| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 77, Jahrgang 1840, Nr. CXV., S. 462 | 
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                        CXV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 30. Jul. bis zum 27. Aug. 1840 in England
                              									ertheilten Patente.
                           
                              Dem John Louis
                                    											Bachelard im St. Martin's Lane: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication von Betten, Matrazen, Stuͤhlen, Sofas, Kissen. Polstern und
                                 										aͤhnlichen Artikeln. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 30. Jul.
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem Felix Troubat im
                                 										Mark Lane, London: auf Verbesserungen in der Essigfabrication. Dd. 1. August
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem William Daubney
                                    											Holmes, Civilingenieur in Lambeth Square, Surrey: auf
                                 										Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 1. August 1840.
                              
                           
                              Dem Thomas Barnabas
                                    											Daft in Birmingham: auf Verbesserungen an Tintenfaͤssern
                                 										oder Tintenbehaͤltern. Dd. 1. August 1840.
                              
                           
                              Dem James Taaffe in
                                 										Shaw Street, Dublin: auf sein Verfahren die Daͤcher der Haͤuser zu
                                 										verfertigen und mit Schiefer etc. zu deken. Dd.
                                 											1. August 1840.
                              
                           
                           
                              Dem James Hodgson,
                                 										Ingenieur in Liverpool: auf seine Maschinerie zum Schneiden und Hobeln des
                                 										Holzes, um ebene oder verzierte Oberflaͤchen zu erzeugen. Dd. 3. August
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem John Sanders und
                                 											William
                                    										Williams, Eisengießern, und Samuel Laurents Taylor, Mechaniker in
                                 										Bedford: auf Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd.
                                 											3. August 1840.
                              
                           
                              Dem George Edward
                                    											Noon, Ingenieur in High Holborn: auf Verbesserungen an den Pumpen
                                 										und Apparaten zum Abziehen des Biers etc. Dd. 3. August 1840.
                              
                           
                              Dem William Saunders,
                                 										Chemiker in China Terrace, Lambeth: auf Verbesserungen im Pflastern der Straßen
                                 										und Wege. Dd. 3.
                                    											August 1840.
                              
                           
                              Dem William Beetson
                                 										im Brick Lane, Old Street: auf Verbesserungen an Waterclosets, so wie an
                                 										Stopfbuͤchsen fuͤr Pumpen. Dd. 5. August 1840.
                              
                           
                              Dem Colin Macrae am
                                 										Cornhill, Perthshire: auf Verbesserungen an rotirenden Maschinen, sie
                                 										moͤgen durch Dampf, Rauch, Gasarten oder erhizte Luft getrieben werden.
                                 										Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 5. August 1840.
                              
                           
                              Dem Theophilus
                                    											Richards in Birmingham: auf Verbesserungen im Schneiden oder
                                 										Saͤgen des Holzes. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 5. August
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem Henry Trewhitt
                                 										Esq. in Newcastle-on-Tyne: auf sein Verfahren die Kraft der
                                 										Dampfmaschine auf die Welle der Ruderraͤder wirken zu lassen. Von einem
                                 										Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. August 1840.
                              
                           
                              Dem Robert Stirling
                                    											Newall in Dundee: auf Verbesserungen an Drahtseilen und der
                                 										Maschinerie zu ihrer Verfertigung. Zum Theil von einem Auslaͤnder
                                 										mitgetheilt. Dd. 7. August 1840.
                              
                           
                              Dem Andrew Smith,
                                 										Ingenieur in Princes' Street, Leicester Square: auf Verbesserungen an
                                 										Raͤderfuhrwerken, ferner an den Schienen und Stoͤkeln fuͤr
                                 										Eisenbahnen. Dd. 7. August 1840.
                              
                           
                              Dem Thomas John Davis
                                 										im Bloomsbury Square: auf Verbesserungen in der Anwendung von Bloͤken aus
                                 										solchen Materialien, wie sie jezt zum Bauen und zum Straßenpflastern benuzt
                                 										werden. Dd. 8.
                                    											August 1840.
                              
                           
                              Dem Downes Edwards am
                                 										Surbiton Hill, Kingston: auf Verbesserungen im Aufbewahren der Kartoffeln und
                                 										anderer Pflanzensubstanzen. Dd. 8. August 1840.
                              
                           
                              Dem John Isaac
                                    											Hawkins, Civilingenieur am Camden Place, Camden Town: auf eine
                                 										Verbesserung an Knoͤpfen und der Methode sie an den Kleidern zu
                                 										befestigen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 8. August 1840.
                              
                           
                              Dem Francis William
                                    											Gerish in East Road: auf einen Rettungsapparat aus Feuersgefahr,
                                 										der auch zu anderen Zweken dient, wo man Leitern anwendet. Dd. 8. August
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem Samuel Howard,
                                 										Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an Dampfkesseln und ihren Oefen. Dd. 8. August
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem Baron Charles
                                    											Wetterstedt im Limehouse: auf sein Verfahren vegetabilische,
                                 										thierische und andere Substanzen aufzubewahren, so daß sie gegen
                                 										Entzuͤndung und Verderben geschuͤzt sind. Dd. 11. August 1840.
                              
                           
                              Dem John Peter Poncy
                                 										in Well Street, Oxford Street: auf Verbesserungen an Uhren und Chronometern. Von
                                 										einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 13. August 1840.
                              
                           
                              Dem Miles Berry,
                                 										Patentagent im Chancery Lane: auf Verbesserungen in der Anordnung, Construction
                                 										und Anwendung gewisser Apparate zum Treiben der Schiffe. Von einem
                                 										Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 14. August 1840.
                              
                           
                              Dem Pierre Armand Graf von
                                    											Fontainemoreau am Skinner's Place, Size Lane: auf Verbesserungen
                                 										im Plattiren und Ueberziehen der Metalle mit anderen. Dd. 15. August 1840.
                              
                           
                              Dem John Young in
                                 										Wolverhampton: auf Verbesserungen in der Verfertigung oder Construction von
                                 										Knoͤpfen, Handgriffen, Rahmen, Tischblaͤttchen, Kaͤstchen
                                 										und anderen Zierrathen fuͤr Haushaltungen. Dd. 17. August 1840.
                              
                           
                              Dem Luke Hebert,
                                 										Civilingenieur in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 										Naͤhnadeln. Dd. 17. August 1840.
                              
                           
                              Dem Joseph Lockett,
                                 										Ingenieur in Manchester; auf Verbesserungen in der Fabrication und im Graviren
                                 										von Walzen zum Druken von Kattunen und anderen Geweben. Dd. 27. August 1840.
                              
                           
                              Dem Charles Smith in
                                 										Exeter: auf Verbesserungen in der Fabrication von hydraulischem Kalk und
                                 										Cementen. Dd. 27.
                                    											August 1840.
                              
                           
                              Dem William Church,
                                 										Civilingenieur in Birmingham: auf Verbesserungen an den Befestigungsmitteln
                                 										fuͤr Kleidungsstuͤke, seine Maschinerie zur Fabrication derselben
                                 										und seine Methode dergleichen Artikel zum Verkauf herzurichten. Dd. 27. August
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem Hugh Unsworth,
                                 										Bleicher in Blackood, Lancaster: auf seine Apparate zum Mangen, Troknen,
                                 										Daͤmpfen und Appretiren der Gewebe. Dd. 27. August 1840.
                              
                           
                              Dem Thomas Robinson
                                    											Williams in Cheapside: auf seine Methode die Geschwindigkeit der
                                 										Schiffe oder der Fluͤsse und Stroͤme zu bestimmen. Dd. 27. August
                                    											1840.
                              
                           
                              Dem Benjamin Hick
                                 										jun. in Bolton-le-Moors, Manchester:
                                 										auf Verbesserungen an den Regulatoren fuͤr Dampfmaschinen,
                                 										Wasserraͤder etc. Dd. 27. August 1840.
                              
                           
                              Dem Henry Waterton am
                                 										Fulmer Place, Gerards Cross, Buckingham: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 										von Salmiak. Dd. 27. August 1840.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    											Patent-Inventions. Septbr. 1840, S. 188.)
                              
                           
                        
                           Die lombardisch-venetianische Eisenbahn.
                           Diese Eisenbahn soll eine doppelte werden und wird in zwoͤlf fast geradlinigen
                              									Sectionen die bevoͤlkertsten und gewerbreichsten Staͤdte und Bezirke
                              									Oberitaliens durchschneiden: naͤmlich Venedig, das Gebiet von Padua, Vicenca,
                              									Brescia, Treviglio und Mailand – Gegenden, wo der fruchtbare, fleißig bebaute
                              									Boden die reichlichsten Ernten liefert und wohin die Schoͤnheit der Natur und
                              									der Aufschwung der Kunst die Reisenden aus allen Theilen Europa's zieht. Die
                              									Seitenbahn von Treviglio nach dem durch seinen Seidenhandel bedeutenden Bergamo geht
                              									durch ein sehr bevoͤlkertes Gebiet.
                           Die ganze Linie von Venedig nach Mailand, die Seitenbahn von Treviglio inbegriffen,
                              									wird 208 Kilometer lang. Sie faͤngt in Venedig selbst an; eine riesenhafte
                              									steinerne Bruͤke wird uͤber die Lagunen gefuͤhrt, um diese
                              									Stadt mit dem Continent zu verbinden. Diese Bruͤke wird 3547 Meter lang und
                              									bekommt 252 Bogen; in ihrer Mitte soll die Eisenbahn gefuͤhrt werden, zu
                              									beiden Seiten aber Trottoirs fuͤr die Fußgaͤnger und uͤberdieß
                              									die doppelten Wasserleitungen angebracht werden, welche Venedig mit Wasser von dem
                              									Continent zu versehen haben, endlich auch die Gasroͤhren, um die
                              									Bruͤke, die Stadt und noͤthigenfalls selbst einen Theil der Eisenbahn
                              									auf dem Continent zu beleuchten. Die Bruͤke wird in gerader Linie den Rayon
                              									der Batterien von San-Secondo und San-Giuliano durchschneiden und sich
                              									mit dem festen Lande beim Fort Malghera wieder vereinigen. Ihre Kosten sind auf
                              									4,640,000 Fr. angeschlagen, welche durch den Zoll und die Steuer auf die
                              									Wasserleitung abbezahlt werden sollen.
                           Der staͤrkste Abhang auf der ganzen Linie betraͤgt nicht uͤber 3
                              									Millimeter per Meter; er kommt nur auf fuͤnf
                              									Punkten und zwar auf einer Laͤnge von 24 Kilometern vor; uͤbrigens
                              									wird er auch noch durch geeignete Erhoͤhungen vermindert werden.
                           Drei Tunnels muͤssen auf der Linie gefuͤhrt werden; einer unter dem
                              									Thor del Monte bei Vicenca, von 37 Meter Laͤnge; ein zweiter unter dem lezten
                              									Huͤgel des Berges Berico, an dessen Fuß das Thor Lupia bei derselben Stadt
                              									liegt, 90 Meter lang; ein dritter von 101 Meter unter dem Bett des Stromes Gua bei
                              									Montebello.
                           Die ganze Linie kann mit Einschluß des erforderlichen Anhaltens in neun bis zehn
                              									Stunden befahren werden. (Echo du monde savant, No.
                              									566.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Vorzüge einer von Walter Hancock erfundenen Eisenbahn-Locomotive.
                           Einer der Hauptvorzuͤge dieser Locomotive, welche gegenwaͤrtig auf der
                              									Eastern-Counties-Eisenbahn probirt wird, besteht in der Einrichtung
                              									ihres Kessels, wodurch Dampf von hohem Druk mit groͤßerer Sicherheit und
                              									staͤtiger als bei allen gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen
                              									Dampfkesseln erzeugt werden kann. Dieser Kessel besteht aus einer Anzahl besonderer
                              									Kammern und jede derselben aus mehreren Roͤhren. Jede Kammer (oder jedes
                              									Roͤhrensystem) ist mit zwei Hauptcylindern oder Reservoirs verbunden, wovon
                              									eines sich am Boden befindet und zur Speisung mit Wasser dient, das andere aber,
                              									welches den Dampf aufzunehmen und fortzuleiten hat, oberhalb. Die Communicationen
                              									von jeder Kammer zum Wasser, den Dampfroͤhren oder Reservoirs, haben
                              									selbstthaͤtige Ventile. Wenn irgend eine der Kammern in Folge von Abnuzung
                              									oder aus anderen Ursachen undicht wird, schließt sich ihr Ventil und wird auch durch
                              									den Druk des Wassers und des in den benachbarten unversehrten Kammern enthaltenen
                              									Dampfes geschlossen erhalten, so daß der Kessel ohne alle Stoͤrung eben so
                              									wirksam wie zuvor bleibt, indem nur die Oberflaͤche dieser einen Kammer
                              									unbenuzt ist; nach beendigter Fahrt, wo nach Beseitigung des Feuers der Druk
                              									abnimmt, oͤffnet sich dann das Ventil und zeigt die fehlerhafte Kammer durch
                              									das ausstroͤmende Wasser an. In einer halben Stunde laͤßt sich eine
                              									neue Kammer an der Stelle der fehlerhaften einsezen. Wenn bei den
                              									gewoͤhnlichen Locomotivkesseln irgend eine Roͤhre einen Riß oder eine
                              									Oeffnung bekommt, wird das Ganze unbrauchbar, weil alle Theile fest mit einander
                              									verbunden sind und es bleibt so, bis die fehlerhafte Roͤhre ausgebessert und
                              									wieder an ihre Stelle gebracht ist, was nicht nur meistens drei bis vier Stunden
                              									Zeit erfordert, sondern auch den Uebelstand mit sich bringt, daß der Wagenzug so
                              									lange anhalten muß, bis ein anderer Dampfwagen von der naͤchsten Station
                              									hergeschafft ist.
                           Bei dem neuen Kessel ist aber nicht nur ein solcher Aufenthalt fuͤr immer
                              									beseitigt, sondern man erspart auch die Kosten fuͤr Brennmaterial und
                              									Abnuzung der Maschinen, welche dadurch entstehen, daß man jezt immer eine Anzahl
                              									geheizter Dampfwagen wegen solcher Zufaͤlle zur Abfahrt bereit halten muß,
                              									ganz abgesehen von den Ungluͤksfaͤllen, welche entstehen
                              									koͤnnen, wenn ein Wagenzug zur unrechten Zeit anhaͤlt und ein anderer
                              									ihm entgegen kommt.
                           Die große Heizoberflaͤche, welche in einem verhaͤltnißmaͤßig
                              									kleinen Raum gewonnen wird, ist ebenfalls ein Vorzug dieses Kessels. Man
                              									beabsichtigt dabei auch die Einrichtung zu treffen, daß ein neuer Rost ohne
                              									Verminderung des Feuers in ihn eingeschoben werden kann. Das geringe Gewicht dieses
                              									Kessels in Vergleich mit seiner Dampferzeugung spricht nicht weniger zu seinen
                              									Gunsten, denn es gestattet alle anderen Theile stark genug zu machen, ohne daß das
                              									gegenwaͤrtige Totalgewicht einer Locomotive uͤberstiegen wird.
                           Die Maschinen der gewoͤhnlichen Locomotiven sind horizontal angebracht, daher
                              									auch sehr zusammengedraͤngt und schwer zugaͤnglich; bei dem neuen
                              									Kessel aber sind sie senkrecht, so daß man die ganze Maschinerie, die Pumpen etc.
                              									sieht, sie leicht schmieren und bei erforderlichen Reparaturen schnell zerlegen,
                              									auch einzelne Theile, waͤhrend die Maschine in Gang ist, festschrauben etc.
                              									kann.
                           Die Maschine dieser Locomotive treibt eine besondere Kurbelachse und leztere theilt
                              									die Bewegung der Radachse durch eine endlose Kette mit, welche uͤber eine auf
                              									jeder Achse befestigte Scheibe geht; die beiden Scheiben koͤnnen gleichen
                              									oder auch verschiedenen Durchmesser haben, so daß man entweder die Geschwindigkeit
                              									oder die Kraft steigern kann. Sei dieser Einrichtung hat man nicht nur den Vortheil,
                              									daß die Radachse gerade anstatt gekruͤmmt ist, sondern auch den eines
                              									sanfteren Ganges der Maschinerie, indem alle ploͤzlichen
                              									Erschuͤtterungen etc. derselben vermieden werden.
                           Die Reibung ist wenigstens um die Haͤlfte vermindert, denn da das Gewicht der
                              									Maschine, des Kessels etc. auf geraden anstatt gekruͤmmten Achsen aufruht, so
                              									braucht man keine so großen Excentrica, Kurbelachsen etc.
                           Bei dieser Einrichtung kann man auch die Locomotive unmittelbar außer Gang sezen, so
                              									daß die Maschine die Einsprizungspumpen treibt und das Feuer ausloͤscht, ohne
                              									die Raͤder umzudrehen; ferner braucht sie sich nicht von der Stelle zu
                              									bewegen, bis der Zug angehaͤngt ist. (Correspondent of
                                 										the Railway Times.)
                           
                        
                           
                           Hr. Eduard Richard hat der geognostischen Gesellschaft von
                              									Frankreich ein Stuͤk Kalkconcrement uͤberschikt, welches sich nicht im
                              									Kessel, sondern im Cylinder unter dem Kolben einer Dampfmaschine bildete. Diese nach
                              										Newcomen's System gebaute Maschine diente zum
                              									Auspumpen des Grubenwassers im Bergwerke Anzin. Die Kalkscheibe, welche sich unter
                              									dem Cylinder ansezte, zeigt auf ihrem polirten Bruch sehr deutlich die verschiedenen
                              									nach einander entstandenen Schichten, welche mehr oder weniger gelb gefaͤrbt
                              									sind, je nachdem dem kohlensauren Kalk mehr oder weniger Farbstoff beigemengt war.
                              									Sie hatte eine Dike von 12 1/2 Centimeter (4 1/2 Zoll) erreicht, was bei den
                              									Umstaͤnden ihrer Bildung etwas Außerordentliches ist; wegen ihrer großen
                              									Haͤrte, vielleicht eine Folge der Kolbenstoͤße, kann sie eben so
                              									schoͤn wie Marmor polirt werden. Es ist gewiß hoͤchst interessant, daß
                              									eine so große Menge Kalk in fein zertheiltem Zustande nach und nach durch den Dampf
                              									aus dem Kessel in den Cylinder uͤbergefuͤhrt werden konnte; leider war
                              									es Hrn. Richard nicht moͤglich, sich uͤber
                              									die Zeit, welche zur Ansezung dieses Concrements erforderlich war, Auskunft zu
                              									verschaffen. Nach Berthier's Analyse besteht dasselbe
                              									aus:
                           
                              
                                 kohlensaurem Kalk
                                   96,60
                                 
                              
                                 schwefelsaurem Kalk
                                     2,80
                                 
                              
                                 organischer Materie (ohne Zweifel vom Oehl
                                    											des Kolbens)
                                     0,60
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,00.
                                 
                              
                           (Echo du monde savant No. 557)
                           
                        
                           Ryan's Instrument zum Troknen der
                              									Seide auf dem Webestuhle.
                           Bekanntlich ist die Seide sehr hygrometrisch, und die Feuchtigkeit, welche sie aus
                              									der Luft anzieht, wirkt beim Verweben derselben sehr nachtheilig. Die Kette ist im
                              									Webestuhle uͤber zwei Baͤume geschlungen, von dem einen (dem
                              									Kettenbaum) wird sie in dem Maaße, als das Weben fortschreitet, abgewunden, auf den
                              									anderen aber (den Werkbaum) als Gewebe aufgerollt. Der Raum zwischen dem
                              									Ketten- und Werkbaume zerfaͤllt in zwei Theile, welche durch die
                              									Geschirre getrennt sind. Der hintere, dem Kettenbaume zunaͤchst liegende
                              									Theil besteht aus parallelen Faͤden, welche der Luft oben und unten ausgesezt
                              									sind. Bei feuchter und kalter Witterung, also besonders im Winter, kuͤhlt
                              									sich uͤber Nacht die Luft des Locals ab, wird feucht und sucht sich mit der
                              									aͤußeren Luft ins Gleichgewicht zu sezen; wenn nun der Weber in der
                              									Fruͤhe seine Arbeit wieder aufnehmen will, findet er seine Kette feucht, die
                              									Reibung der Faͤden an einander nimmt durch ihre Aufblaͤhung zu und die
                              									Arbeit schreitet langsam vorwaͤrts, bis die Werkstaͤtte so weit
                              									erwaͤrmt ist, daß die Feuchtigkeit verdunsten kann, wozu bisweilen zwei
                              									Stunden erforderlich sind. Abgesehen von dem Zeitverluste wird dadurch das Gewebe
                              									loker und schwammig, und schrumpft auch zusammen, weil viele Faͤden feuchter
                              									als andere sind. Solche Gewebe sind auch nicht so gut wie andere zu
                              									faͤrben.
                           Um diesen Uebelstaͤnden abzuhelfen hat Hr. Ryan ein
                              									sehr einfaches Instrument erfunden, welches aus einer vierekigen Roͤhre aus
                              									Weißblech besteht, die an ihrem Ende mit einem Pfropf verschlossen wird; sie ist
                              									eben so lang als die Kette breit ist, und mit zwei Griffen versehen. Nachdem man sie
                              									mit heißem Wasser gefuͤllt hat, fuͤhrt man sie abwechselnd unter und
                              									uͤber der Kette so lange hin und her, bis die Feuchtigkeit verdunstet ist,
                              									was in 10–20 Minuten der Fall seyn wird. Hr. Ryan
                              									erhielt von der Society of arts in London fuͤr
                              									sein Instrument die silberne Medaille. (Echo du monde savant,
                                 										No. 555.)
                           
                        
                           Oechsle's Volta'sche Säule nach dem
                              										Grove'schen Princip.
                           Da es manchem Physiker angenehm seyn moͤchte, jenen galvanischen Apparat nach
                              										Grove's Construction, den Hr. Prof. Schoͤnbein im zweiten Januarhefte 1840 des polyt.
                              									Journals S. 155 beschreibt, in Deutschland bekommen zu koͤnnen, so erbiete ich mich, dergleichen
                              									fuͤr folgende Preise, in der dort angegebenen Groͤße, zu liefern.
                           
                              
                                 Die galvanische Batterie mit 5
                                    											Platin- und Zinkelementen
                                 88 fl.
                                 
                              
                                 1 Wasserzerlegungszelle fuͤr
                                    											Knallgas mit 2 Platinelektroden
                                   8 –
                                 
                              
                                 1 dergl. fuͤr gesonderte Gase mit 2
                                    											kleinen Gasometern
                                   8 –
                                 
                              
                                 1 großer Elektromagnet, 2 bis 4 Cntr.
                                    											tragend
                                 18 –
                                 
                              
                                 1 kleinerer deßgl. fuͤr 1 bis 2
                                    											Cntr.
                                 10 –
                                 
                              
                           Die Wasserzerlegungszelle fuͤr gemischtes Gas habe ich
                              									vereinfacht, so daß keine Verkittung mehr noͤthig wird, und man die
                              									Elektroden jeden Augenblik herausheben kann.
                           Der andere Walserzerlegungsapparat, wo die Gase abgesondert erhalten werden, ist eine
                              									Zugabe von mir und eignet sich besonders fuͤr Vorlesungen uͤber Physik
                              									etc., indem man in 1/2 Minute zeigen kann, daß das Wasser aus 1 Vol. Oxygen und 2
                              									Volumen Hydrogen besteht.
                           Meine Apparate haben folgende Wirkung: In 1 Minute liefert die Wasserzerlegungszelle
                              									12–14 Kubikzoll Knallgas; die andere Zerlegungszelle, wo man die Gase
                              									abgesondert erhaͤlt, liefert in 3/2 Minute 0,50 Kubikzoll Hydrogen und 0,25
                              									Kubikzoll Oxygengas. Kohlenspizen an den Conductoren befestigt, ergluͤhen bei
                              									gehoͤriger Annaͤherung mit einem dem Auge unertraͤglichen
                              									Lichte. Platindraͤhte von bedeutender Dike schmelzen in 2–3 Secunden.
                              									Eisendraͤhte in der Dike einer Striknadel ergluͤhen, schmelzen und
                              									verbrennen mit Schweißfunken augenbliklich.
                           Pforzheim, den 8. Sept. 1840.
                           Ferd. Oechsle, Mechanikus.
                           
                        
                           Taylor's Verbesserungen an dem Talbot'schen Verfahren Lichtbilder auf Silberpapier
                              									darzustellen.
                           Das von Talbot angegebene Verfahren Kupferstiche auf
                              									Papier, welches mit salpetersaurem Silber getraͤnkt wurde (polyt. Journal
                              										Bd. LXXI. S. 468 und Bd. LXXII. S. 224) durch Einwirkung des
                              									Lichts zu copiren, ist in der lezten Zeit von Taylor
                              									verbessert worden; er impraͤgnirt das Papier mit salpetersaurem
                              									Silberammoniak, wobei der Erfolg besser und sicherer seyn soll. Die Wahl des
                              									Papiers, welches sich nur hoͤchst selten ganz gut fuͤr das Verfahren
                              									eignet, bleibt immer eine sehr schwierige Sache. Zum Aufbewahren der Bilder zeigte
                              									sich folgendes Verfahren als das beste: man taucht das Papier in kochendes Wasser,
                              									um das uͤberschuͤssige Silbersalz davon zu entfernen, und nimmt es
                              									erst nach zwei oder drei Tagen heraus, saͤttigt es dann in einer
                              									Aufloͤsung von unterschwefligsaurem Natron oder Kalk und taucht es zulezt in
                              									kaltes Wasser, (Athenaeum, No. 670.)
                           
                        
                           J. Fritzsche's leichte
                              									Bereitungsart von Chromsäure.
                           Wenn man eine warme concentrirte Loͤsung von saurem chromsaurem Kali
                              									vorsichtig zu concentrirter Schwefelsaͤure gießt, so erhaͤlt man bald
                              									einen reichlichen Niederschlag von schoͤn karmoisinrother Farbe, dessen Menge
                              									bei weiterem Zusaze der Loͤsung sich noch vermehrt; man darf jedoch einen
                              									gewissen Punkt dabei nicht uͤberschreiten, weil sonst beim Erkalten der
                              									Fluͤssigkeit saures schwefelsaures Kali herauskrystallisirt und den
                              									Niederschlag verunreinigt. Dieser besteht aus kleinen Krystallen und wird dadurch
                              									troken erhalten, daß man zuerst die Fluͤssigkeit, aus der er sich nur schwer
                              									absezt, so viel wie moͤglich abgießt, und sich dann eines Trichters als
                              									Filtrum bedient, in dessen Roͤhre man einen nicht ganz anschließenden
                              									Glasstoͤpsel legt, uͤber welchen man etwas Sand oder grobes Glaspulver
                              									schuͤttet; nachdem so die Fluͤssigkeit moͤglichst abgelaufen
                              									ist, bringt man die feuchte Masse auf einen Ziegelstein, legt diesen unter die
                              									Evaporationsgloke, und erhaͤlt so nach einiger Zeit ein ziemlich trokenes
                              									Krystallmehl von karmoisinrother Farbe. Dieß ist Chromsaͤure, nur
                              									verunreinigt durch anhaͤngende Mutterlauge mit Schwefelsaͤure, von der
                              									man sie jedoch durch Umkrystallisiren vollkommen trennen kann. – Die
                              									Darstellung der Gay-Lussac'schen Verbindung von
                              									Schwefelsaͤure und Chromsaͤure gelang Hrn. Fritzsche nicht und er bezweifelt daher wohl mit Recht die Existenz einer
                              									solchen. (Bulletin scientif. de St. Petersbourg.)
                           
                        
                           
                           Bonafous, über gefärbte
                              									Cocons.
                           Wir haben fruͤher angezeigt, daß es Hrn. Bertelli
                              									gelungen seyn soll, die Seidenwuͤrmer nach Belieben blaue oder rothe Cocons
                              									spinnen zu lassen. Hr. Bonafous hat nun uͤber
                              									diesen Gegenstand der franzoͤsischen Akademie der Wissenschaften eine Notiz
                              									eingeschikt, worin er bemerkt, daß ihn das Verfahren der Chinesen, die
                              									Maulbeerbaumblaͤtter, womit die Seidenwuͤrmer gefuͤttert
                              									werden, mit Reißmehl zu bestreuen, auf die Idee brachte, anstatt dieses
                              									Nahrungsmittels solche gefaͤrbte Substanzen anzuwenden, welche in die
                              									seideerzeugenden Gefaͤße dieser Insecten eindringen koͤnnen. Bei
                              									seinen Versuchen erhielt er 1) gruͤnlichblaue Cocons von
                              									Seidenwuͤrmern, welche mit Blaͤttern gefuͤttert worden waren,
                              									die er waͤhrend der vierten Haͤutung mit Indigo bestreut hatte, und 2)
                              									schwach rosenroth gefaͤrbte, als er die Blaͤtter mit Krapp bestreute.
                              										(Echo du monde savant, No. 556. Es ist uns auf
                              									aͤhnliche Art durchaus nicht gelungen, Cocons zu erhalten, welche
                              									einigermaßen gleichfoͤrmig und in der groͤßeren Masse gefaͤrbt
                              									gewesen waͤren. D.)
                           
                        
                           Ueber das Austroknen der feuchten Wohnungen neugebauter
                              									Häuser.
                           Zum Austroknen feuchter Zimmer ist bekanntlich oͤfters gebrannter Kalk
                              									empfohlen worden, welcher aber nicht viel Wasser aufnimmt und uͤberdieß auch
                              									noch Kohlensaͤure anzieht; man bedarf jedoch, bemerkt Runge im saͤchs. Gewerbeblatt (1840, Nr. 34) uͤberhaupt
                              									keiner chemischen Mittel, wenn die Wohnungen Oefen haben, die von Innen geheizt werden. Solche Oefen sind das beste
                              									Austroknungsmittel. Man verschließt Fenster und Thuͤren und heizt sie, daß
                              									die Temperatur in den Stuben bis auf 20° R. steigt. Bei dieser Waͤrme
                              									wird eine Menge Feuchtigkeit von der Luft aufgenommen, die nun aus den Zimmern durch
                              									die Oefen ins Freie gefuͤhrt wird. Spaͤter braucht man nicht so stark
                              									zu heizen; man unterhaͤlt in den Oefen bloß ein kleines Flakerfeuer, gerade
                              									so groß, als hinlaͤnglich ist, um Luftzug hervorzubringen, damit die Luft in
                              									den Zimmern moͤglichst oft erneuert werde. Was das Feuchtseyn der Zimmer von
                              									vielem Scheuern betrifft, so gibt es dagegen kein anderes Mittel, als entweder
                              									wasserdichte Fußboͤden oder Einoͤhlen derselben.
                           
                        
                           Gannal's Verfahren beim
                              									Einbalsamiren.
                           Man loͤst 1 Pfd. trokene schwefelsaure Thonerde in 1/2 Pfd. heißen Wassers
                              									auf, wodurch man eine Fluͤssigkeit von 32° Baumé
                              									erhaͤlt, und sprizt etwa 3 oder 4 Maaß (die Maaß = 2 Pfd. Wasser) dieser
                              									Fluͤssigkeit in alle Gefaͤße des Leichnams ein, was genuͤgt, um
                              									ihn den Sommer uͤber aufzubewahren; im Winter sind 3 Maaß hinreichend. Um die
                              									Insecten abzuhalten, kann man der Mischung noch 3 1/3 Loth salzsaures Kupferoxyd auf
                              									1 Pfd. Alaun zusezen oder auch 1 1/2 Loth weißen Arsenik. Diese Composition ist auch
                              									fuͤr Voͤgel, Fische etc. anwendbar. (Echo du
                                 										monde savant, No. 538)
                           
                        
                           Ueber den Handel mit Kautschuk.
                           Die englische Kautschuk-Compagnie hat seit Anfang dieses Jahres eine ungeheure
                              									Menge Kautschuk von Assam erhalten, wo diese Substanz in solcher Masse vorkommt, daß
                              									ein einziger Agent der Compagnie 800 Cntr. lieferte. Die englischen Fabrikanten
                              									erklaͤren einstimmig, daß dieser ostindische Kautschuk eben so gut wie der
                              									suͤdamerikanische ist. (Journal de Chimie
                                 										médicale, September 1840.)