| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen, Zwirnen und Dupliren der Baumwolle, Seide und Wolle, so wie auch des Hanfes, Flachses und anderer Faserstoffe, worauf sich James Lees, Baumwollspinner in Salem bei Oldham in der Grafschaft Lancaster, am 17. Decbr 1838 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 77, Jahrgang 1840, Nr. XXIV., S. 96 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XXIV.
                        Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen,
                           								Zwirnen und Dupliren der Baumwolle, Seide und Wolle, so wie auch des Hanfes, Flachses
                           								und anderer Faserstoffe, worauf sich James Lees, Baumwollspinner in Salem bei Oldham in der Grafschaft
                           								Lancaster, am 17. Decbr 1838 ein Patent
                           								ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. April 1840, S.
                              								73.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Lee's Verbesserung an den Maschinen zum Spinnen und Zwirnen der
                           								Baumwolle etc.
                        
                     
                        
                           Der Patentträger beabsichtigt durch seine Erfindung das Spinnen, Zwirnen und Dupliren
                              									der oben genannten Faserstoffe mit größerer Geschwindigkeit zu bewerkstelligen, als
                              									es mit den dermalen gebräuchlichen Maschinen geschehen kann, und glaubt diesen Zwek
                              									durch eine Vorrichtung zu erreichen, die aus Folgendem erhellen wird.
                           Fig. 70 zeigt
                              									im Aufrisse jenen Theil einer Spinn- oder Duplirmaschine, an welchem die neue
                              									Vorrichtung angebracht ist. Fig. 71 ist ein senkrecht
                              									durch ihn geführter Durchschnitt, und Fig. 72 ein seitlicher
                              									Aufriß.
                           Ich nehme, sagt der Patentträger, eine Spindel a, a von
                              									größerer Stärke als gewöhnlich, und befestige an dem oberen Theil derselben als
                              									Träger für die Spule c und den Ring d eine dünne Platte b. Diese
                              									Spindel ruht mit ihrem unteren Ende in einer in der Dokenlatte f fixirten Pfanne e, und
                              									erhält mittelst der Dokenlatte die Bewegung nach Auf- und Abwärts
                              									mitgetheilt. Ferner läuft die Spindel, damit sie eine größere Stätigkeit bekommt,
                              									etwas über ihrer Mitte durch einen Halsring g, der in
                              									einer unbeweglichen Latte h fixirt ist. Uebrigens kann
                              									die Spindel sowohl in der Pfanne als in diesem Halsringe ganz frei umlaufen. Die
                              									Arme der Fliege i, i sind nach Aufwärts gerichtet,
                              									laufen von Unten nach Oben dünner zu, und sind an ihren oberen nicht mit einander
                              									verbundenen Enden mit dem gewöhnlich gebräuchlichen Oehre versehen, durch welches
                              									das Garn an die Spule läuft. Ueber dieses Oehr hinaus befindet sich an den Armen
                              									auch noch eine Verlängerung und ein Haken, durch welche der auf das Garn wirkende
                              									Zug in derselben Weise regulirt werden kann, auf welche dieß an den gewöhnlichen
                              									Fliegen, deren Arme nach Abwärts gerichtet sind, geschieht. An lezteren wird der Zug
                              									nämlich dadurch regulirt, daß man das Garn je nach Umständen ein oder mehreremal um
                              									den Arm der Fliege windet; hier hingegen, indem man es aus gleiche Weise um die
                              									Verlängerung des Armes windet. Die Röhre j, j hat einen
                              									flachen dünnen Boden und ruht mit diesem, wenn sie an die Spindel gebracht worden, auf dem Scheitel des
                              									unbeweglichen Halsringes g, mit dem sie von gleicher
                              									Größe ist. Die Rolle k ist oben flach, damit der Hals
                              									der Fliege dicht auf ihr aufliegen kann; dagegen ist ihre untere Fläche etwas
                              									gewölbt. Die Spule hat zwei gleiche Enden und trägt innerhalb ihres Körpers die
                              									Büchse, mit der sie die Spindel umfaßt, und welche, wenn sie aus Holz besteht, durch
                              									die ganze Länge der Spule läuft.
                           Die oben beschriebene Fliege nun ist mit ihrem Halse auf der Röhre j befestigt, an der auch die erwähnte Rolle k festgemacht ist, und zwar in der Art, daß der Hals der
                              									Fliege mit dem Scheitel der Rolle in inniger Berührung steht. Die auf solche Weise
                              									an einander befestigten Fliegen, Röhren und Rollen werden auf die Spindel, um die
                              									sie umzulaufen haben, gesezt und bei ihren Umläufen um dieselbe stetig erhalten. Der
                              									Boden der Röhre muß zu diesem Behufe auf den Scheitel des fixirten Halsringes zu
                              									liegen kommen; und eben so müssen die Rolle sowohl als der Hals der Fliege dem
                              									Scheitel des Halsringes möglichst nahe liegen, damit alle diese Theile an dem
                              									stetigsten Theile der Spindel, welcher den Erschütterungen am besten zu widerstehen
                              									vermag, umlaufen. Die Spule befindet sich an dem oberen oder an dem über der dünnen
                              									Platte befindlichen Theile der Spindel, so daß sie wie gewöhnlich auf dem Wäscher
                              									ruhend bei dem auf sie wirkenden Zuge des Fadens um die Spindel umläuft. Die
                              									innerhalb des Körpers der Spule anzubringende Büchse muß, wenn sie aus Holz
                              									gearbeitet ist, von der Länge der ganzen Spule seyn; denn indem hier die Spindel
                              									viel langsamer läuft als die Spule, ist an diesen Büchsen die Reibung viel stärker
                              									als an den Büchsen der Spulen der dermalen gebräuchlichen Spinn- und
                              									Duplirmaschinen.
                           Der Zug, welcher erforderlich ist, um die Fliege, die Röhre und die Rolle an der
                              									Spindel rasch umlaufen zu machen, wird bewirken, daß mit ihnen auch die Spindel,
                              									jedoch mit geringerer Geschwindigkeit umläuft. Beim Umlaufen der Spindel wird
                              									dieselbe, so lange sich an ihrem durch die tragenden Theile sezenden Theile auch nur
                              									die geringste Menge Oehl befindet, die Tragefläche am Scheitel des unbeweglichen
                              									Halsringes, so wie auch jene am Boden der Röhre gehörig schlüpfrig erhalten.
                           Beim Spinnen mit Fliegen, deren Arme nach Aufwärts gerichtet sind, ist es gut,
                              									zwischen und hinter jeder Fliege eine Platte aus Zinn oder einem anderen Metalle
                              									anzubringen, damit ein allenfalls abgerissener Faden nicht unter die anderen hinein
                              									gerathen kann. Diese Platten sollen von dem Drahtbrette, welches sie berühren, bis
                              									zu den Ohren der Fliegen
                              									herab und ungefähr einen Zoll weit über die Verlängerungen der Fliegenarme hinaus
                              									reichen.
                           Vermöge der hier beschriebenen Einrichtung ist man im Stande schneller zu spinnen, zu
                              									zwirnen und zu dupliren, als es mit den bisher üblichen Maschinen geschehen
                              									konnte.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
