| Titel: | Neues Verfahren das Gold zu probiren; von L. Thompson. | 
| Fundstelle: | Band 83, Jahrgang 1842, Nr. XV., S. 50 | 
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                        XV.
                        Neues Verfahren das Gold zu probiren; von
                           									L.
                              								Thompson.
                        Aus den Transactions of the London Society of arts. Vol.
                              									LIII.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Thompson's Methode das Gold zu probiren.
                        
                     
                        
                           Dieses Verfahren gründet sich darauf, daß das Gold in der Rothglühhize keine
                              									Verwandtschaft zum Chlor hat und dasselbe sogar fahren läßt, wenn es damit verbunden
                              									ist, während im Gegentheile die gewöhnlich mit dem Gold legirten Metalle bei dieser
                              									Temperatur von dem Chlor angegriffen und in Chloride (sogenannte salzsaure Salze)
                              									verwandelt werden.
                           Der Ofen, welchen Thompson bei seiner Goldprobe anwendet,
                              									ist ein feuerfester Tiegel, wie man sie zum Umschmelzen des Stahls  benuzt; nahe an seinem Boden
                              									ist er mit vier gleich weit von einander entfernten Löchern versehen; eine zweite
                              									Löcherreihe ist 2 Zoll darüber angebracht; endlich kann man durch zwei einander
                              									gegenüberstehende Löcher von 1 Zoll Durchmesser eine Röhre aus feuerfestem Thon
                              									durch den Ofen steken. Nachdem man den Ofen mit einem Gemenge von Holzkohlen und
                              									Kohks beschikt hat, zündet man das Feuer an. Sobald die Röhre weißglühend geworden
                              									ist, bringt man eine kleine Capelle, welche das zu probirende legirte Gold enthält,
                              									in sie hinein und schiebt dieselbe mittelst einer Gabel aus Eisendraht bis in die
                              									Mitte des Ofens vor; hierauf stellt man an das andere Ende der Röhre eine Flasche,
                              									welche Braunstein und Salzsäure oder sonst ein Gemenge zur Chlorentbindung enthält.
                              									Das sich entwikelnde Chlorgas gelangt in die erhizte Röhre über die Legirung von
                              									Silber, Kupfer etc.; es verbindet sich rasch mit diesen Metallen und läßt das reine
                              									Gold auf dem Boden der Capelle zurük. Während der Operation erfüllen dichte Dämpfe
                              									die Röhre, und wenn deren keine mehr entstehen, schiebt man die Capelle heraus.Hr. Thompson erhielt von der Londoner Society of arts fuͤr die Mittheilung
                                    											dieses Verfahrens eine Belohnung von 20 Pfd. Sterl.
                           A, Fig. 39, ist der Ofen im
                              									Aufriß. B sind die an seinem unteren Theile angebrachten
                              									Löcher, um den Zug zu begünstigen C ist die Röhre aus
                              									feuerfestem Thon und D die in sie geschobene Capelle.
                              										E ist die Flasche zur Chlorentbindung.
                           
                        
                     
                  
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