| Titel: | Verfahren zur Fabrication von Brennmaterial, worauf sich Thomas Stirling, von Limehouse, Grafschaft Middlesex, am 20. März 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 80, Jahrgang 1841, Nr. XCVIII., S. 393 | 
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                        XCVIII.
                        Verfahren zur Fabrication von Brennmaterial,
                           worauf sich Thomas
                              Stirling, von Limehouse, Grafschaft Middlesex, am 20. Maͤrz 1840 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1841,
                              S. 306.
                        Stirling's Verfahren zur Fabrication von Brennmaterial.
                        
                     
                        
                           Es wurden seit einigen Jahren mannichfaltige Versuche angestellt, aus
                              Steinkohlenklein mittelst Pechs, Theers oder anderer bituminöser Körper unter Zusaz
                              von Lehm oder ähnlichen Erden ein Brennmaterial darzustellen, dasselbe in Blöke oder
                              Ziegel zu formen und diesen durch Pressen eine so viel als möglich harte Consistenz
                              zu geben.
                           Meine Erfindung besteht nun darin, aus diesen Stoffen bereitetes Brennmaterial, noch
                              in der Form, einer künstlichen Wärme zu unterwerfen, wodurch diese Brennziegel, eben
                              während des Verbrennens, besser aushalten als die nach bisherigen Verfahrungsweisen
                              bereiteten. Meine Erfindung beruht keineswegs auf einer gewissen Vorschrift der
                              Zusammensezung dieser Brennziegel; doch will ich die Vorschrift, nach welcher ich
                              sie gewöhnlich bereite, mittheilen, deren Verhältnisse man gewiß am zwekmäßigsten
                              finden wird. Ich nehme 
                              
                           
                              
                                   100 Pfd.
                                 Holztheer,
                                 
                              
                                   300  –
                                 Steinlohlentheer,
                                 
                              
                                 2240  –
                                 Steinkohlenklein, welches man durch ein Sieb von6
                                    Maschen auf den Quadratzoll schlägt,
                                 
                              
                                   105  –
                                 Lehmwasser von Theerconsistenz.
                                 
                              
                           Diese Materialien mische ich auf folgende Weise. Ich erhize
                              den Theer in einem eisernen Gefäße, rühre das Lehmwasser ein, koche das Ganze auf,
                              schütte es in ein anderes, auf dem Ofen stehendes Gefäß, um die Mischung so flüssig
                              als möglich zu erhalten, und während ihres Hineinfließens seze ich das
                              Steinkohlenklein allmählich zu und mische es so wenig wie möglich, rühre beständig
                              wohl um und bringe dann das fertige Brennmaterial in Formen von beliebiger Größe.
                              Rechtwinklige Formen von Gußeisen, wie zu den Baksteinen, ziehe ich vor, doch habe
                              ich mehrere Formen miteinander verbunden, wodurch ich mehrere Steine zugleich formen
                              kann. Ich bringe die Masse, sobald sie fertig ist, in die Formen und diese in einen
                              auf 250 bis 300° F. (97–108° R.) erhizten Brennofen, worin sie
                              1 bis 1 1/2 Stunde bleiben, worauf ich sie herausnehme und in den Formen erkalten
                              lasse. Aus den Formen genommen, können sie dann sogleich in Gebrauch kommen.