| Titel: | Verbesserungen an den Apparaten zur Verhütung der Explosionen der Dampfkessel, worauf sich Charles Pierre Devaux in Fenchurch Street in der City of London, in Folge der von einem Ausländer erhaltenen Mittheilungen, am 23. Mai 1837 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 77, Jahrgang 1840, Nr. LIX., S. 242 | 
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                        LIX.
                        Verbesserungen an den Apparaten zur
                           								Verhuͤtung der Explosionen der Dampfkessel, worauf sich Charles Pierre Devaux in Fenchurch
                           								Street in der City of London, in Folge der von einem Auslaͤnder erhaltenen
                           								Mittheilungen, am 23. Mai 1837 ein Patent
                           								ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Jun. 1840, S.
                              								185.
                        Mit Abbildungen aus Tab.
                              									IV.
                        Devaux's Verbesserungen an den Apparaten zur Verhuͤtung der
                           								Explosionen der Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           Die Explosionen der Dampfkessel und Dampfgeneratoren werden zuweilen dadurch
                              									veranlaßt, daß sich der Dampf in ihnen allmählich bis zur Erreichung einer
                              									Spannkraft, welche größer ist als der Widerstand, den das Metall derselben zu
                              									leisten vermag, ansammelt. Weit häufiger sind sie aber die Folge eines Sinkens des
                              									Widerstandes im Kessel oder Generator, bei welchem die Wände des Kessels einen hohen
                              									Hizgrad erlangen können. Kommt nämlich unter diesen lezteren Umständen plözlich
                              									frisch zuströmendes Wasser mit den überhizten Kesselwänden in Berührung, so wird
                              									augenbliklich eine überaus große Menge Dampf erzeugt. Die Ueberhizung der
                              									Kesselwände tritt aber auf den Dampfbooten bisweilen auch dadurch ein, daß das Boot
                              									längere Zeit über auf der einen Seite liegt, wo dann natürlich die gegenüberliegende
                              									Seite des Kessels nicht hinreichend durch Wasser gegen Ueberhizung geschüzt ist.
                              									Bisweilen sind die Explosionen ferner Folge des plözlichen Eröffnens. des Ventiles
                              									oder einer anderen Oeffnung des Kessels; denn bei der hieraus erwachsenden
                              									plözlichen Verminderung des auf die Oberfläche des Wassers wirkenden Drukes tritt
                              									ein plözliches Aufsprudeln des Wassers ein, wodurch dieses nicht nur in dem ganzen
                              									von dem Dampfe eingenommenen Raume versprizt, sondern auch gegen die Wände und den
                              									Scheitel des Kessels geschleudert wird, so daß abermals eine plözliche Entwikelung
                              									einer großen Menge Dampfes eintreten muß. Ferner werden die Explosionen bisweilen
                              									veranlaßt durch die salzigen oder erdigen Incrustationen, welche sich auf den Böden
                              									der Kessel ansezen, und welche, indem sie schlechte Wärmeleiter sind, eine
                              									unmittelbare und regelmäßige Uebertragung der Wärme von dem Kesselboden an das
                              									Wasser verhindern, und somit eine Ueberhizung der Kesselböden zur Folge haben.
                              									Werden nun diese Incrustationen bei weiterer Zunahme der Hize oder aus irgend einer
                              									anderen Veranlassung lose, so kommt das Wasser gleichfalls mit überhiztem Metalle in Berührung, wodurch
                              									abermals plözlich eine große Menge Dampf erzeugt wird. Es geschieht endlich
                              									bisweilen, daß der Wärmestoff das Wasser nicht regelmäßig in Dampf Verwandelt,
                              									sondern sich in dem in dem Kessel enthaltenen Wasser ansammelt, wo dann, wenn sich
                              									dieser Wärmestoff aus irgend einer Veranlassung plözlich entbindet, augenbliklich
                              									eine ungeheure Menge Dampfes erzeugt wird. Alle diese Ursachen der Explosionen
                              									sollen nun durch die neuen Apparate unwirksam gemacht werden.
                           Der erste dieser Apparate, welcher zur Verhütung der aus der einfachen allmählichen
                              									Dampfansammlung im Kessel erwachsenden Gefahr dienen soll, ist ein zusammengeseztes
                              									Sicherheitsventil. Dieses besteht aus einem gewöhnlichen Sicherheitsventile, welches
                              									mit einem an einem Hebel aufgehängten Gewichte belastet und mit einem belasteten
                              									Kolben in Verbindung gebracht ist. Dieser leztere spielt in einem mit Oehl oder
                              									einer anderen Flüssigkeit gefüllten Cylinder, in welchen von dem Kessel her Dampf
                              									eingelassen wird, so daß dieser auf die Oberfläche des Oehls oder der Flüssigkeit
                              									drükt, und den Kolben emportreibt, wenn das gewöhnliche Sicherheitsventil nicht frei
                              									und richtig spielen sollte. Dabei kann aber dieses leztere von dem Kolben ganz
                              									unabhängig sein Spiel vollbringen, in so lange es sich in guter Ordnung
                              									befindet.
                           Ein zweiter Theil der Erfindung ist zur Verhütung der Gefahr bestimmt, welche durch
                              									das Vorhandenseyn von zu hoch gespanntem Dampfe im Dampfraume des Kessels bedingt
                              									ist – derselbe mag sich durch allmähliche Ansammlung oder in Folge irgend
                              									einer Plözlichen Dampfentwikelung gebildet haben – oder welche aus der
                              									Ueberhizung der Kesselböden in Folge von Incrustationen erwächst. Der hierauf
                              									bezügliche Theil des Apparates besteht aus Röhren, Dampfbüchsen, Hähnen und anderen
                              									Theilen, so wie dazu auch ein Stük eines leichtflüssigen, bei einer gewissen
                              									Temperatur in Fluß gerathenden Metalles gehört. Dieses leichtflüssige Metall muß
                              									entweder der Einwirkung des in dem oberen Theile des Kessels befindlichen Dampfes,
                              									oder der Einwirkung der von dem Kesselboden ausgehenden Hize ausgesezt seyn, je
                              									nachdem der Apparat die durch plözliche Entwikelung zu hoch gespannten Dampfes im
                              									Dampfraume bedingten Gefahren, oder die Ueberhizung des Kesselbodens verhüten soll.
                              									Durch das Schmelzen des Metallstükes soll nämlich dem in dem Kessel enthaltenen
                              									Dampfe ein Ausweg eröffnet werden, der sich nach Belieben auch wieder aufheben läßt,
                              									indem, wie weiter unten ausführlich angegeben werden soll, das geschmolzene
                              									Metallstük sehr leicht und ohne Unterbrechung des Ganges der Maschine durch ein anderes
                              									ersezt werden kann.
                           Ein weiterer Theil der Erfindung besteht ferner in einer verbesserten
                              									Schwimmervorrichtung, durch welche nicht bloß die Höhe des Wasserstandes im Kessel
                              									angedeutet, sondern im Falle eines zu tiefen Sinkens des Wassers auch dem Dampfe
                              									Austritt gestattet werden kann.
                           Endlich umfaßt die Erfindung auch noch eine verbesserte, besonders an den Kesseln der
                              									Dampfboote anwendbare Vorrichtung, welche aus Dämpfern oder Registern besteht, die
                              									vermöge ihrer eigenen Schwere oder mittelst eigener, an ihnen angebrachter Gewichte
                              									arbeiten, und die, wenn das Boot längere Zeit auf der einen oder anderen Seite
                              									liegt, den Zug in den Feuerzügen und im Schornsteine ganz oder zum Theil
                              									absperren.
                           Der Dampf, der in Folge der Thätigkeit irgend eines der genannten Apparate aus dem
                              									Dampfkessel oder Generator entweicht, wird entweder in die den Kessel oder Generator
                              									umgebenden Feuerzüge geleitet, und zwar in einer Richtung, welche dem Zuge des Ofens
                              									entgegen ist, damit die heiße Luft und die Flammen gegen den Ofen zurükgetrieben und
                              									also das Feuer in diesem zum Theil oder gänzlich ausgelöscht wird; oder man kann ihn
                              									auch direct in oder unter den Ofen leiten, damit er daselbst das Feuer zum Theil
                              									oder gänzlich auslösche; oder man kann ihn noch zu anderen Zweken verwenden, die
                              									weiter unten ausführlich angegeben werden sollen; oder endlich man kann ihn auch in
                              									die Luft entweichen lassen. Auch muß hier vorläufig noch bemerkt werden, daß man
                              									alle diese Apparate gemeinschaftlich oder auch nur einzeln, je nachdem es die
                              									Umstände räthlich machen, an den Kesseln anwenden kann.
                           Fig. A, B, C geben Ansichten eines Kessels, an welchem
                              									die meisten der hier erwähnten Erfindungen angebracht sind. Die übrigen Figuren
                              									dienen zur Versinnlichung der Details der verschiedenen Apparate, und zwar Fig. 1 bis 6 zur
                              									Versinnlichung des zusammengesezten Sicherheitsventiles. Fig. 1 zeigt nämlich
                              									dasselbe von der Seite betrachtet, und in ein Gehäuse, in welchem es versperrt
                              									werden kann, eingesezt. Fig. 2 ist ein senkrecht
                              									durch dasselbe geführter Durchschnitt, und zwar nach der in dem Grundrisse Fig. 3 durch
                              									die Linie 3,4 angedeuteten Richtung. Fig. 4 ist ein
                              									Querdurchschnitt eines Theiles dieses Ventiles. Fig. 5 und 6 endlich zeigen einzelne
                              									Theile desselben für sich allein. In Fig. 1 und 2 sind die mit a bis h bezeichneten Theile
                              									solche, welche den an dem gewöhnlichen beschwerten Sicherheitsventile gebräuchlichen
                              									ähnlich und entsprechend sind. Es ist nämlich a eine mit
                              									dem Inneren des Kessels communicirende cylindrische Röhre, an deren oberem Ende sich der Siz für
                              									das Ventil b befindet. Der Stiel dieses lezteren geht
                              									frei durch ein in dem oberen Theile der Ventilbüchse d
                              									enthaltenes Schälchen. Beschwert ist das Ventil durch das in der Nähe des Endes des
                              									langen Hebels f angebrachte Gewicht e; wird das äußere Ende des Hebels f niedergedrükt, so wird das Ventil b auf seinen Siz herabgedrükt; wird der Hebel dagegen
                              									emporgehoben, so steigt auch das Ventil von seinem Size empor. Zur Führung des
                              									Hebels bei seiner Bewegung dient das mit einem Ausschnitte oder Tender versehene
                              									Band i. Das äußerste Ende des Hebels ist gabelförmig gebildet, und mit einer Stange
                              										l verbunden, deren unteres Ende in eine genau an
                              									dasselbe passende Röhre aus hartem Holze oder Glas eingesezt ist. Dieses untere Ende
                              									bildet somit einen Kolben, welcher durch einen ledernen Ring hindurch in einem
                              									Cylinder m spielt, und wenn der Apparat im Zustande der
                              									Ruhe ist, durch ein Gewicht v auf den Boden des.
                              									Cylinders herabgedrükt wird. Der Cylinder m communicirt,
                              									wie in Fig. 3
                              									und 4 zu
                              									sehen, durch einen horizontalen Canal mit einem kleineren Cylinder n, der selbst wieder durch eine Röhre o mit der unter dem Ventile b befindlichen, in Fig. 2 ersichtlichen Röhre
                              									communicirt. Beide Cylinder sind mit Oehl oder einer anderen Flüssigkeit
                              									gefüllt.
                           Wenn nun der Dampf im Kessel einen höheren Druk erlangt, als das Ventil auszuhalten
                              									vermag, so hebt er das Ventil b auf, wo er dann unter
                              									den Rändern des Ventiles hinweg in die Ventilbüchse d,
                              									und aus dieser durch die Röhre g in die Luft oder in die
                              									Feuerzüge, oder in den Ofen entweicht. Sollte jedoch, wie es an den
                              									Sicherheitsventilen öfter vorzukommen Pflegt, das Ventil b entweder in Folge der Oxydirung seines Metalles, oder in Folge des
                              									Drukes der äußeren Luft, oder aus irgend einer anderen Ursache in seinem Size steken
                              									bleiben, und sich nicht schnell emporheben, so wird der Dampf, indem er sich im
                              									Kessel anzusammeln fortfährt, die Röhre o erfüllen, mit
                              									der Oberfläche des in dem Cylinder n enthaltenen Oehls
                              									in Berührung kommen, seinen Druk darauf ausüben und dadurch ein Emporsteigen des
                              									Kolbens l bewirken. Ist dieser leztere eine kleine
                              									Streke weit emporgestiegen, so werden die Böden der Fenster oder Ausschnitte der
                              									Glieder k auf die Zinken der an dem Ende des Hebels f befindlichen Gabel treffen, mithin das Ende dieses
                              									Hebels emporheben, und hiemit auch das Ventil b von
                              									seinem Size aufheben. Dabei kommt zu bemerken, daß der Kolben l mit einer größeren Kraft, als sie durch den steigenden Druk des Dampfes
                              									allein bedingt ist, das Ventil b emporheben wird, und
                              									zwar indem er mittelst eines sehr langen Hebels auf dasselbe wirkt. Das Ventil b
                              									 wird somit gezwungen
                              									werden sich zu erheben, bevor noch der Dampf einen gefährlichen Grad von Spannkraft
                              									erlangt hat. Sobald das Ventil seinen Siz verläßt, wird Dampf unter dessen Rändern
                              									entweichen. Die Folge hievon wird seyn, daß der auf die Oberfläche des in dem
                              									Cylinder n enthaltenen Oehles wirkende Druk unmittelbar
                              									abzunehmen beginnt, und daß diese Abnahme des den Kolben l empordrängenden Drukes in dem Maaße fortschreiten wird, als mehr und
                              									mehr Dampf an dem Ventile b entwichen ist; der Kolben
                              									wird demnach allmählich herabsinken und auf das Ventil b
                              									zu wirken aufhören.
                           Man wirb hieraus leicht abnehmen, daß diese Vorrichtung nicht bloß den Zwek hat, das
                              									Ventil b gewaltsam zu erheben, im Falle es dem directen
                              									Druke des Dampfes nicht nachgeben sollte, sondern daß sie auch zur Regulirung seiner
                              									Bewegung und zur Verhütung des an den gewöhnlichen Sicherheitsventilen so häufig
                              									vorkommenden plözlichen Emporspringens und Niederfallens des Ventiles dient. Denn
                              									das Ventil b kann nicht eher bedeutend aufsteigen, als
                              									bis der Dampf so viele Kraft erlangt hat, daß er auf den Kolben l wirkt; und die Bewegung dieses Kolbens nimmt nicht
                              									augenbliklich ab, sondern erfordert immer einige Zeit, so daß also die in der
                              									Bewegung des Ventiles b vorgehenden Veränderungen immer
                              									nur allmählich eintreten können. Der ganze Apparat ist, wie bereits erwähnt, in
                              									einem Gehäuse A enthalten, welches mit einem gehörigen
                              									Thürchen und Schlosse versehen seyn und stets verschlossen bleiben soll. Den
                              									Schlüssel dazu soll nur der Maschinenaufseher führen, damit sich keiner der Arbeiter
                              									beigehen lassen kann, an der Belastung des ersten Ventiles oder des Kolbens l irgend eine Veränderung vorzunehmen. Dieses Gehäuse
                              									sammt dem Apparate läßt sich an irgend einem geeigneten Theile des Kessels
                              									anbringen, wie in Fig. A und B bei A angedeutet ist.
                           Was nun jenen Apparat betrifft, dessen Wirkung von der Schmelzung eines Stükes
                              									leichtflüssigen Metalles abhängt, so kann dieses entweder an dem Boden des Kessels
                              									oder in dessen Nähe angebracht werden, damit es der Wärme der heißen Wassermasse
                              									sowohl, als der Wärme des Metalles des Kesselbodens, als auch dem allenfalls mit ihm
                              									in Berührung kommenden Dampfe ausgesezt ist; oder es läßt sich auch an dem oberen
                              									Theile des Kessels anbringen, damit bloß die Wärme des Dampfes allein auf dasselbe
                              									wirken kann; oder es läßt sich endlich in der Art anbringen, daß die Wärme nur durch
                              									Wärmeconductoren, die später beschrieben werden sollen, darauf einwirken kann. In
                              									allen diesen Fällen wird das leichtflüssige Metall Dampf austreten lassen, wenn das
                              									Wasser bis in die Nähe des Kesselbodens gesunken ist, oder wenn der Kesselboden eine
                              									zu hohe Temperatur erlangt hat.
                           In Fig. 7 bis
                              										14 sieht
                              									man die erste dieser Anwendungsweisen des leichtflüssigen Metalles, in Fig. 15 bis
                              										18 die
                              									zweite, und in Fig.
                                 										19 bis 24 die dritte erläutert.
                           Fig. 7 ist ein
                              									senkrechter Durchschnitt; Fig. 8 eine seitliche
                              									Ansicht; Fig.
                                 										9 ein Grundriß; Fig. 10 ein horizontaler
                              									Durchschnitt nach der in Fig. 7 ersichtlichen Linie
                              									1,2; Fig. 11
                              									ein senkrechter Durchschnitt nach der in Fig. 8 ersichtlichen Linie
                              									3,4; Fig. 13
                              									ein horizontaler Durchschnitt nach der in Fig. 7 angedeuteten Linie
                              									5,6; Fig. 14
                              									ein Grundriß des Dekels p.
                           An allen diesen Figuren sind a, a und b, b die Scheitel- und Bodenplatten eines
                              									Kessels, an dessen Boden ein Gehäuse c gehörig fixirt
                              									ist. Von diesem Gehäuse aus steigen zwei Röhren d, e,
                              									die sowohl in das Gehäuse c als in die Scheitelplatte
                              									des Kessels dampfdicht eingefügt sind, empor, wie in Fig. 7 und 8 zu sehen. In den oberen
                              									Theil der Röhre d ist mit einem Schraubengewinde eine
                              									zweite Röhre f eingesezt, deren oberes Ende mit einer
                              									Dampfbüchse g frei communicirt. Diese leztere, von der
                              									aus, wie in den oben angeführten Figuren A, B und C zu ersehen ist, eine Röhre in den Feuerzug des Ofens führt, ist
                              									mit einem dampfdicht passenden Dekel p verschlossen.
                              									Ferner laufen von der Dampfbüchse g aus, wie Fig. 12 zeigt,
                              									die beiden Pfosten g, und durch diese sowohl als durch
                              									das vierekige, am Scheitel des Dekels befindliche Stük sezt ein Stab r, an dessen einem Ende ein Vorhängschloß s angebracht ist. Ist dieses Schloß abgesperrt, so kann
                              									der Stab r nicht ausgezogen und mithin auch der Dekel
                              										p nicht abgenommen werden. Die Röhre e communicirt durch eine kleine Röhre i, in die bei l ein
                              									Sperrhahn eingesezt ist, mit der gebogenen Röhre m,
                              									welche sich durch die Dekelplatte des Kessels zurükbiegt, und an ihrem Ende mit
                              									einem Dekel n, in den kleine Löcher gebohrt sind,
                              									versehen ist. Wenn der Apparat arbeiten soll, so wird der Sperrhahn, wie in Fig. 7 zu
                              									sehen, offen gehalten, damit Dampf aus dem Kessel in die Röhre e gelangen kann. Das untere Ende der Röhre f ist etwas konisch gebildet, und in diesen konischen
                              									Theil ist ein kleiner, aus einem leichtflüssigen Metalle bestehender Pfropf
                              									eingesezt. Auf das untere Ende der Röhre f ist ein
                              									kleiner Dekel oder eine kleine Büchse geschraubt, und in der Mitte dieser Büchse
                              									befindet sich ein Schaft, der als Träger des leichtflüssigen Metallpfropfes dient.
                              									Am Rande herum sind jedoch kleine Löcher in diese Büchse gebohrt, damit der Dampf
                              									aus der Röhre e in sie hinein und mit dem Pfropfe in
                              									Berührung gerathen kann.
                           
                           Dieser Apparat arbeitet nun folgendermaßen. Wenn der Kessel in Thätigkeit ist, so
                              									wird die auf seinem Boden angebrachte und von dem Wasser umspülte Büchse c allmählich die Temperatur des Wassers annehmen, und
                              									diese Temperatur gradweise dem leichtflüssigen Metallpfropfe mittheilen. Während die
                              									Dampferzeugung von Statten geht, wird ein Theil des Dampfes durch den Dekel n in die Röhre m eintreten,
                              									und durch diese Röhre sowohl als durch die Röhre e in
                              									die Büchse c gelangen. Da dieser Dampf nicht entweichen
                              									kann und also unbewegt bleibt, so wird sich seine Temperatur auf jene der ihn
                              									umschließenden Metalloberflächen steigern, welche leztere selbst die Temperatur des
                              									sie umspülenden Wassers und des Kesselbodens haben. Der untere Theil des
                              									leichtflüssigen Pfropfes kommt auf solche Weise mit dem Dampfe in Berührung, wo dann
                              									sowohl die Wärme dieses Dampfes als auch jene der unteren Platten der Büchse c und der Röhren d, f zu
                              									seiner Schmelzung beitragen wird. So lange sich die Temperatur des Dampfes innerhalb
                              									der bestimmten Gränzen erhält, oder so lange die Wassermasse keine Temperatur
                              									erreicht, die den Schmelzpunkt des leichtflüssigen Pfropfes übersteigt, wird alles
                              									im Stande der Ruhe verbleiben. So wie aber durch Incrustationen oder durch irgend
                              									eine andere Ursache ein höherer Hizgrad hervorgebracht wird, wird der Boden und ein
                              									Theil der Seitenwände des Pfropfes in Fluß gerathen, wo dann der Pfropf nicht länger
                              									mehr fest in seinen Siz paßt, sondern von dem Dampfe durch die Röhre f empor in die Dampfkammer g
                              									getrieben werden wird. Der durch die genannte Röhre in die Dampfkammer emporfahrende
                              									Dampf gelangt sodann in der Röhre h in den den Kessel
                              									umgebenden Feuerzug, und zwar in einer Richtung, welche jener des von dem Ofen
                              									herführenden Zuges entgegengesezt ist. Es folgt hieraus eine Dämpfung des Feuers,
                              									und zwar in einem Grade, der mit der Dauer des Entweichens des Dampfes im
                              									Verhältnisse steht; der Kessel wird somit, anstatt eine größere Erhizung zu
                              									erleiden, im Gegentheil in seinem ganzen Umfange allmählich abgekühlt werden.
                              									Nachdem der leichtflüssige Pfropf in Fluß gerathen, läßt sich das Entweichen des
                              									Dampfes, sobald man es für nöthig erachtet, wieder aufheben.
                           Fig. 15, 16, 17 und 18 zeigen
                              									einen Apparat, an dem der leichtflüssige Metallpfropf an dem oberen Theile des
                              									Kessels angebracht, und also nur der Einwirkung der Wärme des Dampfes ausgesezt ist.
                              										Fig. 15
                              									ist ein Querdurchschnitt; Fig. 16 eine seitliche
                              									Ansicht; Fig.
                                 										17 ein horizontaler Durchschnitt nach der Linie A in Fig.
                                 										15 geführt. Fig. 18 ein Grundriß von
                              										Fig.
                                 									16.
                           a, a ist die oben Kesselplatte; b eine kurze, fest an den Kessel gebolzte Röhre, deren unterer Theil sich innerhalb des
                              									Kessels befindet und einem Hahne als Siz dient, während ihr oberes Ende einen
                              									größeren Durchmesser hat und eine Dampfkammer bildet. Der konische, in seinen Siz
                              									eingeriebene Zapfen c ist an seinem unteren Ende diker,
                              									damit er durch den Druk des Dampfes fester in seinen Siz eingetrieben wird. Der
                              									Canal des Hahnes öffnet sich horizontal in eine Büchse d, in welche Löcher gebohrt sind. In den Zapfen des Hahnes selbst ist in
                              									senkrechter Richtung ein cylindrisches Loch gebohrt, in welches die kurze gerade
                              									stehende Röhre f, die der Röhre f des oben beschriebenen Apparates entspricht, eingesezt ist. In dem
                              									unteren Ende dieser Röhre ist der leichtflüssige Metallpfropf fixirt. Ueber der
                              									Kammer b ist ein Dekel p
                              									angebracht und gut schließend darauf festgemacht.
                           Das Spiel dieses Apparates geht nun folgendermaßen von Statten. Wenn die Masse des in
                              									dem Kessel enthaltenen Dampfes eine Temperatur und einen Druk erreicht, der jenen,
                              									für den der Kessel berechnet ist, übersteigt, so werden die verschiedenen
                              									Metalloberflächen des innerhalb des Kessels befindlichen Apparates allmählich
                              									derselben Temperatur theilhaftig werden. Durch die Hize dieser Metalloberflächen
                              									sowohl als durch die Hize des Dampfes, der durch die Löcher y eindringt, und dadurch mit dem leichtflüssigen Metallpfropfe in
                              									Berührung kommt, wird dieser allmählich an der unteren Seite und an den Rändern in
                              									Fluß gerathen, wo dann der Dampf den Pfropf durch die Röhre f in die Dampfkammer b emportreiben wirb, so
                              									daß auf diese Weise für den Dampf ein freier Weg eröffnet ist. Der Dampf strömt
                              									somit durch die Röhre f über der durchlöcherten Platte
                              									in die Dampfkammer ein, tritt dann durch die Löcher dieser Platte in die Dampfkammer
                              										b herab, um aus dieser durch die Möhre h in die atmosphärische Luft oder in den Kessel
                              									umgebenden Feuerzug zu entweichen, und dadurch auf die bereits oben angegebene Weise
                              									den Zug des Ofens zu ermäßigen oder zu unterdrüken.
                           Fig. 19 und
                              										20 zeigen
                              									einen mit einem leichtflüssigen Metallpfropfe versehenen Apparat, welcher Dampf
                              									entweichen läßt und die Wirkung des Feuers ermäßigt oder auch wohl ganz aufhebt, so
                              									oft das Wasser bis in die Nähe des Bodens des Kessels sinkt. Apparate dieser Art
                              									eignen sich besonders für Kessel, an denen auf dem Feuer ausgesezten Theile des
                              									Kesselbodens nur eine sehr dünne Wasserschichte ausgebreitet ist. e ist die Bodenplatte eines Dampfkessels oder
                              									Dampferzeugers, und f das untere Ende einer Röhre, die
                              									in einen umgestürzten Napf g eingeschraubt ist. Lezterer
                              									ist mit Schrauben oder Nieten fest und wasserdicht auf der Bodenplatte des Kessels,
                              										durch die auch das
                              									untere Ende der erwähnten Röhre sezt, befestigt. Unmittelbar über dem verengten
                              									Theile der Röhre f und in einem zu diesem Behufe
                              									dienlichen konischen Size ist der leichtflüssige Metallpfropf befestigt. Das obere
                              									Ende der Röhre f ist durch ein Schraubengefüge mit einer
                              									Röhre h verbunden, die durch die obere Kesselplatte
                              									hindurch von einer Büchse herabsteigt, von der ein Canal i ausläuft, der anfänglich in horizontaler Richtung verläuft, sodann aber
                              									bei l in den Kessel zurükkehrt. An dem Canale l ist ein Hahn m angebracht,
                              									womit sich die Communication zwischen den Canälen h, i
                              									und l beliebig eröffnen und absperren läßt. Zur Bewegung
                              									dieses Hahnes dient der Griff n, der, wie Fig. 19 zeigt,
                              									wenn der Hahn m geöffnet worden, durch einen Bolzen o in seiner Stellung erhalten wird. Dieser Bolzen sezt
                              									nämlich in solcher Art durch die Arme eines Pfostens p,
                              									daß er nicht ausgezogen werden kann, wenn nicht vorher das Vorhängeschloß q aufgesperrt wird. Das obere Ende der Röhre h ist mit einem Schraubenzapfen r verschlossen, und da, wie Fig. 19 bei x zeigt, das obere Ende dieses Zapfens von einer an dem
                              									Hebel n angebrachten Klaue erfaßt ist, so kann auch
                              									dieser Zapfen ohne vorläufige Eröffnung des Vorhängeschlosses nicht geöffnet
                              										werden.In Fig.
                                       												19, auf welche hier verwiesen wird, fehlen jedoch mehrere dieser
                                    											Theile. A. d. R.
                              								
                           Wenn die in dem Kessel enthaltene Wassermasse eine zu intensive Hize erlangt, oder
                              									wenn das Wasser unter das Niveau des oberen Randes der Schale g sinkt, so wird sich in ersterem Falle die Temperatur des Wassers rasch
                              									an die um den leichtflüssigen Metallpfropf herum befindlichen Metalloberflächen
                              									mittheilen, während sich im zweiten Falle die Hize des Ofens rasch und direct an das
                              									untere Ende der Röhre f fortpflanzen wird. In dem einen
                              									wie in dem anderen Falle wird somit der leichtflüssige Metallpfropf in Fluß gerathen
                              									und in den Ofen herabfallen, so daß durch die Röhre f
                              									ein freier Weg eröffnet ist, und der von dem Kessel aufsteigende Dampf in den Ofen
                              									entweichen und daselbst das Feuer dämpfen oder auch wohl ganz auslöschen wird.
                           In Fig. 21
                              									sieht man die Röhre in dem Boden des Kessels so befestigt, daß sie durch ihn
                              									emporragt. Die Hize wird daher hier auf den leichtflüssigen Metallpfropf wirken und
                              									ihn in Fluß bringen, bevor noch der Boden des Kessels oder die Wassermasse selbst
                              									die hiezu erforderliche Temperatur erlangten.
                           Fig. 22, 23 und 24 zeigen eine
                              									andere zur Verhütung der Explosionen bestimmte Anwendungsweise des leichtflüssigen
                              									Metalles. Hier ist nämlich t die Röhre, welche das
                              									leichtflüssige Metall enthält, und deren unteres erweitertes Ende zum Behufe der Bildung
                              									eines Wärmeconductors in die Büchse g hinabragt. Auf dem
                              									leichtflüssigen Metalle ruht ein Stab h auf, und um das
                              									obere Ende dieses Stabes ist eine an dem Kopfe des Stabes befestigte Spiralfeder i gewunden. Das untere Ende dieser Feder ruht auf der
                              									Mutter, mit der die Röhre f an die Kesselplatte
                              									geschraubt ist. Mir dem Kopfe des Stabes ist durch ein Zapfengefüge ein
                              									geradestehender, an seinem oberen Ende schräg geschnittener Schaft l verbunden, gegen den sich das entsprechende,
                              									gleichfalls schräg geschnittene Ende des horizontalen Hebels m, der an einem in den Pfosten o eingelassenen
                              									Zapfen n aufgezogen ist, anlegt. Das Gewicht p hält das Ende des Hebels m
                              									auf das Ende des geradestehenden Schaftes l nieder, und
                              									sucht demnach die Feder i zusammen zu drüken.
                           Wenn nun der Conductor oder die Büchse g oder beide
                              									zugleich eine Temperatur erlangt haben, bei der das leichtflüssige Metall in Fluß
                              									geräth, so wird der Stab h, indem er nicht länger mehr
                              									getragen wird, dem Druke des Gewichtes p nachgeben und
                              									herabsinken, wo dann das eine Ende des Hebels m das Ende
                              									des Schaftes l vor sich her treibt, in einem Kreisbogen
                              									herabfällt und das Ende des Schaftes l verläßt. Die
                              									Folge hievon wird seyn, daß das entgegengesezte Ende des Hebels m emporsteigt und einen Hahn oder ein Ventil eröffnet,
                              									durch welches Dampf aus dem Kessel entweichen kann. Während das Ende des Hebels m Hinter dem Ende des Schaftes l herabsinkt, wird sich die Feder i, indem sie
                              									nicht länger mehr von dem Gewichte p nieder gedrükt
                              									wird, empor schnellen, und somit das untere Ende des Stabes h aus dem leichtflüssigen Metalle ausziehen, bevor es noch Zeit hatte
                              									darin zu erstarren. In Fig. 24 sieht man das
                              									leichtflüssige Metall in einer Röhre f angebracht,
                              									welche zu dem oben bei Fig. 21 angegebenen Zweke
                              									durch den Boden des Kessels hindurch nach Abwärts geführt ist.
                           In Fig. 25 bis
                              										30 sieht
                              									man zweierlei Modificationen des von mir erfundenen Schwimmerapparates. In Fig. 25 ist
                              										d eine aus Gußeisen oder Stükmetall gearbeitete, an
                              									dem Scheitel des Kessels befestigte Büchse, in deren unterem Theile sich eine
                              									konische Aushöhlung befindet, während der Kessel an dieser Stelle eine Oeffnung hat,
                              									die, wie in Fig.
                                 										25 zu sehen, der Basis des Kessels an Größe gleichkommt. Die eben erwähnte
                              									konische Aushöhlung communicirt an ihrem oberen Ende durch eine kleine Oeffnung mit
                              									der Kammer g, die durch eine Röhre h und eine zweite zur Leitung dienende Röhre, welche in
                              									der Zeichnung nicht zu sehen ist, mit den den Kessel umgebenden Feuerzügen
                              									communicirt. i ist ein senkrechter, ans Stükmetall
                              									gearbeiteter, an seinem oberen Ende halbkugelförmig gebildeter Stab, der mit seiner Spize genau
                              									in die Spize der konischen Aushöhlung einpaßt, so daß, so lange als dieser Stab i mit der Spize dieser Aushöhlung in Berührung erhalten
                              									wird, kein Dampf aus dem Kessel in die Kammer g
                              									entweichen kann. An dem unteren Theile des Stabes i
                              									befindet sich eine Schulter, unter der ein Schraubengewinde angebracht ist, damit
                              									die Schraubenmutter l angeschraubt werden kann. Die
                              									Stange l ist vorhandenAuch diese Stange, so wie einige andere hier angeführte Theile fehlen in der
                                    											Zeichnung des Originals. A. d. R., damit sich der Heizer überzeugen kann, ob der Schwimmer gehörig arbeitet
                              									oder nicht; denn wenn der obere Theil der Stange l
                              									niedergedrükt wird, so wirkt er auf den Stab i, so daß
                              									dieser, indem er sich herabsenkt, Dampf entweichen läßt. Der Hebel J, der in Fig. A
                                 									 zu sehen, trägt an dem einen Ende einen hohlen kugelförmigen Schwimmer L, während er an seinem anderen Ende in den Lagern KK, ruht. Das durch diesen Hebel gebohrte und zur
                              									Aufnahme des Stabes i bestimmte Loch ist so weit, daß es
                              									dem Hebel einen hinreichenden Spielraum an seinem Gefüge gestattet. Damit er jedoch
                              									nicht bis unter eine bestimmte Stelle herabsinken kann, ist ein Aufhälter r an dieser Stelle angebracht.
                           Wenn der Kessel bis zur gewöhnlichen Höhe mit Wasser gefüllt wirb, wird der an dem
                              									Ende des Hebels J angebrachte Schwimmer von dem Wasser
                              									in dem Maaße als sein Niveau steigt, emporgehoben. Durch dieses Emporsteigen des
                              									Schwimmers wird der Stab i in der Art gegen die im Boden
                              									der Dampfkammer g befindliche Oeffnung angedrükt, daß
                              									dieselbe hiedurch verschlossen wird. Wenn durch die Speisungsröhre weniger Wasser in
                              									den Kessel gelangte als in demselben in Dampf verwandelt wird, so würde der
                              									Wasserstand allmählich bis zur Höhe des oberen Theiles der Feuerzüge fallen, so daß
                              									die Seitenwand des Kessels ungeschüzt der Hize der Flammen und der in den Feuerzügen
                              									enthaltenen heißen Luft ausgesezt wäre. Dem wird jedoch durch das Spiel des
                              									Schwimmers vorgebeugt; denn indem dieser zugleich mit dem Wasser sinkt, zieht er den
                              									Stab i herab, woraus folgt, daß durch die kleine, in der
                              									konischen Kammer befindliche Oeffnung Dampf aus dem Kessel in die Kammer g entweicht, um sodann aus dieser durch die Röhre h in die Feuerzüge oder in den Ofen oder in die freie
                              									Luft auszutreten und dadurch die Thätigkeit des Feuers zu hemmen.
                           In Fig. 27,
                              										28, 29 und 30 sieht man
                              									die zweite Art meines verbesserten Schwimmers. a ist der
                              									obere Theil eines Kessels, durch den eine Röhre b
                              									geschraubt ist. Leztere bildet an ihrem oberen Theile eine Dampfkammer c, die mit einem Dekel e
                              									verschlossen ist, und von der eine horizontale Rohre h
                              									ausläuft. Von der Röhre b, welche unten in ein
                              									halbkugelförmiges Ende ausläuft, geht unter der Dampfkammer c eine kleine horizontale Röhre f aus. Im
                              									Grunde der Kammer c befindet sich ein konischer Siz, in
                              									den ein Ventil eingerieben ist. Lezteres besteht aus einer kleinen Röhre g, und in dieser ist eine Spiralfeder angebracht, die
                              									durch einen aus dem Dekel e hervorragenden Zapfen
                              									niedergedrükt wird. Der Hebel J unterscheidet sich von
                              									dem in dem vorhergehenden Apparate beschriebenen bloß dadurch, daß er ein aus Blei
                              									oder Zinn gearbeitetes halbkugelförmiges Ventil x hat,
                              									welches sich gegen die Mündung der Röhre b anlegt.
                              									Dieses Ventil ist in den Kopf eines mittelst einer Mutter befestigten
                              									Schraubenbolzens y gelöthet, wie in Fig. 27 zu sehen. Es
                              									bildet mit der Mündung der Röhre b, gegen die es sich
                              									anlegt, eine sich selbst adjustirende Vorrichtung; denn die Kraft, mit welcher der
                              									Schwimmer L in Folge seiner Schwimmkraft emporgehoben
                              									wird, wird bewirken, daß die scharfen Ränder der Röhre b
                              									sich in das weiche Metall des Ventiles eindrüken, womit eine vollkommene
                              									gegenseitige Berührung hergestellt ist. Wie man in Fig. 27 und in Fig. A
                                 									 sieht, ist an den Schwimmer L eine Röhre m gelöthet, die an ihrem oberen Ende offen ist, an dem
                              									anderen Ende aber mit dem Schwimmer L communicirt, so
                              									daß sowohl der Dampf als die Luft frei durch die Röhre m
                              									in den Schwimmer gelangen kann: eine Einrichtung, welche nöthig ist, damit die Wände
                              									des Schwimmers weder durch den von Außen auf sie wirkenden Druk des Dampfes
                              									eingedrükt, noch auch durch die Expansion der in ihm enthaltenen Luft zersprengt
                              									werden können.
                           In Fig. 33
                              									bis 36 sieht
                              									man eine Einrichtung jenes Apparates, den ich in den Feuerzügen der Dampfkessel als
                              									Dämpfer oder Register anbringe, und der durch jene Bewegung der Dampfboote, durch
                              									welche der Kessel eine Neigung auf die eine oder die andere Seite erhält, in
                              									Thätigkeit gesezt wird. Fig. 33 ist ein
                              									Querdurchschnitt eines Kessels und Ofens, an dem diese Dämpfer angebracht sind. Fig. 34 zeigt
                              									das eine Ende derselben von der Seite betrachtet. Fig. 35 zeigt sie von
                              									der Kante gesehen und in dem Gehäuse, in dem sie sich zu bewegen haben. Fig. 36
                              									endlich zeigt einen einzelnen derlei Dämpfer von der Kante gesehen. An allen diesen
                              									Figuren sind C, C die seitlichen Feuerzüge. E ist ein gußeisernes Gehäuse, dergleichen in jede der
                              									Seiten des Feuerzuges eines eingelassen ist, und welche zur Aufnahme von einem der
                              									Dämpfer bestimmt sind. Zur Verschließung dieser Gehäuse dient das Thürchen F. Die Dämpfer G, G selbst
                              									hängen von den in die Gehäuse E eingelassenen Zapfen H frei herab. So lange das Boot waagerecht bleibt, behalten die
                              									Dämpfer vermöge ihrer Schwere ihre senkrechte Stellung bei; so wie sich dasselbe
                              									hingegen auf die eine oder die andere Seite neigt, legt sich auch einer der Dämpfer
                              									gegen die eine Seite des Kessels, so daß diese nicht mehr durch das Feuer überhizt
                              									werden kann.
                           Wie bereits oben bemerkt worden, lassen sich alle die hier beschriebenen Apparate
                              									entweder sämmtlich zugleich oder auch nur einzeln anwenden; es muß daher dem mit der
                              									Ausrüstung eines Dampfschiffes vertrauten Ingenieur überlassen bleiben, wann er sich
                              									des einen oder des anderen zu bedienen hat. Die zulezt beschriebene Vorrichtung
                              									findet, wie bereits gesagt, lediglich auf den Dampfschiffen ihre Anwendung, da nur
                              									die Kessel dieser jener Gefahr ausgesezt sind, welche aus einer längeren Seitenlage
                              									erwächst. Die Vorrichtung, auf welche sich Fig. 7 bis 14 beziehen, wird
                              									hauptsächlich da erforderlich seyn, wo das Wasser gern Incrustationen und
                              									Niederschläge auf dem Boden der Kessel bildet. Für stehende und unter günstigen
                              									Verhältnissen arbeitende Kessel endlich wird sich hauptsächlich das zusammengesezte
                              									Sicherheitsventil, die Schwimmervorrichtung, und der in Fig. 15 bis 18 abgebildete
                              									Apparat eignen. Was die Dimensionen und sonstigen Verhältnisse, so wie auch die Wahl
                              									des Materiales, aus dem die einzelnen Theile verfertigt werden, betrifft, so muß
                              									dieß dem Gutdünken des mit der Ausführung des Ganzen betrauten Ingenieurs überlassen
                              									bleiben. Doch muß ich bemerken, daß an sämmtlichen Vorrichtungen, an denen das
                              									leichtflüssige Metall in Anwendung kommen soll, die Mündungen, durch welche der
                              									Dampf entweicht, von solcher Größe seyn müssen, daß der Dampf nicht plözlich in
                              									großen Quantitäten auf einmal aus ihnen austreten kann.
                           Was nun den ersten Theil der dahier beschriebenen Apparate betrifft, so erkläre ich
                              									als meine Erfindung die Verbindung des gewöhnlichen Sicherheitsventiles mit einem
                              									Kolben, der sich in einem mit Oehl oder einer anderen Flüssigkeit gefüllten und der
                              									Einwirkung des Dampfes ausgesezten Cylinder bewegt. Die Verbindung ist hiebei in der
                              									Art getroffen, daß sich das gewöhnliche Sicherheitsventil, wenn es in gehöriger
                              									Ordnung ist, bis auf eine gewisse Höhe von dem Kolben unabhängig bewegen kann; daß
                              									aber, wenn dasselbe aus irgend einer Ursache in seinem Size steten geblieben oder zu
                              									heftig emporgerissen wurde, der Kolben in Thätigkeit kommt, und in ersterem Falle
                              									die Aufhebung des Ventiles durch den Druk des Dampfes auf die den Kolben
                              									emporhebende Flüssigkeit unterstüzt, im lezteren dagegen dessen Bewegung auf die
                              									oben beschriebene Weise regulirt.
                           Jene Apparate, an denen ein leichtflüssiges Metall in Anwendung kommen soll,
                              									anbelangend, so nehme ich keineswegs die Anwendung eines solchen der Einwirkung der
                              									Kesselwärme ausgesezten Metalles im Allgemeinen als meine Erfindung in Anspruch;
                              									sondern lediglich die beschriebenen Verbindungen von Röhren, Hähnen, Dampfbüchsen,
                              									Kammern und anderen Theilen, vermöge welcher entweder die Hize des Dampfes allein,
                              									oder jene des Dampfes, des Wassers, und der in der Nähe des leichtflüssigen Metalles
                              									befindlichen heißen Oberflächen auf dasselbe einwirken kann, um durch seine
                              									Schmelzung dem überschüssigen Dampfe Ausgang zu verschaffen. Dabei ist die
                              									Einrichtung von der Art, daß die Theile, nachdem sie ihre Dienste geleistet,
                              									abermals in diensttauglichen Zustand versezt werden können, ohne daß man deßhalb den
                              									Gang der Maschine zu unterbrechen brauchte.
                           Den verbesserten Schwimmer betreffend, so erstreken sich meine Ansprüche lediglich
                              									auf die Verbindung der in Fig. 25 bis 30
                              									beschriebenen Theile.
                           Endlich erkläre ich noch als meine Erfindung eine Vorrichtung, die aus Dämpfern
                              									besteht, welche vermöge ihrer eigenen Schwere oder ihnen angehängter schwerer Körper
                              									aufgehängt erhalten werden, und die, wenn sich das Schiff auf die eine oder die
                              									andere Seite legt, vermöge dieser Bewegung die Feuerzüge gänzlich oder zum Theil
                              									schließen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
