| Titel: | Verbesserungen in der Zubereitung und Verbindung von Materialien zum Feueranzünden, worauf sich Richard Edwards, Kaufmann am Fairfield Place, Bow, in der Grafschaft Middlesex, am 29. Febr. 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 79, Jahrgang 1841, Nr. LXXII., S. 350 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXXII.
                        Verbesserungen in der Zubereitung und Verbindung
                           von Materialien zum Feueranzuͤnden, worauf sich Richard Edwards, Kaufmann am Fairfield Place, Bow,
                           in der Grafschaft Middlesex, am 29. Febr. 1840
                           ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Nov. 1840,
                              S. 273.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Edward's Zubereitung von Materialien zum
                           Feueranzuͤnden.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung bezieht sich auf eine Methode Holz oder Röhricht, oder Holz und
                              Röhricht mit andern Stoffen in Gestalt geeigneter Bündel, welche ich
                              „ventilirte Reisbüschel“ (ventilated
                                 fagots) nenne, zum Feueranzünden zuzubereiten. Um Holzbündel zu bilden,
                              oder, wie man sich ausdrillt, Feuerungsholz sich zu verschaffen, pflegt man
                              gewöhnlich mehrere Holz-, Reiser- oder Rohrstüke zusammenzubinden,
                              welche man nachher beim Gebrauch, um die Reiser zu trennen, wieder aufschneidet oder
                              losbindet. Bedient man sich solcher Büschel, ohne sie aufzubinden, so liegen die
                              Holz-, Reis- oder Rohrstüke zu dicht aneinander, um ein leichtes
                              Mittel zur gleichzeitigen Verbrennung jedes Reises darzubieten, wozu noch der
                              Uebelstand kommt, daß
                              die Holz-, Reis- oder Rohrstüke an jedem Ende von gleicher Dike sind,
                              und daher nicht leicht Feuer fangen können.
                           Ich verbinde daher die Holz-, Reis- oder Rohrstüke so, daß jedesmal
                              zwischen den benachbarten Stüken ein Zwischenraum bleibt. Diese Zwischenräume,
                              welche man Rauchfänge nennen könnte, dienen zur Durchleitung von Luftzügen, und
                              befördern somit die Verbrennung. Um das erste Feuerfangen eines jeden einzelnen
                              Reises oder Rohrstüks, woraus das Bündel bestehen soll, zu erleichtern, spize ich
                              die Oberfläche an jedem Ende derselben zu, und in einigen Fällen, wo es auf ein
                              rasches Brennen der „ventilirten Reisbüschel“ ankommt, tauche
                              ich die zugespizten Enden in geschmolzenen Schwefel, Harz oder in eine andere
                              brennbare Substanz. Bei der Verbindung der Holz-, Reis- oder Rohrstüke
                              bediene ich mich des Harzes, Leims, Pechs oder eines andern adhärirenden Materials,
                              gebe übrigens einer brennbaren Substanz den Vorzug. Mit dieser klebe ich die
                              Holz-, Reis- oder Rohrstüke in gleichen Abständen dergestalt auf einen
                              Streifen Papier, Band, Lappen, Hobelspan u. dgl., daß Zwischenräume bleiben, welche,
                              nachdem das Ganze in ein Bündel zusammengerollt worden ist, die kleinen von mir
                              sogenannten Rauchfänge für den Luftzug bilden. Alle die zugespizten Enden der
                              Holz- und Rohrstüke lege ich nach einerlei Richtung; sie bilden, in ein
                              Bündel gerollt, den untern Theil des Reisbüschels. Wünsche ich ein cylindrisches
                              Bündel, so rolle ich das Band oder den Streifen mit den aufgeklebten Holz-,
                              Reis- oder Rohrstüken in spiralförmige Windungen zusammen, wie Fig. 42 zeigt.
                              Das Bündel kann indessen auch, wie Fig. 43 zeigt, oblong
                              oder quadratisch seyn. Ich erlaube mir übrigens zu bemerken, daß meine Erfindung mit
                              der äußeren Form der Bündel in keinem Zusammenhang steht, sondern sich lediglich auf
                              die Methode bezieht, die Bestandteile des Bündels so miteinander zu verbinden, daß
                              zwischen den einzelnen Theilen Zwischenräume entstehen, welche beim Anzünden einen
                              Luftzug veranlassen. Die Papierstreifen, Lappen, Späne u.s.w. in Verbindung mit den
                              an den zugespizten Enden adhärirenden und den zum Auseinanderhalten der Reiser
                              dienenden Brennstoffen, befördern die allgemeine Verbrennung des Bündels. Durch
                              dieses Verfahren, das Material vorzubereiten und in Zusammenhang zu bringen, bin ich
                              in den Stand gesezt, ein Feuer mit größerer Sicherheit und zugleich mit bedeutender
                              Ersparniß an Feuerungsholz, Reisern, Röhricht anzuzünden, indem das ganze meiner
                              Erfindung gemäß verfertigte Bündel sich schnell an allen seinen Flächen entzündet,
                              und ein heftiges Feuer erzeugt, welches die über das Bündel gelegten Kohlen rasch in
                              Brand stekt. Wenn man sich meiner „ventilirten Reisbündel“ zum
                              Feueranzünden bedienen
                              will, so legt man ein solches Bündel auf die Feuerstelle, die zugespizten Enden nach
                              Unten gekehrt, umgibt es darauf mit Kohlen und hält ein brennendes Licht an das
                              untere Ende des Bündels, worauf das ganze Bündel sogleich in hellen Flammen stehen
                              wird. Hie und da lege ich einige Kohlenstükchen in das Bündel, welche nun, im Innern
                              des Bündels dem direkten Zug der Flamme ausgesezt, rasch in Brand gerathen und auf
                              diese Weise das Feuer unfehlbar anzünden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
