| Titel: | Beschreibung eines von Hrn. Benoist in Neubourg (Dept. Eure) erfundenen Stuhles zur Erzeugung von Lichterdochten. | 
| Fundstelle: | Band 79, Jahrgang 1841, Nr. XCIII., S. 436 | 
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                        XCIII.
                        Beschreibung eines von Hrn. Benoist in Neubourg (Dept. Eure) erfundenen Stuhles zur Erzeugung von
                           Lichterdochten.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement. Dec. 1840, S. 464.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Benoist's Stuhl zu Erzeugung von Lichterdochten.
                        
                     
                        
                           Der Stuhl, welcher in verschiedenen Ansichten dargestellt ist, besteht fast ganz aus
                              Holz; sein Zwek ist, die für Lichter bestimmten Baumwollendochte von den Spulen
                              abzuwinden, sie zu falten, zu dubliren und auf Stäbe zu reihen, alsdann sie auf die
                              gewünschte Länge abzuschneiden und endlich loker aufzurollen, lauter Arbeiten,
                              welche bis jezt von der Hand gemacht wurden. Vier und zwanzig Dochte werden so
                              gleichzeitig, schnell und mit Genauigkeit verfertigt.
                           Fig. 1 ist die
                              vordere Ansicht des Stuhles.
                           Fig. 2 ein
                              verticaler Längendurchschnitt desselben.
                           Fig. 3 eine
                              obere Ansicht der untern Platte; die obere ist abgenommen.
                           Fig. 4 der
                              Stuhl von Unten angesehen; man sieht den ganzen Mechanismus.
                           Fig. 5 und
                              6 sind
                              einzelne Theile des Stuhles, in einem größern Maaßstabe gezeichnet.
                           Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstände in allen Figuren.
                           A untere Platte, auf welche sich die Dochte legen.
                           B die obere Platte, welche sich auf die Dochtlagen
                              auflegt.
                           C Stüze der obern Platte, wenn sie abgehoben ist.
                           D ein langer Einschnitt, auf beiden Seiten mit Zinkblech
                              belegt, zwischen welchem sich das Messer zum Abschneiden der Dochte bewegt.
                           
                           E das Messer, welches in Fig. 6 in der
                              Seiten- und Vorderansicht, im Durchschnitt und von Oben dargestellt ist; b, b der Läufer, an welchem es befestigt ist.
                           F ein Handgriff, welcher das Messer mit Hülfe der Schnur
                              a, a bewegt, die an beiden Enden des Läufers b, der das Messer trägt, befestigt ist.
                           G Hebel, welche durch Stängelchen mit der untern Platte
                              verbunden sind, welche Platte mit Hülfe von Schnüren selbst die obere Platte in
                              umgekehrter Richtung bewegt.
                           H Fäden, die zum Erzeugen der Dochte dienen.
                           I Knäuel.
                           K Brettchen, auf welchen die Knäuel liegen.
                           L Häkchen, welche zur Leitung der Dochtfäden dienen und
                              durch ihren Widerstand die Fäden gespannt halten.
                           M ein Führer für die Dochte, um sie auf den Stäben in
                              gleicher Entfernung von einander zu erhalten. Man sieht diesen Führer in einer
                              Vorder- und einer oberen Ansicht in Fig. 5.
                           N runde Stäbe, um welche die Dochte gelegt sind, wenn
                              sie gedreht und dublirt werden.
                           Wenn die Dochte unter sich parallel auf die untere Platte geführt sind, läßt man die
                              obere nieder, welche sie alsdann leicht zusammendrükt; man sezt nun die Hebel G in Thätigkeit, wodurch die Platten horizontal in
                              entgegengesezter Richtung über einander hinweggehen, so daß die Dochte, da sie
                              zwischen den beiden Platten festgehalten sind, eine geringe Drehung erhalten.
                              Hierauf läßt man das Messer E mittelst des Griffes F von der Rechten zur Linken gehen, wodurch alle Dochte
                              nacheinander durchschnitten werden.
                           Nachdem dieses geschehen ist, hebt man die Stäbe N hinweg
                              und mit ihnen die Dochte, welche über sie hinweggehen, und durch die leichte
                              Drehung, welche man ihnen gegeben hat, darauf zurükgehalten werden.
                           Hr. Benoist erhielt am 12. August 1840 für seine Erfindung
                              von der Société d'Encouragement die
                              silberne Medaille.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
