| Titel: | Warne's Steh- oder Sizapparat für Schuhmacher. | 
| Fundstelle: | Band 80, Jahrgang 1841, Nr. LXIV., S. 249 | 
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                        LXIV.
                        Warne's Steh- oder
                           Sizapparat fuͤr Schuhmacher.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, 1841, No.
                              908.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Warne's Steh- oder Sizapparat fuͤr
                           Schuhmacher.
                        
                     
                        
                           Der schädliche Einfluß, welchen die von Schuhmachern gewöhnlich angenommene gebükte
                              Stellung, während sie sich über die auf ihren Knien liegende Arbeit beugen, auf
                              Körper und Geist ausübt, hat schon öfters die Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand
                              hingelenkt, und schon manche Versuche, die hieraus hervorgehenden Uebel zu lindern,
                              hervorgerufen. Die unten beigefügten Zeichnungen mögen einen Vorschlag erläutern,
                              welcher aufs erfolgreichste diesen Uebeln abzuhelfen verspricht. Der Erfinder, Hr.
                              Warne, welcher die Eigenthümlichkeiten der fraglichen
                              Beschwerden aus dem Grunde kennt, hat einen einfachen und wohlfeilen Apparat
                              angegeben, auf welchem alle Manipulationen des Schuhmachers weit besser als auf den
                              Knien, und zwar entweder in sizender oder stehender Lage mit großer Leichtigkeit
                              ausgeführt werden können.
                           Fig. 58 zeigt
                              eine Seitenansicht und Fig. 59 eine Endansicht
                              des Apparates. a, a ist das Gestell, auf welchem ein
                              hartes ledernes Polster b fest sizt; um dieses Polster
                              läßt sich ein rundes Lederkissen c
                               frei drehen, d ist eine Achse mit einem Handrad f und einem Sperrrad e: g
                              ein starker Lederriemen, welcher durch die Mitte beider Kissen aufwärts geht und zum
                              Festhalten der Arbeit dient; er läßt sich zu dem Ende auf die Achse d aufwinden; h ist ein in
                              das Sperrrad e fallender Sperrkegel; i ein Leisten, worauf gearbeitet wird; k ein an dem Gestell hängender, durch einen beweglichen
                              Fuß l unterstüzter Siz.
                           Wenn die Arbeit auf ihrem Leisten unter die Riemenschlinge gebracht worden ist, dreht
                              man das Rad f so lange um, bis die Arbeit zur Genüge
                              festhält, wobei das Loswinden durch den Eingriff des Sperrkegels in die Zähne des
                              Sperrrades unmöglich wird. Die Arbeit läßt sich nach allen Richtungen drehen, und
                              wenn sie geschiftet werden soll, so darf man nur den Sperrkegel ausheben, worauf sie
                              sogleich frei ist. Der Erfinder bemerkt, daß auf dieser Maschine alle Operationen
                              des Nähens, Durchstechens, Nägelns, Hämmerns, Feilens u.s.w. mit der größten
                              Leichtigkeit und Geschwindigkeit und ohne den geringsten Nachtheil für die Arbeit
                              ausgeführt werden können. Der Arbeiter kann sich von Zeit zu Zeit diejenige Stellung
                              wählen, welche er seiner persönlichen Bequemlichkeit am zuträglichsten findet. Die
                              Maschine ist allgemein anwendbar auf alle Arten von Fußbekleidungen, von dem
                              schweren Stiefel eines Mannes an bis zum Atlasschuh einer Dame.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
