| Titel: | Verbesserte Apparate zur Erzeugung eines Luftzuges in Schornsteinen, Schächten und zur Ventilation mittelst Dampf, worauf sich Samuel Carson, in Caroline Street, Grafschaft Middlesex, am 5. Febr. 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 80, Jahrgang 1841, Nr. XLV., S. 179 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XLV.
                        Verbesserte Apparate zur Erzeugung eines
                           Luftzuges in Schornsteinen, Schaͤchten und zur Ventilation mittelst Dampf, worauf
                           sich Samuel Carson, in
                           Caroline Street, Grafschaft Middlesex, am 5. Febr.
                              1840 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr. 1842,
                              S. 71.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Carson's Apparate zur Erzeugung eines Luftzuges in
                           Schornsteinen.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung bezieht sich auf einen Apparat zur Wegschaffung der Luft aus einem
                              Kamin oder einem Schacht; dieß geschieht erstens mit Hülfe eines durch die äußere
                              Atmosphäre erregten Luftzugs, zweitens mittelst Dampf. Um meine Erfindung näher zu
                              erläutern, schreite ich sogleich zur Beschreibung der beigefügten Zeichnungen, wobei
                              ich zunächst bemerke, daß die entsprechenden Theile überall mit gleichen Buchstaben
                              bezeichnet sind.
                           Fig. 7 ist der
                              Aufriß eines Apparates, um in einem Kamine oder einem sonstigen Schachte einen
                              Luftzug zu erregen.
                           Fig. 8 zeigt
                              einen Durchschnitt von Fig. 7, aus welchem man
                              die Construction und Verbindungsmethode der Theile deutlicher abnehmen kann. In dem
                              oberen Theile a des Schornsteins sind passende Lager
                              angebracht, um die Achse des sich drehenden Hutes b
                              aufzunehmen, dessen eigenthümliche Construction in Verbindung mit dem oberen Theile
                              eines Schornsteins die Erfindung repräsentirt. Die Außenseite des Schornsteins a umgibt ein mit Wasser gefülltes Gefäß, wodurch eine
                              hydraulische Verbindung zwischen dem Schornstein und dem beweglichen Hute
                              hergestellt wird. b ist ein an dem Hute sizender
                              Röhrenansaz, welcher in das Wasser eintaucht und auf diese Weise den erforderlichen
                              Schluß bewirkt. Ich bemerke hiebei, daß sich wohl auch andere Vorkehrungen treffen
                              ließen; es kommt nur darauf an, einen möglichst luftdichten Schluß unter möglichst
                              geringer Reibung herzustellen. Die Luft tritt aus dem Schornstein a in den cylindrisch gestalteten beweglichen Hut und
                              verläßt denselben bei b². Eine Wetterfahne e gibt demselben beständig eine der Richtung des Windes
                              entgegengesezte Stellung. Am anderen Ende des Cylinders befindet sich ein über der
                              Oeffnung b¹ einwärts sich erstrekender Kegel oder
                              Trichter b³. Durch diesen Trichter bläst der Wind
                              in den Cylinder b, und zwar an einer über der Oeffnung
                              b¹ liegenden Stelle, durch welche die Luft
                              aus dem Schornstein in den Cylinder tritt. Hieraus geht nun deutlich hervor, daß der
                              in Folge des Windstroms durch den Trichter entstehende Zug auch eine Strömung durch
                              den Cylinder b veranlassen und die Luft in dem Schornsteine mit sich
                              ins Freie führen wird.
                           Fig. 9 und
                              10 zeigt
                              den Aufriß und Durchschnitt eines dem im Vorhergehenden beschriebenen ähnlichen
                              Apparates mit dem einzigen Unterschiede, daß der Hut b
                              nicht cylindrisch ist, sondern aus zwei Cylindern von verschiedenen Durchmessern
                              besteht, welche durch ein kegelförmiges Zwischenstük mit einander verbunden sind; im
                              sonstigen ist die Wirkung des Hutes ganz der des vorhergehenden analog.
                           Fig. 11 und
                              12 stellt
                              den Durchschnitt und Aufriß einer anderen Anordnung des Apparates dar, welche sich
                              von der so eben beschriebenen insofern unterscheidet, als der drehbare Hut mit
                              seinem Trichter b¹, anstatt horizontal gestellt
                              zu seyn, aufwärts gebogen ist. Die Theile haben ferner eine solche Anordnung, daß
                              der durch den aufgebogenen Trichter b³
                              streichende Wind nicht in den Schornstein hinab blasen kann, sondern vielmehr ein
                              Mittel abgibt, den durch den beweglichen Hut gehenden Zug zu verstärken, und die
                              Luft aus dem Schornsteine mit sich zu nehmen. Ich gehe nun zur Beschreibung des
                              zweiten Theiles meiner Erfindung über.
                           Fig. 13 zeigt
                              den Durchschnitt eines diesem Zweig meiner Erfindung gemäß construirten Apparates.
                              c ist eine nach dem Schornstein führende Röhre,
                              welche in eine Kammer d tritt; diese Kammer öffnet sich
                              in eine den Luftzug nach irgend einer Richtung leitende Röhre. Durch eine über der
                              Oeffnung der Röhre c befindliche Dampfröhre e strömt fortwährend Dampf zu, welcher in der Kammer d nach der Röhre e' zu,
                              einen Zug erregt, und die Luft aus der Röhre c beständig
                              mit sich reißt.
                           Fig. 14
                              stellt einen andern Apparat dar, dessen Wirkung sich auf ein mittelst Condensation
                              des Dampfes erzeugtes Vacuum gründet. f ist ein Schacht
                              oder eine Röhre in Verbindung mit einer Mine, einem Hause oder einem sonstigen
                              Raume, aus welchem die Luft herausgeschafft werden soll. Oben an der Röhre befindet
                              sich ein auswärts sich öffnendes Ventil. g ist ein
                              Behälter, in welchen das Rohr f' sich mündet; die aus
                              der Röhre f herbeiströmende Luft gelangt daher durch f' in den Behälter g. Läßt
                              man nun Dampf in den lezteren einströmen, so wird alle darin enthaltene Luft durch
                              die Ventilöffnung h ausgetrieben. Der Behälter g ist zu dem Ende mit zwei Röhren versehen, wovon die
                              eine k den Dampf zuführt. Ich gebe dem Hochdrukdampf den
                              Vorzug, und sperre ihn in einer solchen Stellung ab, daß er während seiner Expansion
                              den Behälter g mit Dampf von atmosphärischem Druk füllt.
                              Ich beschränke mich indessen nicht auf dieses Verfahren.
                           
                           Die andere Röhre l führt in den Condensator m; beide Röhren sind mit Hähnen versehen, die sich
                              abwechselnd öffnen und schließen. Angenommen nun, der Behälter g sey mit Dampf erfüllt, der weitere Zutrit des lezteren
                              werde abgesperrt und die in den Condensator führende Röhre l geöffnet: so condensirt sich der Dampf und in dem Behälter g entsteht ein luftleerer Raum, welcher alsbald von der
                              durch das Ventil f herbeiströmenden Luft erfüllt wird.
                              Jezt schließt man den Hahn der Condensatorröhre l und
                              öffnet den Hahn der Dampfzuführungsröhre k, worauf der
                              Dampf wieder in den Behälter g strömt und alle in
                              demselben enthaltene Luft durch das Ventil h austreibt.
                              Durch diese Anordnung erhält man einen ganz wohlfeilen Apparat, um den Dampf zur
                              Ventilation zu benuzen.
                           Nach vorangegangener Beschreibung meiner Erfindung bemerke ich, daß mir wohl bekannt
                              ist, daß an Schornsteinen, zur Verbesserung des Zuges, drehbare Hüte mit Trichtern
                              bereits angebracht worden sind; in diesem Falle wurden aber die Trichter nicht lang
                              genug gemacht, um bis über die Schornsteinöffnung hinweg zu gehen. Sie kamen daher
                              wenig in Gebrauch, indem bei einer solchen Anordnung der Wind nach seinem Durchgang
                              durch den Trichter, anstatt den Kaminzug zu erhöhen, leicht in den Schornstein
                              hinabblasen konnte: meine Ansprüche beziehen sich:
                           1) auf die mit Hülfe der Figuren 7 bis 12 erläuterte
                              Construction von Apparaten zur Erregung eines Luftzugs in Schornsteinen und
                              Schächten;
                           2) auf den in Fig.
                                 13 dargestellten Apparat zur Erregung eines Luftzugs mittelst Dampf;
                           3) auf die Construction von Ventilationsapparaten, deren Thätigkeit auf der Wirkung
                              des Dampfes und der Condensation beruht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
