| Titel: | Verbesserungen an Maschinen zur Erzielung einer mechanischen Triebkraft (rotirende Dampfmaschine), so wie zum Heben oder Forttreiben von Flüssigkeiten, worauf sich Henry Davies, Ingenieur zu Wednesbury, in der Grafschaft Stafford, am 14. Jun. 1838 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 83, Jahrgang 1842, Nr. XXXII., S. 169 | 
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                        XXXII.
                        Verbesserungen an Maschinen zur Erzielung einer
                           								mechanischen Triebkraft (rotirende Dampfmaschine), so wie zum Heben oder Forttreiben von
                           								Fluͤssigkeiten, worauf sich Henry Davies, Ingenieur zu Wednesbury, in der Grafschaft Stafford, am
                           									14. Jun. 1838 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Okt. 1841, S.
                              								153.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Davies' rotirende Maschine zum Heben oder Forttreiben von
                           								Flüssigkeiten.
                        
                     
                        
                           Gegenwärtige Erfindung bezieht sich auf eine Art rotirender Maschinen, worin die
                              									Kammer die Gestalt einer Kugelzone mit konischen Endflächen besizt, deren Spizen dem
                              									Innern der Kugel zugekehrt sind. Die Kammer wird von einer Scheibe oder Platte
                              									durchschnitten, welche an einer Achse festsizt, die unter einem solchen Winkel gegen
                              									die Achse gestellt ist, daß auf jeder Seite der Scheibe ein Radius mit der
                              									gegenüberstehenden Kegelfläche der Kammer in Berührung kommen muß.
                           Um von diesen Maschinen den größtmöglichen Effect zu erzielen, ist es nöthig, daß
                              									zwischen der erwähnten Scheibe und den Kegelflächen der Kammer an den radialen
                              									Linien stets ein vollkommener Contact stattfinde, um das Eindringen des Dampfes oder
                              									der sonstigen Flüssigkeit zwischen jener Scheibe und den Kegelflächen an den
                              									Berührungslinien zu verhüten.
                           In Folge dieser Erfindung wird mit Hülfe von Zähnen, welche von jeder Seite der
                              									genannten Scheibe hervorstehen, und einen Theil derselben bilden, und mit Hülfe
                              									anderer Zähne, welche von den Kegelflächen der Kammer hervorstehen und gleichfalls
                              									einen Theil derselben bilden, eine ausgedehntere Berührung hergestellt. Die Zähne an
                              									der erwähnten Scheibe und den Kegelflächen sind so angeordnet, daß jede Reihe in die
                              									gegenüberstehende eingreift, auf dieselbe Weise, wie die Zähne konischer Räder
                              									ineinander greifen; sie müssen ferner so ineinander gepaßt seyn, daß beim Eingreifen
                              									ein vollkommener oder beinahe vollkommener Contact zwischen ihnen stattfindet.
                           Fig. 40
                              									liefert eine Seitenansicht der Maschine mit der an derselben angebrachten
                              									Verbesserung; Fig.
                                 										41 ist ein verticaler Durchschnitt derselben; Fig. 42 ein Grundriß der
                              									Platte oder Scheibe, welche einen flachen Kegel bildet; Fig. 43 stellt die
                              									Scheibe mit einem Theil der unteren Kegelfläche der Kammer in der perspectivischen
                              									Ansicht dar.  Diese
                              									Figur zeigt die Zähne der Scheibe im Eingriff mit den Zähnen dieses unteren Kegels,
                              									ferner die Lage desjenigen Theils der Maschine, welcher in gegenwärtiger
                              									Specification mit dem Namen „Kolben“ bezeichnet ist. Fig. 44 ist
                              									ein Grundriß der oberen Kegelfläche und des Kolbens; Fig. 45 ein senkrechter
                              									Durchschnitt des oberen Kegels mit dem Kolben; Fig. 46 ein Durchschnitt
                              									des unteren Kegels; Fig. 47 ein senkrechter Durchschnitt der Kammer, wobei der Kolben und die
                              									Dampfwege sichtbar, die Platte oder Scheibe aber weggelassen ist; Fig. 48 ein
                              									Horizontaldurchschnitt der Kammer mit ihren Dampfwegen und dem Kolben. Leztere Figur
                              									zeigt die Ein- und Austrittsöffnungen, ferner die Stellung eines
                              									Schiebventils, wodurch die Richtung der die Maschine durchströmenden Flüssigkeit
                              									geändert werden kann.
                           A, B sind die beiden kegelförmigen oder konischen Körper
                              									der Kammer; C der sphärische Theil der lezteren; D der Kolben; E die Platte
                              									oder Scheibe; F die Achse der lezteren; G die Centralkugel; H das
                              									Treibrad, mit welchem das Ende der Achse F bei I durch eine zwekdienliche Kuppelung verbunden ist. Die
                              									Achse K, woran das Rad H
                              									sizt, ist in messingenen Pfannen gelagert, welche mit dem Gerüste L in fester Verbindung stehen. Der untere konische
                              									Körper A sizt nicht fest an der Kammer, sondern schließt
                              									sich mit Hülfe der Liederung O, O dergestalt an dieselbe
                              									an, daß jedem Entweichen der Flüssigkeit dadurch vorgebeugt ist. Dieser konische
                              									Körper hat die Welle M zur Achse, welche sich in einem
                              									an dem Gestelle N befestigten Pfannenlager dreht. P, P ist eine Stopfbüchse zur Liederung der Centralkugel
                              										G; diese Kugel bewegt sich in der von der Stange R unterstüzten Messingschale Q. Die Stange R läßt sich mit Hülfe von
                              									Schlüsseln, die man durch einen in der Welle M
                              									angebrachten Einschnitt stekt, adjustiren. S ist die mit
                              									der Kammer T in Verbindung stehende Zuführungsröhre; U ein in dieser Kammer befindliches Schiebventil; t der mit der Kammer communicirende Eintrittscanal und
                              										x der Ausweg, welcher von der Kammer durch das
                              									Schiebventil U nach der Austrittsröhre X führt. Die an der oberen Seite der Scheibe
                              									befindlichen Zähne a, a, a stehen mit den an dem oberen
                              									konischen Körper B der Kammer befindlichen Zähnen b, b, b im Eingriff. Diese beiden gezahnten Oberflächen
                              									haben gleiche Durchmesser, auch Höhe und Anzahl der Zähne sind in beiden gleich. Die
                              									an der unteren Seite der Scheibe befindlichen Zähne c, c,
                                 										c greifen in die auf dem unteren konischen Körper A der Kammer befindliche Verzahnung. Dieser Kegel A besizt einen kleineren Durchmesser als die untere Seite jener Scheibe;
                              									und da die eigenthümliche Thätigkeit der Maschine es nöthig macht, daß sämmtliche in
                              									Eingriff kommenden Zähne hinsichtlich ihrer Höhe miteinander übereinstimmen, so muß
                              									die Zahl der  Zähne des
                              									unteren Kegels geringer seyn, als die Zahl der an der unteren Seite der Scheibe
                              									sizenden Zähne.
                           Der Kegel oder konische Körper B sizt an der Kammer C fest, der Kegel A jedoch
                              									kann frei rotiren. Wenn daher der Achse F die konisch
                              									rotirende Bewegung mitgetheilt wird, und die Zähne auf der oberen Seite der Platte
                              									oder Scheibe in die Zähne des Kegels B eingreifen, so
                              									stehen die an der unteren Seite der Scheibe befindlichen Zähne mit den Zähnen des
                              									Kegels A im Eingriff und nöthigen ihn, im Verhältniß der
                              									Differenz der Zähnezahl der unteren Seite der Scheibe und des Kegels A zu rotiren.
                           In der erwähnten Scheibe ist ein Einschnitt in der Art angebracht, daß der Kolben in
                              									der Fig. 42
                              									und 43
                              									angegebenen Stellung in der Kammer sich befestigen läßt, und zwischen den zu beiden
                              									Seiten der Scheibe befindlichen Abtheilungen der Kammer eine Communication
                              									herstellt. Der Kolben ist an den oberen konischen Körper und an die sphärische Seite
                              									der Kammer befestigt, und obgleich derselbe mit dem unteren konischen Körper in
                              									keiner festen Verbindung steht, so muß sich doch sein unterer Rand an die Flächen
                              									der auf dem unteren Kegel befindlichen Zähne dergestalt anschließen, daß der
                              									Durchgang des Dampfes zwischen dem Kolben und den Zahnflächen abgesperrt, die
                              									Rotation des unteren Kegels jedoch auf die oben erwähnte Weise gestattet ist. Der
                              									untere Rand des Kolbens sollte so breit seyn, daß er sich wenigstens über zwei Zähne
                              									erstrekt, und den Zahnflächen des unteren Kegels muß eine genau konische, an den
                              									unteren Rand des Kolbens sich anschließende Form gegeben werden.
                           Die Figuren 49
                              									und 50
                              									stellen die Anwendung vorliegender Erfindung auf eine Maschine dar, wobei die Kammer
                              									sich dreht, und die Achse der Scheibe unter einem gewissen Winkel zur Achse der
                              									Kammer fest gelagert ist.
                           Fig. 49 ist
                              									ein Verticaldurchschnitt der Maschine, Fig. 50 ein
                              									Horizontaldurchschnitt ihrer Kammer. A und B sind die beiden Kegel der Kammer. Der Kegel A schließt sich vermöge der Liederung und der
                              									Stellschrauben O, O fest an die Kammer an. Der Kegel B befizt einen hervorspringenden Ring, welcher sich
                              									zwischen den Lagern z, z dreht; diese Lager ruhen auf
                              									einem an das Gerüste L, L befestigten Träger. C ist der sphärische Theil der Kammer; E die Scheibe oder Platte; F
                              									die Achse der lezteren; G die Centralkugel, welche auf
                              									dieselbe Weise, wie bei der oben beschriebenen Maschine, und gelagert ist; L, L. das Maschinengestell, welches zugleich die zu den
                              									Wellen F und M gehörigen
                              									Achsenlager I und N trägt.
                              									Die Welle M ist an dem Gehäuse W befestigt, das einen Theil der Kammer bildet und dieselbe zum Theil
                              									umschließt.
                           
                           Der Dampf, oder welche Flüssigkeit es seyn möge, tritt in einen die Welle M umgebenden Kragen S,
                              									welcher durch eine Scheidewand in zwei Räume X und T getheilt ist. Die Stopfbüchsen Y, Y, Y hindern die Entweichung des Dampfes aus den Abtheilungen X und T. Die Welle M ist hohl und besizt zwei Wege x* und t*. Diese Wege bilden das
                              									Communicationsmittel zwischen den beiden Abtheilungen X
                              									und T und den die Kammer umgebenden Canälen x und t; die eine derselben
                              									dient dem Dampfe als Eingang, die andere als Ausweg, wie die Pfeile anzeigen. Die
                              									Canäle x und t werden durch
                              									ein Gehäuse gebildet, welches über den unteren Kegel und die sphärische Seite der
                              									Kammer paßt und mit der Kammer vermittelst Einschnitten in Communication steht. Der
                              									Kolben ist in der Kammer auf die Fig. 47 und 48
                              									dargestellte Weise angeordnet.
                           
                        
                     
                  
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