| Titel: | Ueber die Reflectorlampe des Hrn. Gille, um Thorwege, Gänge etc. inner- und außerhalb der Häuser zu beleuchten, und über dessen Kamineinfassungen von Porzellan. Ein von Hrn. Gourlier der Société d'Encouragement erstatteter Bericht. | 
| Fundstelle: | Band 83, Jahrgang 1842, Nr. XIV., S. 49 | 
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                        XIV.
                        Ueber die Reflectorlampe des Hrn. Gille, um Thorwege, Gaͤnge
                           								etc. inner- und außerhalb der Haͤuser zu beleuchten, und uͤber
                           								dessen Kamineinfassungen von Porzellan. Ein von Hrn. Gourlier der Société
                              									d'Encouragement erstatteter Bericht.
                        Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement. Okt.
                              									1841,S. 417.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Gille's Reflectorlampe.
                        
                     
                        
                           Hr. Gille
                              									jun., Porzellanfabrikant in Paris, rue de Paradis-Poissonnière, No. 28, hat der
                              									Gesellschaft Lampen mit Reflectoren vorgelegt, welche an sich nichts Neues
                              									darbieten, von denen er aber eine neue Anwendung machte, welche uns sehr
                              									vortheilhaft schien.
                           Da es zur Nachtzeit ungeachtet der Straßenbeleuchtung sehr schwer ist, die Nummern
                              									der meisten Häuser zu unterscheiden, so kam Hr. Gille auf
                              									den Gedanken, in einem Fache der Eingangsthüre eine Oeffnung von ungefähr 12 bis 15
                              									Centimeter (4½ bis 5½ franz. Zoll) Durchmesser einzuschneiden, welche
                              									er mit einem matt geschliffenen Glase ausfüllt, das mit einer Metallplatte bedekt
                              									ist, in der die Nummer des Hauses und der Name der darin befindlichen Anstalt, einer
                              									Gastwirthschaft etc. eingeschnitten ist; er stellt eine Lampe mit flachem Dochte
                              									dahinter, welche nicht allein diese Oeffnung, sondern auch mit Hülfe eines
                              									Reflectors den Gang und selbst die weiteren Räume, den Hof, die Treppe etc.
                              									beleuchtet.
                           Die Lampe ist an einer Stange verschiebbar angebracht, so daß man sie leicht
                              									niederlassen und zum Reinigen wegnehmen kann etc.
                           Der Apparat nebst allem Zugehör kostet nur 16 bis 25 Fr., und verbrennt in der Stunde
                              									ungefähr 15 Gramme (1 Loth) Oehl im Werthe von 2 bis 3 Centimes. Es wurden bereits
                              									mehrere solcher Apparate in verschiedenen Häusern zu Paris angebracht, und man ist
                              									mit ihrem Effect sehr zufrieden.
                           Außerdem hat Hr. Gille, welcher eine bedeutende Fabrik
                              									besizt, und sich in der Nothwendigkeit befand, neue Absazmittel für Porzellanwaaren
                              									zu schaffen, unsere Aufmerksamkeit auf verschiedene Anwendungen gelenkt, welche er
                              									von solchen zur Ausschmükung unserer Wohnungen machen will; hauptsächlich
                              									beabsichtigt er, Vorherde für Kamine von vergoldetem und gemaltem Porzellan zu
                              									verfertigen, was uns von Wichtigkeit schien. Obschon er solche aus ziemlich großen
                              									Theilen zusammensezen kann, so vereinigt er diese doch noch mit so vielem Fleiße,
                              									daß dadurch die Verbindungen völlig unsichtbar werden, oder er versieht sie mit
                              									vorspringenden Verzierungen oder  bedekt sie mit irgend etwas. Diese Vorherde können
                              									übrigens mehr oder weniger reich seyn, sowohl in ihren Formen als auch in der
                              									Malerei und Vergoldung; jedenfalls sind sie viel wohlfeiler, als die mit eben so
                              									reichen Einfassungen aus Marmor verfertigten.
                           Wir halten diese Arten von Einfassungen sehr geeignet, wenn auch nicht für große
                              									Zimmer, doch für Schlafzimmer, Cabinetchen und dergl.
                           
                              Beschreibung des Gille'schen Apparats
                                 										(sogenannten durchsichtigen Reflectors), um Häuser im Innern und von Außen zu
                                 										beleuchten.
                              
                           Fig. 42 zeigt
                              									den Apparat mit allen seinen Theilen von Vorn gesehen.
                           Fig. 43 ist
                              									ein Querschnitt desselben.
                           a ein Eisenstängelchen innerhalb der Hausthüre b, mit Hülfe von Klammern befestigt. c ein Rohr, welches längs dieses Stängelchens gleitet
                              									und durch die Drukschraube d festgehalten werden kann,
                              									wenn die Lampe an ihrem richtigen Plaze ist; dieses Rohr dient zum Auf- und
                              									Niederschieben des Apparats, um seine Bedienung zu erleichtern. e die Lampe mit flachem Dochte; sie ist mit dem Rohre
                              									verbunden. f der Reflector. g eine Glaslinse, welche an dem Boden des Reflectors angebracht ist, und
                              									eine Metallplatte bedekt, in der die Hausnummer oder eine andere Inschrift
                              									ausgeschnitten ist; dieser Theil des Apparates ist in einem in der Füllung der Thüre
                              									eingeschnittenen Loche angebracht, so daß man von Außen die durch die Lampe
                              									beleuchtete Inschrift lesen kann.
                           
                        
                     
                  
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