| Titel: | Verbesserungen an den Dampfkesseln oder Dampferzeugern, worauf sich Angier March Perkins, Civilingenieur in Great Coram Street, Grafschaft Middlesex, am 16. Dec. 1839 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 80, Jahrgang 1841, Nr. I., S. 1 | 
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                        I.
                        Verbesserungen an den Dampfkesseln oder
                           Dampferzeugern, worauf sich Angier
                              March Perkins, Civilingenieur in Great Coram
                              Street, Grafschaft Middlesex, am 16.
                              Dec. 1839 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Dec. 1840,
                              S. 321.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Perkin's verbesserte Dampfkessel oder Dampferzeuger.
                        
                     
                        
                           Die Figuren 1,
                              2 und 3 erläutern die
                              Anwendung meiner Verbesserungen auf einen Marine-Dampfkessel von
                              hinreichendem Rauminhalt, um 15 Kubikfuß Wasser in der Stunde zu verdampfen. In
                              allen diesen Figuren sind die entsprechenden Theile durch gleiche Buchstaben
                              bezeichnet.
                           Fig. 1 ist ein
                              Längendurchschnitt durch die Mitte des Apparates;
                           Fig. 2 ein
                              Querschnitt;
                           Fig. 3 ein
                              Grundriß nach der Wasserlinie.
                           A, A ist der Kessel, welcher das zu verdampfende Wasser
                              enthält. Er liegt horizontal über dem Ofen B. Ein
                              doppelter Mantel von Eisen, in welchem sich Wasser oder sonst ein schlechter
                              Wärmeleiter befindet, umgibt die Seiten des Kessels und des Ofens. Diejenigen Theile
                              des Kessels und des Mantels, welche zunächst an den Ofen und den Rauchfang gränzen,
                              sind durch eine Bekleidung von feuerfestem Thon oder Ziegeln gegen die Wirkungen des
                              Feuers geschüzt. Der Kessel besteht aus einem Behältniß von der Form eines
                              Parallelogramms, mit einer senkrechten Verlängerung von 1/4 der Kessellänge, welche
                              ich den Wasserkasten nennen will. Der Kessel ist überall durch Bänder fest verwahrt,
                              und auf diese Weise gegen den Druk von Innen gesichert. Er ist mit
                              Sicherheitsventilen, Wasserproben und dem sonstigen Zugehör eines Dampfkessels wohl
                              versehen und gleicht in dieser Hinsicht den gewöhnlichen Dampfkesseln. Meine
                              Verbesserungen beschränken sich nicht auf irgend eine besondere Dampfkesselform,
                              sondern sind mit mehr oder weniger Vortheil auf alle Dampfkessel anwendbar. B ist der Ofen und Feuercanal. C,
                                 C, C ist eine Reihe schmiedeiserner Röhren, von 1 Zoll äußerem und ungefähr
                              1/2 Zoll innerem Durchmesser, welche ich „Circulationsröhren“ nenne, und die dazu dienen, die Wärme
                              von dem Ofenfeuer mit Hülfe der Circulation des in ihnen enthaltenen Wassers auf das
                              Wasser in dem Kessel überzutragen. Das Wasser in den Röhren ist getrennt und ganz
                              unabhäng von demjenigen, welches in dem Kessel in Dämpfe verwandelt werden soll. Um diesen
                              Zwek zu erreichen, wird ein Theil der Röhren dazu verwendet, die Wärme von dem Feuer
                              aufzunehmen, und ist deßwegen in und um den Ofen und Feuercanal so angeordnet, daß
                              sie ihrem Zweke vollkommen entsprechen, während ein anderer Theil der Röhren in dem
                              Kessel, welcher die zu erhizende Flüssigkeit enthält, angebracht ist, und der
                              Flüssigkeit die in den OfemOfen aufgenommene Hize mittheilt. Die Röhren, 16 an der Zahl, sind horizontal
                              und parallel zu einander in Abständen von 1 Zoll angeordnet. Nahe am Boden des
                              Wasserkastens treten sie in den von dem Feuer am weitesten entfernten Theil des
                              Feuercanals, erheben sich dann in einer Schlangenlinie und laufen unter dem Feuer hinweg; von den Roststangen, worauf das
                              Feuer brennt, wenden sie sich dann ab, kehren wieder um und ziehen sich über dem Feuer und dessen heißester Stelle hin; von dem
                              Ofen aufwärts steigend, treten sie wenige Zolle unter der Wasserlinie in den
                              Dampfkessel, streichen durch den horizontalen Theil des Kessels, biegen sich dann
                              um, und steigen durch die Wasserkammer herab, worauf sie sich mit ihren andern
                              respectiven Enden in dem Feuercanal wieder vereinigen. Bei a,
                                 a, Fig.
                                 1 und 3, vereinigen sich die Röhren in einer querüber laufenden Röhre c, der sogenannten Speisungsröhre, welche dazu dient,
                              das Wasser gleichmäßig in allen Röhren zu vertheilen, und auf diese Weise die
                              Unannehmlichkeit und den Zeitverlust zu beseitigen, welche unvermeidlich wären, wenn
                              man jede Röhre einzeln füllen wollte. Ausgenommen an ihrer Vereinigungsstelle mit
                              der Speisungsröhre, stehen sämmtliche Röhren in keiner Verbindung oder Communication
                              miteinander, sondern jede derselben unterhält eine Circulation ihre ganze Länge
                              hindurch unabhängig von den übrigen. Die Länge einer jeden Röhre beträgt 50 Fuß, und
                              die Gesammtlänge des ganzen Röhrensystems ungefähr 800 Fuß, mit einer Oberfläche von
                              ungefähr 200 Quadratfuß, wovon 1/4 in dem Dampfkessel und die übrigen 3/4 in dem
                              Ofen und dem Feuercanal liegen. Vorliegende Verhältnisse lassen zwar Abänderungen
                              zu, ich fand sie aber meiner Erfahrung gemäß auf die angegebene Weise am
                              wirksamsten. Die Röhrenenden sind durch Muttern mit rechts und links geschnittenen
                              Schraubengängen miteinander verbunden, und die Vereinigungsstellen dadurch in den
                              Stand gesezt, dem Druke, welchem die Röhren selbst ausgesezt sind, zu widerstehen.
                              Der Durchgang der Röhren durch die Kesselplatte wird mit Hülfe der Schraubenmuttern
                              b, b, welche auf die Röhren geschraubt sind, und die
                              Kesselplatte von beiden Seiten einklemmen, wasserdicht hergestellt. D ist eine kleine Drukpumpe, um einen etwaigen Mangel an
                              Wasser, welcher in Folge eines Lekes in den Röhren entstehen könnte, zu ersezen; dieß ist aber auch die
                              einzige Art, in welcher das System Schaden erleiden kann, indem die Röhren überall
                              durchaus dicht schließen. E ist das Expansions-
                              oder Sicherheitsventil. Wenn nämlich das Wasser in den Röhren erhizt wird, dehnt es
                              sich bedeutend aus, und nimmt an Volumen zu. Um nun dem nachtheiligen Druke, welchen
                              eine solche Expansion in den Röhren veranlassen könnte, vorzubeugen, ist das Ventil
                              E angebracht. Seine Belastung ist auf einen Druk
                              berechnet, welcher den aus der Temperatur, wobei die Röhren im Betrieb sind,
                              hervorgehenden Druk etwas überragt, aber weit geringer als der Druk ist, dem die
                              Röhren, der Probe wegen, vorher ausgesezt worden waren. Es kann also kein Wasser aus
                              diesem Ventil entweichen, dasjenige ausgenommen, welches durch den in Folge der oben
                              erwähnten Expansion erhöhten Druk ausgestoßen wird. Die Stelle des Expansionsventils
                              E kann auch ein beschwerter, in einem Cylinder sich
                              bewegender Kolben vertreten, welcher ein Ventil öffnet und das Wasser entweichen
                              läßt. Seiner Einfachheit wegen ist indessen das gewöhnliche Sicherheitsventil
                              vorzuziehen. F ist die Dampfröhre. G, G' sind die Sicherheitsventile des Dampfkessels. H die Röhre, wodurch der Kessel mit Wasser gespeist
                              wird; I der den Dampfkessel und Ofen umgebende eiserne
                              Mantel; J die Klappe zur Regulirung des Zugs; K das Einfahrtloch. L, L
                              sind eiserne, in dem Feuercanale angeordnete Platten, welche die erhizte Luft und
                              den Rauch nöthigen, in der Richtung der Warmwasserröhren ihren Weg zu nehmen. M der Rauchfang. N der
                              Indicator, welcher den Druk in den Röhren angibt.
                           Bei stationären Dampfkesseln, wo eine Zunahme an Größe und Gewicht keinen
                              wesentlichen Einwurf zuläßt, beabsichtige ich hie und da den doppelten eisernen
                              Mantel durch ein Mauerwerk von Ziegeln zu ersezen, und in denjenigen Fällen, wo der
                              Dampfkessel periodisch erkalten darf, lasse ich die Drukpumpe weg, und speise die
                              Röhren durch einen selbstthätigen, in Fig. 12 dargestellten
                              Apparat mit Wasser. A ist eine Cisterne mit einem der
                              Größe des Apparates angemessenen Rauminhalt. Zur Speisung eines dem vorher
                              beschriebenen ähnlichen Apparates genügt es, wenn sie eine Gallone Wasser faßt. a, a ist eine Fortsezung der Speisungsröhre c', welche sich aufwärts ins Innere der Cisterne A erstrekt, und mit den beiden Ventilen c und d communicirt. Das
                              Ventil c ist das Expansions- oder
                              Sicherheitsventil und öffnet sich nach Außen dem Druke des mit dem Gewichte f belasteten Hebels e
                              entgegen. Das Ventil d, oder das Speisungsventil öffnet
                              sich nach Innen gegen die Speisungsröhre c'.
                           Nachdem nun der Apparat mit kaltem Wasser gefüllt worden ist, so wird die Feuerhize
                              das Wasser in den Röhren ausdehnen und einen Druk erzeugen, welcher stark genug ist, das Ventil
                              c zu öffnen, und dem überflüssigen Wasser den
                              Ausfluß in die Cisterne A zu gestatten. Haben die Röhren
                              das Maximum ihrer Temperatur erreicht, so hört alle weitere Expansion auf und das
                              Ventil c schließt sich. Es wird dann auch kein Wasser
                              mehr entweichen, es sey denn, daß die Röhren zu sehr erhizt würden, um durch den
                              innern Druk das Ventil c zu öffnen. Läßt man den Apparat
                              sich abkühlen, so zieht sich das Wasser wieder in seinen ursprünglichen Raum
                              zusammen; es entsteht daher in den Röhren ein luftleerer Raum, dessen Ausdehnung dem
                              in Folge der Expansion vorher ausgeflossenen Wasserquantum nebst dem durch einen Lek
                              an den Fugen etwa entwichenen Wasser gleichkommt. Dieser leere Raum wird jedoch
                              sogleich durch das Wasser aus der Cisterne A, welches
                              sich durch das Ventil d und die Speisungsröhre c' den Weg bahnt, wieder erfüllt. Der Schluß des Ventils
                              d hindert das Zurükfließen des Wassers in die
                              Cisterne A bei erfolgendem Druke.
                           Fig. 4 ist der
                              Durchschnitt eines Ofens, um die Warmwasserröhren zu den unten erwähnten Zweken bis
                              auf eine hohe Temperatur zu erhizen. A der eiserne
                              Mantel des Ofens; B die schlangenförmig gewundene
                              Warmwasserröhre, zwischen deren Windungen das Feuer brennt; C die Röhre, durch welche das Wasser aufwärts strömt, D die Rükleitungsröhre für den herabsteigenden Strom.
                              E der Feuercanal, F die
                              Klappe zur Regulirung der Hize, mit deren Hülfe die Temperatur des Apparates auf
                              irgend einem verlangten Grade erhalten werden kann. a
                              eine eiserne Büchse, welche eine Reihe vervielfältigender Hebel b, b, b enthält. c eine an
                              die Ausflußröhre geschweißte eiserne Stange, welche sich abwärts bis in die Büchse
                              a erstrekt. d eine auf
                              die Ausflußröhre C geschraubte Mutter, welche mit dem
                              kürzeren Arm des untersten der Hebel b, b, b in
                              Berührung steht. e ein Hebel, von dessen einem Ende der
                              Dämpfer
                              f in dem Feuercanal herabhängt, von dessen anderem Ende
                              die Stange g sich abwärts erstrekt und auf dem längeren
                              Arm des obersten der Hebel b, b, b aufruht. Wenn der
                              Apparat den verlangten Temperaturgrad erreicht hat, so schraubt man die Mutter d herab, bis sie den Hebel berührt. Jede weitere
                              Erhöhung der Temperatur wird nun die Röhre C verlängern
                              oder ausdehnen, und die Folge davon ist, daß die auf den kürzeren Hebelarm wirkende
                              Mutter d vermöge der vervielfältigenden Wirkung des
                              Hebelsystems b, b, b die Stange g erheben und den Dämpfer f in dem Feuercanal
                              niederdrüken wird. Die hierauf erfolgende Stokung des Zugs wird sofort jeder
                              weiteren Zunahme der Temperatur vorbeugen. Ist die Intensität des Feuers zu schwach,
                              so kühlt sich der Apparat ab; in Folge der Contraction der Röhre C wird nun die Hebelwirkung im entgegengesezten Sinne erfolgen, und der
                              Dämpfer f sich öffnen. H ist
                              die Expansionsröhre; sie ist, wenn der Apparat sich abgekühlt hat, ganz leer. Wird
                              das Wasser erhizt, so erleidet es eine beträchtliche Ausdehnung oder Zunahme am
                              Volumen. Um nun gegen ein Bersten der Röhren, welches stattfinden würde, wenn das
                              Wasser dicht eingeschlossen wäre, sicher zu seyn, ist die Expansionsröhre mehr als
                              hinreichend weit gemacht, um alles Wasser zu fassen, welches in Folge der Expansion
                              verdrängt werden möchte. I ist die Röhre, durch welche
                              die Warmwasserröhren mit Wasser gefüllt werden. Die Höhe dieser Röhre bestimmt das
                              Niveau des Wassers in dem Apparate.
                           Die Figuren 5,
                              6, 7 und 8 erläutern
                              einige Modificationen meines Apparates, welche dazu dienen, Dampf von
                              außerordentlicher Spannung für Dampfgeschüze und andere Zweke zu erzeugen.
                           Fig. 5 zeigt
                              einen Dampferzeuger oder Generator in seiner einfachsten Gestalt. A die Warmwasserröhre; sie ist die Fortsezung einer im
                              Ofen schlangenförmig gewundenen Röhre, wie die in Fig. 4 dargestellte. B eine weitere Röhre, welche das zu verdampfende Wasser
                              enthält. Diese Röhre ist mit beiden Enden an die Warmwasserröhre geschweißt. Das
                              warme Wasser fließt abwärts und theilt seine Wärme dem es umgebenden Wasser mit. C die von der Drukpumpe herführende Röhre, durch welche
                              der Generator mit Wasser gespeist wird. D die
                              Dampfröhre.
                           Fig. 6 zeigt
                              eine Verbindung mehrerer solcher gemeinschaftlich wirkender Dampferzeuger. A, A die weiten oder äußeren Röhren, welche rings um
                              eine Centralröhre von gleichem Durchmesser senkrecht angeordnet sind, und oben und
                              unten mittelst kleiner Röhren a, a mit derselben in
                              Communication stehen. Die Centralröhre ragt einige Fuß über die
                              Dampferzeugungsröhren hervor, wobei diese Verlängerung die Stelle einer Dampfkammer
                              oder eines Sammelbehälters vertritt, während ihr unterer Theil den sie umgebenden
                              Röhren als Wasserreservoir dient. C, C sind die zur
                              Circulation gehörigen Warmwasserröhren; ihre oberen Enden stehen mit der
                              kreisförmigen Vertheilungsröhre D und ihre unteren Enden
                              mit einer ähnlichen Röhre E in Verbindung. Die Röhren
                              D und E vereinigen sich,
                              die eine mit dem oberen, die andere mit dem unteren Theil der schlangenförmig
                              gewundenen Heizung. Von dieser steigt das heiße Wasser in die Vertheilungsröhre D, strömt zwischen den Röhren C,
                                 C abwärts in die Röhre E und kehrt in den
                              unteren Theil der Heizwindungen zurük. Die Wärme des circulirenden Wassers aber
                              theilt sich dem Wasser in den Dampferzeugungsröhren mit, von welchen die Röhren C, C umgeben sind. F die
                              Röhre, durch welche der Generator mit Wasser gefüllt wird. G die
                              Dampfröhre, die nahe am höchsten Punkte der Dampfkammer sich endigt; um die
                              Wärmestrahlung zu verhindern, läuft sie durch die Centralröhre abwärts. H das Sicherheitsventil, um dem Druke in dem Generator
                              einen Ausweg zu gewähren, wenn der Generator sich zufällig mit Wasser füllen sollte,
                              dessen Expansion sonst die Röhren sprengen würde. Indessen dürfte für das Eintreten
                              dieses Falles das Sicherheitsventil entbehrlich seyn, indem die Temperatur des
                              Wassers in dem Generator nie die des circulirenden warmen Wassers übersteigen kann,
                              sondern immer ein Beträchtliches unter derselben steht. I der Indicator, welcher den Dampfdruk in dem Generator anzeigt. I, I eiserne Platten, durch welche die weiten Röhren in
                              der geeigneten Lage und in sicherer Verbindung mit den kurzen Röhren a, a gehalten werden; K, K
                              ähnliche Platten, welche die Vereinigung der Warmwasserröhren C, C mit den kreisförmigen Vertheilungsröhren D und E bewirken. L ist der eiserne Mantel des Generators.
                           Fig. 7 gibt
                              den Grundriß in horizontalem Durchschnitte von einer der eisernen Tragplatten I, I, Fig. 6, worin die weiten
                              Röhren A, A, die Centralröhre B, die Warmwasserröhren C, C und die
                              Verbindungsröhren a, a sichtbar sind.
                           Fig. 8 der
                              Grundriß im horizontalen Durchschnitte von einer der Tragplatten K, K, worin die Warmwasserröhren C, C, die Centralröhre B und eine der
                              Vertheilungsröhren D, E sichtbar sind.
                           Fig. 9 stellt
                              den Durchschnitt einer andern Modification dar, worin mehrere dünne Warmwasserröhren
                              in einer weiten Röhre oder einem Generator eingeschlossen sind. A die äußere Röhre. B, B
                              dünne schmiedeiserne Röhren, deren Enden an die Enden der äußeren Röhre geschweißt
                              sind. Auf die Enden des Generators sind die Dekel C, C'
                              geschraubt, welche zwischen den dünnen Röhren und den beiden Röhren D und E, den Fortsezungen
                              der gewundenen Heizröhre, eine Verbindung herstellen. Das heiße Wasser tritt durch
                              die Röhre D in die Kapsel oder die Kammer C und fließt durch die dünnen Röhren B, B in die untere Kapsel C', von wo aus dasselbe durch die Röhre E nach dem
                              unteren Theil der Heizwindungen geleitet wird. Das zu verdampfende Wasser befindet
                              sich in der weiten Röhre, und wird durch seine Berührung mit den dünnen
                              Warmwasserröhren erwärmt. F die Röhre, welche den
                              Generator mit Wasser speist. G die Dampfröhre.
                           Die Figuren 10
                              und 11
                              stellen meinen Apparat zum Erhizen von Theer, Pech, Terpenthin u.s.w. im
                              Durchschnitt dar.
                           Fig. 10 zeigt
                              eine Modification, bei welcher die zu erhizende Substanz mit den Warmwasserröhren in
                              unmittelbarer Berührung steht. 
                              A der Behälter, welcher die zu erhizende Substanz
                              enthält. B die gewundene in die Flüssigkeit getauchte
                              Warmwasserröhre, deren Ende a nach dem obern und deren
                              Ende b nach dem unteren Theil der im Ofen befindlichen
                              Heizungen sich hin erstrekt.
                           Fig. 11 ist
                              eine andere Anordnung zum Erwärmen verschiedener Substanzen, bei welcher keine
                              Berührung mit dem Eisen stattfinden kann. A der Behälter
                              oder Kessel aus Messing, Kupfer, Zinn oder anderem Metall. B eine gewundene, in die Seiten des Kessels eingelassene Warmwasserröhre,
                              deren zwei Enden a und b
                              sich nach dem Heizapparat fortsezen. Die Wasserwärme theilt sich dem Metalle, von
                              welchem die Röhren umgeben sind, und von da der Flüssigkeit mit, welche mit den
                              Kesselwänden in Berührung steht. In gewissen Fällen beabsichtige ich, die
                              Circulationsröhren als Roststangen anzuwenden, ohne ihnen eine weitere Ausdehnung zu
                              geben, als nöthig seyn dürfte, um in Folge ihrer Berührung mit dem Feuer Wärme
                              aufzunehmen. Solche Roststangen denke ich auf Dampfkessel jeder Construction, eben
                              so auch auf alle andern Oefen anzuwenden, welche zum Erwärmen von Flüssigkeiten
                              dienen, oder mit Stoffen, die den Röhren die Wärme leicht entziehen, in Verbindung
                              stehen.
                           Fig. 13 zeigt
                              die Anwendung der Warmwasserröhren als Roststangen auf einen
                              Marine-Dampfkessel. A der Kessel. B der Ofen und Feuercanal. C,
                                 C eine Reihe parallel zu einander angeordneter Warmwasserröhren mit den
                              gewöhnlichen Zwischenräumen für den Luftzug, deren Weite übrigens von der Natur des
                              zu consumirenden Brennmaterials abhängt. D, D'
                              querliegende Röhren, mit denen die Feuerröhren C, C
                              mittelst kleiner Kasten a, a in Verbindung stehen. Das
                              Ende der querliegenden Röhre D biegt sich aufwärts; die
                              Röhre sezt sich sodann in dem Dampfkessel fort, verläßt denselben, in
                              Schlangenwindungen abwärts steigend nahe an seiner tiefsten Stelle, und vereinigt
                              sich mit dem Ende der querliegenden Röhre D'. F das Expansions- oder Sicherheitsventil. G, G' eiserne Bänder, durch welche die Röhren C, C in der geeigneten Lage gehalten, und mit den Kasten
                              a, a fest vereinigt werden. H der Indicator, welcher den Druk in den Röhren anzeigt. Die
                              Warmwasserröhren oder Roststangen C, C werden durch die
                              Circulation des Wassers beständig auf einer niedrigen Temperatur erhalten. Das
                              erwärmte Wasser steigt durch die Querröhre D in den
                              Dampfkessel, und strömt, nachdem es seine Wärme dem umgebenden Wasser mitgetheilt
                              hat, in die Querröhre D' herab.
                           Die Circulation des warmen Wassers, welche in allen vorhergehenden Anordnungen von
                              Warmwasserröhren stattfindet, geht aus einem wohlbekannten Princip hervor, und
                              gleicht der bei Apparaten zur Heizung von Gebäuden in Anwendung gebrachten Circulation, welche den
                              Gegenstand eines früheren Patentes bildete. Derjenige Theil des in den Röhren
                              enthaltenen Wassers, welcher den Wirkungen des Feuers ausgesezt ist, erlangt eine
                              Temperaturerhöhung. Indem sich dadurch sein specifisches Gewicht vermindert, steigt
                              er in die Höhe, während derjenige Theil, welcher die aufgenommene Wärme an die
                              umgebende Flüssigkeit abgibt, an Dichtigkeit zunimmt, und vermöge seines
                              Uebergewichtes herabsinkt, um leichteren aufsteigenden Strömungen Plaz zu
                              machen.
                           In allen Fällen ist es wünschenswerth, die Röhren in dem Kessel, Generator oder
                              sonstigen Behältnisse so anzuordnen, daß die warme Wasserströmung genöthigt wird,
                              durch die umgebende Flüssigkeit abwärts ihren Weg zu nehmen, und ihren Ueberschuß an
                              Wärme in möglichst großer Entfernung von der Oberfläche der Flüssigkeit
                              mitzutheilen. Bei Behältnissen von großer Höhe und schmalen Seitendimensionen, wie
                              die Wasserkammer des Dampfkessels Fig. 1, und des Generators
                              Fig. 8,
                              9 und 12, wird die
                              warme Wasserströmung, indem sie durch Wasser von constant abnehmender Temperatur
                              herabsteigt, ihre Wärme verlieren, und den Boden eines solchen Behälters unter einer
                              wenig höheren Temperatur verlassen, als die des Wassers, womit der Behälter gefüllt
                              ist. Diese vollständige Transmission der Wärme kann indessen nur in solchen Fällen
                              stattfinden, wo der Boden des Gefäßes beständig mit kaltem Wasser gespeist wird, um
                              den in Folge der Verdampfung an der Oberfläche eingetretenen Mangel wieder zu
                              ersezen. Wenn daher das Wasser oder die sonstige Flüssigkeit längere Zeit stationär
                              oder ungeändert bleiben soll, so daß die ganze Masse gleichmäßig erhizt wird, so
                              kann aus der abwärts gehenden Strömung wenig Vortheil gezogen werden. Ein weiterer
                              mit einer solchen Anordnung verbundener Vortheil ist der, daß bei Dampferzeugern von
                              geringem Rauminhalt kein Schwanken und Ueberwallen stattfinden kann, so heiß auch
                              die Röhren seyn mögen.
                           Es ist ferner wünschenswerth, die Temperatur des Rauches und der erhizten Luft, ehe
                              man ihnen den Eintritt in den Rauchfang gestattet, möglichst herabzubringen, indem
                              man sie nöthigt, in einer der Warmwasserströmung entgegengesezten Richtung ihren Weg
                              zu nehmen, so daß sie aus dem Feuer zuerst mit den am meisten erhizten Röhren und
                              zulezt mit den am Boden des Apparates befindlichen kältern Röhren in Berührung
                              kommen. Die Leichtigkeit, womit mein Apparat die Temperatur des abwärts strömenden
                              warmen Wassers so wie auch des Rauchs und der erhizten Luft auf einen weit unter der
                              Temperatur des Dampfes oder des oberen Theiles der Flüssigkeit liegenden Grad zu reduciren im
                              Stande ist, verdient nähere Beachtung.
                           Nachdem ich somit meine Erfindung ihrem Wesen nach beschrieben habe, erlaube ich mir
                              zu bemerken, daß ich die Circulation des Wassers in vollständig verschlossenen
                              Röhren nicht in Anspruch nehme, indem diese Heizmethode kraft meines früheren
                              Patentes vom 31. Julius 1831 schon lange durch mich in Ausführung gebracht worden
                              ist; eben so wenig nehme ich irgend einen Theil des Apparates, welcher etwa vorher
                              bereits bekannt oder in Anwendung seyn könnte, in Anspruch. Dagegen beziehe ich
                              meine Ansprüche auf folgende Details:
                           Erstens auf die Methode verschlossene Röhren, wenn sie mit einem Dampfkessel oder
                              Generator in Verbindung stehen, mit Hülfe einer Drukpumpe mit Wasser zu füllen.
                           Zweitens auf die Methode, die Röhren mittelst eines nach Innen gegen die Röhren sich
                              öffnenden Ventils mit Wasser zu speisen. Das Ventil gestattet dem Wasser den
                              Zutritt, wenn etwa aus irgend einer der oben namhaft gemachten Ursachen ein Mangel
                              daran entstehen sollte. Der Apparat kann auf die oben angegebene Weise mit einem
                              Dampfkessel oder Generator in Verbindung gebracht seyn.
                           Drittens nehme ich in Anspruch die Anwendung eines Expansions- oder
                              Sicherheitsventils in Verbindung mit einem Dampfkessel oder Generator, welches einer
                              gewissen Quantität Wasser den Ausfluß aus den Röhren gestattet.
                           Viertens die Anwendung der Warmwasserröhren als Roststangen auf Dampfkessel oder
                              Generatoren.
                           Fünftens die Benüzung der Ausdehnung und Zusammenziehung einer oder mehrerer
                              Warmwasserröhren als Wärmeregulator; eine Einrichtung, durch welche das Feuer aus
                              jedem verlangten Grade der Intensität, und die Röhren auf jedem verlangten
                              Temperaturgrab erhalten werden können.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
