Harzes, des Peches, des Theeres und anderer bituminöser Substanzen, wodurch deren Leucht- und Heizkraft gesteigert wird, und worauf sich Charles Wye Williams, von Liverpool, am 14. August 1838 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. CIII., S. 429 | 
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                        CIII.
                        Verbesserungen in der Reinigung des Terpenthins,
                           des Harzes, des Peches, des Theeres und anderer bituminoͤser Substanzen, wodurch
                           deren Leucht- und Heizkraft gesteigert wird, und worauf sich Charles Wye Williams, von
                           Liverpool, am 14. August 1838 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. April 1840, S.
                              82.
                        Williams' Verfahren beim Reinigen des Terpenthins etc.
                        
                     
                        
                           Gegenwärtige Erfindung besteht in einer eigenthümlichen Methode den Terpenthin, das
                              Harz, das Pech, den Theer und sonstige bituminöse Stoffe besser zur Heizung und
                              Beleuchtung geeignet zu machen. Sie beruht darauf, daß ich diese Stoffe in innige
                              Berührung mit der atmosphärischen Luft bringe, um ihnen dadurch einige der in ihnen
                              enthaltenen Gase, und zwar namentlich die Stikgasverbindungen, welche der Erzeugung
                              von Licht und Wärme bekanntlich höchst nachtheilig sind, zu entziehen. Ich bringe
                              nun zu diesem Zweke die zu reinigende bituminöse Substanz über einem Feuer in eine
                              große Pfanne oder in ein anderes sachdienliches Gefäß, und tauche in dieses, wenn
                              die Masse beinahe zum Sieden gekommen, ein zweites ähnliches, seiherartig
                              durchlöchertes Gefäß. Hat sich dieses leztere mit der flüssigen Masse gefüllt, so
                              hebe ich es plözlich einige Fuß hoch empor, damit die flüssige Masse regenförmig in das erste Gefäß
                              zurük herabfalle und dabei mit einer sehr großen Menge atmosphärischer Luft in
                              Berührung komme. Das Resultat dieses Verfahrens ist, daß eine große Menge der
                              ammoniakalischen Verbindungen und auch einige andere der in den bituminösen Stoffen
                              enthaltenen Gase ausgetrieben und von der Luft aufgenommen werden. Das angegebene
                              Verfahren muß so lange fortgesezt werden, bis die bituminöse Substanz den
                              gewünschten Grad von Reinheit erlangt hat.
                           Die ganze Arbeit kann mit mechanischen Vorrichtungen oder auch mit einfachen
                              Handgeräthen vollbracht werden. Die Temperatur, bis auf welche die Masse gebracht
                              werden muß, soll um den Siedepunkt herum fallen; doch muß sie je nach den
                              Substanzen, mit denen man arbeitet, etwas verschieden seyn, was man bei einiger
                              Uebung leicht erlernen wird. Während der ganzen Arbeit soll man, um dieselbe zu
                              befördern, mittelst eines Windfanges oder einer anderen der bekannten mechanischen
                              Vorrichtungen einen starken Luftstrom zwischen den herabfallenden Tropfen
                              durchtreiben.
                           Ich beschränke mich lediglich auf die hier beschriebene Methode, die genannten Stoffe
                              zu reinigen; dagegen binde ich mich aber weder an eine bestimmte Temperatur, bei der
                              dieß geschehen soll, noch auch an eine bestimmte Dauer der Operation.