| Titel: | Boquillon's galvanischer Apparat zur Erzeugung von Reliefkupferplatten etc. | 
| Fundstelle: | Band 80, Jahrgang 1841, Nr. CIX., S. 429 | 
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                        CIX.
                        Boquillon's galvanischer
                           Apparat zur Erzeugung von Reliefkupferplatten etc.
                        Aus dem Journal de Pharmacie, April 1841, S.
                              216.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VIII.
                        Boquillon's galvanischer Apparat zur Erzeugung von
                           Reliefkupferplatten etc.
                        
                     
                        
                           Der von Hrn. Boquillon
                              construirte Apparat, um Abdrüke von Medaillen oder Basreliefs zu machen, indem man
                              auf ihre Oberfläche eine mehr oder weniger dike Schichte metallischen Kupfers sich
                              absezen läßt, besteht aus einem Glasgefäße A (Fig. 101),
                              welches auf einem Brett B befestigt ist, das auch eine
                              Kupferstange C trägt; an dieser Stange ist ein Draht aus
                              demselben Metall D so angemacht, daß er nöthigenfalls
                              auch abgenommen werden kann; derselbe trägt eine ebenfalls kupferne Scheibe E, welche in das Gefäß A
                              taucht. Man bringt in dieses Gefäß eine Art abgestuzten, unten offenen Glastrichters
                              F, welcher ein anderes cylindrisches Glasgefäß G zu tragen bestimmt ist, dessen Boden H von einem Goldschlägerhäutchen oder einer Blase
                              gebildet wird; eine Zinkscheibe I, welche an einem Kupferdraht K hängt, der wie der erste an der Stange C befestigt ist, taucht in das obere Gefäß G.
                           Man legt auf die Kupferscheibe die Medaille oder das Basrelief, wovon man einen Abguß
                              erhalten will, befestigt sie mittelst Wachs und überzieht alle Stellen, welche nicht
                              mit Metall bedekt werden sollen, mit einem nicht leitenden Körper. In das untere
                              Gefäß bringt man eine Auflösung von Kupfervitriol, welche sich immer auf demselben
                              Sättigungsgrad befinden muß. Man erreicht diesen Zwek, indem man um das obere Gefäß,
                              in den Raum, welcher es von dem abgestuzten Trichter trennt, Krystalle dieses Salzes
                              legt. In das obere Gefäß gießt man mit Schwefelsäure schwach angesäuertes
                              Wasser.
                           Die aus der Berührung des angesäuerten Wassers mit der Zinkscheibe entstehende
                              chemische Action bringt eine elektrische Strömung hervor, welche die Auflösung des
                              schwefelsauren Kupfers zersezt. Die negativ elektrisirte untere Scheibe zieht
                              Metalltheile an sich, während der Sauerstoff und die Schwefelsäure durch die
                              Membrane hindurch sich an die Zinkscheibe begeben.
                           Wenn man auf die Kupferscheibe die nachzubildende Medaille selbst legt, so erhält man
                              einen vertieften Abguß; legt man einen Abguß der Medaille, der gewöhnlich in Zink
                              oder Blei gemacht wird, darauf, so wird der Abguß erhaben.
                           Der nachzubildende Gegenstand braucht bekanntlich nicht von Metall zu seyn, wenn er
                              nur eine leitende Oberfläche durch eine feine Lage höchst fein zertheilten Graphits,
                              oder besser, Muschelsilbers erhält.
                           Macht man auf eine metallische Oberfläche eine Zeichnung in der Art, daß jene Theile
                              derselben, welche man kräftiger andeuten will, hervorragen, so erhält man mittelst
                              dieses Apparats natürlich eine Platte, deren man sich wie einer wirklich gravirten
                              Platte zum Abdruken auf Papier bedienen kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
