| Titel: | Pelletan, über die Theorie von Selligue's Leuchtgasbereitung. | 
| Fundstelle: | Band 77, Jahrgang 1840, Nr. XLVII., S. 202 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XLVII.
                        Pelletan, uͤber die Theorie von Selligue's
                           								Leuchtgasbereitung.
                        Pelletan, uͤber die Theorie von Selligue's
                           								Leuchtgasbereitung.
                        
                     
                        
                           Der Bericht von Thenard, d'Arcet und Dumas über Selligue's Leuchtgasbereitung (S. 137 im vorhergehenden Heft des
                              									polytechn. Journals), worin diese Chemiker bemerken: „man vermuthet schon
                                 										seit langer Zeit, daß das Leuchtgas seine Leuchtkraft hauptsächlich öhligen
                                 										Dämpfen verdankt, die das in der Regel nur wenig gekohlte Wasserstoffgas,
                                 										welches stets darin vorwaltet, begleiten,“ veranlaßte Hrn. Pelletan, in den Comptes rendus
                                 										No. 24 darauf aufmerksam zu machen, daß gerade er diese Ansicht bestimmt
                              									ausgesprochen habe, nämlich in einer der Akademie der Wissensch. schon am 9. Decbr.
                              									1816 übergebenen Abhandlung, worin es heißt:
                           
                              „Obgleich meine Untersuchungen zur Bekanntmachung noch nicht reif sind, so
                                 										kann ich doch jezt schon bemerken, daß das aus Steinkohlen, Holz oder irgend
                                 										einer animalischen oder vegetabilischen Substanz gewonnene Gas seine Eigenschaft
                                 										mit weißer Flamme zu brennen einzig und allein der
                                 										Gegenwart einer gewissen Menge natürlichen Oehls, welches in Wasserstoffgas
                                 										aufgelöst erhalten wird, verdankt; daß der Kohlenstoff, auf welche Art und in
                                 										welchem Verhältniß er auch mit dem Wasserstoffgas verbunden seyn mag, immer nur
                                 										eine rothe und wenig leuchtende Flamme gibt, und endlich, daß die Flamme des
                                 										Wasserstoffgases um so leuchtender ist, in je günstigeren Umständen es sich
                                 										befand, um irgend ein Oehl aufzulösen und zurükzuhalten.“
                              
                           
                              „In einer anderen Stelle dieser Abhandlung, sagt Hr. Pelletan, erkläre ich umständlich die Zersezung des Wassers durch
                                 										glühende Kohle und die Auflösung des Oehls in den entstandenen Gasarten, so wie
                                 										auch die Methode sich zuerst Oehl zu verschaffen, um es sodann zum
                                 										Leuchtendmachen des Wasserstoffgases zu benuzen; ich habe also nicht nur die
                                 										Principien, sondern auch die Verfahrungsarten, welche seitdem von Hrn. Selligue mit gutem Erfolg angewandt worden sind,
                                 										schon damals angegeben.“
                              
                           Wir brauchen wohl kaum zu bemerken, daß diese Reclamation die Verdienste des Hrn. Selligue um die Leuchtgasfabrication nicht im Geringsten
                              									schmälern kann.