| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 79, Jahrgang 1841, Nr. LXXXII., S. 392 | 
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                        LXXXII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 28. Decbr. 1840 bis 28. Jan. 1841 in
                              England ertheilten Patente.
                           
                              Dem John Buchanan aus
                                 Glasgow: auf Verbesserungen an den Raͤderfuhrwerken, sowohl fuͤr
                                 Landstraßen als Eisenbahnen. Dd. 28. Decbr. 1840.
                              
                           
                              Dem William Bridges
                                    Adams an Porchester Terrace: auf Verbesserungen in der
                                 Construction der Raͤderfuhrwerke. Dd. 28. Decbr. 1840.
                              
                           
                              Dem John Wells am
                                 Vale Place in Hammersmith: auf Verbesserungen in der Fabrication von Kohks. Dd. 30. Decbr.
                                    1840.
                              
                           
                              Dem William Henry
                                    Kempton in City Road: auf Verbesserungen an den Walzen zum Druken
                                 von Kattunen etc. Dd. 30. Decbr. 1840.
                              
                           
                              Dem Henry Adcock,
                                 Civilingenieur in Wistanley: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Verdichten
                                 und Concentriren der Daͤmpfe und Fluͤssigkeiten. Dd. 30. Decbr.
                                    1840.
                              
                           
                              Dem William Hensman
                                 in Woburn: auf Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd. 31. Decbr. 1840.
                              
                           
                              Dem Joseph Parkes,
                                 Knopffabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 uͤberzogener Knoͤpfe. Dd. 31. Decbr. 1840.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery Lane: auf Verbesserungen im Auftakeln der Schiffe.
                                 Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 31. Decbr. 1840.
                              
                           
                              Dem Francis Burdett
                                    Whitaker, Baumwollspinner in Royton, Lancaster: auf
                                 Verbesserungen an der Maschinerie zum Streken der Baumwolle und anderer
                                 Faserstoffe. Dd. 31. Decbr. 1840.
                              
                           
                              Dem Joseph Stubs,
                                 Feilenfabrikant in Warrington: auf Verbesserungen an den
                                 Schraubenschluͤsseln. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 31. Dec.
                                    1840.
                              
                           
                              Dem Thomas Robert
                                    Sewell, Spizenfabrikant in Carrington, Nottingham: auf ein Verfahren aus
                                 gewissen Mineralsubstanzen kohlensaures Gas darzustellen. Dd. 31. Decbr. 1840.
                              
                           
                              Dem William Henry
                                    Kempton in Pentonville: auf Verbesserungen an Lampen. Dd. 31. Decbr.
                                    1840.
                              
                           
                              Dem John Grylls in
                                 Porthea: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Heben und Herablassen von
                                 Lasten (an Krahnen). Dd. 31. Decbr. 1840.
                              
                           
                              Dem Joseph Haley,
                                 Ingenieur in Manchester: auf ein verbessertes Hebzeug. Dd. 31. Decbr. 1840.
                              
                           
                              Dem Louis Holbeck in
                                 Hammersmith: auf Verbesserungen im Oehlauspressen. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 31. Decbr. 1840.
                              
                           
                              Dem Henry Scott in
                                 Brownlow Street, Bedford Row: auf ein verbessertes Verfahren Schreibtinte zu
                                 fabriciren. Dd. 31. Decbr. 1840.
                              
                           
                              Dem Charles Golightly
                                 im Gravel Lane, Southwark: auf einen neuen Kraftapparat. Dd. 4. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem George Child,
                                 Kaufmann in Lower Thames Street: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Baksteinen und Ziegeln (zum Theil auch zum Pressen des Torfs anwendbar). Von
                                 einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 4. Jan. 1844.
                              
                           
                              Dem John Swindells,
                                 Chemiker in Manchester: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 kuͤnstlichen Steinen, Cement, Stuk etc. Dd.
                                 6. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Ingenieur im Chancery Lane: auf Verbesserungen an den Webestuͤhlen. Von
                                 einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 6. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem John Rock Day in
                                 Great Queen Street, Lincoln's Inn Fields: auf verbesserte Halfter fuͤr
                                 Pferde und andere Thiere. Dd. 6. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Henry Gunter,
                                 Kaufmann in Cullum Street, Fenchurch Street: auf Verbesserungen im Aufbewahren
                                 thierischer und vegetabilischer Substanzen. Dd.
                                 6. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Henry Bessemer in
                                 Perceval Street, Clerkenwell: auf eine neue Methode unter gewissen
                                 Umstaͤnden die Geschwindigkeit der Eisenbahnwagen zu vermindern oder sie
                                 ganz anzuhalten. Dd. 6. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem William Thompson,
                                 Buͤrstenmacher am Upper North Place, Grays Inn Road: auf verbesserte
                                 Buͤrsten zu den verschiedensten Zweken. Dd.
                                 8. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem William Lacey in
                                 Birmingham: auf gewisse Verbindungen verglaster und metallischer Substanzen,
                                 anwendbar zur Fabrication von Zierrathen, so wie auch zu Kirchen- und
                                 Ladenfenstern. Dd. 11. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Matthew Uzielli,
                                 Kaufmann in King William Street: auf Verbesserungen im Impraͤgniren und
                                 Conserviren des Holzes zu verschiedenen Zweken. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 11. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery Lane: auf eine verbesserte Maschinerie zum Reinigen
                                 des Weizens und anderer Samen vom Brand und anderen schaͤdlichen
                                 Substanzen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 14. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem John Barwise im
                                 St. Martin's Lane, und Alexander Bain in Wigmore Street, Cavendish Square: auf ihre
                                 Verbesserungen in der Anwendung der Triebkraft bei Uhren und Chronometern. Dd. 11. Jan.
                                    1841.
                              
                           
                              Dem Thomas Harris in
                                 Chiffnal in der Grafschaft Salop: auf verbesserte Hufeisen fuͤr Pferde.
                                 Dd. 11. Jan.
                                    1841.
                              
                           
                              Dem Joseph Hall in
                                 Cambridge: auf einen Apparat zum Reinigen des Getreides von Insecten. Dd. 14. Jan.
                                    1841.
                              
                           
                              Dem Walter Hancock in
                                 Stratford-le-Bow, Grafschaft Essex: auf seine Methoden
                                 Ungluͤksfaͤlle auf Eisenbahnen zu verhuͤten. Dd. 14. Jan.
                                    1841.
                              
                           
                              Dem Pierre Armand Graf v.
                                    Fontainemoreau am Skinner Place, Size Lane: auf eine verbesserte
                                 Maschinerie zum Kardaͤtschen und Spinnen der Wolle und Haare, welche er
                                 Filo Finisher nennt. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 14. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Melcher Gakner
                                    Todd auf der Insel St. Lucia: auf einen verbesserten Apparat zum
                                 Destilliren und Rectificiren geistiger Fluͤssigkeiten. Dd. 14. Jan.
                                    1841.
                              
                           
                              Dem John Loach,
                                 Gelbgießer in Birmingham: auf verbesserte Rollen fuͤr Meubles. Dd. 14 Jan.
                                    1841.
                              
                           
                              Dem William King
                                    Westley, Flachshaͤndler in Leeds: auf Verbesserungen im
                                 Kardaͤtschen, Kaͤmmen, Reinigen und Vorbereiten des Hanfes und
                                 Flachses zum Verspinnen. Dd. 14. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem William Renworthy
                                 in Blackburn, und James
                                    Bullough, ebendaselbst: auf Verbesserungen an den
                                 Webestuͤhlen. Dd. 14. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Charles Cameron
                                 Esq, in Mount Vernon, Edinburgh: auf Verbesserungen an den Maschinen, die durch
                                 Dampf oder andere elastische Fluͤssigkeiten getrieben werden. Dd. 14. Jan.
                                    1841.
                              
                           
                              Dem Samuel Hall,
                                 Civilingenieur in Basford, Nottingham: auf sein verbessertes Verfahren Rauch und
                                 Ruß zu verbrennen. Dd. 14. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Alexander Jones,
                                 Ingenieur in King Street, London: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 kupfernen Roͤhren und Gefaͤßen. Dd.
                                 14. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Edward Foard im
                                 Queen's Head Lane, Islington: auf ein verbessertes Verfahren die Oefen der
                                 Dampfmaschinen, (Braukessel) etc. mit Brennmaterial zu speisen, so daß der Rauch
                                 verzehrt wird. Dd. 16. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem John Ames in
                                 Plymouth: auf ein Verfahren gewisse Materialien zu Anstreichfarben zu benuzen.
                                 Dd. 16. Jan.
                                    1841.
                              
                           
                              Dem James Smith,
                                 Baumwollspinner in Deanston Works, Kilmadock, Perth: auf Verbesserungen im
                                 Vorbereiten, Spinnen und Weben der Baumwolle, Seide und Wolle, so wie im
                                 Abmessen und Zusammenlegen der Gewebe. Dd. 19. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Thomas Robinson
                                 Esq., im Wilmington Square, Middlesex: auf Verbesserungen im Troknen wollener
                                 und anderer Fabrikate. Dd. 19. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Thomas Vaux in
                                 Frederick Street, Gray's Inn Lane: auf Verbesserungen an den Hufeisen
                                 fuͤr Pferde. Dd. 19. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Caleb Bedells in
                                 Leicester, Christopher
                                    Nickels in York Road, Lambeth und Archibald Turner in Leicester: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Balletten. Zum Theil von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 19. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem John Barber,
                                 Graveur in Manchester: auf Verbesserungen im Graviren der Walzen fuͤr
                                 Kattundrukereien. Dd. 19. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Frederick
                                    Steiner, Tuͤrkischrothfaͤrber in Hyndburn Cottage,
                                 Lancaster: auf Verbesserungen an den Webestuͤhlen zum Weben und
                                 Auseinanderschneiden doppelter Tuͤcher. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 19. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem John Cox, Gerber
                                 in Georgie Mills, Edinburgh: auf Verbesserungen an den Apparaten, um Personen
                                 das Schwimmen zu erleichtern. Dd. 19. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Charles Berwick
                                    Curtis Esq. in Acton: auf seine Methoden das Zusammenstoßen
                                 aufeinanderfolgender Zuͤge auf Eisenbahnen zu verhuͤten. Dd. 19. Jun. 1841.
                              
                           
                              Dem Angier March
                                    Perkins, Ingenieur in Great Coram Street: auf verbesserte
                                 Apparate zum Heizen mittelst der Circulation heißen Wassers und auf die
                                 Construction der hiezu dienenden Roͤhren. Dd.
                                 21. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem John Melville
                                 Esq., in Upper Harley Street: auf Verbesserungen im Forttreiben der Boote und
                                 Schiffe. Dd. 21.
                                    Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem William Hill
                                    Darker in Lambeth und William Wood in Wilton: auf Verbesserungen
                                 an Webestuͤhlen. Dd. 21. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem John Bradford
                                    Furnival in Street Ashton, Warwick: auf Verbesserungen in der
                                 Construction und Anwendung von Luftbehaͤltern. Dd. 21. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem William Cooper in
                                 Layham, Suffolk: auf eine verbesserte Dreschmaschine. Dd. 21. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Isham Baggs in
                                 Cheltenham: auf Verbesserungen im Druken. Dd. 23. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Peter Fairbairn,
                                 Ingenieur in Leeds, und William Suthill, Flachsspinner in
                                 Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen im Streken des Flachses,
                                 Hanfes, der Wolle, Seide und anderer Faserstoffe. Dd. 26. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Edward Henshall,
                                 Teppichfabrikant in Huddersfield: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Teppichen, besonders Kaminteppichen. Dd. 26. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Nathaniel Lloyd
                                 und Henry Robotham,
                                 beide in Manchester: auf Verbesserungen im Verdiken und Zubereiten der Farben
                                 zum Druk von Kattunen und anderen Geweben. Dd. 26. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Nathan
                                    Waddington, Ingenieur in Hulme, Lancaster: auf Verbesserungen in der
                                 Construction der Dampfkessel und ihrer Oefen. Dd.
                                 26. Jan.
                              
                           
                              Dem Cornelius Alfred
                                    Jacquin im Huggin Lane: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 uͤberzogener Knoͤpfe. Dd. 26. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem John Bradford
                                    Furnival in Street Ashton: auf Verbesserungen im Abdampfen der
                                 Salzsoole und anderer Fluͤssigkeiten. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 26. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Richard Jenkin in
                                 Hoyle, Cornwall: auf Verbesserungen an den Ventilen fuͤr Pumpen. Dd. 26. Jan.
                                    1841.
                              
                           
                              Dem William Gall an
                                 Beresford Terrace, Walworth: auf Verbesserungen an den Locomotiven und
                                 Eisenbahnwagen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 28. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem William Currie
                                    Harrison, Ingenieur in Newland Street, Eaton Square, Pimlico: auf
                                 eine verbesserte Drehscheibe fuͤr Eisenbahnen. Dd. 28. Jan. 1841.
                              
                           
                              Dem Joseph Pryor in
                                 Wendron, Cornwall: auf eine verbesserte Dreschmaschine. Dd. 28. Jan. 1841.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, Febr. 1841, S. 121.)
                              
                           
                        
                           Grover's Verfahren die Trains auf Eisenbahnen
                              zurük- und aufzuhalten.
                           Henry Montague Grover von Boveney-Buckingham ließ
                              sich am 7. Nov. 1840 ein Patent auf die Anwendung des Elektro-Magnetismus
                              oder jedes anderen Magnetismus zu diesem Zwek ertheilen. Ein Magnet von der
                              gewoͤhnlichen Hufeisenform wird in einen Holzblok eingelassen und durch
                              Staͤbe in einer solchen Lage gehalten, daß seine Enden auf kurze Entfernung
                              der Schiene eines der Raͤder gegenuͤber stehen. Eine galvanische
                              Batterie wird auf die Platform des Wagens gestellt, und die Verbindung des Magnets
                              mit der Radschienenflaͤche, wenn dieß nothwendig werden sollte, mittelst
                              Leitdraͤhten hergestellt, wodurch dann das Rad in stimm Laufe
                              zuruͤk- oder ganz aufgehalten wird. Die Magnete koͤnnen auf
                              diese Weise auf so viele Raͤder, als man will, angewandt, oder ein Magnet an
                              einem Hebel angebracht und durch Kurbeln oder andere Vorrichtungen indirect mit den
                              Raͤdern in Communication gesezt werden, (Civil
                                 Engineers and Architects' Journal. Dec. 1840, S. 429.)
                           
                        
                           Schörg'scher Brodbakofen in München.
                           Schon seit Jahren haben sich intelligente Gewerbsmaͤnner in unserm Vaterlande
                              mit Verbesserung der Brodbakoͤfen beschaͤftigt) noch hat man es aber
                              bis jezt nicht dahin gebracht, einen Bakofen zum gewerblichen Gebrauche zu erfinden,
                              der in seiner praktischen Anwendung groͤßeren Anforderungen, den
                              gewoͤhnlichen Lehmbakoͤfen gegenuͤber, entsprochen
                              haͤtte. In den lezten Tagen des Monats Januar l. J. ist nun in der Werkstatt
                              des Schlossermeisters Franz Schoͤrg (Lerchenstraße
                              Nr. 52) ein Bakofen vollendet worden, dessen Construction und Leistungen hier
                              besprochen zu werden verdienen.
                           Dieser Brodbakoͤfen ist aus starkem Eisenblech angefertigt. Er umfaßt 96
                              Quadratfuß Bakflaͤchen in zwei getrennten Raͤumen, ist 9 Schuh lang
                              und 7 Schuh breit, sohin in dem Zimmer oder der Bakstube aufzustellen. Die
                              Feuerherde sind unter den Bakraͤumen so angebracht, daß sie stets eine
                              gleichfoͤrmige Hize bewirken, die nach Beduͤrfniß und wie es die
                              Gattung des Brodes erfordert, beherrscht und regulirt werden kann.
                           In dem Ofen selbst, unter dem ersten Bakraum, ist ein 70 bayer. Maaß haltender
                              kupferner Wasserbehaͤlter angelegt, aus welchem außer der Benuͤzung
                              des warmen Wassers, noͤthigenfalls zu gewissen Bakwerken die
                              Wasserdaͤmpfe mittelst Roͤhren, sowohl in den untern so wie in den
                              obern Bakraum geleitet werden koͤnnen, waͤhrend zugleich andererseits
                              dafuͤr gesorgt ist, die uͤberfluͤssigen Broddaͤmpfe
                              fortzuschaffen oder sie wohl gar durch einen an das Ableitungsrohr am Hintertheil des Ofens
                              anzubringenden Kuͤhlapparat zur Weingeistgewinnung aufzufangen und zu
                              benuͤzen.
                           Um die Bakraͤume zu beleuchten, sind zwei geschlossene Leuchtloͤcher
                              statt der gewoͤhnlichen Leuchtfeuer angebracht, die ein Helles Licht durch
                              ganz einfache Oehllampen uͤber die beiden Bakraͤume verbreiten. Um die
                              Rauchzuͤge zu reinigen, ist eine Vorrichtung getroffen, womit dieses von Zeit
                              zu Zeit wesentlich notwendige Geschaͤft ohne alle Muͤhe und mit der
                              groͤßten Schnelligkeit bewerkstelligt werden kann. Ferner sind unter den
                              Feuerherden bewegliche Behaͤlter angelegt, in welche die reine Asche
                              faͤllt, daher auch von dieser nichts verloren geht.
                           Unter die weiteren Vortheile dieses Bakofens verdient gezaͤhlt zu werden,
                              daß:
                           a) bei gleichgroßer Bakflaͤche, den
                              gewoͤhnlichen Lehmbakoͤfen gegenuͤber, mindestens die
                              Haͤlfte oder 50 Proc. an Brennmaterial erspart wird. So hat die vor einigen
                              Tagen vorlaͤufig damit vorgenommene Bakprobe ergeben, daß dieser Bakofen in 1
                              1/2, Stunden auf den erforderlichen Hizgrad gebracht wurde, und aus 290 Pfd. Teig
                              von fuͤnf Qualitaͤten mehrere hundert Stuͤke verschiedener
                              Brode vollkommen herausgebaken wurden. Diese Quantitaͤt Brode wurde in 2 1/2
                              Stunden, mithin unter Zuziehung der 1 1/2 Stunden Beheizungszeit, in 4 Stunden zum
                              Genuͤsse fertig. An Brennmaterial wurden von 3 1/2 Schuh langem Fichtenholz,
                              in der Laͤnge zweimal abgesaͤgt und dann in kleine Stuͤke
                              gespalten, deren 120 Pfd. verwendet, wovon circa 2100 Pfd. eine bayerische Klafter
                              geben, und die Klafter zu 7 fl. gerechnet, 24 kr. betragen. Nimmt man nun an, daß
                              wenn der Ofen einmal den ersten Bakhizgrad erlangt hat, er mit noch 80 Pfd.
                              Brennholz fuͤr weitere vier Abbakungen in Gang erhalten werden kann, so
                              kaͤme auf 12 Stunden Arbeitszeit ein Brennholzaufwand von 200 Pfd. mit 40 kr.
                              in Anschlag, womit wenigstens 1200 Pfd. Brode herausgebaken werden koͤnnen.
                              Nach diesen Daten ist jeder Baͤker leicht im Stande sich die Berechnung
                              selbst zu machen, wie viel bei diesen Oefen, den gewoͤhnlichen
                              Lehmbakoͤfen gegenuͤber, an Brennmaterial sowohl, als auch an Zeit
                              erspart wird, welche sonst das Ausnehmen des Feuers und wiederholte Auskehren des
                              Bakraums wegnimmt, was alles bei dem in Frage stehenden Brodbakofen wegfallt und
                              entbehrlich wird;
                           b) sind die Feuerraͤume oder Herde an diesen
                              Oefen so angelegt, daß jede Gattung Brennholz verwendet, auch Torf und andere
                              Brennholz-Surrogate zur Beheizung benuzt werden koͤnnen;
                           c) hat der Ofen bei seiner Bauart noch den wesentlichen
                              Vortheil, daß er in zwei Bakraͤume getheilt ist, so daß, und weil nicht alle
                              Brode einen gleichen Hizgrad erfordern, das Anhaken in dem untern, und das Ausbaken
                              im obern Bakraum, der bestaͤndig einen etwas maͤßigeren Hizgrad
                              haͤlt, zu gleicher Zeit geschehen kann.
                           Zur Erzielung der sogenannten Schwelle ist ebenfalls eine ganz einfache und bequeme
                              Vorrichtung angebracht;
                           d) ist der Ofen in jedem Zimmer aufzustellen, in welchem
                              sich ein Kamin in der Naͤhe befindet, um die Rauchroͤhren
                              hineinzuleiten, was ohne alle Gefahr in jeder Miethwohnung geschehen kann, weil der
                              Ofen von allen Seiten freigestellt wird und seine Hize nur den innern
                              Bakraͤumen zuwendet, die aͤußern Flaͤchen aber nur
                              maͤßig erwaͤrmt bleiben. Der Baker hat also auch nicht noͤthig
                              ein eigenes Haus zu besizen, um sein Gewerbe auszuuͤben. Dieses kann daher in
                              einer Miethwohnung geschehen und der Ofen als tragbar, wie jedes andere
                              Hausgeraͤthe in Miethveraͤnderungsfaͤllen mitgenommen werden.
                              Nicht minder ist auch dieser Ofen zugleich geeignet, die Bakstube, in der er
                              aufgestellt ist, zu erwaͤrmen; den Teig mit den Bakbrettern, behufs der
                              schnellern Gaͤhrung, namentlich im Winter, mittelst eines Geruͤstes
                              auf und um denselben zu legen, und das zum Anmachen des Teigs erforderliche warme
                              Wasser aus dem unter dem Bakraum angebrachten Behaͤlter holen zu
                              koͤnnen;
                           e) kann dieser Ofen neben der staͤrksten
                              Brodbaͤkerei auch als Koch – und Bratofen fuͤr Bakgaͤste
                              benuzt werden, weil er ununterbrochen zu jeder Tagszeit im Gang erhalten werden
                              kann, und dem Baker zugleich vom Morgen bis an den Abend zu jedem beliebigen
                              Gebrauch zu Diensten steht und immer frisches Brod liefert. Hieraus ergibt sich, daß
                              ein solcher Ofen außer der gewoͤhnlichen gewerblichen Brodbaͤkerei
                              auch als Gemeindebakofen, so wie fuͤr Arbeitshaͤuser,
                              Spitaͤler, insbesondere fuͤr Commerzialbaͤkereien zur Lieferung
                              von Zwiebak, dann auf Schiffen, zugleich als Koch- und Bratofen, endlich
                              fuͤr Armeen mit großer Brennholz- und Zeitersparung benuͤzt
                              werden kann. Gleich einer Feldschmiede kann man diese Art Oefen auf ein Wagengestell sezen und
                              damit unter freiem Himmel oder einem Zelte, wo immer angehalten oder gerastet werden
                              will, sofort Nahrung fuͤr die Mannschaft baken, so wie man sie in Schiffen
                              mittelst Flaschenzuͤgen aufhangen kann, wodurch dem Ueberschießen selbst
                              fluͤssiger Speisen vorgebeugt wird.
                           Der Erfinder dieses Brodbakofens fertigt deren auf Verlangen in allen Dimensionen von
                              250, 350, 450, 550, 650. 750 bis 850 preußische Thaler das Stuͤk. Auch ist er
                              bereit, gegen portofreie Antrage und fuͤr eine
                              verhaͤltnißmaͤßige Verguͤtung eine genaue Zeichnung mit
                              Beschreibung aller Bestandtheile oder Musteroͤfen in verjuͤngtem
                              Maaßstabe zu liefern, wonach mit aller Sicherheit aͤhnliche Oefen gebaut
                              werden koͤnnen.
                           Am 21. Februar 1841 wurde in diesem Ofen eine zweite Bakprobe in Gegenwart von
                              Commissarien des polytechnischen und landwirthschaftlichen Vereins unter der
                              Aufsicht eines Baͤkermeisters im Beiseyn mehrerer Sachverstaͤndigen
                              vorgenommen und eine bedeutende Quantitaͤt verschiedener Gattungen Brode mit
                              einem Brennholzaufwande von 108 bayerischen Pfunden Fichtenholz in 3 1/2 Stunden zur
                              Zufriedenheit Herausgebaken. M. St.
                           
                        
                           Bildnerei in Holz, von Frantz und
                              Graenaken.
                           Bei diesem Verfahren, nach welchem Basreliefs und Gegenstaͤnde
                              groͤßerer und kleinerer Art bestens ausgearbeitet werden koͤnnen, und
                              wozu Hr. G. schon Formen besizt, welche ihm die groͤßten Arbeiten zu
                              unternehmen gestatten, wird das hinwegzunehmende Holz verbrannt oder in Kohle
                              verwandelt. Man bewerkstelligt dieses durch starken Druk, wozu ein Hebel dient,
                              welcher das Gewicht des Arbeiters verfuͤnffacht und dessen Einwirkung
                              ungefaͤhr 20 Secunden dauert, und durch eine gußeiserne, bis zum
                              Rothgluͤhen erhizte Form. Die sich bildende Kohle darf keine uͤber 2
                              bis 3 Millimeter dike Schichte bilden, und muß mittelst einer Buͤrste leicht
                              hinweggebracht werden koͤnnen. Das Holz wild vorher in Wasser getaucht, und
                              die ausbrennende Form in Absaͤzen angewandt, damit der sich erzeugende Dampf
                              dazwischen entweichen kann, indem sonst seine Ausdehnung die Abloͤsung von
                              Holztheilchen veranlassen und so der Vollkommenheit des Resultats Eintrag thun
                              koͤnnte. Nach Verlauf der zur Verbrennung noͤthigen 20 Secunden
                              koͤmmt das Holz aus der Presse und wird ins Wasser geworfen, um der weitern
                              Verbrennung der Kohle vorzubeugen und ihre Entfernung mittelst der Buͤrste zu
                              erleichtern. Durch eine so oft, als es die Tiefe der Form erfordert, wiederholte
                              Operation erhaͤlt man ein mit aller Treue und Bestimmtheit alle Einzelnheiten
                              des urspruͤnglichen Modells wiedergebendes Relief. Je schwammiger das Holz
                              ist, desto leichter ist das Verfahren auszufuͤhren, deßhalb sind die
                              gemeinsten Hoͤlzer zu solchen Bildhauerarbeiten am geeignetsten; ihre Harte
                              nimmt uͤbrigens dabei merklich zu, und so erzeugte Arbeiten in Pappel-
                              und Roßkastanienholz hatten in ihrem Aussehen viele Aehnlichkeit mit altem
                              Nußbaumholz und nahmen sich sehr gut aus. Die Société d'Encouragement ertheilte den HHrn. F. und G. die
                              goldene Medaille fuͤr ihre Erfindung. (Echo du monde
                                 savant 1811, No. 608.)
                           
                        
                           Verbesserung an Rutherford's
                              Register-Thermometer; von John Dunn, Conservator
                              bei der Society of arts.
                           Das Rutherford'sche Maximum- und
                              Minimum-Register-Thermometer ist von den bisher erfundenen nicht nur
                              allein das einfachste, sondern auch bei weitem das beste. Zu dessen Verfertigung ist
                              außer einem gewoͤhnlichen Queksilber-Thermometer fuͤr das
                              Maximum und einem Weingeist-Thermometer fuͤr das Minimum nichts
                              noͤthig, als daß diese horizontal gelegt und in jeden ein kleiner Zeiger
                              gebracht wird, der in dem einen von dem Queksilber vorwaͤrts gestoßen, und in
                              dem anderen vom Alkohol zuruͤkgezogen wird. Bei Verfertigung des
                              Minimum-Thermometers ergab sich keine Schwierigkeit, ihn richtig zeigen zu
                              machen, bei dem Maximum-Thermometer aber war dieß nicht der Fall, indem man
                              fand, daß der von Rutherford selbst angewandte
                              Emailglaszeiger vom Queksilber zuruͤkgezogen wird und daß dasselbe mit
                              verschiedenen Substanzen der Fall sey. Das gewoͤhnlich hiezu angewandte und
                              entsprechendste Material ist Stahl, welcher aber oft dadurch, daß das Queksilber sich mit ihm
                              amalgamirt, unbrauchbar wird. Es wurden mehrere Fluͤssigkeiten eingebracht,
                              um diesem Uebelstande zu begegnen, welchen aber allen vorzuwerfen war, daß sie sich
                              mit dem Queksilber mischten. Nach mehreren unbefriedigenden Versuchen fand ich
                              endlich, aͤhnlich der Geschichte des Columbus mit dem Ei, daß nichts leichter
                              sey, als dieses, indem es sich so trifft, daß, obwohl das Queksilber Glas anzieht
                              und sich mit Stahl amalgamirt, (was unsern Zwek betrifft) keine Anziehung zwischen
                              Glas und Stahl stattfindet und Queksilber sich nicht mit Glas amalgamirt; es daher
                              nur nothwendig sey, zwischen das Queksilber und den Stahl ein kleines
                              Stuͤkchen Glas oder einen zweiten Zeiger zu bringen. (Jameson's
                              Philos. Journal Vol. XXIX)
                           
                        
                           Budi's Legirung zum Verzinnen des Gußeisens.
                           Das reine Zinn laͤßt sich nur schwer auf Gußeisen anbringen und
                              adhaͤrirt ihm auch nicht so gut, daß man eine Verzinnung von einiger Dauer
                              erhielte. Hrn. Budi gelang es, eine Legirung
                              zusammenzusezen, welche nicht nur dem Gußeisen sehr stark adhaͤrirt, und zwar
                              ohne daß es noͤthig waͤre dasselbe abzudrehen, indem das bloße
                              Abschleifen, mit Sandstein genuͤgt, sondern die auch uͤberdieß
                              strengfluͤssiger, harter und weißer als das reine Zinn ist.
                           Das verzinnte Gußeisen duͤrfte in den Haushaltungen und besonders bei den
                              unbemittelten Classen sehr in Gebrauch kommen; aber auch zum Verzinnen des Kupfers
                              duͤrfte Budi's Legirung wegen ihrer Haͤrte
                              und Weiße dem reinen Zinn vorgezogen werden, weil eins solche Verzinnung
                              schoͤner und viel dauerhafter ist als die gewoͤhnliche, ohne daß sie
                              viel mehr kostet.
                           Diese Legirung besteht in 100 Theilen aus:
                           
                              
                                 Zinn
                                   89
                                 
                              
                                 Nikel
                                     6
                                 
                              
                                 Eisen
                                     5
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 
                              
                                 
                                 100
                                 
                              
                           In Salzsaͤure loͤst sie sich vollstaͤndig
                              auf. Budi hat sich fuͤr dieselbe (in Frankreich)
                              ein Erfindungspatent ertheilen lassen. (Echo du monde
                                 savant 1841, No. 608.)
                           
                        
                           Unoxydirbares Gußeisen oder eisenhaltiges Messing.
                           Diese Legirung hat den Bruch und das Aussehen des gewoͤhnlichen Zinks, besizt
                              aber eigenthuͤmliche Eigenschaften, welche sie fuͤr die Industrie sehr
                              schaͤzbar machen. Sie ist naͤmlich so hart wie Kupfer und Eisen, aber
                              zaͤher als das weiche Gußeisen; man kann sie eben so leicht wie diese Metalle
                              drehen, feilen und bohren; auch haͤngt sie den metallenen Formen, in welche
                              man sie gießt, nicht an; sie rostet endlich in feuchter Luft durchaus nicht und
                              verliert nicht im geringsten von ihrem Metallglanz. Eine solche Legirung ist
                              natuͤrlich zur Anfertigung von Maschinen sehr nuͤzlich, und da sie
                              eben so leicht wie Bronze alle Farben, die man ihr geben will, annimmt (indem man
                              sie entweder mit metallischen Niederschlaͤgen uͤberzieht, oder das in
                              ihr enthaltene Kupfer aus der Oberflaͤche frei macht), so eignet sie sich
                              ganz vorzuͤglich zum Guß von Statuen, Vasen und anderer Gegenstaͤnde,
                              womit oͤffentliche Monumente, die sich immer im Freien befinden, verziert
                              werden sollen. Vor dem Bronze hat sie uͤberdieß den Vorzug, wohlfeiler zu
                              seyn; das Kilogramm davon kostet nur 80 Centimes.
                           Um sie zu bereiten, schmilzt man mit den geeigneten Vorsichtsmaßregeln Zink mit
                              Kupfer und Gußeisen zusammen. Sie enthaͤlt 10 Proc. Kupfer und 10 Proc.
                              Eisen. (Echo du monde savant, 1841, No. 609.)
                           
                        
                           Notizen über Stahl und Eisen.
                           Die Pariser Stifte werden aus dem reinsten Eisen, das im Handel vorkommt, verfertigt,
                              aber auch dieses enthaͤlt immer noch 0,001 bis 0,004 Kohlenstoff und Silicium
                              (Kiesel). Der Stahl enthaͤlt davon 0,005 und das Gußeisen 0,009.
                           Eine merkwuͤrdige Eigenschaft des Eisens, die selbst das reinste besizt, ist
                              das
                              Bruͤchigwerden, wenn es lange Zeit Vibrationen ausgesezt wird, wodurch nicht
                              nur dessen faseriger Bruch in einen koͤrnigen verwandelt wird, sondern
                              dasselbe auch seine zaͤhe Eigenschaft verliert und so bruͤchig wird,
                              daß Stabe davon selbst mit den bloßen Haͤnden zerbrochen werden
                              koͤnnen. Dieselbe Eigenschaft erhaͤlt es, wenn es bloß zum
                              Dunkelrothgluͤhen erhizt wird, waͤhrend es durch noch
                              staͤrkeres Erhizen und durch Hammern seine fruͤhere Eigenschaften
                              wieder erhaͤlt.
                           In Frankreich werden die feinsten Eisendrahte mittelst
                              Silber gezogen, das man durch Queksilber wieder scheidet, welches das Silber
                              aufloͤst.
                           Die Alkalien verhuͤten das Rosten des Eisens und man bedient sich daher zur
                              Aufbewahrung des von Rost befreiten und gescheuerten Eisens haͤufig eines
                              Teiges aus Aezkalk (gebrannter Kalk) oder aus roͤmischem Cement, der aus 25
                              Theilen Thon und 75 Th. kohlensauren Kalks (Kalksteins) besteht, womit man dasselbe
                              uͤberschlaͤgt. Auch kann dieß durch das Aufbewahren in
                              gewoͤhnlichem Wasser, dem eine bestimmte Menge Potasche, naͤmlich
                              1/1000stel, zugesezt wird, bewerkstelligt werden. Wendet man aber weniger als
                              1/1000stel Potasche auf das hiezu bestimmte Wasser an, so tritt durch elektrische
                              Einwirkung theilweise Oxydation (Rosten) ein.Payen im polytechn. Journal Bd. XLVI. S. 267.
                              
                           In England wendet man zur Verwandlung des Eisens in Stahl
                              ein schwarzes Pulver an, welches nicht mehr als 1/5 Kohle enthaͤlt, das
                              uͤbrige besteht aus kohlensaurem Kalk und Unschlitt. Das hiezu bestimmte
                              Eisen wird in Staͤben, die in eigens dazu bestimmten Kasten mit demselben in
                              Beruͤhrung gebracht werden, mehrere Tage hindurch gegluͤht. Dieser
                              Stahl ist viel leichtfluͤssiger als das Eisen und laͤßt polirt und mit
                              einem Tropfen Salpetersaͤure (Scheidwasser) beruͤhrt einen schwarzen
                              Fleken zuruͤk, welcher durch den Kohlenstoff hervorgebracht wird, der von der
                              Salpetersaͤure nicht angegriffen wurde. Dieß ist eine Eigenschaft, welche den
                              Stahl vom Eilen unterscheidet.
                           Waͤhrend der Stahl durch das Erhizen und Eintauchen in kaltes Wasser
                              (Haͤrten) an Harte gewinnt, was das Eisen nicht mit ihm gemein hat, so
                              bemerken wir fuͤr das Messing das Gegentheil,
                              indem dasselbe durch schnelles Abkuͤhlen im Wasser an Sproͤdigkeit
                              verliert und seine Dehnbarkeit dadurch vermehrt wird. Auf diese Eigenschaft
                              gestuͤzt, werden die sogenannten Tam Tam, welche
                              die Chinesen Gong oder Loo
                              heißen, verfertigt. Die dazu bestimmten Messingtafeln werden gegossen,
                              gehaͤmmert, erhizt und durch kaltes Wasser schnell abgekuͤhlt, wodurch
                              sie dehnbarer werden und aufs Neue gehaͤmmert werden koͤnnen. (Dr. Reuß in Riecke's Wochenblatt, 1841, Nr. 7.)
                           
                        
                           Verkohlung des Schlammes.
                           Dieß ist ein neuer Industriezweig, dessen Produkte, wenn die Erfahrung die Resultate
                              der ersten Versuche bestaͤtigt, von großem Werthe seyn werden. Hr. Bonnevaille erhielt naͤmlich ein Patent auf die
                              Verfertigung einer Kohle vorzuͤglich aus Steinkohle und Schlamm, und hat in
                              seiner im Paludate gelegenen Anstalt schon solche zu fabriciren angefangen. Das neue
                              Brennmaterial wurde in der Glasfabrik der HHrn. Promis
                              bereits mit gutem Erfolge benuzt. Die Schmelzung mittelst der Schlammkohle ging
                              schneller vor sich als mittelst Steinkohle, und mit einer Ersparniß von 15 bis 20
                              Proc. Die Versuche mit derselben werden in Schmiedewerkstaͤtten, zum Heizen
                              der Dampfmaschinen und in verschiedenen Werkstaͤtten fortgesezt, und
                              duͤrften, so wie hinsichtlich der Heizkraft in Vergleich mit ihrem Preise,
                              auch in speciellen Beziehungen, wie hinsichtlich des Gewichts, der Gase, des Rauchs,
                              des Ruͤkstandes, der Construction der Herde u.s.f. guͤnstig ausfallen.
                              (Echo du monde savant 1841, No. 606)
                           
                        
                           Einfaches und leichtes Verfahren der Flachs- und
                              Hanfröstung.
                           Da die Roͤstung zum Zweke hat, die schleimige Substanz durch die faule
                              Gaͤhrung zu zerstoͤren und die Trennung der nuzlosen Substanz von der
                              Hede (Fadensubstanz) zu erleichtern, so wird man mittelst der von Hrn. Scheid-Weiler, Professor der Botanik zu
                              Cureghem-les-Bruxelles, angegebenen Vorrichtung diesen Zwek auf die
                              befriedigendste Weise erreichen. Diese besteht in einem 6 Schuh hohen und breiten
                              Kasten, durch dessen Boden ein Loch geht, in welches ein Stopfer gepaßt ist, 5 oder
                              6 Zoll uͤber dem Boden befindet sich ein durchloͤcherter falscher
                              Boden, durch dessen Loͤcher die Gaͤhrungsproducte entweichen. Auf
                              diesen falschen Boden legt man eine 3 bis 4 Zoll dike Lage Stroh, auf welches der
                              Flachs oder der Hanf so gleich wie moͤglich, und ohne Zwischenraͤume
                              zwischen den Stengeln zu lassen, gelegt wird, bis der Kasten zu drei Viertheilen
                              voll ist. – Nach dieser Aufschichtung des Flachses wird eine mit der untern
                              gleich dike Lage Stroh daruͤber gebreitet. Hierauf fuͤllt man den
                              Kasten mit Fluß- oder noch besser mit Regenwasser und verschließt ihn mit
                              einem ebenfalls durchloͤcherten Dekel.
                           Je nach der Temperatur und dem Grade der Trokenheit des Flachses laͤßt man ihn
                              24 oder 48 Stunden in Maceration; dann zieht man den Stopfer aus und tritt, wenn das
                              Wasser abgeflossen ist, den Flachs mit den Fuͤßen ein. Der so eingetretene
                              und mit Stroh bedekte Flachs wird, je nach der Temperatur der Luft, mehr oder
                              weniger schnell in Gaͤhrung uͤbergehen. Das Wichtigste bei diesem
                              Roͤstverfahren ist, die Gaͤhrung so zu leiten, daß die innere
                              Waͤrme 30 – 36° Reaum. nie uͤbersteigt. Am ersten Tage
                              ist diese Waͤrme gleich der Lufttemperatur; am andern Tag steigt sie auf
                              20° und sie wuͤrde bis 70° fortsteigen, wenn man nicht durch
                              Hineinschuͤtten von 12 oder mehr Eimern kalten Wassers, nach der Menge des zu
                              roͤstenden Flachses, sie maͤßigen wuͤrde. Wenn die Vorrichtung
                              an einem warmen Orte steht und kalte Winde nicht zutreten koͤnnen, so muß man
                              gewoͤhnlich zweimal innerhalb 24 Stunden die Temperatur herunterbringen, wo
                              hingegen, wenn es kalt ist, dieß nur einmal zu geschehen braucht. Man muß von Zeit
                              zu Zeit den anfangs gleich in die Mitte des Haufens gestekten Thermometer
                              beobachten, damit die Waͤrme ja nicht uͤber 36° steigt, indem
                              eine Waͤrme uͤber 40° R. sehr nachtheilig auf die Fadensubstanz
                              einwirken wuͤrde. Am dritten Tag zieht man einige Stengel aus der Mitte des
                              Haufens heraus, um zu untersuchen ob die schleimharzige Substanz schon
                              hinlaͤnglich zersezt sey und ob die Hede sich von den holzigen Theilen schon
                              loszutrennen anfaͤngt.
                           Um die schleimige Substanz zu entfernen, breitet man auf die obere Strohlage eine 4
                              bis 5 Zoll dike Lage Holzasche aus und gießt portionenweise und in geringer Menge
                              Wasser darauf; das in der Asche enthaltene Kali fuͤhrt die schleimige
                              Substanz vollkommen mit fort, ohne die Hede zu beschaͤdigen; nachdem man
                              zulezt noch einige Eimer Wasser daruͤber geschuͤttet hat, nimmt man
                              den Flachs aus dem Kasten, waͤscht und troknet ihn entweder an der Luft oder
                              in einem nur sehr schwach geheizten Ofen. Die Anwendung der Holzasche ist gerade
                              nicht absolut nothwendig; aber die Hede wird durch sie sauberer und man
                              erhaͤlt deren mehr und dagegen weniger Werg.
                           Wenn die schleimharzige Substanz beim Durchziehen eines Flachsstengels durch die
                              Finger noch mit gruͤner Farbe und klebrig erscheint, so ist dieß ein Zeichen,
                              daß die Roͤstung noch nicht vollendet ist und man muß den Flachs noch bis zum
                              andern Tag in dem Kasten lassen. – Indem man die Holzasche einen zweiten Tag
                              anwendet, kann man die Roͤstung beschleunigen. Man kann das ganze Jahr
                              roͤsten, vorzuͤglich wenn man Gelegenheit hat, den Flachs in einer
                              Trokenkammer oder im Bakofen zu troknen. Da das Roͤsten nur 3 bis 4 Tage
                              dauert, so koͤnnten alle Leinbauer eines Ortes bei diesem Verfahren ihren
                              Flachs in derselben Vorrichtung roͤsten; die schaͤdlichen und
                              ungesunden Folgen des gewoͤhnlichen Verfahrens waͤren vermieden; ein
                              einziger Privatmann koͤnnte sich mit der Roͤstung fuͤr eine
                              ganze Gemeinde beschaͤftigen. (Echo du monde
                                 savant, 1840, No. 604.)