| Titel: | Bericht des Hrn. Calla über eine von Hrn. Neville erfundene Maschine zum Spinnen und Zwirnen der Seide, und Beschreibung derselben. | 
| Fundstelle: | Band 79, Jahrgang 1841, Nr. XXXVI., S. 169 | 
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                        XXXVI.
                        Bericht des Hrn. Calla uͤber eine von Hrn.
                           Neville erfundene
                           Maschine zum Spinnen und Zwirnen der Seide, und Beschreibung derselben.Wir haben bereits im Band LXXVIII. S. 270
                                 des polytechn. Journals eine Beschreibung und Abbildung der eigenthümlichen
                                 Einrichtung der Spulen, Spindeln und Fadenleiter, bei der von Hrn. Neville erfundenen
                                 Maschine zum Spinnen und Dupliren der Seide gegeben, auf welche sich William Nash, Kaufmann in
                                 London, für England ein Patent ertheilen ließ; der Wichtigkeit der Sache wegen
                                 tragen wir nun eine gute Abbildung der ganzen
                                 Maschine nach.A. d. R.
                           
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement. Mai 1840, S. 161 und November, S.
                              418.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Calla's Bericht uͤber Neville's Maschine zum Spinnen der
                           Seide.
                        
                     
                        
                           Bekanntlich hat die Seide, wie sie die Seidenweber unter dem Namen Organsinseide bei
                              ihrer Fabrication anwenden, bereits fünf verschiedene Behandlungen erlitten:
                           
                           1) Das Abhaspeln der Cocons; das Product dieser Arbeit nennt man Rohseide.
                           2) Das Abwinden der Stränge auf Spulen.
                           3) Die erste Drehung von der Rechten zur Linken, oder die erste Zubereitung, durch
                              welche man gesponnene Seide erhält.
                           4) Das Dupliren, und
                           5) endlich die zweite Drehung von der Linken zur Rechten, oder zweite Zubereitung,
                              durch welche man Organsinseide erhält.
                           Die von Hrn. Neville erfundene Maschine, auf welche er den
                              28. Mai 1838 in Frankreich ein Patent für 15 Jahre erhielt, ersezt die drei lezten
                              Arbeiten durch eine einzige; eine einzige Maschine, die sich in ihrer Form sehr den
                              Drosselstühlen nähert, welche man zum Dupliren und Zwirnen der Baumwolle anwendet,
                              spinnt, duplirt und zwirnt.
                           Um Organsinseide mit zwei Fäden zu erhalten, muß man zwei Fäden Rohseide dupliren und
                              zwirnen oder drehen; aber damit diese Drehung von Dauer ist, muß man zuerst jedem
                              dieser einzelnen Faden eine besondere Drehung und in entgegengesezter Richtung von
                              derjenigen geben, welche die Organsinseide erhalten soll.
                           Zu diesem Zweke wird die Rohseide bei dem gewöhnlichen Verfahren zuerst von den
                              Strähnen auf Spulen gehaspelt, entweder durch einen gewöhnlichen Handhaspel, oder
                              durch Maschinen, welche eine ziemlich große Anzahl Spulen auf einmal bewegen; diese
                              zweite Arbeit ist höchst einfach und läßt wenig Vervollkommnungen zu wünschen
                              übrig.
                           Die dritte Arbeit, das heißt das erste Drehen, wird gewöhnlich auf einer Maschine
                              ausgeführt, bei welcher die Spulen mit der Rohseide auf eine doppelte Reihe
                              verticaler Spindeln gestekt sind, die in einer elliptischen Linie angeordnet sind,
                              und welchen zwei Trommeln, die an den beiden Enden der Maschine angebracht sind,
                              eine drehende Bewegung von Rechts nach Links mittelst eines Riemens, welcher über
                              Rollen geht, die auf den Spindeln sizen, mittheilen. Dieser Riemen berührt nur einen
                              geringen Theil des Umfanges dieser Rollen.
                           An dem obern Theile der Maschine befinden sich zwei horizontale Wellen, welche eine
                              gleiche Anzahl Spulen, wie diejenige der verticalen ist, tragen, und deren
                              Geschwindigkeit sehr schwach im Verhältniß zu derjenigen der Spindeln ist. Die von
                              der verticalen Spule kommende Rohseide geht in einen Flügel, der die Form eines 8
                              hat, und welcher sich in zwei Augen endiget; das eine Auge steht in der Höhe
                              derselben Spule, welche die Seide liefert, das andere in der obern Verlängerung der
                              Achse der Spindel; von da aus geht die Seide auf die horizontale Spule, um aufgewunden zu werden,
                              und damit sie die ganze Länge derselben gleichförmig bedekt, leitet man sie durch
                              eine Führung, der durch ein Excentricum eine langsame hin und her gehende Bewegung
                              mitgetheilt wird. Die Seide, welche so ihre erste Bearbeitung erhalten hat, nennt
                              man gesponnene Seide.
                           Es ist leicht einzusehen, wie viel diese Art zu arbeiten noch zu wünschen übrig
                              läßt.
                           Der Durchmesser der leeren horizontalen Spule ist um einen ziemlich großen Theil von
                              dem Durchmesser Verschieden, welchen sie erreicht, wenn sie voll ist, obwohl die
                              Zahl der Umdrehungen in einer gegebenen Zeit sich gleich bleibt, so wie auch die
                              Zahl der Umdrehungen der verticalen Spindel, welche die Drehung gibt; es folgt
                              daraus nochwendig, daß die Geschwindigkeit des Aufspulens der Seide am Anfange der
                              Arbeit ungefähr um ein Sechstel geringer, als diejenige am Ende ist, die
                              Geschwindigkeit der Drehung aber bleibt sich gleich; eine gegebene Länge der
                              aufgespulten Seide im Augenblik, wo die Spule sich anfängt zu bedeken, erhält daher
                              eine beträchtlich stärkere Drehung als diejenige einer gleichen Länge, welche
                              aufgewunden wird, wenn die Spule beinahe voll ist.
                           Andererseits erhalten die Spindeln, wie oben gesagt wurde, ihre Bewegung durch einen
                              Riemen, der nur einen keinen Theil des Umfanges der Rolle berührt; man sieht leicht
                              ein, daß bei einer solchen Einrichtung die geringste Verschiedenheit in dem Zustande
                              der Zapfen und Lager der Spindeln und die Art, auf welche sie geschmiert und
                              unterhalten werden, Reibungen und verschiedene Widerstände erzeugen; die
                              Geschwindigkeit dieser Spindeln kann nicht bei allen dieselbe seyn, und die Drehung
                              kann folglich auch nicht dieselbe bei jeder Spule seyn; noch ist zu bemerken, daß
                              durch die elliptische Anordnung der Spindeln, der Riemen keine gleiche Pression auf
                              jede Rolle ausüben kann, woraus folglich wieder Verschiedenheiten in den
                              Geschwindigkeiten entstehen.
                           Die gesponnene Seide wird dann an Weiber zum Zwirnen abgegeben.
                           Diese vierte Operation geschieht mit dem einfachen Haspel oder Spinnrad von der
                              Hand.
                           Die Zwirnerinnen vereinigen zwischen dem Daumen und Zeigefinger zwei gesponnene
                              Seidenfäden, welche von zwei auf ein horizontales Eisenstängelchen gestekten Spulen
                              kommen, und winden sie auf eine Spule.
                           Man sieht hier, wie sehr diese Arbeit von der Geschiklichkeit der Hand abhängt; die
                              Seidenfäden haben nicht immer eine vollkommen gleiche Stärke, und es ist nicht
                              leicht vorauszusezen, daß das Gefühl der Arbeiterin sein genug sey, um die zwei Fäden immer
                              gleich stark zu drüken und um ihnen immer genau dieselbe Spannung zu geben; wir
                              werden später sehen, welches der Nachtheil dieser ungleichen Spannung ist. Noch ist
                              zu bemerken, daß beim Dupliren die Spule, welche gefüllt wird, sich mit großer
                              Geschwindigkeit dreht, so, daß wenn einer von den zwei Fäden reißt, immer eine große
                              Anzahl Fuße des einfachen Fadens aufgespult wird, wenn auch nur eine kurze Zeit
                              verstreicht, ehe es die Arbeiterin bemerkt und das Rädchen anhält. Die Arbeiterin
                              läßt alsdann die Spule rükwärts gehen, um den einfachen Faden herabzunehmen und ihn
                              in den Abfall zu werfen, oder sie knüpft wohl gar den zweiten Faden wieder an, ohne
                              den einfachen aufgewundenen abzunehmen; im ersten Falle gibt es Abfall, im zweiten
                              Falle ein schlechtes Fabricat.
                           Endlich kömmt es oft vor, daß die Arbeiterin statt die Fäden zwischen ihren Fingern
                              vollkommen zu vereinigen, sie aufspult, während die Fäden ein wenig von einander
                              entfernt sind.
                           Auch ist es gewiß, wenn die Arbeiterin den Faden einer vollen Spule mit dem einer
                              fast leeren Spule vereiniget, daß derjenige von beiden, welcher am stärksten gedreht
                              ist, einen stärkern Widerstand zwischen den Fingern findet als der andere, und daß
                              folglich die beiden Fäden nicht mit gleicher Spannung auf die Spule des Spinnrades
                              aufgewunden werden.
                           Die duplirte Seide wird endlich auf eine Zwirnmühle gebracht, um sie in Organsinseide
                              umzuwandeln. Diese Maschine ist derjenigen ähnlich, auf welcher die Seide gesponnen
                              wird, nur hat sie statt der obern horizontalen Spulen Häspel oder Flügel, und die
                              verticalen Spindeln drehen sich von Links nach Rechts, d.h. in entgegengesezter
                              Richtung zu den erstern.
                           Die ungleiche Geschwindigkeit der verticalen Spindeln bei der ersten Maschine
                              wiederholt sich bei dieser; allein es folgt noch aus der Unvollkommenheit der
                              vorhergehenden Arbeiten, daß wenn zwei Fäden von ungleicher Drehung vereinigt
                              werden, der doppelt gedrehte Faden den Anblik einer Art Schraube darbietet, d.h.,
                              daß der am meisten gespannte Faden gerade bleibt, während der weniger gespannte sich
                              in einer Schraubenwindung um den ersten herumlegen wird.
                           Diese verschiedenen Unvollkommenheiten, diese zahlreichen Unregelmäßigkeiten in der
                              Bearbeitung der Seide bringen der Schönheit des Stoffes großen Schaden; man sollte
                              beim ersten Anblik glauben, daß nichts leichter wäre, als ein vollkommnes Product zu
                              erhalten, wenn man eine so regelmäßige Substanz bearbeitet, wie den Faden des
                              Seidenwurmes; obige kurze Darstellung erklärt aber hinlänglich die Ursachen der
                              Unvollkommenheiten, worüber sich die Fabrikanten beklagen.
                           Die Maschine des Hrn. Neville (für welche ihm die Société d'Encouragement am 12. August 1840
                              eine Medaille von Platin ertheilte) empfängt die Seide auf Spulen unmittelbar nach
                              dem zweiten Haspeln, und verwandelt sie in Organsinseide durch eine einzige
                              Operation.
                           
                        
                           Beschreibung der Maschine.
                           Fig. 5 zeigt
                              eine Seitenansicht der Maschine und Fig. 6 eine Ansicht der
                              beiden Enden der langen Seiten. Man sieht, daß die Maschine, um an Raum zu ersparen,
                              in zwei Theilen übereinander gestellt ist; da das untere System dem oberen
                              vollkommen gleich ist, so genügt es, nur das eine zu beschreiben.
                           Fig. 7 ist ein
                              verticaler Querschnitt derselben Maschine.
                           Die Figuren 8,
                              9, 10 und 11 stellen die
                              Spuleneinrichtung in einem größeren Maaße gezeichnet vor.
                           Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstände bei allen Figuren.
                           A, A ist eine horizontale Trommel, welche den Spindeln
                              B, B die Bewegung ertheilt.
                           Der Wellbaum dieser Trommel trägt ein Getriebe, welches mit Hülfe der Zwischenräder
                              C und D und eines in der
                              Zeichnung nicht sichtbaren Getriebes, das aber auf dem Herz des Rades D befestiget ist, die Bewegung dem Rade E gibt, und dieses sezt sie durch die beiden
                              Zwischenräder F, G auf das Rad H über.
                           Die Räder E und H sind auf
                              zwei Achsen I, I befestiget, auf welchen so viele
                              Holzcylinder J, J sizen (Fig. 7), als die Maschine
                              Spindeln hat.
                           Die hölzernen Spulen K, welche durch ihre eisernen Achsen
                              und durch an ihre Enden befestigte Bleischeiben schwer gemacht sind, werden leer in
                              kleine Holzrahmen L gesezt, und ruhen mit ihrer
                              Oberfläche auf der Oberfläche der Cylinder J, die mit
                              Tuch oder Leder überzogen sind. Diese Spulen sind bestimmt, die Organsinseide
                              aufzunehmen.
                           Die Räder, welche wir beschrieben haben, sizen an dem Ende der Maschine, wo sie die
                              Bewegung vom Motor erhält.
                           Am entgegengesezten Ende trägt eine der Achsen I ein
                              Getriebe M, Fig. 6, welches die
                              Bewegung einem Rade N gibt, das auf dem Ende einer Achse
                              O sizt. Auf dieser Achse befindet sich ein
                              Holzcylinder P, in welchem eine vertiefte Rinne in
                              Gestalt einer in sich selbst zurükkehrenden Schraubenlinie angebracht ist, welche
                              dazu dient, den Trägern
                              der Führungen Q eine hin- und hergehende Bewegung
                              mitzutheilen; zu diesem Zweke sind die Träger dieser Führungen durch ein Querstük
                              R unter sich verbunden, welches einen Zapfen 8 hat,
                              der in die Rinne eingreift.
                           Auf die Träger der Führungen sind Messingbleche T, die
                              mit einem Spalte versehen sind, befestiget, und zwar so viele, als Spulen sind; sie
                              dienen die Seide regelmäßig über die ganze Länge der Spulen zu legen.
                           Die Trommel A ertheilt den Spindeln B mittelst einer Schnur ohne Ende die Bewegung.
                           Um das nothwendige Verkürzen der Schnur zu vermeiden, wenn sie sich verlängert hat,
                              hat man jede Spindel auf einem keinen Rahmen von Holz U
                              angebracht, welcher sich um die zwei Zapfen V, V,
                              Fig. 5, 6, 7 und 12,
                              bewegt.
                           Ein kleines gezahntes Stük X, welches in einen Stift Y eingreift, dient den Rahmen in einer passenden
                              Stellung zu erhalten, in welcher die Schnur die richtige Spannung hat.
                           Es ist jezt noch die eigenthümliche Einrichtung der Spindel zu beschreiben, welche in
                              Fig. 8 und
                              9 in einem
                              Durchschnitt und in der oberen Ansicht dargestellt ist.
                           B ist die Spindel von Stahl, welcher die Bewegung durch
                              eine Schnurrolle a ertheilt ist; diese Spindel nimmt bei
                              ihrer Bewegung ein kreisrundes flaches Gehäuse von getriebenem Bleche b mit, auf dessen Boden zwei runde Stifte von Eisen c aufgenietet sind, welche den hölzernen Spulen d als Achse dienen. Auf diesen Spulen befindet sich die
                              zu zwirnende Seide.
                           Um das Zwirnen zu bewirken, ist es nöthig, daß die Spulen d eine Kreisbewegung von der Rechten zur Linken um sich selbst, und zu
                              gleicher Zeit eine drehende Bewegung von der Linken zur Rechten um die Spindel B erhalten, welche die Achse der vereinigten Bewegung
                              ist.
                           Dieser Zwek wird durch die Verbindung von Zahnrädern, welche von Oben in Fig. 9, nach
                              einem Durchschnitt durch die Linie C, D der Fig. 8, und in
                              einem verticalen Durchschnitt nach der Linie A, B,
                              Fig. 9, in
                              Fig. 8 zu
                              sehen sind. Im Mittelpunkte des Gehäuses b ist ein Rad
                              e, welches mit seiner Hülse über die Spindel
                              geschoben ist, und durch diese in dem oberen gabelförmigen Arme des Rahmens U unbeweglich festgehalten wird.
                           Auf dem Boden des Gehäuses b sind zwei kleine Stifte
                              aufgenietet, welche den zwei Getrieben f als Achse
                              dienen; zwei andere Getriebe g drehen sich auf den
                              Achsen e und haben eine vierekige, nach Oben stehende
                              Hülse, über welche die Spulen d gestekt sind.
                           
                           Die Betrachtung der Fig. 9 genügt, um zu zeigen, daß eine der Spindel in einer gegebenen
                              Richtung mitgetheilte Kreisbewegung eine solche der zwei Spulen d, d in entgegengesezter Richtung zur Folge hat.
                           Eine andere sehr sinnreiche Einrichtung dient dazu, die einfachen Fäden zu vermeiden,
                              d.h. zu verhindern, daß, wenn einer der zwei Fäden bricht, der andere nicht
                              fortfährt sich auf der horizontalen Spule J
                              aufzuwinden.
                           Zu diesem Zweke sind auf dem Gehäuse b noch zwei
                              verticale Stängelchen h, h befestigt, welche unter sich
                              durch ein horizontales Querstük vereinigt sind, das in der Figur nicht gesehen
                              werden kann. Die Stängelchen h tragen noch zwei
                              gekrümmte Drähte i, r, welche sich in der Verlängerung
                              der Achse der Spulen in ein Auge r endigen.
                           Auf der Mitte des Querstükes erheben sich zwei Führungsdrähte; der eine j ist fest und steht vertical, der andere k kann rechts und links schwingen, in einem Winkel, der
                              durch einen länglichen Ring l bestimmt wird, welcher in
                              der Länge des festen Führers j angebracht ist.
                           Ueber jede Spule ist auf deren Achse c eine kleine
                              Vorrichtung aufgesezt, welche man Fadenbrecher nennen kann. Sie besteht in einer
                              keinen Scheibe von Holz m; quer durch dieselbe geht ein
                              Eisendraht, der nach der Form n, o, p, q gekrümmt ist;
                              an dem Winkel o des einen Armes ist er rund gebogen, und
                              bildet ein Auge.
                           Der einfache Faden, wie er von jeder Spule kommt, geht durch das Auge o und dann durch das Auge r;
                              von da endlich in die zwei Führungen j und k, von wo er sich dann vertical erhebt, um sich über
                              einen horizontalen Draht Z gehend nach der horizontalen
                              Spule J zu begeben.
                           Man sieht, daß der bewegliche Führer k vertical gehalten
                              wird, so lange als die zwei Fäden ihren Gang fortsezen; wenn aber einer von den zwei
                              Fäden bricht, so ist der bewegliche Führer nicht mehr von zwei Seiten unterstüzt und
                              fällt in der Richtung s; zugleich trifft der obere Arm
                              q des Fadenbrechers mit diesem Führer zusammen,
                              seine Bewegung wird eingestellt, und da die Kreisbewegung der verticalen Spule
                              fortdauert, so muß der einfache Faden nothwendig brechen.
                           Die Fig. 10
                              und 11
                              stellen einen Durchschnitt nach der Linie E, F und eine
                              obere Ansicht einer veränderten Einrichtung der doppelten Kreisbewegung vor.
                           In diesem Systeme sind die Räder weggelassen; das Gehäuse b',
                                 b' ist fest und an den oberen Rand der Hülst e'
                              genietet; auf seinem
                              oberen Rande ist ein Ring u', u' befestigt, der nach
                              Innen schräg gedreht ist.
                           Die Spindel dreht sich mit einer Scheibe t, t, welche die
                              zwei Stängelchen h', h' trägt; um den unteren Theil
                              derselben als Mittelpunkt können zwei Fläche Bleche o, o
                              einen Kreisbogen beschreiben, indem sie sich dem inneren Rande des Rings u' nähern; an dem anderen Ende dieser Flächen Bleche
                              sind die Achsen c', c' der Spulen befestigt.
                           Die unteren Scheiben der Spulen sind mit einer Ruth versehen, in welche der innere
                              schräge Rand des Ringes u', u' paßt; an der anderen
                              Seite drüken zwei Federn x, x an die schmalen Seiten der
                              Bleche o, o, um eine hinreichend starke Reibung zwischen
                              den Spulen und dem Ringe u' zu erzeugen, wodurch man
                              sehr genau die doppelte Kreisbewegung erhält.
                           Der obere Theil des Mechanismus dieser veränderten Spindel ist ganz gleich demjenigen
                              der Spindel mit dem Räderwerke.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
