| Titel: | Verbesserungen in der Verfertigung von Nägeln, Schraubenköpfen, Bolzen und Nietnägeln, worauf sich John Jackson, Eisengießer in Manchester, am 19. März 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 79, Jahrgang 1841, Nr. XC., S. 429 | 
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                        XC.
                        Verbesserungen in der Verfertigung von
                           Naͤgeln, Schraubenkoͤpfen, Bolzen und Nietnaͤgeln, worauf sich
                           John Jackson,
                           Eisengießer in Manchester, am 19. Maͤrz
                              1840 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Nov. 1840,
                              S. 263.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Jackson's Verbesserungen in der Verfertigung von Naͤgeln
                           etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung betrifft den Bau einer Maschine, in welcher die Köpfe der Nägel,
                              Bolzen und Nietnägel und die Form von Schraubenköpfen auf eine vollkommnere und
                              ökonomischere Weise, als dieß gegenwärtig geschieht, gewaltsam angeprägt werden. Die
                              Einrichtung der Maschine wird durch nachstehende Beschreibung unter Bezugnahme auf
                              die beigefügten Zeichnungen klar werden. Gleiche Buchstaben bezeichnen die
                              entsprechenden Theile in den verschiedenen Ansichten der Maschinerie.
                           Fig. 32 ist
                              eine Frontansicht und
                           Fig. 33 eine
                              Seitenansicht einer Maschine zur Praktischen Ausführung des Gegenstandes meiner
                              Erfindung. In diesen Ansichten sind A zwei Kurbeln,
                              durch welche die Maschine in Bewegung gesezt werden kann, wenn sie durch
                              Menschenhände betrieben werden soll, und a, a ist eine
                              feste und eine lose Rolle für den Fall, daß der Apparat durch Maschinenkraft
                              arbeitet. Auf derselben Welle, woran die Kurbeln A, A
                              und die Rollen a, a sich befinden, sizt die Trommel B. Diese besizt zwei Reihen in Fig. 33 am deutlichsten
                              sichtbarer Hervorragungen b, b, b, welche so angeordnet
                              sind, daß sie in die Glieder oder Oeffnungen der endlosen Ketten C, C eingreifen. Die Ketten C,
                                 C laufen über die senkrecht über der Trommel B
                              befindliche Trommel D, und theilen ihr die gleichförmige
                              Bewegung mit, welche sie von der sich umdrehenden Trommel B empfangen; ein Schwungrad M regulirt die
                              Umdrehung der lezteren. An diesen endlosen Parallelketten C,
                                 C sind drei Querstäbe d, d, d angebracht, um
                              den Rammkloz E zu heben. Dieser ist zu dem Ende, wie
                              Fig. 33
                              zeigt, mit einer kleinen Hervorragung versehen, welche zwischen beide Ketten C, C hineinragt. Wenn nun die Ketten in Bewegung gesezt
                              werden, so kommt einer der Querstäbe d mit jener
                              Hervorragung in Berührung, und hebt den Rammkloz so lange, bis er in die durch
                              punktirte Linien angedeutete Lage F gelangt. Hier aber
                              drängt der gabelförmige Vorsprung f, f die Ketten C, C und den Stab d zurük,
                              und löst den Rammkloz aus, welcher sofort auf den Amboß G niederfällt um durch den nächstfolgenden Querstok d, welcher nun mit der Hervorragung 
                              e in Berührung kommt, wieder erhoben zu werden. Jede
                              Umdrehung der Ketten C, C erhebt den Rammkloz E dreimal und löst ihn dreimal aus, wobei derselbe in
                              der senkrechten Führung H, H gleitend, genau in dieselbe
                              Lage auf den Amboß G zurükfällt, wie die Figuren 32 und 33 zeigen. Der
                              Amboß G ruht auf einem starken gußeisernen Fundament,
                              und wird, wie Fig.
                                 32 zeigt, durch starke Schrauben in fester Stellung erhalten. Die
                              Construction der Unterlage dieses Amboßes ist Fig. 34 und 35 im Grundriß
                              und im Aufriß dargestellt. Um mit dieser Maschine zu arbeiten, ist es von Belang,
                              sie nahe an das Schmiedefeuer zu stellen, wo die Nägel, Bolzen oder Nietpflöke vor
                              der Bildung der Nagel- oder Bolzenköpfe glühend gemacht werden. Die
                              Umlaufsgeschwindigkeit der Ketten C, C läßt sich in
                              Uebereinstimmung mit der Natur der zu liefernden Waare reguliren. Sollen gewöhnliche
                              Bolzennägel, so wie sie für die Zweke der Eisenbahnen gebräuchlich sind, mit Köpfen
                              versehen werden, so schneidet man eine gewisse Quantität Stabeisen in Stüke von
                              gleicher Länge, und macht sie im Schmiedefeuer glühend. Die Umdrehung der Ketten muß
                              dem Arbeiter Zeit lassen, während der Rammkloz in die Höhe geht, ein Eisenstük in
                              die in den Amboß versenkte Form zu steken; und sobald der Rammkloz gefallen ist, und
                              den Nagelkopf gepreßt hat, muß die nöthige Zeit eingeräumt werden, den fertigen
                              Nagel auf die Seite zu schaffen, und durch ein anderes Stabeisenstük, welches den
                              folgenden Schlag des Rammklozes empfangen soll, zu ersezen. Die zur Ausführung
                              dieser verschiedenen Operationen verwendete Zeit erfordert eine langsame,
                              gleichförmige Bewegung der Kette, die man mit etwas Uebung leicht erlangt. Wenn
                              dagegen die Waare leichterer Gattung ist, wie z.B. kleine Nietnägelköpfe, so kann
                              die Geschwindigkeit der Ketten erhöht und die Gewalt des Stoßes dadurch vermindert
                              werden, daß man die Stellung der Gabeln f, f ändert, und
                              die Kette veranlaßt, den Rammkloz E früher loszulassen.
                              Die Gabeln f, f sind mit Hülfe von Stellschrauben an die
                              Leitstangen H, H befestigt, und können auf jede
                              beliebige Höhe gestellt werden, so daß der Fallraum des Rammklozes in
                              Uebereinstimmung mit der Gewalt, welche die zu fertigende Waare erfordert,
                              veränderlich gemacht werden kann. Die Beseitigung des Nagels oder Bolzens aus der
                              unteren in den Amboß G versenkten Form wird durch einen
                              Druk auf den kleinen Hebel g erreicht, welcher um seine
                              Umdrehungsachse sich drehend, den Nagel h erhebt und ihn
                              heraustreibt, was im Durchschnitt Fig. 36 am deutlichsten
                              sichtbar ist. Die Form, durch welche der Kopf des Nagels oder Bolzens oder der
                              Schraubenkopf seine Gestalt erhält, ist in den Rammkloz E eingesezt und läßt sich nach Belieben gegen eine andere auswechseln, eben so gut, wie
                              die Gewalt des Stoßes, welcher von der Erhebung des Rammklozes abhängt, auf die
                              bereits erläuterte Weise umgeändert werden kann. Indessen muß die active
                              Geschwindigkeit, mit welcher die Maschine arbeiten kann, größtentheils von der
                              Geschiklichkeit des Arbeiters abhängen, mit welcher er im Verlauf der Procedur das
                              glühende Eisen in den unteren Amboß stekt und herausnimmt.
                           Nachdem ich nun das Princip meiner Verbesserungen in der Fabrication der Nägel,
                              Bolzen, Schraubenköpfe u.s.w. und das Verfahren es praktisch auszuführen,
                              beschrieben habe, bemerke ich, daß der Apparat verschiedener Modificationen fähig
                              ist, und daß ich folglich auf irgend einen besondern oder wohlbekannten Theil eines
                              solchen Mechanismus keine Ansprüche begründe; dagegen erkläre ich als meine
                              Erfindung die Combination solcher oder ähnlicher Theile, um einen Rammkloz oder ein
                              Gewicht zum Behuf der Fabrication von Nägeln, Schraubenköpfen und Bolzen zu erheben,
                              zu leiten und niederfallen zu lassen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
