| Titel: | Curtis' patentirte Schraubenwinde zum Bewegen der Eisenbahnwagen von einem Geleis auf das andere etc. | 
| Fundstelle: | Band 78, Jahrgang 1840, Nr. LXXX., S. 413 | 
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                        LXXX.
                        Curtis' patentirte
                           Schraubenwinde zum Bewegen der Eisenbahnwagen von einem Geleis auf das andere
                           etc.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, No. 863, S.
                              370.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Curti's patentirte Schraubenwinde zum Heben der
                           Eisenbahnwagen.
                        
                     
                        
                           Beim Betrieb der Eisenbahnen kommt man häufig in den Fall, die schwere Maschine von
                              einem Schienengeleis auf das andere zu bewegen, dieselbe auf das Geleis oder von dem
                              Geleis zu heben, oder sie emporzuheben, um zum Behuf der Reparaturen an ihre unteren
                              Theile gelangen zu können. Diese Operationen wurden bisher unter Anwendung von
                              Seilen und Rollen mit Hülfe der gewöhnlichen Winde ausgeführt, waren jedoch auf
                              diesem Wege mit großer Unbequemlichkeit und Gefahr verbunden, indem die leichteste
                              Bewegung der Maschine auf die eine oder die andere Seite häufig die Veranlassung war, daß sie
                              umstürzte und verschiedene, zum Theil fatale Unfälle nach sich zog. Wenn ferner ein
                              Train oder eine Maschine ferne von der Station durch irgend einen Zufall aus der
                              Schienenleitung gewichen war, so veranlaßte dieß einen bedeutenden Zeitverlust, bis
                              der nöthige Apparat von der Station herbeigeschafft war, und nachdem man diesen zur
                              Stelle gebracht hatte, bis Maschinen und Wagen wieder im Geleis waren; das
                              bedeutende Gewicht der lezteren und die Mißlichkeit der Lage überhaupt trugen viel
                              zu jener Verzögerung bei. Ich erfand daher zwei tragbare Maschinen, und ließ mir
                              dieselben patentiren, welche von den Eisenbahningenieurs als sehr zwekdienlich
                              befunden wurden, nämlich die hydrostatische WindeDiese wurde bereits im polyt. Journal Bd.
                                       LXXV. S. 253 beschrieben. A. d. R. und die Schraubenwinde (mit seitlicher Bewegung).
                           Fig. 12 und
                              13
                              erläutern die Schraubenwinde; sie ist mit der Bohle C
                              durch Bolzen fest verbunden; am anderen Ende der Bohle sizt die schräg verzahnte
                              Stange g fest, in welcher die Klaue einer Strebe f in dem Maaße näher rükt, als die Schraube b in die Höhe steigt. Die Strebe stüzt sich in einem
                              Scharnier gegen den Kopf k; ihre Stellung, wenn die
                              Schraube niedergeschraubt worden ist, deuten die punktirten Linien an. Der Zwek
                              dieser Streben geht darauf hinaus, die Schraube vor dem heftigen Seitenschub zu
                              schüzen, welchem der Apparat unterliegt, wenn der Wagen mit Hülfe des Hebels auf die
                              Schienen gerükt wird. Dieser Schub geht nun gänzlich auf die Strebe über, und die
                              Schraube hat lediglich nur die Last zu tragen.
                           Die Seitenbewegung der Winde geht folgendermaßen vor sich. Nachdem der Haken des
                              Hebels e in den Ring i
                              eingehakt worden ist, so stemmt man die Klaue des Hebels gegen einen schrägen Zahn
                              der Schiene h auf der unteren Planke; ein Mann drükt
                              darauf das Hebelende nieder und zieht den Apparat sammt dem Dampf- oder
                              Transportwagen mit großer Leichtigkeit gegen sich hin. Derselbe Hebel dient zur
                              Umdrehung der Schraube und zugleich zum Bewerkstelligen der Seitenbewegung. Mit
                              Hülfe dieses Apparates wurde ein 16 Tonnen schwerer Dampfwagen von dem Maschinisten
                              und dem Heizer allein in fünf Minuten wieder auf die Schienen gebracht. –
                              Demzufolge werden jene Verzögerungen, welche seither die Veranlassung zu so manchem
                              Verdruß und Schaden sowohl für die Eigenthümer der Bahn als auch für das Publicum
                              waren, künftig nicht mehr statt haben. Der Apparat ist außerordentlich tragbar und
                              billig, und kein Train sollte abgehen dürfen, ohne ihn mit sich zu führen. Er kann auf dem Tender
                              oder auf irgend einem anderen für ihn bestimmten Plaz aufbewahrt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
