| Titel: | Verbesserungen an Pflügen, worauf sich William Palmer zu Feltwell, in der Grafschaft Norfolk, am 11. Julius 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 80, Jahrgang 1841, Nr. CVI., S. 421 | 
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                        CVI.
                        Verbesserungen an Pfluͤgen, worauf sich
                           William Palmer zu
                           Feltwell, in der Grafschaft Norfolk, am 11. Julius
                              1840 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April 1841.
                              S. 211.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Palmer's Pfluͤge.
                        
                     
                        
                           Meinen Verbesserungen an Pflügen liegt die Absicht zu Grunde, die Friction des Zugs
                              zu vermindern, den Pflug auf irgend eine verlangte Tiefe des Schnittes einzurichten,
                              und dadurch ein sichereres und genaueres Mittel seinen Lauf zu regieren, zu
                              erzielen. Diesen Zwek erreicht man dadurch, daß man die Sohle wegläßt und den
                              hinteren Theil des Pfluges durch ein hinter der Brust befindliches Rad unterstüzt.
                              Dieses Rad liegt in adjustirbaren Lagern, so daß man je nach seiner Stellung die
                              Schar mehr oder weniger tief in das Erdreich einschneiden lassen kann, ganz wie es
                              die Umstände oder die Natur des Bodens erfordern. Der Zug des Pflugs läßt sich durch
                              die Adjustirung der Zugkette, welche an einen eigenthümlich construirten, vorn am
                              Pflugbaum befindlichen Haken befestigt ist, reguliren; das Pflugeisen aber ist so
                              mit dem Baum verbunden, daß es sich der verlangten Arbeit und Richtung gemäß leicht
                              auf jede beliebige Tiefe oder in jedem beliebigen Winkel richten läßt.
                           Die beigefügten Abbildungen zeigen meine verbesserte Pflugconstruction in mehreren
                              Lagen.
                           Fig. 91
                              stellt die Brustseite,
                           Fig. 93 die
                              Landseite, und
                           Fig. 92 die
                              obere Ansicht des Pflugs dar.
                           In Beziehung auf die allgemeine Einrichtung unterscheidet sich mein verbesserter
                              Pflug nicht wesentlich von den im Gebrauch befindlichen, d.h. er besteht aus einem
                              Baum, Gestell, einer an das Gestell befestigten Brust mit Pflugschar, Handhaben zum
                              Dirigiren, einem Pflugeisen und einem Haken zum Einhängen der Zugkette. Ich will
                              daher mit Hülfe der Zeichnungen, worin die entsprechenden Theile mit gleichen
                              Buchstaben markirt sind, die Eigenthümlichkeiten meiner Erfindung näher bezeichnen.
                              Ein Rad a von ungefähr 18 Zoll Durchmesser läuft
                              zwischen einem sattelartigen Eisen b, an dessen oberem
                              Theile eine Schraube c angebracht ist. Diese Schraube
                              geht durch die Oeffnung eines an dem Baum und den Handhaben befestigten Steges d,
                                 d und wird sammt Satteleisen und Rad durch eine Schraubenmutter e in der Höhe gehalten. Das Pflugband ist ein ungefähr
                              1/2 Zoll dikes Eisen, aus drei Armen f, f, f bestehend,
                              von denen die zwei oberen mittelst Bolzen an den Baum und die Handhaben befestigt
                              sind, während der untere Arm einen langen Schliz besizt, durch welchen die Achse des
                              Rades a geht. Es versteht sich, daß die Brust oder das
                              Formbrett des Pflugs unmittelbar vor und das Gestell hinter dem Rad zu liegen kommt,
                              und daß das Rad dadurch, daß es in der Furche läuft, den unteren Theil der Brust und
                              des Gestells hindert, mit dem Grund in Berührung zu kommen; deßwegen ist bei meinem
                              verbesserten Pflug eine Sohle, wie bei andern Pflügen unnöthig. Der Tiefe gemäß, bis
                              auf welche ich die Pflugschar in den Boden eingreifen lassen will, erhebe oder senke
                              ich durch Umdrehung der Schraubenmutter e das Laufrad
                              a. Die am Ende des Baums befindliche Vorrichtung g zum Einhängen der Kette besteht aus einem Gestell mit
                              zwei senkrechten Bolzen h und i, wovon der eine h glatt ist, der andere i eine Schraube bildet; k
                              ist eine Hülse mit einem Oehr, in welches die Zugkette l
                              eingehängt wird. Diese Hülse, durch welche beide Bolzen gehen, läßt sich frei auf
                              dem Bolzen h verschieben, wobei der Bolzen i dieselbe in ihrer Lage erhält. Um daher die Zugkette
                              höher oder niedriger zu stellen, und die Richtung des Zugs zu reguliren, braucht man
                              nur die Schraube i rechts oder links zu drehen. Das
                              Pflugmesser m besizt unten ein keilförmiges
                              Schneidblatt, und geht nach Oben zu in die Cylinderform über, welche in eine an der
                              Seite des Baums befindliche cylindrische Hülse paßt. Diese Hülse bildet das Ende
                              eines durch den Baum und zwei Scheiben gehenden Bolzens, und besizt an ihrem
                              entgegengesezten Ende eine Schraubenmutter n, durch
                              deren Umdrehung das Messer und die Scheiben dicht gegen den Baum angezogen werden.
                              Ein solches Verfahren, das Messer festzustellen, gestattet die Richtung desselben
                              auf jede beliebige Tiefe. Die innere Scheibe p sizt lose
                              auf dem Bolzen und läßt sich umdrehen. Sie ist auf der einen Seite diker, als auf
                              der andern, d.h. ihre Seiten sind nicht parallel, sondern keilförmig verjüngt;
                              deßwegen läßt sich durch Umdrehung der innern Scheibe p
                              die Richtung des schneidenden Theils des Messers ändern, so daß es unter dem
                              verlangten Winkel gerichtet werden kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
