| Titel: | Beschreibung eines expandirbaren Schraubenbohrers von der Erfindung des Hrn. Waldeck, Mechanikers in Paris, rue du Faubourg Saint Denis No. 171. | 
| Fundstelle: | Band 77, Jahrgang 1840, Nr. XL., S. 165 | 
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                        XL.
                        Beschreibung eines expandirbaren Schraubenbohrers
                           								von der Erfindung des Hrn. Waldeck, Mechanikers in Paris, rue du Faubourg
                              									Saint Denis No. 171.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 										d'encouragement. Mai 1840, S. 174.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Waldeck's expandirbaren Schraubenbohrer.
                        
                     
                        
                           Die dermalen gebräuchlichen Gewindbohrer haben den großen Fehler, daß sie das Metall
                              									aufstauchen anstatt es zu schneiden. Die Folgen hievon sind, daß man mit ihnen nur
                              									unvollkommene Schraubengewinde erlangt; daß man die Bohrer mehreremale anwenden muß,
                              									um den Gewinden nur einige Genauigkeit zu geben; und daß die Arbeit sehr langsam von
                              									Statten geht und für den Arbeiter sehr ermüdend ist. Die Société d'encouragement hat, in der Absicht diesen Nebeln
                              									Abhülfe zu leisten, durch Ausschreibung eines Preises die Aufmerksamkeit der
                              									Mechaniker auf die Verbesserung der Schraubenbohrer gelenkt. Ihr Zwek wurde auch
                              									wirklich erreicht; denn Hr. Waldeck legte ihr ein
                              									Werkzeug vor, welches allen von ihr gemachten Anforderungen entspricht, und für
                              									welches ihm daher auch wirklich unterm 11. März 1840 der Preis zuerkannt wurde.Man vergl. polytechn. Journal Bd. LXXVI. S.
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                           Der Schraubenbohrer des Hrn. Waldeck, der sich bei allen
                              									Versuchen, denen man ihn unterwarf, vollkommen bewährte, unterscheidet sich von den
                              									gewöhnlich gebräuchlichen derlei Werkzeugen dadurch, daß er die Substanz, in welcher
                              									das Schraubengewinde angebracht werden soll, schneidet und nicht aufstaucht; daß man
                              									mit ihm nach Belieben sowohl flache als scharfe oder dreiekige Gewinde schneiden
                              									kann; daß er in Löchern von verschiedenen Durchmessern und von jeder Tiefe arbeitet;
                              									und endlich daß er leicht und schnell zu handhaben ist.
                           Die Zeichnungen zeigen mehrere Gewindbohrer der neuen Art von verschiedenen
                              									Dimensionen, welche jedoch sämmtlich nach demselben Principe gebaut sind.
                           Fig. 9 zeigt
                              									in einem senkrechten nach der in Fig. 10 angedeuteten
                              									Linie A, B geführten Durchschnitte einen verbesserten
                              									Gewindbohrer, womit man dreiekige Gewinde schneiden kann, und dem man einen den
                              									auszubohrenden Löchern entsprechenden Durchmesser geben kann.
                           Fig. 10 ist
                              									ein horizontaler Durchschnitt dieses Gewindbohrers nach der in Fig. 9 bemerkbaren Linie
                              										C, D.
                           
                           Fig. 11 zeigt
                              									einzeln für sich den für die dreiekigen Gewinde bestimmten Kamm.
                           Fig. 12 zeigt
                              									einen solchen Kamm für flache Gewinde.
                           Fig. 13 gibt
                              									eine Ansicht des zum Schneiden der dreiekigen Gewinde bestimmten Schneideisens.
                           Fig. 14 zeigt
                              									ein solches zum Schneiden flacher Gewinde.
                           Fig. 15 ist
                              									ein senkrechter nach der in Fig. 16 bemerkbaren Linie
                              										E, F geführter Durchschnitt eines zum Ausschneiden
                              									von großen Löchern bestimmten Gewindbohrers.
                           Fig. 16 zeigt
                              									denselben Bohrer in einem horizontalen Durchschnitte nach der Linie G, H in Fig. 15.
                           Fig. 17 gibt
                              									eine Ansicht des hiezu gehörigen Schneideisens mit seiner Stellschraube.
                           Fig. 18 zeigt
                              									die Schraube, womit dem Werkzeuge die gehörige Weite gegeben wird.
                           Fig. 19 ist
                              									ein Aufriß eines großen Gewindbohrers mit auswechselbaren Theilen, an dem sich drei
                              									Stellschrauben und noch eine vierte befinden, womit der bleibende Theil festgestellt
                              									wird.
                           Fig. 20 zeigt
                              									denselben Bohrer im Grundrisse.
                           Fig. 21 ist
                              									ein senkrechter Durchschnitt nach der Linie I, K, Fig. 12.
                           Fig. 22 ist
                              									ein horizontaler Durchschnitt.
                           An allen diesen Figuren sind gleiche Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet.
                           Der Körper a des Gewindbohrers trägt an seinem
                              									cylindrischen Theile einen Kamm mit dreiekigen Gewinden, und ist seiner Länge nach
                              									in zwei ungleiche Theile b, c getheilt, von denen der
                              									bewegliche c genau in den Ausschnitt des unbeweglichen
                              									paßt. Von diesem Cylinder läuft nach Oben ein Stiel oder Schaft d aus, an den ein Griff, tourne-à-gauche genannt, gestekt wird. Die an dem
                              									unbeweglichen Theile b befindlichen Stellschrauben e, e, deren kugelförmige Enden in Aushöhlungen, welche
                              									an dem beweglichen Theile angebracht sind, eingepaßt werden, dienen dazu, daß man
                              									den beweglichen Theil je nach dem Durchmesser, den man dem Loche zu geben
                              									beabsichtigt, entfernen und stellen kann. f ist das
                              									Schneideisen, an dessen Ende eine Schraube befestigt ist, die mit dem Schafte h gehörig centrirt werden kann. Zur Handhabung des
                              									Schneideisens dient ein kleiner Schlüssel. Die Schneideisen der Gewindbohrer Fig. 15 und
                              										19 haben
                              									keinen Regulirschaft. i in Fig. 19 ist ein
                              									bewegliches Stük, welches mit zwei Schrauben fixirt wird. k ist eine dritte Schraube, welche zur Entfernung des oberen beweglichen
                              									Theiles des Gewindbohrers dient. Die stehende mit einem kugeligen Ende versehene
                              									Schraube I dient zur Stellung des beweglichen Stükes c.
                           
                        
                     
                  
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