| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. CVIII., S. 462 | 
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                        CVIII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Humphrys' Dampfmaschine.
                           Nach einem Artikel, welcher im lezten Maihefte des Civil-Engin. and Architects Journal erschien, ist die
                              Dampfmaschine, auf welche Hr. Francis
                                 Humphrys am 28. Maͤrz 1835 ein Patent nahm, welche in lezter
                              Zeit in den englischen Blaͤttern unter dem Namen der „Patent Trunk Steam Engine“ einiges
                              Aufsehen machte, und welche nach dem Vorschlage einiger Mitglieder der Great Western
                              Steam Ship Company zu Bristol auf einem der zu bauenden großen eisernen Dampfschiffe
                              angebracht werden sollte, im Wesentlichen durchaus nicht verschieden von jener
                              Maschine, welche Hr. Ch.
                                 Broderip im Jahr 1828 erfand, und welche man im polytechn. Journal
                              Bd. XLIV. S. 1 beschrieben und
                              abgebildet findet. Broderip versah den Kolben mit einem
                              Gehaͤuse (trunk), wodurch er in Stand gesezt war,
                              die Kolbenstange direct mit der Kurbel in Verbindung zu sezen. Humphrys baute nach seinem Principe, welches, wie gesagt, im Wesentlichen
                              dasselbe ist, wie das von Broderip aufgestellte,
                              fuͤr das Dampfboot „Dartford“ eine Maschine, welche
                              allerdings einige Zeit arbeitete, allein wegen der Angular-Reibung der Kolben
                              in den Cylindern wieder aufgegeben werden mußte.
                           
                        
                           Große eiserne Dampfboote für den Verkehr zwischen England und
                              Amerika.
                           Das neueste Maiheft des Civil-Eng. and Archit.
                                 Journ. enthaͤlt eine sehr scharfe Kritik uͤber die
                              Verhandlungen, welche am 28. Maͤrz l. J. in der Jahresversammlung der Great
                              Western Steam Ship-Company zu Bristol gepflogen wurden. Die Directoren
                              stellten naͤmlich den Antrag auf Erbauung eines großen eisernen Dampfbootes,
                              welches 312 Fuß Laͤnge, 43 Fuß Breite, 32 Fuß Tiefe bekommen, mit Maschinen
                              von 1000 Pferdekraͤften ausgeruͤstet, und 2500 Tonnen Ladung
                              fuͤhren soll. Das genannte Journal findet dieses Project hoͤchst
                              gewagt in jeder Beziehung, durch die Umstaͤnde nichts weniger als provocirt,
                              und in financieller Hinsicht ganz verfehlt. Es bemerkt, daß das groͤßte der
                              dermaligen eisernen Dampfboote nicht uͤber 460 Ton. fuͤhrt, und daß es
                              der in derlei Bauten am meisten erfahrne Ingenieur, Hr. Laird, rundweg abschlug, ein eisernes Schiff von
                              1850 Tonnen zu bauen, indem es bisher noch an allen praktischen Resultaten, die man
                              bei einem derlei Baue als Basis zu Grunde legen koͤnnte, fehle. In demselben
                              Sinne aͤußerte sich auch Hr. Ditchbourn, der bekannte Erbauer eiserner Dampfschiffe zu London.
                              – Mit noch groͤßerem Eifer bestreitet aber das genannte Journal die
                              Ausruͤstung eines derlei Dampfschiffes mit Patentmaschinen des Hrn. Humphrys von etwas mehr als 1000
                              Pferdekraͤften. Sowohl Maudslay als Seaward sollen sich geweigert hoben, Maschinen nach
                              diesem Systeme zu bauen, und W. Mornay erklaͤrte
                              das ganze System fuͤr unbrauchbar. Nur Hr. Brunel vertheidigte Hrn. Humphrys, indem er angab, daß das mit seiner
                              Maschine ausgestattete Dampfboot Dartford (welches jedoch dermalen, nachdem es
                              vergebens fuͤr den halben Preis zum Verkaufe ausgeschrieben worden,
                              unbenuͤzt liegt) das Dampfschiff City of Glasgow
                              auf der Fahrt nach Portsmouth um zwei Stunden hinter sich ließ. Freilich war dieß
                              noch keine besondere Empfehlung; denn lezteres Schiff ist unter allen als das
                              langsamste verrufen! Wir halten es nach diesen Angaben nicht fuͤr
                              noͤthig, auch noch in die Berechnungen einzugehen, die das (Civil-Engin. and Archit. Journ. zur
                              Rechtfertigung seiner Behauptungen anstellt.
                           
                        
                           Verbesserte Methode die Räder der Dampfboote auszuheben und zu
                              befestigen.
                           Zu den großen Aufgaben in der Dampfschifffahrt gehoͤrte es bisher: die
                              Raͤder der Dampschiffe mit Commando's Schnelle einzeln oder beide zugleich
                              von der Hauptwelle der
                              Maschine loszumachen und eben so schnell wieder daran zu befestigen. Diese
                              Operationen sollen bei Windstillen sowohl, als bei Stuͤrmen geschehen
                              koͤnnen, ohne daß man den Gang des Fahrzeuges zu veraͤndern brauchte.
                              Man sollte die Raͤder stellen und ihnen selbst jene fuͤr die Arbeiter
                              gefaͤhrliche Beweglichkeit, die sie in Folge der Unruhe des Fluthenspiels
                              beibehalten, nehmen koͤnnen. Allem diesen nun hat Hr. Lieutenant Janvier durch sein an dem
                              Dampfschiffe Styx in Ausfuͤhrung gebrachtes Aushebungssystem mit Keilen und
                              Vorstekzapfen (embrayage à coins et à
                                 linguets) entsprochen. Alle Verzahnungen, Schrauben, Schraubenmuttern, und
                              mithin auch alle Schluͤssel und Anziehhebel mußten verworfen werden, indem
                              sie an einer Maschine, die sich mit so bedeutender Geschwindigkeit bewegt,
                              unthunlich waren. Die Kurbeln des Hrn. Janvier lassen sich nach Belieben zum Theil oder gaͤnzlich
                              losmachen, ohne daß man die Maschinen anzuhalten oder auch nur deren Geschwindigkeit
                              zu maͤßigen brauchte. Ein Hammerschlag reichte zur Losmachung hin, und ein
                              zweiter genuͤgt auch zur Wiederbefestigung; und alles dieß kann unter allen
                              Umstaͤnden augenbliklich mit groͤßter Leichtigkeit geschehen. Bei
                              Stuͤrmen wird zwischen die beiden schwimmenden Theile der Kurbel beliebig ein
                              Vorstekzapfen oder Ball herabgetrieben und mithin ein unbeweglicher Punkt gesezt,
                              der deren Reibung beschrankt. Derselbe Punkt, der einen so großen Widerstand
                              leistet, und der die Kurbeln mit solcher Kraft an ihrer Welle festhaͤlt,
                              verschwindet von selbst und ohne allen Kraftaufwand, wenn die Raͤder los
                              gemacht und Segel aufgezogen werden sollen. Die ungeheuere Kraft, welche aus der
                              getroffenen Anordnung erwaͤchst, die beinahe wunderbare Geschwindigkeit, mit
                              der sie wirkt; die Einfachheit des ganzen Apparates machen die Erfindung des Hrn.
                              Janvier zu einer, deren
                              Wichtigkeit fuͤr die Dampfschifffahrt nicht hoch genug angeschlagen werden
                              kann. (Echo du monde savant.)
                           
                        
                           Die Maschinen des Dampfschiffes President.
                           In einer Beschreibung, welche der Liverpool Standard von dem großartigen
                              Etablissement der HHrn. Fawcett und Comp. daselbst gibt, findet man folgende Angaben
                              uͤber die Maschinen, welche daselbst fuͤr das ungeheure Dampfschiff
                              President gebaut wurden. Die Cylinder, welche 80 Zoll Durchmesser und 7 Fuß 6 Zoll
                              Kolbenhub haben, wiegen 11 Tonnen; ihre Ventilbuͤchsen 6 bis 6 1/2 Tonnen;
                              von den vier Balanciers jeder gegen 5 Tonnen; die Condensatoren 10 Tonnen; von den
                              vier gothischen Saͤulenpaaren jedes 11 Tonnen 7 Cntr.; von den vier
                              diagonalen Streben jede 4 Tonnen; die Haupt- oder Ruderwelle 9 Tonnen; von
                              den beiden Auslaßroͤhren jede 18 Cntr.; von den Kesseln jeder 30 Tonnen; und
                              von den beiden aus Einem Stuͤke gegossenen Bodenplatten jede 15 Tonnen.
                              Maschinen und Kessel mitsammt dem Wasser haben ein Gewicht von nicht weniger als 510
                              Tonnen, und werden die Kraft von 600 Pferden entwikeln. Die ganze Arbeit wird als
                              musterhaft gepriesen, und als ebenso geschmakvoll, indem das Gestell, welches die
                              Maschinerien traͤgt, wie eine zierliche gothische Kapelle aussehen soll.
                              – Wir reihen hieran einige Angaben uͤber das Schiff selbst, welches
                              das groͤßte unter allen bisher gebauten Dampfschiffen seyn soll und zu
                              Limehouse, London, von den HHrn. Curling und Carter aus dem besten Materiale, welches England besizt, und nach
                              den besten und schoͤnsten Formen gebaut wurde. Seine groͤßte
                              Laͤnge betraͤgt 273 Fuß; seine Weite innerhalb der Ruderkasten 41 Fuß,
                              mit Einschluß lezterer 72 Fuß 4 Zoll; seine Tiefe 30 Fuß, die Hoͤhe zwischen
                              dem Haupt- und Spierenverdeke 8 Fuß 6 Zoll; jene zwischen dem Haupt-
                              und dem unteren Verdeke 7 Fuß 8 Zoll Es ist fuͤr 2500 Tonnen Ladung
                              berechnet; und wird außer den Maschinen, den Kohlen, dem Wasser, den
                              Mundvorraͤthen etc. nach 1000 Tonnen Guͤter laden. Die Ruderkasten
                              reichen nur um wenig uͤber die Bekleidungen empor, und das ganze Schiff sieht
                              einer Fregatte aͤhnlich. Es ist wie ein Schoner mit drei Masten aufgetakelt,
                              und nach Art eines Kriegsschiffes mit Stuͤkpforten bemalt. An der einen Seite
                              des Vordertheiles traͤgt ein Loͤwe das Wappen Englands, an der anderen
                              ein Adler jenes der Vereinigten Staaten. An dem Ende der Regelingen ist eine
                              schoͤne Buͤste Washington's angebracht. Alle inneren Apparate sind von
                              der besten Art und Arbeit; Alles, was in neuerer Zeit erfunden wurde, um den
                              Schiffen groͤßere Fertigkeit und Sicherheit zu geben, ist gewissenhaft
                              benuͤzt: namentlich die Abtheilung des Schiffes in Sectionen, welcher gemaͤß
                              fuͤr das Ganze ein nur geringer Schaden erwaͤchst, wenn
                              zufaͤllig eine Section lek wird. Die Einrichtung der Cajuͤten wird
                              fuͤr den hoͤchsten Grad von Bequemlichkeit berechnet seyn, und in
                              Hinsicht auf Schoͤnheit nichts zu wuͤnschen uͤbrig lassen,
                              besonders wird sich der Haupt-Salon auszeichnen, der 87 Fuß Laͤnge
                              bekommen soll. (Civ. Eng. and Archit. Journ. Mai
                              1840.)
                           
                        
                           Ueber die Geschwindigkeiten der Locomotiven auf der
                              Great-Western- und der Grand-Junction-Eisenbahn.
                           In den Vortraͤgen, welche Dr. Lardner kuͤrzlich im Atheneum in Manchester uͤber den Widerstand, auf den die
                              Wagenzuͤge auf den Eisenbahnen treffen, uͤber die Wirkungen der
                              Gradienten oder Gefaͤlle, so wie auch uͤber die Dampfkraft im
                              Allgemeinen hielt, fuͤhrte derselbe als Beispiele der groͤßten
                              Eisenbahngeschwindigkeiten zwei auf der Great-Western- und auf der
                              Grand-Junction-Eisenbahn vorgekommene Leistungen an. Auf erster fuhr
                              naͤmlich ein Eilbote die 30 engl. Meilen betragende Streke von Twyford nach
                              London in 35 Minuten, wonach also 51 1/2 engl. Meile auf die Zeitstunde kamen. Die
                              befahrene Streke war beinahe ganz horizontal und bot uͤberhaupt nur
                              guͤnstige Umstaͤnde dar. Daß jedoch diese Leistung nicht den auf
                              dieser Bahn gebraͤuchlichen großen Maschinen und auch nicht der an ihr
                              eingefuͤhrten groͤßeren Spurweite beizumessen ist, ergibt sich aus
                              einem Beispiele, welches einige Zeit spaͤter an der
                              Grand-Junction-Eisenbahn vorfiel. Auf dieser Bahn fuhr naͤmlich
                              ein Eilbote von Liverpool nach Birmingham, eine Streke von 97 engl. Meilen, nach
                              Abzug der beim Anhalten verwendeten Zeit, in einer Stunde 50 Minuten. Es kamen somit
                              beinahe 53 engl. Meilen auf die Zeitstunde, obwohl an dieser Bahn die Rampe von
                              Whiston mit einem Gefaͤlle von 1 in 96, die drei Meilen lange Rampe von
                              Madeley mit 20 Fuß Steigung in der engl. Meile, und nach eine dritte 3 Meilen lange
                              Rampe mit 30 Fuß Steigung in der engl. Meile zu befahren waren. Wenn unter diesen
                              Umstaͤnden eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 53 engl. Meilen in der
                              Zeitstunde erlangt werden konnte, so mußte dieselbe an den guͤnstigeren
                              Bahnstreken gewiß 60 engl. Meilen betragen haben. Der gelehrte Doctor zog hieraus
                              den Schluß, daß bisher noch nichts die Erwartungen gerechtfertigt habe, die man an
                              der Great-Western-Eisenbahn von der Annahme einer groͤßeren
                              Spurweite in Bezug auf eine zu erlangende viel groͤßere Geschwindigkeit
                              gehegt hatte. (Civ. Eng. and Archit. Journ. Mai
                              1840)
                           
                        
                           Versuche mit der sogenannten pneumatischen Eisenbahn.
                           Der Erfinder und die Unterstuͤzer der schon oͤfter erwaͤhnten
                              pneumatischen Eisenbahn haben es nun doch dahin gebracht, daß man ihnen an der
                              Birmingham-Bristol und Thames-Junction-Railway einen Versuch im
                              groͤßeren Maaßstabe gestattet. Bereits ist ein Maschinenbaus zu diesem Zweke
                              gebaut; die Bahn mit den Schienen ist in der zum Versuche bestimmten 1 1/4 engl.
                              Meile betragenden Streke bereits vollendet, und auch die Roͤhre, welche von
                              dem Maschinenhause zur Bahn fuͤhrt und zum Auspumpen der auf dieser zu
                              legenden Hauptroͤhre dienen soll, ist beinahe vollends gelegt. Von den
                              Hauptroͤhren sind schon viele auf die Bahn geschafft; sie haben 9 Zoll im
                              Durchmesser und sind inwendig in einer Dike von ungefaͤhr 1/10 Zoll mit einer
                              harten fettigen Substanz ausgefuͤttert, welche ihrem unangenehmen Geruche
                              nach zu schließen harter Talg seyn duͤrfte. Die in diesen Roͤhren
                              befindliche Spalte, durch welche hindurch der Arm mit dem in den Roͤhren
                              laufenden Kolben und mit den Wagen communiciren soll, mißt ungefaͤhr 1 3/8
                              Zoll. Sollte der Versuch gelingen, so erhaͤlt die Eisendahngesellschaft das
                              Patent gratis, wogegen sie jedoch saͤmmtliche Apparate bei dem Erfinder
                              anzuschaffen hat; fiele er dagegen ungluͤklich aus, so haͤtte lezterer
                              die Bahn innerhalb einer bestimmten Zeit von allen seinen Vorrichtungen zu reinigen.
                              Sachverstaͤndige prophezeyen lezteres Resultat, indem, wenn man auch das
                              Princip der pneumatischen Bahn zugeben will, die Dimensionen der Roͤhren
                              fuͤr einen Bahnbetrieb wie der in Frage stehende zu klein seyn
                              duͤrften. (Civ. Eng. and Archit. Journ. Mai 1840,
                              S. 164.)
                           
                        
                           
                           Dampfpflüge, fuͤr die Zukerplantagen in
                              Westindien.
                           In der Naͤhe von Glasgow wurden kuͤrzlich Versuche mit einem
                              Dampfpfluge angestellt, der fuͤr die Zukerplantagen im englischen Guiana
                              bestimmt ist, und der nach den bei diesen Versuchen erlangten Resultaten angeblich
                              zu sehr guͤnstigen Erwartungen berechtigt. Das zur Probe bestimmte Feld war
                              nach der in den Colonien gebraͤuchlichen Methode hergerichtet worden, d.h. es
                              liefen zu beiden Seiten desselben zwei parallele Canaͤle. Die zu dem Pfluge
                              gehoͤrige Maschinerie bestand aus zwei eisernen Booten. Auf dem einen von
                              diesen befand sich eine kleine Hochdrukdampfmaschine mit einer Trommel, um welche
                              eine endlose Kette oder ein endloses Tau geschlungen war; auf dem anderen war eine
                              Rolle angebracht, welche die Kette nicht nur gespannt erhielt, sondern auch eine
                              Bewegung derselben nach jeder Richtung zuließ. Die Pfluͤge wurden an dieser
                              Kette angebracht, und konnten mit großer Geschwindigkeit und Genauigkeit
                              ruͤk- und vorwaͤrts bewegt werden. Der Erfinder des Pfluges ist
                              Hr. Mac Rae, der sich durch
                              seinen laͤngeren Aufenthalt in den Colonien eine genaue Kenntniß von dem
                              Betriebe der Zukerplantagen erworben, und dabei die Ueberzeugung gewonnen hat, daß,
                              wenn dieselben ferner mit Vortheil betrieben werden sollen, manche der an ihnen
                              vorkommenden Arbeiten mit Maschinen anstatt mit Menschenhaͤnden verrichtet
                              werden muͤssen. (Aus dem Glasgow Courier im Civ. Eng. and Architects Journal Mai 1840.)
                           
                        
                           Davidson's und Parks' Schermaschine
                              für Cashemirs und feine Tuͤcher.
                           Es besteht in Boston in den Vereinigten Staaten eine Gesellschaft unter dem Namen
                              „Boston Charitable Mechanic
                                    Association“ , welche von Zeit zu Zeit
                              Industrieausstellungen veranstaltet, und dadurch den Gewerbtreibenden jener Stadt
                              wesentliche Wohlthaten erweist. Im vergangenen Jahre ward die zweite dieser
                              Ausstellungen, zu der von den 100,000 Einwohnern Bostons nicht weniger als 1196
                              Arbeiten einsandten, und zu der der Zudrang so groß war, daß man in 12 Tagen 70,000
                              Besucher zaͤhlte! Der von der Gesellschaft ausgegebene Catalog
                              enthaͤlt einige Angaben uͤber die wichtigeren Gegenstaͤnde,
                              unter denen sich die Schermaschine der HHrn. Davidson und Parks so auszeichnete, daß die Gesellschaft den
                              Erfindern eine goldene Medaille dafuͤr zuerkannte. Die Maschine, auf welche
                              im J. 1834 ein Patent genommen wurde, und an der die Erfinder seither mehrere
                              Verbesserungen anbrachten, ist fuͤr Tuͤcher der feinsten Sorte
                              berechnet, und soll in der Minute 10 bis 13 Yards scheren. Sie arbeitet mit der
                              groͤßten Genauigkeit und schneidet ganz sicher nicht in das Tuch, ausgenommen
                              es werden in demselben aus Unachtsamkeit Knoten gelassen, in welchem Falle jedoch
                              alle anderen Schermaschinen das Tuch gleichfalls mehr oder weniger
                              beschaͤdigen werden. Zu den schoͤnsten Theilen der Erfindung der
                              Patenttraͤger gehoͤrt die Methode, nach welcher sie die
                              spiralfoͤrmigen Messer und Scherenblaͤtter schaͤrfen, und bei
                              der eines das andere schleift. Man ist hiedurch nicht nur eines genauen
                              Zusammenpassens der Schneiden sicher, sondern man erspart auch alle die
                              kostspieligen Apparate, die sonst zu diesem Zweke noͤthig waren. Das
                              Schleifen hat alle drei oder vier Tage zu geschehen, und dazwischen werden die
                              Schneiden nur von Zeit zu Zeit mit der Hand gewezt. Eine Maschine laͤuft
                              ungefaͤhr 4 Jahre, ohne daß andere Reparaturen als das Schleifen der Scheren
                              daran erforderlich waͤren. Sie thut so viele Arbeit als 200 Arbeiter mit den
                              alten vor 50 Jahren gebraͤuchlichen Handscheren zu leisten
                              vermoͤchten. Die Pruͤfungscommission glaubt, daß keine andere
                              Schermaschine dasselbe leistet; sie sagt, daß ihr wohl bekannt sey, daß man in
                              neuerer Zeit mehrere Schermaschinen mit spiralfoͤrmigen Messern
                              benuͤzte; allein die Anwendung von 20 solchen Messern, welche sich
                              saͤmmtlich mit der groͤßten Genauigkeit gegen eine unbiegsame und
                              hoͤchst genau geschliffene Messerschneide, die an Ort und Stelle in der
                              Maschine geschliffen werden kann, bewegen, scheint ihr eine neue und große
                              Vervollkommnung. (Mechanics' Magazine No. 868.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Fabrication von Bändern in St. Etienne.
                           In Etienne und in einem Umkreise von zwei Myriametern sind nicht weniger als 27,500
                              Personen beiderlei Geschlechts mit der Bandfabrication beschaͤftigt. Die
                              Seide, welche jaͤhrlich verarbeitet wird, betraͤgt gegen 5750 Ballen
                              zu 70 Kilogr. im Durchschnitte. Rechnet man das Kilogramm zu 58 Fr., so gibt der
                              Rohstoff ein Capital von 23,385,600 Fr. Der Arbeitslohn, die Interessen des Capitals
                              und der Gewinn der Fabrikanten werden zusammen aus 3/5 des Rohstoffes, oder auf
                              14,031,390 Fr. angeschlagen, so daß sich also im Ganzen ein Werth von 37,411,960 Fr.
                              entziffert. Man arbeitet mit dreierlei Arten von Stuͤhlen, von denen jede
                              andere Baͤnder liefert. Man zaͤhlt gegen 18,000 auf dem Lande
                              verbreitete tiefschaͤftige (basse-lisse)
                              Stuͤhle, 550 hochschaͤftige (haute-lisse) Stuͤhle, und 5000 Stuͤhle á la barre, worunter 1225 Jacquarts. Man
                              schlaͤgt die taͤgliche Fabrikation auf 350,000 Ellen Baͤnder
                              an. Das Ganze wird von ungefaͤhr 200 Fabrikanten und 500 Commis geleitet.
                              (Echo du monde savant. No. 535.)
                           
                        
                           Pritchard's Methode Ziegel zu fabriciren.
                           Die Railway Times berichten von einer angeblich sehr
                              vortheilhaften Methode Ziegel zu fabriciren, deren man sich gegenwaͤrtig an
                              der Great-Western-Eisenbahn bedient, und als deren Erfinder einer der
                              Ingenieurs dieser Bahn, Hr. W. B.
                                 Pritchard Esq., genannt wird. Der gehoͤrig mit Wasser versezte
                              Thon wird in eine gewoͤhnliche Knet- oder Moͤrtelmuͤhle
                              gebracht. Der Boden dieser Muͤhle ist in vier Quartiere abgetheilt, und in
                              diesen befinden sich Ausschnitte, unter welche vier Model oder Formen von derselben
                              Art, wie man sich ihrer beim Formen der Ziegel mit der Hand bedient, gebracht
                              werden. Zwei an diesen Quartieren aufgestellte Knaben nehmen die Model aus und sezen
                              deren neue ein. Bei jedem Umgange des Pferdes, welches die Maschine treibt, werden
                              acht Ziegel erzeugt, und in einer Minute geht das Pferd zweimal um, so daß also in
                              jeder Stunde 960 und in einem Tage von 12 Arbeitsstunden 11520 Ziegel fertig werden.
                              Die Ziegel fallen schwerer und besser aus, als die gewoͤhnlichen, und die
                              Ersparniß soll bei dieser Fabricationsweise 2 1/2 Shill. auf das Tausend Ziegel
                              betragen. (Civ. Eng. and Archit. Journ. Mai 1840.)
                           
                        
                           Verbesserungen an der Sicherheitslampe des Herrn Baron
                              Du Mesnil.
                           Hr. Berg-Ingenieur Gruner beschreibt im 5ten Hefte des Jahrg. 1839 der Annales des mines einige Verbesserungen der
                              Dumesnil'schen Sicherheitslampe fuͤr Gruben. Diesen gemaͤß ist der
                              Oehlbehaͤlter nicht mehr in horizontaler Richtung verlaͤngert, sondern
                              er hat eine platte Form nach Art einer senkrecht gestellten Tabaksdose. Die obere
                              und die untere Platte, welche aus Eisenblech von 1/2 Linie Dike bestehen, sind
                              verzinnt. Die Eisendraͤhte, welche den Glascylinder gegen aͤußere
                              Beschaͤdigungen schuͤzen sollen, sind nicht abwechselnd in Kerben,
                              welche in den Rand der beiden Platten geschnitten waren, eingelassen, sondern
                              unwandelbar befestigt. Die Lampe kann nur mit Huͤlfe eines
                              Schluͤssels, der genau auf den Kopf des einen der drei Bolzen, die der Lampe
                              als Fuͤße dienen, paßt, geoͤffnet werden. Ein vierter Fuß befindet
                              sich unter dem Oehlbehaͤlter, der sonst die Lampe in dieser Richtung
                              umstuͤrzen machen wuͤrde. Die beiden Roͤhren, welche dem Dochte
                              die Luft zufuͤhren, sind etwas enger gemacht. Die Bewegung des Dochtes
                              geschieht mittelst einer Schraube und nicht mit einer Verzahnung wie bisher. Die
                              Schraubenmutter ist in senkrechter Richtung beweglich, waͤhrend die Schraube
                              sich nur um ihre Achse bewegen kann. Der Rauchfang ist derselbe, wie ihn Combes an seiner Lampe beschrieben hat, nur ist er oben
                              etwas enger; seine Hoͤhe betraͤgt nur mehr 20 Centimeter, so daß die
                              Lampe im Ganzen 40 Centimeter hoch ist. Der Rauchfang war urspruͤnglich mit
                              einem Drahtgitter gedekt; Versuche haben jedoch dargethan, daß ein solches Gitter
                              den laͤnger fortgesezten Gebrauch der Lampe verhindert. Bei den
                              Laboratoriums-Versuchen, die anfaͤnglich mit dieser Lampe angestellt
                              wurden, um zu ermitteln, welchen Grad von Sicherheit sie gewaͤhrt, probirte
                              man sie zuerst mit Drahtgittern am oberen Ende des Rauchfanges. Man speiste sie mit einer
                              aus Luft und Leuchtgas bestehenden Mischung. Wenn das Gas hiebei unter den zwei
                              Gittern zu brennen anfing, so ließ sich in Folge der kleinen Gas-Detonationen
                              ein klaͤglicher Ton vernehmen, der um so staͤrker war, je
                              groͤßer die Menge des vorhandenen Gases war. Da sich derselbe Ton auch in den
                              Gruben vernehmen laͤßt, wenn die Lampe in eine detonationsfaͤhige Luft
                              kommt, so ist dieß ein Warnungszeichen fuͤr die Arbeiter, bei dessen
                              Vernehmung sie sich sogleich zuruͤkzuziehen haben. Nach diesen Versuchen im
                              Kleinen probirte man die Lampen auch in den Steinkohlen-Gruben von St.
                              Etienne. Das Resultat aller dieser Versuche war: 1stens daß die verbesserte
                              Dumesnil'sche Lampe mehr Sicherheit gewaͤhrt als jene Davy's, sie mag aufgehaͤngt oder auf den
                              Boden gestellt werden. 2tens daß sie zwar minder einfach und umfangreicher ist als
                              diese leztere, daß sie aber auch viel besser leuchtet. 3tens daß von der
                              Gebrechlichkeit des Glases keine wirkliche Gefahr zu befuͤrchten ist, wenn
                              die Lampe nicht in die Haͤnde von ungeeigneten Individuen kommt. 4tens daß
                              jedoch immer noch nicht alle Explosionen unmoͤglich gemacht sind, so lange es
                              nicht gelingt, den oberen Theil des Rauchfanges mit einem Drahtgitter zu
                              verschließen. Wahrscheinlich sind noch neue Verbesserungen an dieser Lampe zu
                              machen, so wie auch nur eine noch laͤnger fortgesezte Erfahrung uͤber
                              deren wahren Werth entscheiden kann.
                           
                        
                           Neuere Versuche über die Entzuͤndung des
                              Schießpulvers.
                           Hr. Piobert, der Verfasser der
                              in dem Recueil des savans étrangers abgedrukten
                              Théorie des effets de la poudre, hat in
                              lezter Zeit neue auf diesen Gegenstand bezuͤgliche Versuche angestellt,
                              welche die fruͤher von ihm aufgestellten Geseze der Verbrennung und
                              Entzuͤndung des dermalen gebraͤuchlichen Schießpulvers
                              bestaͤtigen und zugleich auch darthun, daß diese Geseze auch auf alle anderen
                              Arten von Schießpulver ihre Anwendung finden. Die Masse, aus der die
                              Pulverkoͤrner bestehen, brennt, wenn sie die gewoͤhnliche Dichtheit
                              hat, d.h. anderthalb Mal schwerer ist, als Wasser, in Schichten ab, welche in der
                              Secunde ungefaͤhr 13 Millimeter Dike haben. Die Geschwindigkeit, mit der sich
                              das Feuer in einer Ladung von einem Ende zum andern fortpflanzt, waͤchst
                              rasch mit dem Widerstande, den die Huͤlle leistet, und zwar namentlich, wenn
                              in der ganzen Laͤnge derselben ein leerer Raum besteht. Sie ist an den
                              Schießgewehren immer sehr bedeutend, und um so groͤßer, je mehr Raum zwischen
                              den Pulverkoͤrnern fuͤr den Durchgang der Flamme gelassen ist. Sehr
                              lange Ladungen ohne Geschoße koͤnnen in diesem Falle, wenn sie von der
                              Muͤndung her entzuͤndet werden, selbst sehr dike geschmiedete
                              Laͤufe zersprengen. Dagegen nimmt die Geschwindigkeit, mit der die
                              Entzuͤndung erfolgt, in dem Maaße ab, als das Pulver mehr Staub
                              enthaͤlt, so zwar, daß, wenn alle zwischen den Koͤrnern und
                              laͤngs den Waͤnden der Huͤlle gelassenen Raͤume mit
                              Pulverstaub ausgefuͤllt sind, die Fortpflanzung des Feuers nur sehr langsam
                              erfolgt; daß die Verbrennung dann der an den Feuergarben vorkommenden
                              aͤhnlich wird; und daß die Gase nur mehr schwach gegen die Waͤnde der
                              Laͤufe wirken. Wenn endlich die ganze Masse aus Staub besteht, so wird nur
                              eine sehr schwache Flamme zum Vorschein kommen und die Geschwindigkeit nur 9
                              Millimeter in der Secunde betragen, waͤhrend an dem gekoͤrnten
                              Schießpulver die Geschwindigkeit, mit der das Feuer uͤbertragen wird, sich
                              auf mehr als 20 Meter steigert. Hieraus ergibt sich, daß man die Entzuͤndung
                              der Pulvermassen bedeutend verzoͤgern kann, wenn man die Koͤrner mit
                              sehr feinem Staube vermengt, und daß die Explosion auf solche Weise in eine
                              Entzuͤndung, die bei weitem nicht mehr so gefaͤhrlich ist, umgewandelt
                              werden kann. (Comptes rendus 1840, 1er Sem. No. 8)
                           
                        
                           Vorzüglicher Buchbinderlak.
                           In Paris wird laͤngst ein guter Buchbinderlak verkauft, welcher in neuerer
                              Zeit auch Eingang in Deutschland gefunden hat, dessen Bereitungsweise aber Geheimniß
                              ist. Ich wurde von verschiedenen Seiten aufgefordert, diesen Buchbinderlak zu
                              untersuchen, und dessen Bereitungsart auszumitteln. Nach vielfaͤltigen
                              Versuchen ist es mir gelungen, die Vorzuͤge dieses Pariser Laks in allen
                              feinen Eigenschaften vollkommen zu erreichen. Nachstehend die Bereitungsweise: Zwoͤlf Unzen Gumm. Lacc. in tabulis (Schellak), eine halbe Drachme
                              Kampher und eben so viel fein zerriebener Raffinadezuker werden in 6 Pfund
                              86procentigen Weingeists im Wasserbade aufgeloͤst, die erkaltete
                              Aufloͤsung durch Loͤschpapier filtrirt, und die filtrirte
                              Fluͤssigkeit in einer Retorte auf die Haͤlfte ihres Volumens reducirt,
                              und der noch warmen Fluͤssigkeit eine Drachme Oleum
                                 aeth. Cassiae beigemischt.
                           Nach vollstaͤndigem Erkalten wird dieser Lak einer Pruͤfung
                              unterworfen. Eine Prise Baumwolle wird mit einigen Tropfen dieser
                              Fluͤssigkeit impraͤgnirt und hiemit uͤber
                              Buͤcherruͤken und Dekel gestrichen. In zwei Minuten muß im Sommer der
                              Weingeist verfluͤchtigt und der Lak vollkommen troken seyn; im Winter nimmt
                              man die Ofenwaͤrme zu Huͤlfe. Hat der Lak noch nicht hinreichenden
                              Glasglanz, so wird dieses Bestreichen noch einmal wiederholt, wobei zu bemerken ist,
                              daß das zweite Mal die Bestreichung nicht in derselben Richtung, sondern
                              uͤber das Kreuz vorgenommen, und uͤberhaupt fuͤr eine
                              gleichfoͤrmige, nicht zu dike Ueberstreichung gesorgt werden muß, wozu ein
                              geschikter Arbeiter sehr schnell die noͤthige Fertigkeit erlangt. Ich finde
                              fuͤr noͤthig, diese Handgriffe etwas umstaͤndlich anzugeben, da
                              mir schon Handwerker vorgekommen sind, welche mit dem besten Buchbinderlak den
                              gewuͤnschten Glanz zu Stande bringen konnten, waͤhrend eine kleine
                              Unterweisung hinreichend war, den kleinen Kunstgriff sich zu eigen zu machen.
                              – Ein gut bereiteter Buchbinderlak muß noch braun, in einer Pfundflasche nur
                              am Rande durchscheinend, im Unzenglas aber vollkommen hell und durchsichtig seyn,
                              und die Consistenz des Mandeloͤhls besizen. Ist er duͤnner, so hat
                              sich entweder das Gummilak nicht rein ausgeloͤst, oder der Weingeist hatte
                              die noͤthige Staͤrke nicht, oder auch das Gummilak war von schlechter
                              Beschaffenheit; in allen diesen Faͤllen muß noch so lange abgedampft werden,
                              bis die angegebene Consistenz erreicht ist.
                           Die kleine Quantitaͤt von Kampher und Zuker ist nothwendig, um eine
                              gleichfoͤrmige Uebertragung zu bewerkstelligen und die noͤthige
                              Geschmeidigkeit zu geben, das Oleum Cassiae aber, um den
                              uͤbeln Kamphergeruch zu versteken, und dem Geruchsorgane einigen Genuß zu
                              verschaffen, da dergleichen Buͤcher mehrere Monate lang einen angenehmen
                              Geruch verbreiten, was bei den genußsuͤchtigen Parisern sehr
                              beruͤksichtigt wird.
                           Ich hoffe durch die Veroͤffentlichung dieser Bereitungsweise manchem Techniker
                              einen angenehmen Dienst zu erweisen.
                           Noch muß bemerkt werden, daß Leder, welches noch gar keine Appretur erhalten hat,
                              keinen Glanz annimmt. A. Weigand. (Frankfurter
                              Gewerbfreund.)
                           
                        
                           Notizen für Seidenraupenzuͤchter.
                           Die zu Paris bestehende Société
                                 séricicole hat kuͤrzlich den dritten Band ihrer Annalen
                              erscheinen lassen, worin uͤber folgende Gegenstaͤnde Aufsaͤze
                              enthalten sind. – Hr. C.
                                 Beauvais belichtet uͤber die in China so sehr
                              geschaͤzte Maulbeelbaumart Lou, welche er nun zu
                              besizen so gluͤklich ist. Auch bemerkt er, daß der anfaͤnglich so
                              gepriesene und dann eben so sehr verschrieene vielstaͤnglige Maulbeerbaum
                              sich nach Hrn. Guillemin
                              besonders zu einer zweiten Seidenraupenzucht im Herbste eignet. – Hr.
                              Robert sucht darzuthun,
                              daß man die Fuͤtterung der Raupen bei Nacht umgehen kann, wenn man die
                              Temperatur um 2° sinken macht. Ferner lobt er die Anwendung der Filets aus
                              Papier. Endlich gibt er an, daß man die Raupen am besten gegen die Muscardine
                              schuͤzen koͤnne, wenn man sie waͤhrend der Fuͤtterung
                              mit Kalk, der sich an der Luft geloͤscht hat, bestreut. – Hr.
                              Vasseur gibt einige von
                              ihm an seinem Apparate angebrachte Verbesserungen, durch welche der zu großen
                              Beweglichkeit, die man dem Apparate zum Vorwurfe machte, abgeholfen ist, an.
                              – Hr. Bouton berichtet
                              von einer im Herbste innerhalb 33 Tagen ausgefuͤhrten Seidenraupenzucht, bei
                              der Cocons erzielt wurden, die den im Fruͤhlinge geernteten in nichts
                              nachstehen. Die Eier waren im Eiskeller aufbewahrt worden, und die Raupen wurden
                              zulezt mit beinahe trokenen Blaͤttern gefuͤttert. – Hr.
                              Beauvais beschreibt die
                              Schmetterlinge, die sich am besten zur Fortpflanzung eignen. – Hr. Bourcier machte die Untersuchung der
                              Seide bei ihrem Austritte aus den Spinnwerkzeugen der Raupen zum Gegenstande seiner
                              Forschungen.