| Titel: | Verbesserungen im Reinigen und Zurichten der Federn und an den hiezu dienlichen Apparaten, worauf sich Thomas Lawes, Federhändler zu Canal Bridge, in der Grafschaft Surrey, am 10. Novbr. 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 83, Jahrgang 1842, Nr. XII., S. 45 | 
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                        XII.
                        Verbesserungen im Reinigen und Zurichten der
                           								Federn und an den hiezu dienlichen Apparaten, worauf sich Thomas Lawes, Federhaͤndler zu Canal Bridge,
                           								in der Grafschaft Surrey, am 10. Novbr. 1840
                           								ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts Okt. 1841, S.
                              								183.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Lawes' Apparat zum Reinigen und Zurichten der Federn.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserungen in der Reinigung und Zurichtung der Federn bestehen 1) in der
                              									Anwendung einer Maschine zum Waschen und Reinigen der Federn anstatt der bisher
                              									üblichen Methoden, 2) in einem verbesserten Apparat zum Troknen und Zurichten der
                              									Federn, nachdem sie gewaschen worden sind.
                           Die Operation des Waschens oder Reinigens der Federn kann durch irgend einen
                              									zwekdienlichen Mechanismus bewerkstelligt werden; indessen hat sich der in der
                              									beigefügten Abbildung dargestellte Apparat als dem Zweke vollkommen entsprechend
                              									bewährt. Er besteht aus einem langen, cylindrischen feststehenden Behältniß mit
                              									einer horizontalen 
                              									Welle, welche mit radialen Speichen oder Schlägern versehen und im Innern des
                              									Behälters gelagert ist. Diese Welle wird durch irgend einen geeigneten Mechanismus
                              									in Rotation gesezt. Dem Boden dieses Behälters entlang läuft ein Trog, welcher
                              									seiner ganzen Länge nach mit einem starken Drahtsieb überzogen ist. Auch die krummen
                              									Seitenflächen und Enden des cylindrischen Behälters sind mit einem Drahtgewebe
                              									überzogen; dadurch, daß lezteres ungefähr ⅜ Zoll von den Seitenwänden und
                              									Enden des Behälters absteht, entsteht eine freie Communication mit dem darunter
                              									befindlichen Troge.
                           Fig. 25
                              									liefert einen Längendurchschnitt durch die Mitte des ganzen Apparates, Fig. 26 einen
                              									Querschnitt desselben mit seinen wirksamen Theilen. a, a
                              									ist der cylindrische Behälter, b, b die Welle. Leztere
                              									ist mit radialen Armen oder Schlägern c, c, c, c
                              									versehen und ruht in Lagern d, d, welche im Innern des
                              									Behälters a, a angebracht sind.
                           Der Trog e, e, e, e ist mit dem Drahtsieb f, f bedekt. An dem einen Ende der Welle b, b sizt ein Stirnrad g, g,
                              									welches durch ein an der Achse i, i befindliches
                              									Getriebe h umgetrieben wird. Die Achse i, i dreht sich in Lagern j,
                                 										j und durch Uebertragung der Bewegung auf die an der Achse i sizende Rolle k werden die
                              									beweglichen Theile des Apparates in Rotation gesezt. Die Seiten- und
                              									Endflächen des Behälters a, a sind mit einem Drahtgewebe
                              									überzogen, dessen unteres Ende in den Trog e, e unter
                              									das Sieb f, f hinab sich erstrekt.
                           Beim Gebrauch des Apparates kommt eine hinreichende Quantität Federn in den Behälter
                              										a, a, welcher darauf durch die Röhre m mit Wasser gefüllt wird. Sezt man nun die Welle b in Rotation, so arbeiten die Schläger c, c die Federn durcheinander und sondern Schmuz und
                              									fremdartige Substanzen von denselben ab. Die Unreinigkeiten sinken entweder durch
                              									das Sieb f oder durch den Drahtflor l in den Trog e, e hinab,
                              									von wo aus dieselben durch die Oeffnungen n, n
                              									abfließen.
                           Wenn die Federn zur Genüge gewaschen sind, so läßt man das Wasser durch die
                              									Oeffnungen n, n ab und nimmt die Federn entweder von
                              									oben oder durch die seitwärts angebrachte Thür o aus dem
                              									Behälter a, a. Sie werden darauf durch Uebergießen mit
                              									siedendem Wasser erwärmt, sodann ausgepreßt und auf irgend eine zwekdienliche Weise
                              									getroknet.
                           Der Apparat, dessen ich mich zum Troknen und Zurichten der Federn bediene, ist Fig. 27 und
                              										28
                              									dargestellt. Fig.
                                 										27 liefert einen Querschnitt und Fig. 28 einen
                              									Längendurchschnitt desselben. Der Apparat besteht aus einem geräumigen metallenen
                              									Cylinder p, p, p, p, welcher in Lagern q, q ruht und von einem zweiten Cylinder umgeben  ist. Lezterer besteht
                              									zum Theil aus einem gemauerten Baksteingewölbe r, r, um
                              									die Wärme beisammen zu halten, zum Theil aus einem eisernen Halbcylinder s, s, welcher den unteren Theil des Cylinders p, p umgibt und ihn gegen die allzu plözliche, von dem
                              									darunter befindlichen Ofen ausgehende Hize schüzt.
                           Der rotirende Cylinder p, p ist mit Armen t, t, t versehen, welche an die innere Seite desselben
                              									befestigt und gegen das Centrum hin gerichtet sind. Durch die Umdrehungen des
                              									Cylinders werden die in Folge des Dämpfens zusammenklebenden Federklümpchen
                              									aufgelokert, so daß sie nun gleichförmiger und regelmäßiger den Einwirkungen der
                              									Hize ausgesezt sind. Dieß wird noch durch die zur Verstärkung des Cylinders
                              									dienlichen Arme z, z befördert. Gewisse Theile an den
                              									Enden und Drahtflor u, u überzogen, um dem aus den
                              									troknenden Federn sich entwikelnden Dampfe den Austritt in den ringförmigen, den
                              									Cylinder umgebenden Raum zu gestatten. Von hier entweicht der Dampf durch die
                              									Achsenlager q, q ins Freie. Damit dieses geschehen
                              									könne, dreht sich der Cylinder ganz loker in den lezteren.
                           Durch Uebertragung der Triebkraft auf die Rolle v, v,
                              									welche mit dem Cylinder p, p an einer und derselben
                              									Achse sizt, wird derselbe in Umdrehung gesezt. Das Feuer spielt gegen den unteren
                              									Theil s des metallenen Halbcylinders, wodurch die Wärme
                              									sich gleichförmig über die Oberfläche des rotirenden Cylinders vertheilt. Auf diese
                              									Weise wird das Sengen oder Verbrennen der Federn durch allzurasch beigebrachte Hize
                              									verhütet.
                           Wenn die Federn hinreichend getroknet und zugerichtet sind, so werden sie durch eine
                              									an dem einen Cylinderende befindliche Thür w
                              									herausgenommen. Eine entsprechende Thür x ist an dem
                              									Ende des eisernen Halbcylinders s angebracht, um zu der
                              									Thüre w gelangen zu können.
                           Anstatt den rotirenden Cylinder in ein gemauertes Gehäuse einzuschließen, seze ich
                              									ihn hie und da in einen oder mehrere Cylinder und gebe den äußern Cylindern kleine
                              									Oeffnungen, durch welche der aus den Federn im innern Cylinder sich entwikelnde
                              									Dampf ins Freie entweichen kann. Wenn man nun auf den äußeren Cylinder die Hize
                              									einwirken läßt, indem man denselben entweder in einen Ofen einsezt oder ein Feuer
                              									unter ihm anmacht, während man zugleich den inneren Cylinder rotiren läßt, so
                              									vertheilt sich die Hize regelmäßig und gleichförmig durch den inneren Cylinder und
                              									die in demselben befindlichen Federn werden auf die gehörige Weise getroknet und
                              									zugerichtet.
                           
                        
                     
                  
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