| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 77, Jahrgang 1840, Nr. LXXVII., S. 310 | 
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                        LXXVII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 26. Jun. bis zum 29. Jul. 1840 in England
                              									ertheilten Patente.
                           
                              Dem John William
                                    											Ryren, technischem Chemiker in Bromley: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrikation von Kleesaͤure. Dd. 26. Jun. 1840.
                              
                           
                              Dem Thomas Spencer,
                                 										Maschinist in Manchester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Verspinnen,
                                 										Spinnen und Dubiren der Baumwolle, Wolle, Seide, des Flachses etc. Dd. 26. Jun.
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem William Jefferies
                                 										in Holme Street, Mile End: auf Verbesserungen in der Gewinnung von Kupfer, Zink
                                 										und anderen Metallen aus den Erzen. Dd. 1. Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem William M'Murray,
                                 										Papierfabrikant in Edinburgh: auf Verbesserungen in der Papierfabrication. Dd. 1. Jul.
                                    											1840.
                              
                           
                           
                              Dem John David Poole,
                                 										Chemiker in Holborn: auf Verbesserungen im Abdampfen und Destilliren des Wassers
                                 										und anderer Fluͤssigkeiten. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 2. Jul.
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem Charles May,
                                 										Ingenieur in Ipswich: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden und
                                 										Vorbereiten des Strohes, Heues und anderer Vegetabilien. Dd. 6. Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem Edwin Turner,
                                 										Ingenieur in Leeds: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen der Locomotiven.
                                 											Dd. 6. Jul.
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem James Harvey am
                                 										Bazing Place, Waterloo Road: auf Verbesserungen in der Gewinnung des Schwefels
                                 										aus Schwefelkiesen und anderen Substanzen. Dd. 8. Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem Louis Leconte aus
                                 										Paris, gegenwaͤrtig im Leicester Square: auf seine Construction
                                 										feuerfester Daͤcher. Dd. 9. Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem Joshua Taylor
                                    											Beale, Ingenieur in East Greenwich: auf Verbesserungen an
                                 										Dampfmaschinen. Dd. 10. Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem George Barnett in
                                 										Jewin Street: auf Verbesserungen an den Befestigungsmitteln der
                                 										Kleidungsstuͤke. Dd. 11. Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem Joseph Getten im
                                 										Paul's Chain, London: auf Verbesserungen im Reinigen des Wallfischthrans. Von
                                 										einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem William Palmer,
                                 										in Feltwell, Norfolk: auf Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd. 11. Jul.
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem Peter Fairbairn,
                                 										Ingenieur in Leeds: auf Verbesserungen an den Maschinerien zum Hecheln,
                                 										Kaͤmmen und Vorbereiten des Flachses und Hanfes. Von einem
                                 										Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 13. Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem Thomas Tassell
                                    											Grant in Gosport: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 										Brennmaterial. Dd. 13. Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem Edwin Travis in
                                 										Shaw Mills bei Oldham: auf Verbesserungen an den Maschinerien zum Vorbereiten
                                 										der Baumwolle etc. zum Spinnen. Dd. 15. Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem John Lambert in
                                 										Coventry Street, Saint James: auf Verbesserungen in der Seifenfabrication. Von
                                 										einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 15. Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem James Jamieson
                                    											Cordes und Edward Locke in Newport, Monmouth: auf eine neue rotirende
                                 										Maschine. Dd. 18.
                                    											Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem Moses Poole im
                                 										Lincoln's Inn: auf Verbesserungen an Feuergewehren und den dabei
                                 										gebraͤuchlichen Apparaten. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 18. Jul.
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem James Roberts in
                                 										Brewer Street, Somer's Town: auf eine Maschinerie oder einen Apparat, welcher an
                                 										den Fenstern der Gebaͤude angebracht werden soll, um Ungluͤk beim
                                 										Reinigen und Repariren derselben zu verhindern, so wie auch damit Personen bei
                                 										Feuersgefahr sich leichter retten koͤnnen. Dd. 18. Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem John George
                                    											Bodmer, Ingenieur in Manchester: auf laͤngere Ausdehnung
                                 										seiner Verbesserungen an den Reinigungs-, Kardaͤtsch-,
                                 										Strek- Vorspinn- und Spinnmaschinen fuͤr Baumwolle und
                                 										Wolle. Dd. 18.
                                    											Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem Robert Unwin,
                                 										Ingenieur in South Shields: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 29. Jul.
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem Alexander Angus
                                    											Croll im Brick Lane: auf Verbesserungen in der
                                 										Leuchtgasfabrication und in der Bereitung von gewissen Substanzen zum Reinigen
                                 										desselben. Dd. 29.
                                    											Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem Joseph Bennett in Turnlee bei Glossop in der Grafschaft Derby: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden von Lumpen,
                                 										Stroh und anderen weichen oder faserigen Substanzen. Dd. 29. Jul. 1840.
                              
                           
                              Dem John Swain Worth
                                 										in Manchester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden von
                                 										Vegetabilien. Dd. 29. Jul. 1840.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    											Patent-Inventions. August 1840, S. 126.)
                              
                           
                        
                           
                           Preise, welche die Société industrielle in Mülhausen in ihrer
                              									Generalversammlung im Mai 1841 ertheilen wird.
                           Die Société industrielle in
                              									Muͤlhausen hat in ihrer Generalversammlung am 27. Mai 1840 folgende Preise
                              									fuͤr das naͤchstfolgende Jahr ausgeschrieben.
                           
                              I. Chemische Künste.
                              Die sieben ersten Hieher gehoͤrigen Preise sind
                                 										dieselben, welche man bereits im polyt. Journal Bd. LXI. S. 473 unter den Nummern 1, 2,
                                 										5, 10, 11, 14 und 15 aufgefuͤhrt findet.
                              Die Preise 9 und 10 findet man im polytechn. Journal Bd. LXX. S. 311 unter Nr. 14 und 15 und
                                 										den Preis 11 (ein das Sennegalgummi ersezendes Verdikungsmittel betreffend) in
                                 											Bd. LXXIV. S. 312 unter Nr. 15
                                 										aufgefuͤhrt.
                              Neue Preise sind:
                              12. Goldene Medaille fuͤr ein Krappextract, wodurch
                                    											beim Faͤrben eine nicht unbedeutende Ersparniß erzielt werden kann,
                                    											waͤhrend die Farben eben so lebhaft und haltbar erzielt werden, wie
                                    											mit Krapp selbst.
                              Der Société industrielle wurde seit
                                 										einigen Jahren von mehreren Fabrikanten in Muͤlhausen eine ziemliche
                                 										Anzahl Proben von Krappextracten uͤberschikt, um dieselben pruͤfen
                                 										zu lassen; keines derselben hat jedoch die in der Preisaufgabe vorgeschriebenen
                                 										Bedingungen vereinigt; bald lieferten sie Farben, die nicht haltbar genug waren,
                                 										bald kamen diese auch verhaͤltnißmaͤßig theurer als mit Krapp zu
                                 										stehen. Nur ein Krappextract (Lagier's
                                 										fleur de garance) wurde in den lezten Jahren im
                                 										Großen angewandt und auch dieses bloß fuͤr ganz besondere Artikel; es
                                 										sollte jedoch dieses Product zu allen Zweken, wozu Krapp angewendet wird,
                                 										brauchbar seyn.
                              Es ist laͤngst erwiesen, daß beim Faͤrben mit Krapp eine große
                                 										Menge seines Farbstoffs verloren geht und man schreibt diesen Verlust
                                 										verschiedenen Ursachen zu; hauptsaͤchlich ruͤhrt er aber von den
                                 										schleimigen und extraktiven Bestandtheilen des Krapps her, wie Heinrich Schlumberger (polyt. Journal Bd. LII. S. 193, Bd. LVIII. S. 283 und Bd. LXX. S. 124) gezeigt hat. Bekanntlich
                                 										geben auch die Krappextracte, worin der Farbstoff wirklich von allen im Krapp
                                 										damit verbundenen Substanzen befreit ist, denselben bei der
                                 										Faͤrbeoperation ganz ab. Wenn es also gelaͤnge, durch ein
                                 										einfaches und wohlfeiles Verfahren aus dem Krapp allen
                                    											Farbstoff in ganz oder beinahe reinem Zustande und ohne
                                 										Veraͤnderung seiner Eigenschaften auszuziehen, so haͤtte man beim
                                 										Faͤrben keinen Verlust; da man nun durch directe Extraction dieses
                                 										Stoffes wenigstens zweimal so viel erhaͤlt, als beim Krappfaͤrben
                                 										abgegeben wird, so scheint es, daß sich die Darstellungskosten wohl deken
                                 										ließen. Wir glauben sogar, daß man ein solches Extract
                                 										verhaͤltnißmaͤßig noch wohlfeiler als den Krapp wird verkaufen
                                 										koͤnnen; gerade diesen Umstand werden wir auch bei der Ertheilung des
                                 										Preises besonders beruͤksichtigen.
                              13. Goldene Medaille fuͤr eine Abhandlung, worin
                                    											gezeigt wird, welche Rolle eine jede der Substanzen, die den Farbstoff im
                                    											Krapp begleiten, beim Faͤrben spielt.
                              Diese Aufgabe sezt freilich eine Analyse des Krapps voraus, wobei es jedoch nicht
                                 										unumgaͤnglich noͤthig ist, den Farbstoff in feiner ganzen Reinheit
                                 										auszuscheiden. Deßwegen glaubte die Société
                                    											industrielle, daß diese Preisfrage leichter zu loͤsen sey als
                                 										die fruͤher uͤber denselben Gegenstand ausgeschriebenen. Ihr
                                 										Hauptzwek war dabei, daß die wahre Ursache des Farbstoffverlusts bei den
                                 										Faͤrbeoperationen ermittelt werde, weil man dann leichter Mittel dagegen
                                 										wird finden koͤnnen.
                              Die Concurrenten muͤssen ihre Versuche auf alle gewoͤhnlich
                                 										gebraͤuchlichen Krappsorten ausdehnen.
                              14. Goldene Medaille fuͤr ein leicht und schnell
                                    											ausfuͤhrbares Verfahren um den absoluten Farbstoffgehalt der Krappe
                                    											zu bestimmen.
                              Ein Verfahren zu diesem Zwek wurde bereits im Bulletin Bd. XI. S. 222 (polytechn. Journal Bd. LXX. S. 134) angegeben; nach dem
                                 										Gestaͤndniß des Entdekers selbst und nach dem Bericht uͤber seine
                                 										Arbeit ist es jedoch nicht einfach genug, um allgemein in den Fabriken angewandt zu
                                 										werden. Wir verlangen daher ein Probirverfahren, welches sich fuͤr jeden
                                 										Fabrikanten eignet und genau den wirtlichen oder absoluten Farbstoffgehalt der
                                 										Krappe angibt.
                              
                           
                              II. Mechanische Künste.
                              Die 13 ersten Hieher gehoͤrigen Preise findet man im polytechnischen
                                 										Journal Bd. LXI. S. 474 unter Nr. 1, 2,
                                 										3, 4, 5, 6, 8, 9, 11, 12, 13, 14 und 15 aufgefuͤhrt.
                              Neue Preise sind:
                              14. Goldene Medaille (von 500 Fr.) auf die
                                    											Einfuͤhrung verbesserter Mechanismen an den Vorbereitungsmaschinen
                                    											der Baumwollspinnereien, so daß bei gleicher Guͤte des Fabricats der
                                    											Abfall um wenigstens 5 Proc. vermindert wird.
                              15. Goldene Medaille fuͤr eine Reihe vergleichender
                                    											Versuche, welche durch die Menge des verdampften Wassers nachweisen, ob
                                    											Brennmaterial erspart wird oder nicht, wenn man den Luftstrom fuͤr
                                    											die Oefen der Dampfkessel durch ein Geblaͤse anstatt durch den
                                    											Schornstein hervorbringt.
                              Diese Versuche muͤssen sowohl mit guten als mit schlechten Steinkohlen
                                 										angestellt werden, wen bei lezteren der Ventilator wahrscheinlich vortheilhafter
                                 										ist.
                              Es versteht sich, daß wenn der Luftstrom durch ein Geblaͤse erzeugt wird,
                                 										die Waͤrme des Rauches, nachdem dieser den Dampfkessel verlassen hat, zum
                                 										Erhizen der Luft, womit der Feuerraum gespeist wird, muß benuzt werden
                                 										koͤnnen, deßgleichen zum Erwaͤrmen des Speisungswassers; in dieser
                                 										Hinsicht sind die erforderlichen Einrichtungen anzugeben.
                              Man hat zwar bereits Versuche dieser Art, jedoch nur unvollstaͤndige; man
                                 										versuchte z.B. ob es besser ist, das Geblaͤse vor dem Ofen anzubringen um
                                 										die Luft hineinzutreiben, oder hinter demselben, um sie anzusaugen. Im ersten
                                 										Falle wurde bei der großen entstandenen Hize der Kessel schnell verbrannt, im
                                 										zweiten ging Waͤrme verloren und es mußte auch mehr Triebkraft
                                 										aufgewendet werden, weil der Luftstrom gegen das Ende seines Laufes an
                                 										Geschwindigkeit zu- statt abnahm. Erstere Methode scheint also den Vorzug
                                 										zu verdienen; man muͤßte aber dabei den Feuerraum ein wenig vor dem
                                 										Kessel anbringen anstatt unmittelbar darunter, oder beide in der Richtung der
                                 										Hoͤhe noch weiter von einander entfernen. Es fragt sich auch, ob man in
                                 										diesem Falle den Rost nicht ganz weglassen mußte, weil durch das Geblaͤse
                                 										eine sehr starke Hize hervorgebracht wird.
                              Bei jedem Versuch muß natuͤrlich die Temperatur des Rauches, womit er aus
                                 										den Zuͤgen austritt, und eben so diejenige, welche er nach
                                 										moͤglichster Benuzung noch hat, angegeben werden.
                              Bei der Anwendung des Geblaͤses wird ein kleiner Schornstein zur
                                 										Entfernung des Rauches keineswegs entbehrlich; die Waͤrme des Rauches muß
                                 										aber so absorbirt oder benuzt werden, daß sein Aufsteigen im Schornstein nur
                                 										mehr durch einen Ventilator gehoͤrig erfolgt. Die Hauptfrage ist
                                 										naͤmlich, ob ein Zug, welcher dadurch hervorgebracht wird, daß man einen
                                 										30 Meter hohen Schornstein auf 300 bis 400° C. erhizt, nicht
                                 										hoͤher zu stehen kommt, als wenn man den Zug durch ein Geblaͤse
                                 										herstellt, wobei hingegen fast alle Waͤrme des Rauches zu verschiedenen
                                 										Zweken mittelst gehoͤriger Einrichtungen benuzt wuͤrde.
                              16. Goldene Medaille (von 500 Franken) fuͤr die
                                    											beste Abhandlung uͤber Ersparung an Brennmaterial bei den
                                    											Koch- und anderen Oefen in den Haushaltungen.
                              17. Goldene Medaille fuͤr irgend eine wichtige
                                    											Verbesserung in der Construction der Spindelbaͤnke.
                              18. Goldene Medaille (von 500 Fr., ein von J. Risler
                                    											gegruͤndeter Preis) fuͤr eine Anleitung, wodurch sich
                                    											Wasserwerkbesizer unter allen Umstaͤnden das zwekmaͤßigste
                                    											System von Wasserraͤdern auszuwaͤhlen in Stand gesezt
                                    											werden.
                              19. Goldene Medaille fuͤr die Erfindung eines
                                    											zwekmaͤßigen Regulators fuͤr Dampfmaschinen.
                              Hieruͤber vergleiche man Heilmann's Abhandlung
                                 										S. 257 in diesem Heft des polytechnischen Journals.
                              
                              20. Goldene Medaille fuͤr neue theoretische und
                                    											praktische Untersuchungen uͤber die Bewegung und Abkuͤhlung
                                    											des Wasserdampfs in großen Roͤhrenleitungen.
                              Um den Dampf von Maschinen ohne Verdichtung zu benuzen, muß man ihn oft weit
                                 										fortleiten, wenn man in der Fabrik selbst, wo die Dampfmaschine steht, keine
                                 										Gelegenheit zu seiner Verwendung hat) so gibt es im Elsaß Spinnereien und
                                 										mechanische Webereien, welche den verlornen Dampf von ihrer Dampfmaschine an
                                 										eine Kattundrukerei oder eine Bleichanstalt abtreten. Wahrscheinlich
                                 										geschaͤhe dieses noch viel haͤufiger, wenn man bestimmt
                                 										wuͤßte, bis auf welche Entfernung man den Dampf in Roͤhren
                                 										fortleiten kann, so daß er sich noch mit Vortheil anwenden laͤßt und also
                                 										nicht befuͤrchten muͤßte, deßhalb Ausgaben rein umsonst zu
                                 										machen.
                              Mehrere Gelehrte haben sich mit diesem Gegenstand beschaͤftigt und
                                 										zahlreiche Versuche deßhalb angestellt; dieselben erstrekten sich aber nicht auf
                                 										so große Entfernungen, daß die Industrie in den meisten Faͤllen Nuzen
                                 										daraus ziehen koͤnnte. Auch laͤßt die bisherige Theorie in dieser
                                 										Hinsicht noch viel zu wuͤnschen uͤbrig oder sie gruͤndet
                                 										sich wenigstens nicht auf so bewaͤhrte Thatsachen daß sie der Industrie
                                 										hinreichendes Vertrauen einfloͤßen koͤnnte.
                              Die Concurrenten muͤssen hauptsaͤchlich praktische Versuche
                                 										anstellen und in leicht anwendbaren Formeln den Verlust an Geschwindigkeit, so
                                 										wie die Abkuͤhlung angeben, welche der Wasserdampf beim Durchlaufen von
                                 										Roͤhren von gegebener Laͤnge und Oeffnung erleidet. Die Versuche
                                 										muͤssen mit Roͤhrenleitungen von wenigstens 200 Meter
                                 										Laͤnge angestellt und auch die Unterschiede, welche sich bei
                                 										Roͤhren aus verschiedenen Materialien ergeben, angefuͤhrt
                                 										werden.
                              Außerordentlicher Preis:
                              21. Preis von 20,000 Fr. (durch Subscription
                                    											gegruͤndet) fuͤr ein Reservoir fuͤr Triebkraft, wodurch
                                    											sich ein Theil der gaͤnzlich verloren gehenden Kraft des Wassers,
                                    											Windes, Dampfs etc. zur spaͤteren Benuzung aufspeichern
                                    											laͤßt.
                              Ueber diese Preisfrage vergleiche man polytechn. Journal Bd. LVIII. S. 356. Wenn sie diesesmal
                                 										nicht geloͤst wird, soll sie zuruͤkgenommen werden.
                              
                           
                              III. Naturgeschichte und
                                    											Landwirthschaft.
                              Die 10 ersten hieher gehoͤrigen Preise findet man im polytechnischen
                                 										Journal Bd. LXI. S. 474 unter Nr. 1, 5,
                                 										6, 8, 9, 10, 12, 13, 14 und 16 aufgefuͤhrt.
                              11. Silberne Medaille fuͤr ein wirksames und im Großen anwendbares
                                 										Verfahren um den Saftwurm (die Raupen des Frost-Schmetterlings) zu
                                 										vertilgen.
                              
                           
                              IV. Handel.
                              1. Goldene Medaille fuͤr die beste Abhandlung uͤber die
                                 										Modifikationen, welche der dermalige Zustand der Industrie und des Handels in
                                 										den verschiedenen Formen von Handelsgesellschaften erheischt.
                              2. Preis von 1500 Fr. fuͤr die beste Abhandlung uͤber den Ursprung,
                                 										die Fortschritte und Wirkungen des deutschen Zollvereins.
                              
                           
                              V. Verschiedene Preise.
                              1. Bronzene Medaille fuͤr Einfuͤhrung einer wichtigen Verbesserung
                                 										in irgend einem der gegenwaͤrtigen Industriezweige des Oberrheins.
                              2. Silberne Medaille fuͤr Einfuͤhrung eines neuen Industriezweigs
                                 										im Dept. des Oberrheins.
                              3. Bronzene Medaille fuͤr die besten Abhandlungen uͤber die
                                 										Industriezweige, welche im Dept. des Oberrheins zu verbessern oder
                                 										einzufuͤhren sind.
                              4. Goldene Medaille fuͤr Einfuͤhrung einer verbesserten
                                 										Ziegel- und Bakstein-Fabrication nach der flaͤmmischen
                                 										Methode.
                              6. Zwei silberne Medaillen fuͤr Einfuͤhrung von Kalkoͤfen,
                                 										die mit Steinkohlen betrieben werden.
                              Alle Abhandlungen, Zeichnungen, Modelle und Zeugnisse muͤssen
                                 										spaͤtestens bis zum 31. Decbr. 1840 dem Praͤsidenten der Société industrielle portofrei
                                 										zukommen.
                              
                           
                        
                           
                           Flesselle's Vorschlag zur
                              									Verhinderung der Explosionen der Dampfmaschinen.
                           Die Explosionen der Dampfkessel ruͤhren gewiß in den meisten Faͤllen
                              									von den sich niederschlagenden Kalksalzen her, welche eine feste Kruste an den
                              									Kesselwaͤnden bilden; in der lezten Zeit hat bekanntlich Hr. Chaix zur Verhinderung dieses Kesselsteins ein Mittel
                              									empfohlen, welches auch mit Erfolg auf den Dampfbooten in Frankreich angewandt
                              									werden soll; es besteht darin, etwas fein geschlaͤmmten Thon in das Wasser
                              									einzuruͤhren (polyt. Journal Bd. LXXII. S.
                                 										73). Da nun der in den Dampfkesseln sich bildende Niederschlag nur aus
                              									kohlensaurem, schwefelsaurem und vielleicht etwas phosphorsaurem Kalk bestehen kann,
                              									so empfiehlt Hr. Flesselle im Echo
                                 										du monde savant, No. 560 das Wasser, ehe es in den Kessel gebracht wird,
                              									mit solchen Salzen zu vermischen, deren Saͤuren mit dem Kalk
                              									leichtloͤsliche Verbindungen eingehen; namentlich schlaͤgt er hiezu
                              										Kochsalz vor, welches durch Zersezung der Kalksalze
                              									einerseits kohlensaures und schwefelsaures Natron, andererseits salzsauren Kalk, das
                              									zerfließlichste Salz, bilden wuͤrde. Hiebet koͤnnte kein Niederschlag
                              									entstehen und es wuͤrde auch der Brei vermieden, welchen bei Chaix's Methode der den Niederschlag einhuͤllende
                              									Thon bildet, welcher allerdings bisweilen die Speisungspumpe verstopfen
                              									koͤnnte, wo sodann ebenfalls eine Explosion erfolgen muͤßte.
                           
                        
                           Patterson's elektromagnetische
                              									Maschine.
                           Das Princip dieser Maschine beruht auf der Eigenschaft eines Buͤndels weicher
                              									Eisenstaͤbe, die magnetische Kraft in kurzer Zeit anzunehmen und zu
                              									verlieren, wenn man ihn in eine Spirale von gehoͤrig isolirtem Kupferdraht
                              									bringt.
                           Stuͤke welchen Eisens werden in gleichen Entfernungen auf dem Umfange eines
                              									Rades angebracht; sie streichen waͤhrend der Umdrehung des Rades nacheinander
                              									vor zwei Elektromagneten vorbei. Die Draͤhte, womit die Stroͤme
                              									hergestellt werden, sind mit einem einfachen Mechanismus verbunden, welcher dem
                              									elektrischen Strome gestattet, sich in dem Augenblike herzustellen, wo das
                              									Stuͤk weichen Eisens vor dem Magnet ankommt; sobald die Annaͤherung
                              									ganz erfolgt ist, wird der Strom ploͤzlich unterbrochen. Das Rad
                              									faͤhrt bei der erlangten Geschwindigkeit fort sich umzudrehen; der Strom wird
                              									erst wieder hergestellt, wenn mehr als die Haͤlfte des Raumes zwischen den
                              									Eisenstuͤken durchlaufen worden ist. Indem man die Anziehung beliebig bald
                              									etwas vor, bald etwas nach diesem mittleren Punkte beginnen lassen kann, ist man
                              									auch im Stande die Richtung zu bestimmen und zu reguliren, in welcher das Rad
                              									umzulaufen fortfaͤhrt. Man braucht also, waͤhrend die Maschine im Gang
                              									ist, den Apparat, womit die Communication (der elektrische Strom) hergestellt und
                              									unterbrochen wird, nur um etwas weniges zu verstellen, um der Maschine eine
                              									umgekehrte Bewegung zu ertheilen.
                           Um die Maschine anzuhalten, laͤßt man den Strom continuirlich wirken. Die
                              									vollstaͤndige Unterdruͤkung des Stromes bringt das Rad wieder in ganz
                              									freien Zustand.
                           Der Trogapparat, welcher die elektrische Kraft fuͤr diese Maschine liefert,
                              									besteht aus Zinkplatten, die mit Queksilber amalgamirt und aus Silberplatten, welche
                              									auf dem Wege der Faͤllung mit Platin uͤberzogen worden sind. Durch
                              									Platten von Eisenblech, die man ebenfalls mit Platin uͤberzieht, laͤßt
                              									sich das Silberblech vortheilhaft ersezen. Als Fluͤssigkeit benuzt man
                              									Wasser, welches mit 1/10 Schwefelsaͤure vermischt ist.
                           Mit einer solchen Maschine wird nach Patterson eine
                              									Buchdrukerpresse getrieben. (Bulletin de la
                                 										Société d'Encouragement, Jul. 1840, S. 263.)
                           
                        
                           Taylor's elektromagnetische
                              									Maschine.
                           Die meisten der bisher erfundenen elektromagnetischen Maschinen gruͤnden sich
                              									aus das Princip der Anziehung und Abstoßung des elektrischen Fluidums. Die von Taylor in New-York construirte bewegt sich
                              									hingegen bloß durch die Anziehungskraft ohne Wechsel der Polaritaͤt, oder mit
                              									anderen Worten, seine Erfindung besteht darin, den elektrischen Strom einer Reihe
                              									von Magneten mitzutheilen und zu benehmen, welche mit einer so starken positiven Attraction wirken, daß sie
                              									dem Rade, worauf sie angebracht sind, eine ununterbrochene drehende Bewegung
                              									mittheilen. Dieses Rad ist aus Holz angefertigt, hat 22 Zoll im Durchmesser, steht
                              									senkrecht und ist mit sieben Stuͤken aus weichem Schmiedeisen armirt, welche
                              									in gleichen Zwischenraͤumen auf seinem Umfange befestigt sind. Vier
                              									Elektromagnete von gleicher Form und Groͤße sind auf dem Gestelle, worin sich
                              									das Rad dreht, befestigt, so daß die Armirungen vor ihnen vorbeistreichen
                              									koͤnnen, ohne sie zu beruͤhren) sie sind mit einer Spirale von
                              									Kupferdraht umgeben, welche mit einer galvanischen Saͤule verbunden ist. Eine
                              									Scheibe, bestehend aus abwechselnd neben einander angebrachten kupfernen und
                              									elfenbeinernen Ringen von gleicher Anzahl mit den Armirungen, ist auf der Achse des
                              									Rades angebracht und dreht sich mit demselben. Von vier kniefoͤrmigen
                              									kupfernen Stangen oder Haͤmmern ist jeder mit einem Drahtende mit einem der
                              									Pole der Elektromagnete verbunden; waͤhrend das andere Ende dieser
                              									Draͤhte mit einem der Pole der Batterie verbunden ist. Da der Zwischenraum
                              									zwischen jedem von diesen auf Achsen beweglichen Haͤmmern sich
                              									bestaͤndig auf die Ringe der Scheibe stuͤzt, so muß der Hammer immer
                              									den kupfernen Ring beruͤhren, wenn der Magnet, woran er angebracht ist, sich
                              									der correspondirenden Armirung gegenuͤber befindet; wenn das Centrum dieser
                              									Armirung dem Centrum des Magnets gegenuͤber ist, stuͤzt sich sein
                              									Hammer auf den elfenbeinernen Ring; alsdann ist der Strom unterbrochen und die
                              									Armirung passirt frei, waͤhrend ein anderer kupferner Ring unter einen
                              									anderen Hammer zu stehen kommt und den folgenden Magnet ladet u.s.f.
                           Die Kraft dieser Maschine ist sehr schwach und ihre Gestehungskosten kennt man noch
                              									nicht. Das Rad macht 150 Umdrehungen in der Minute. Diese Geschwindigkeit
                              									koͤnnte durch eine kraͤftigere Batterie verdoppelt werden. Die
                              									Maschine wurde zum Treiben einer gewoͤhnlichen Drehbank benuzt. (Mechanics' Magazine, Mai 1840.)
                           
                        
                           Direction der Luftballons.
                           Hrn. Green soll es nach vielen Versuchen gelungen zu seyn,
                              									mittelst eines sehr einfachen Mechanismus den Luftballon beliebig zu dirigiren. Sein
                              									Mechanismus besteht aus einer Welle mit Raͤderwerk, an deren Enden zwei
                              									Fluͤgel angebracht sind; ein als Steuerruder dienender Fluͤgel
                              									befindet sich am Ende des Schiffchens. Hr. Green soll
                              									sich, indem er die Fluͤgel in einer horizontalen Ebene haͤlt und sie
                              									bloß mehr oder weniger neigt, beliebig hinauf- und herablassen
                              									koͤnnen, so daß er im lezteren Falle kein Gas aus dem Ballon entweichen zu
                              									lassen und im ersteren keinen Ballast auszuwerfen braucht. Er beabsichtigt auf diese
                              									Art eine Reise von Europa nach Amerika zu machen (!).
                           Andererseits hat ein gewisser Hr. Muzzi der Versammlung
                              									von Naturforschern in Pisa, welche gegen das Ende vorigen Jahres stattfand, ein von
                              									ihm erfundenes Verfahren die Luftballons zu dirigiren mitgetheilt, welches ungemein
                              									einfach seyn und wobei man weder die Kraft der Haͤnde, noch Ruder, Segel,
                              									Raͤder, Gase oder Dampf braucht, um den Ballon eben so gut bei Windstille als
                              									in allen Luftstroͤmungen zu dirigiren. Einige im Kleinen vor der gelehrten
                              									Versammlung angestellte Versuche gelangen vollkommen; man muß nun die
                              									Bestaͤtigung derselben im Großen abwarten. (Mémorial encyclopéd. Mai 1840.)
                           
                        
                           Ueber das Aezen und Abdruken von Daguerre's Lichtbildern.
                           Seit der großen Entdekung Daguerre's, Lichtbilder auf der
                              									jodirten Silberplatte zu erzeugen, wurde in mir der Wunsch, diese von der Natur
                              									selbst gezeichneten Bilder bleibend zu machen und durch irgend eine Methode zu
                              									fixiren, daß man sie als vertiefte Metallbilder zur Vervielfachung – zum
                              									Druke – verwenden koͤnnte, immer staͤrker, bis ich endlich
                              									einen Plan entwarf, mich dem erwuͤnschten Ziele naͤhern zu
                              									koͤnnen. Ich begann die hiezu noͤthigen Versuche, ohne alle
                              									Vorkenntniß in der Aezkunst und ohne eine Anleitung irgend einer Art in Betreff des
                              									noͤthigen Verfahrens mit den Saͤuren zum Behufe der Fixation der Daguerre'schen Bilder erhalten zu haben, und so ward das
                              									Unternehmen zwar hoͤchst schwierig, blieb aber nur desto origineller.
                           Waͤhrend meiner Forschungen erfuhr ich aus einem in der St. Petersburger
                              									Zeitung veroͤffentlichten Schreiben des Hrn. Akademikers Hammel an den bestaͤndigen Sekretaͤr der St.
                              									Petersburger Akademie, daß auch Hr. Donné in Paris
                              									sich in gleicher Absicht mit dem Aezen der heliographirten Bilder
                              									beschaͤftigt, und daß er die Probeblaͤtter von geaͤzten
                              									Plaqueplatten, von welchen er 20 Abdruͤke gewonnen hatte, dem Pariser
                              									Institut und der St. Petersburger Akademie vorgelegt habe. Auf demselben Wege erfuhr
                              									ich endlich auch, daß Hr. Daguerre hieruͤber
                              									seinen Mißmuth laut werden ließ, und in der Sizung des Pariser Instituts
                              									erklaͤrt habe, man werde durch Aezen seiner Bilder nie etwas der
                              									Vollkommenheit sich Naͤherndes auf Papier im Druk erhalten.
                           Obgleich diese Meinung eines in der Heliographie hoch erfahrenen Mannes fuͤr
                              									meine ferneren Versuche nichts Aufmunterndes hatte, spornte sie doch meinen Eifer
                              									und meine Kraͤfte nur um so mehr an, baldigst einen vollstaͤndigen
                              									Abdruk zu erhalten. Der Zufall wollte, daß ich in der That bald darauf mein erstes
                              									Bild – einen durch das Hydro-Oxygengas-Mikroskop
                              									photographirten Pflanzendurchschnitt – am 5. April d. J. erhielt. Diesem
                              									folgte am 11. April ein heliographirter Kupferstich, ein Frauenbild darstellend. Den
                              									naͤchstfolgenden Tag aͤzte ich einen zweiten Kupferstich auf Plaque
                              									– die Schwaͤrzer darstellend – wo ich das Vergnuͤgen
                              									hatte, die Gesichtszuͤge der wachhaltenden Mannsperson besonders scharf
                              									geaͤzt zu sehen. Die bis dahin gemachte Erfahrung lehrte mich, daß die
                              									versilberten Kupferplatten (Plaques), wie man sie zum Daguerréotypiren
                              									besizt, zur Erzielung von reinen, tief geaͤzten Metallbildern nicht taugen,
                              									und wegen ungleicher Austragung und Verbindung des Silbers mit dem Kupfer ganz zu
                              									verwerfen sind. Ich begann daher statt dieser chemisch reine Silberplatten zu meinem
                              									Zweke zu benuzen. Nun war der Erfolg meiner gewonnenen Aezmethode ein bei weitem
                              									glaͤnzenderer, und so folgte nun eine Reihe von groͤßtentheils
                              									gelungenen, aber noch matten Bildern. Indeß war ich des Erfolges schon so sicher,
                              									daß ich mit Beruhigung die am 18 April 1840 von der Wiener Zeitung aufgenommene
                              									Bekanntmachung an das wissenschaftliche Publicum ergehen lassen konnte. Am 30. April
                              									brachte ich endlich mit Vorzeigung eines scharfen Abdruks eines heliographirten
                              									Kupferstichs von Stoͤber – das
                              									Maͤdchen mit dem Schmetterlinge darstellend – mein Verfahren, die Daguerre'schen Lichtbilder zu fixiren und zum Druk
                              									vorzubereiten, in der k. k. Gesellschaft der Wiener Aerzte zur oͤffentlichen
                              									Kenntniß, von wo aus mein Bericht fast in allen groͤßeren Zeitungen und
                              									wissenschaftlichen Zeitschriften Europa's aufgenommen wurde.Im vorhergehenden Hefte des polyt. Journals S. 207.
                              								
                           Erst in der zweiten Haͤlfte des Monats Mai erhielten wir Kunde, daß Hr. Donné in Paris der Akademie ein Paket mit seinem
                              									Geheimnisse, die Daguerre'schen Lichtbilder zu
                              									aͤzen, mit dem Ersuchen vorlegte, daß dieses Paket nicht fruͤher
                              									eroͤffnet werde, als bis er daruͤber mit der franzoͤsischen
                              									Regierung abgeschlossen haben werde. – Somit ist dem Publicum uͤber
                              									die Methode des Hrn. Donné und uͤber den
                              									erreichten Grad der Vollkommenheit seiner Bilder bis zur Stunde noch nichts bekannt
                              										geworden.Man vergl. S. 159 in diesem Bande des polyt. Journals.
                              								
                           Seit der Zeit der Veroͤffentlichung meiner Erfindung habe ich mit immer
                              									steigendem, guͤnstigem Resultate mehrere heliographische Bilder – die
                              									verschiedenen Ansichten der Stadt Wien – zum Druke vorbereitet, von welchen
                              									ich Exemplare Er. Maj. dem Kaiser, Er. kaiserl. Hoheit den durchlauchtigsten Hrn.
                              									Erzherzog Ludwig, Sr. Durchl. dem Hrn. Fuͤrsten
                              										Metternich, als Protector der Akademie der
                              									Kuͤnste, und mehreren hohen Staatsbeamten vorzulegen die Ehre hatte.
                           Das lezt erzeugte, tief geaͤzte Blatt – welches mehrere Hunderte von
                              									Abdruͤken liefert – ist der Dom von St. Stephan, welchen ich als
                              									Zeugen fuͤr den Standpunkt der bereits errungenen Kunst und das Resultat
                              									meiner Versuche der oͤffentlichen Beurtheilung vorlege und in gleicher
                              									Absicht an die vorzuͤglichsten Gesellschaften und Akademien versende.
                           Die Bahn, welche mit dieser meiner neuen Bildaͤzkunst (Gravure)
                              									eroͤffnet wird, laͤßt sich bei der gehoͤrigen Benuzung kaum in
                              									vorhinein bemessen und uͤberbuͤken. 1. Es koͤnnen alle
                              									aͤußeren Gegenstaͤnde bei klarem Lichte aufgenommen und geaͤzt,
                              									daher alle Ansichten von Staͤdten, Landschaften, militaͤrischen
                              									Stellungen etc. schnell durch den Druk mitgetheilt werden. 2. Es koͤnnen
                              									durch das Hydro-Oxygengas-Mikroskop dem unbewaffneten Auge unsichtbare
                              									Gegenstaͤnde vergroͤßert, photographirt, geaͤzt und
                              									vervielfaͤltigt werden. 3. Es koͤnnen Kupferstiche in gleicher oder in jeder
                              									beliebigen Form und in jedem Maaßstabe aufgenommen, geaͤzt und in dem neuen
                              									Formate multiplicirt werden. 4. Dasselbe gilt auch von Landkarten,
                              									Situationszeichnungen, Hand- und Drukschriften etc. Daher wird man von alten,
                              									seltenen und vergriffenen Kupferstichen und typographischen Werken, ohne das
                              									Original im mindesten zu beschaͤdigen, vollkommen gleiche Abbilder erzeugen
                              									und vervielfachen koͤnnen. 5. Auch Oehlgemaͤlde, Portraͤte von
                              									lebenden Personen und Abbildungen der mannichfaltigen naturhistorischen
                              									Gegenstaͤnde lassen sich nach gemachten Versuchen sehr getreu wiedergeben,
                              									aͤzen und durch den Druk benuzen und verbreiten.
                           Ueberblike ich nun den Nuzen, welchen diese Erfindung den Wissenschaften zu liefern
                              									verspricht, so kann ich nicht umhin, sie schon in Hinsicht der neuen Bereicherung
                              									der Kunst, Gegenstaͤnde naturgetreu darzustellen, fuͤr hoͤchst
                              									wichtig zu halten. Auf jeden Fall ist aber der Daguerréotypie durch meine
                              									Erfindung erst der Stempel der Nuͤzlichkeit und praktischen Brauchbarkeit
                              									aufgedruͤkt. Indeß hat diese Erfindung kaum das zarteste Kindesalter
                              									uͤberstanden, und bedarf noch einer kraͤftigen Pflege. Als
                              									unerlaͤßliche Bedingnisse, um meiner Bilderaͤzkunst und dem
                              									Silberstiche schnell empor zu helfen, und beide baldigst auf einen erfreulichen Grad
                              									der Vollkommenheit zu bringen, muß ich vor Allem folgende Erfordernisse bezeichnen:
                              									1) Sollte eine Regierung oder ein Mann vom Fache mit Kenntnissen, Muth und
                              									Geldmitteln ausgeruͤstet sich der Sache annehmen, meine Methode benuzen und
                              									die Kunst, heliographische Bilder zu aͤzen, pflegen. 2) Muͤßte die
                              									Bereitungsart der zur Auffassung der Lichtbilder bestimmten Silberplatten mit der
                              									groͤßten Sorgfalt und Sachkenntniß uͤberwacht werden.
                              									Unerlaͤßlich ist ein chemisch reiner Zustand des Silbers, eine feste,
                              									sehnichte Beschaffenheit und Dichtigkeit der Platten, endlich ein dem
                              									Aezgeschaͤfte nicht widersprechendes, die Oberflaͤche der Platte
                              									schonendes, moͤglichst reines Poliment. 3) Verbesserungen der Camera obscura in Bezug des Sehfeldes und der
                              									Helligkeit, damit ein groͤßerer Bezirk allseitig gleich stark aufgenommen und
                              									auch bewegliche Gegenstaͤnde schnell aufgefaßt werden koͤnnten. 4)
                              									Scharfe, vom Jod moͤglichst gereinigte und mit Queksilber genau verbundene
                              									Lichtbilder. 5) Eine verbesserte, ungemein feine, intensive Drukerschwaͤrze.
                              									6) Eine eigene, der Zartheit der Gegenstaͤnde angepaßte Drukerpresse. Indem
                              									das ganze Verfahren bei der Erzeugung der geaͤzten heliographirten
                              									Metallbilder ein hoͤchst sublimer chemischer Proceß ist, und die nach meiner
                              									Methode gewonnenen Metallbilder, selbst mikroskopisch betrachtet, die Bestandtheile
                              									der Gegenstaͤnde wiedergeben, so ist das gewoͤhnliche Verfahren bei
                              									dem Druke durchaus unzureichend, und es muͤßte ein sanft und dennoch
                              									kraͤftig wirksamer elastischer Preßapparat componirt werden, welcher
                              									allseitig und gleichmaͤßig eingreift und die sorgfaͤltig und
                              									gleichfoͤrmig aufgetragene Schwaͤrze dem Papier genau
                              									einpraͤgt.
                           Da alle diese Punkte keine excentrischen Forderungen sind, und in unserer, an
                              									großartigen Unternehmungen und Leistungen so reichen Zeit wohl bald erfuͤllt
                              									werden duͤrften, so kann und darf ich wohl mit Zuversicht der Realisirung
                              									meiner Wuͤnsche und Hoffnungen entgegensehen. Ich als praktischer Arzt,
                              									oͤffentlicher Professor und Schriftsteller kann fuͤrderhin nur kurze
                              									Augenblike meinen Schoͤßlingen schenken, und muß schon in pecuniaͤrer
                              									Beziehung diese der Pflege industrieller Maͤnner vom Fache empfehlen und
                              									uͤberlassen.
                           Die Abdruͤke meiner heliographirten Silberaͤzbilder tragen einen
                              									eigenen Charakter: sie gleichen ungemein dem Daguerréotyp, besizen wie dieses
                              									keinen Kernschatten, wohl aber viele Abstufungen vom Lichte zum Schatten hin. Der
                              									Hauptunterschied zwischen diesem Bilde und dem kuͤnstlich durch
                              									Menschenhaͤnde erzeugten ist wohl die ungemeine Treue in der Zeichnung, in
                              									den Verhaͤltnissen der relativen Groͤßen der Objekte und des
                              									Perspectivs. Sie sind ebenfalls durch einen Naturproceß erzeugt, der keine
                              									Muͤhe kennt, keine Aufgabe zu verwikelt oder zu groß findet, daher auch in
                              									die kleinsten Details eingeht und sie richtig und nach ewig getreuen Gesezen wieder
                              									gibt. Das Verhaͤltniß zu den Kunstwerken ist daher, daß das gelungenste
                              									Kunstwerk, genauer gepruͤft und untersucht, immer aͤrmer wird, und
                              									endlich unbefriedigt laͤßt, indeß das von der Natur gezeichnete Bild eine
                              									Fuͤlle von immer neuen Gegenstaͤnden unseren Beobachtungssinnen
                              									entgegenstellt, so daß sein Werth immer hoͤher steigt.
                           Wien, 26. Jul. 1840.
                           Dr. Jos. Berres, ord. Prof.
                              									der Anatomie in Wien.
                           (Augsburg. Allg. Ztg., Nr. 231.)
                           
                        
                           
                           Fizeau's vergoldete
                              									Lichtbilder.
                           Hr. Fizeau hat der Akademie der Wissenschaften in Paris
                              									eine Abhandlung nebst mehreren Lichtbildern eingereicht, die einen großen
                              									Fortschritt in Daguerre's schoͤner Erfindung
                              									beurkunden. Diese Lichtbilder sind naͤmlich nicht mehr so leicht zu
                              									verwischen: man kann sie mit angezogenen Handschuhen uͤberfahren, ohne daß
                              									sie Fleken bekommen. Besonders merkwuͤrdig ist aber, daß die abgebildeten
                              									Gegenstaͤnde viel kraͤftiger und klarer sind, auch fast gar nicht mehr
                              									spiegeln, man kann dieselben so zu sagen in jeder Richtung betrachten, und sieht sie
                              									vollkommen. Das Verfahren, wodurch Hr. Fizeau diese
                              									Resultate erhielt, ist ganz eigenthuͤmlich und beruht auf der Anwendung eines
                              									Goldsalzes. Man loͤst einerseits 1 Gramm (16 Gran) Goldchlorid in 1 Pfd.
                              									destillirten Wassers auf und andererseits 3 Gramme (48 Gran) unterschweflichsaures
                              									Natron in ebensoviel Wasser und vermischt dann beide Fluͤssigkeiten. Von
                              									dieser Composition gießt man einige Tropfen auf die versilberte Platte, auf welche
                              									das Licht seine Wirkung bereits ausgeuͤbt hat, und zwar nachdem sie vorher
                              									wie gewoͤhnlich, jedoch ganz sorgfaͤltig abgewaschen und
                              									uͤberdieß erwaͤrmt worden ist. Das Silber loͤst sich bei dieser
                              									Operation auf, und es schlaͤgt sich dagegen Gold nieder. Die von dem Erfinder
                              									vorgelegten Proben sollen ungemein schoͤn seyn. (Echo
                                 										du monde savant, No. 561.)
                           
                        
                           Ueber die vortheilhafte Construction gewöhnlicher
                              									Stahlmagnete.
                           Wenn in unseren Handbuͤchern der Physik fast allgemein gelehrt wird, die aus
                              									mehreren Lamellen bestehenden Stahlmagnete seyen, um sie zur
                              									groͤßtmoͤglichen Tragkraft zu steigern, so einzurichten, daß ihre
                              									mittelste Lamelle vor den uͤbrigen etwas hervorrage, und daß jede einzelne
                              									Lamelle die naͤchste auf allen Punkten moͤglichst deke oder
                              									beruͤhre, so beruht diese (ihrem Alter nach fast sanctionirte) Angabe
                              									jedenfalls auf einem Irrthume. Nicht bloß Theorie, sondern eine vieljaͤhrige
                              									Erfahrung hat mich bei Anfertigung kraͤftiger Stahlmagnete gelehrt, daß es,
                              									wenn es gilt, die groͤßtmoͤgliche Tragfaͤhigkeit bei denselben
                              									zu erzielen, unbedingt erforderlich ist, saͤmmtlichen Lamellen genau eine und
                              									dieselbe Laͤnge zu geben, die Enden oder Pole vollkommen abzuschleifen, und
                              									diese dann mit einem genau schließenden, also ebenfalls flach abgeschliffenen Anker
                              									aus weichem Eisen zu versehen. Bei dieser Vorrichtung ist es ganz
                              									uͤberfluͤssig, ja sogar nachtheilig, wenn die einzelnen Lamellen unter
                              									einander sich beruͤhren, aus Gruͤnden, die jedem Kundigen leicht
                              									einleuchten werden.
                           Wuͤrde man uͤberdieß bei Anfertigung zusammengesezter Stahlmagnete
                              									weniger auf dike, als auf zahlreiche duͤnne (hoͤchstens zwei Linien
                              									dike) Lamellen, die man durch Wachspapier absichtlich von einander trennte,
                              									Ruͤksicht nehmen, so wuͤrde sicherlich nicht nur die Klage, daß
                              									einzelne Lamellen, ihrer Dike wegen, nicht gehoͤrig und gleichfoͤrmig
                              									zu haͤrten, folglich nicht stark zu magnetisiren seyen, sondern auch der
                              									Uebelstand des Verziehens beim Haͤrten der Lamellen, und endlich die so
                              									leicht erfolgende Abnahme der Tragkraft bei oͤfterem Gebrauche der Magnete
                              									von selbst aufhoͤren.
                           Magnete von oben erwaͤhnter Einrichtung habe ich bereits mehrere unter
                              									Haͤnden gehabt, die sich saͤmmtlich durch ihre bedeutende, selbst nach
                              									Jahre langem Gebrauch kaum merklich geschwaͤchte, Tragkraft auszeichneten. In
                              									meiner unmittelbaren Naͤhe befindet sich ein solcher, aus sieben,
                              									ungefaͤhr 9 Zoll langen, 2 Linien diken und 1 Zoll breiten Lamellen
                              									bestehender Magnet, dessen einzelne Lamellen an der oberen Biegung durch
                              									duͤnne Holzstuͤkchen von einander getrennt und nur ungefaͤhr 2
                              									Soll oberhalb der Pole dicht auf einander liegen, der nach mehr als 20
                              									jaͤhrigem Gebrauche noch immer 60 Pfd. zu tragen im Stande ist, also
                              									jedenfalls bei einem erneuerten frischen Magnetisiren ein noch groͤßeres
                              									Gewicht zu tragen wird im Stande seyn.
                           Von der Wichtigkeit des hier Gesagten wird man sich leicht uͤberzeugen, wenn
                              									man sich einen kleinen, aus staͤhlernen Uhrfedern zusammengesezten Magnet,
                              									bei welchem jede Feder durch Papier von der anderen getrennt ist, anfertigt, ihn auf
                              									die bekannte Art streicht, genau wiegt und dann seine Tragkraft mit der eines
                              									anderen gleich schweren, aber aus weniger und dikeren Lamellen bestehenden Magneten
                              									vergleicht. (Dr. Boͤtiger in Poggendorff's Annalen der
                              									Physik und Chemie, 1840 Nr. 5.)
                           
                        
                           
                           Vorschlag zur Erhaltung des Holzes.
                           Hr. Flesselle macht im Journal des
                                 										connaissances utiles einige Vorschlaͤge zur Conservirung des Holzes,
                              									welche im Großen gepruͤft zu werden verdienen; denn seine Methoden
                              									duͤrften wohl eben so wirksam seyn wie die Behandlung des Holzes mit
                              									Queksilbersublimat, und jedenfalls waͤren sie ganz gefahrlos. Eine solche
                              									besteht darin, das Holz in einem langen und starken hoͤlzernen Cylinder mit
                              									Dampf zu behandeln (wie es auf den Schiffswerften geschieht) dann, nachdem es lange
                              									genug in diesem Cylinder verweilt hat, eine kochende Aufloͤsung von Alaun in
                              									denselben hineinzulassen, welche man einige Zeit mittelst Dampf siedendheiß
                              									erhaͤlt. Wenn man annehmen kann, daß die Alaunaufloͤsung das Holz ganz
                              									durchdrungen hat, laͤßt man die Fluͤssigkeit auslaufen und ersezt sie
                              									durch eine Potascheaufloͤsung von solchem Gehalte, daß die
                              									Schwefelsaͤure des Alauns dadurch vollkommen gesaͤttigt wird. Es
                              									bleibt dann nur Thonerde in den Poren des Holzes zuruͤk, welche es so zu
                              									sagen versteinert. – In Ermangelung von Alaun koͤnnte man auch
                              									salzsauren Kalk anwenden; als zweite Fluͤssigkeit muͤßte man dann
                              									verduͤnnte Schwefelsaͤure in den Cylinder bringen. Wuͤrde man
                              									endlich das Holz anstatt mit Alaun, mit kieselsaurem Kali (Fuchs'schem Wasserglas) traͤnken und dann mit Schwefelsaͤure
                              									behandeln, so bliebe in den Poren desselben Kieselerde zuruͤk.
                           
                        
                           Menotti's wasserdichtmachende Seife
                              									in den Tuchfabriken von Elbeuf eingeführt.
                           Mehrere Tuchfabrikanten in Elbeuf haben in ihren Fabriken die Seife Menotti's (polyt. Journal Bd. LXXVI. S. 40 u. 391) eingefuͤhrt,
                              									um ihren Abnehmern wasserdichtes Tuch zu liefern. Sie haben sich nicht nur von der
                              									Wirksamkeit derselben in dieser Beziehung, sondern auch davon uͤberzeugt, daß
                              									dieselbe das Aussehen des Tuchs durchaus nicht veraͤndert, ihm keinen Geruch
                              									mittheilt und auch weder den Glanz noch die Weichheit des Tuchs im Geringsten
                              									beeintraͤchtigt. (Mémorial encyclop. Jun.
                              									1840.)
                           
                        
                           Neuer Apparat zur Tödtung der Seidencocons.
                           Die Ansichten uͤber die beste Methode die Seidenraupencocons zu
                              									toͤdten, sind noch immer etwas getheilt. In vielen Gegenden vollbringt man
                              									dieses Geschaͤft mittelst Dampf. Viele Spinner behaupten aber, daß bei dieser
                              									Art der Toͤdtung viele schlechte Waare erzeugt wird; daß die Cocons schmuzig
                              									werden und durch das Wasser, welches sich aus dem Dampfe verdichtet, oft
                              									Loͤcher bekommen, daß endlich der Gummi dabei aufgeloͤst wird und sich
                              									an einem Theile der Cocons in groͤßerer Menge ansammelt, wo dann das Abwinden
                              									nicht so regelmaͤßig von Statten geht. Diese Spinner wenden daher lieber
                              									einen Ofen an, der mit einem Bakofen einige Aehnlichkeit hat, dem man aber den
                              									Vorwurf machen kann, daß sich hiebei die zur Vollbringung der Operation
                              									erforderliche Temperatur und Zeit nicht leicht bestimmen laͤßt. Die HHrn. Darvieu, Cauvy und Durand in
                              									Montpellier haben nun einen Apparat angegeben, der allen diesen Maͤngeln
                              									abhelfen soll, und auf den sie auch fuͤr 10 Jahre ein Patent nahmen. Dieser
                              									Apparat besteht aus einem Feuerherde mit sieben gußeisernen Roͤhren; aus
                              									einem aus Baksteinen aufgefuͤhrten Kasten von 4 Fuß Hoͤhe auf 4 Fuß
                              									Weite, zwischen dessen oberen Steinen fuͤr den Durchgang der Luft
                              									Loͤcher gelassen sind, und der auch mit Tragleisten fuͤr die mit
                              									Cocons gefuͤllten Siebe versehen ist; endlich unten aus einem aus Eisenblech
                              									gearbeiteten Ventilator von 1 Fuß Hoͤhe auf 2 1/2 Fuß Durchmesser, der
                              									mittelst eines Raͤderwerkes umgetrieben wird. Das auf dem Herde
                              									aufgezuͤndete Feuer erwaͤrmt die in den Roͤhren enthaltene
                              									Luft, welche dann in den Kasten uͤbergeht, durch die Cocons
                              									hindurchstroͤmt, und von dem unterhalb arbeitenden Ventilator, der um so
                              									schneller bewegt werden muß, als man eine hoͤhere Temperatur zu erzielen
                              									beabsichtigt, lebhaft an sich gesaugt wird. Bei 72° R. Waͤrme reichen
                              									10 Minuten zur Toͤdtung der Cocons hin. In dem Kasten ist ein Thermometer
                              									angebracht, den man durch ein Glasfenster, welches in eine der Thuͤren
                              									eingesezt ist, beobachten kann. (Mémorial
                                 										encyclop. April 1840.)