| Titel: | Kritische Uebersicht der deutschen technologischen Journalistik.Von Karl Karmarsch. | 
| Autor: | Prof. Karl Karmarsch [GND] | 
| Fundstelle: | Band 83, Jahrgang 1842, Nr. XLV., S. 221 | 
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                        XLV.
                        Kritische Uebersicht der deutschen
                           								technologischen Journalistik.Von Karl
                              									Karmarsch.
                        (Fortsezung von Heft 2, S. 163.)
                        Karmarsch, Kritische Uebersicht der deutschen technologischen
                           								Journalistik.
                        
                     
                        
                           Verhandlungen des Vereins zur
                                 										Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen. (Jahrg. 1841.)
                           IV. Lieferung: Ueber das
                                 										Lehm- oder Balkendach. Von Vigelius. Eine
                              									Empfehlung der von dem Verfasser angegebenen und vor drei Jahren in einer kleinen
                              										SchriftDas neue Lehmdach und der verbesserte Hundt'sche
                                    											Lehmbau. 1838. bekannt gemachten Bedachungsart für Landgebäude,
                              									wobei die oberste Balkenlage des Gebäudes zugleich die Dachlage bildet, welche mit
                              									1/6 bis 1/5 Fall angelegt, mit einem Windelboden versehen und mit einer Lehmmasse
                              									bekleidet wird. Ueber die Ausführung werden hier einige Anweisungen
                              									nachgetragen.
                           Vergleichende Untersuchung über die Stärke und den Preis einer
                                 										Beleuchtung mit Wachs- oder Stearinsäure-Lichten. Von Schubarth. — Die Versuche betrafen Lichte aus
                              									mehreren Berliner Fabriken, nämlich a) Wachslichte von Tannhäuser;
                              									b) Wachslichte von Walcker; c) künstliche Wachslichte von Motard; d) Prachtkerzen von Macquet und Oehmichen; e) Stearinsäure-Lichte von denselbenDie Gattungen c und d
                                    											sind ohne Zweifel ebenfalls Stearinsaͤure-Lichte.;
                              										f) Palmwachslichte von
                              									denselben. Als Hauptergebnisse sind folgende anzuführen: 1) ein bestimmtes Gewicht
                              									Lichte von kleinem Kaliber reicht für längere Zeit, als ein eben so großes Gewicht
                              									von gleicher Art aber größerem Kaliber. So verbrannte von Wachslichten der Gattung
                              										a
                           
                              
                                 4 Stük
                                 Auf das
                                 Pfund,
                                 in 10
                                 Stunden
                                 5.39
                                 Loth
                                 
                              
                                 6 Stük
                                 —
                                 —
                                 —
                                 —
                                 4.91
                                 —
                                 
                              
                                 8 Stük
                                 —
                                 —
                                 —
                                 —
                                 4.49
                                 —
                                 
                              
                           ferner von Stearinsäure-Lichten (sogenannten
                              									Prachtkerzen, Gattung d)
                           
                              
                                 4 Stük
                                 auf das
                                 Pfund,
                                 in 10
                                 Stunden
                                 7.27
                                 Loth
                                 
                              
                                 6 Stük
                                 —
                                 —
                                 —
                                 —
                                 6.43
                                 —
                                 
                              
                                 8 Stük
                                 —
                                 —
                                 —
                                 —
                                 5.82
                                 —
                                 
                              
                           Demnach ist — wenn es überhaupt nur darauf ankommt, ein Licht zu brennen, ohne
                              									daß man besondern Werth auf große Helligkeit sezt — die Oekonomie auf Seite
                              									der kleinen Kaliber. — 2) Dabei ist zwar allerdings die Flamme der kleinen
                              									Sorten im Allgemeinen (wenn diese nämlich nicht etwa über Verhältniß dike Dochte
                              									haben)  etwas weniger
                              									hell, als jene der großen Sorten; doch hebt dieser Umstand den Vortheil des
                              									langsamern Verbrennens nicht ganz wieder auf; und es kommt daher, daß auch für gleiche Lichtintensität kleine Kaliber etwas
                              									ökonomischer sind als große. So z. B. berechnen sich die Kosten für gleich große
                              									Helligkeit, nämlich diejenige, welche ein kleines Wachslicht (8 auf das Pfund) gibt,
                              									und für 100 Stunden folgendermaßen:
                           
                              
                                 Wachs
                                 4 St.
                                 auf
                                 das
                                 Pfund
                                 30.97
                                 bis
                                 35.25
                                 Sgr.
                                 
                              
                                 —
                                 6 St.
                                 —
                                 —
                                 —
                                 28.49
                                 —
                                 34.82
                                 —
                                 
                              
                                 —
                                 8 St.
                                 —
                                 —
                                 —
                                 26.81
                                 —
                                 29.56
                                 —
                                 
                              
                                 StearinsäureDie Gattungen c und d, welche gleichen Preis per Pfund haben.
                                 4 St.
                                 —
                                 —
                                 —
                                 24.11
                                 —
                                 25.14
                                 —
                                 
                              
                                 —
                                 6 St.
                                 —
                                 —
                                 —
                                 22.54
                                 —
                                 26.10
                                 —
                                 
                              
                                 —
                                 8 St.
                                 —
                                 —
                                 —
                                 20.14
                                 —
                                 21.85
                                 —
                                 
                              
                           3) Von Stearinsäure-Lichten verbrennt, in gleicher
                              									Zeit, ein bedeutend größeres Gewicht, als von Wachslichten gleichen Kalibers. Es
                              									betrug nämlich der durch 10stündiges Brennen eines einzelnen Lichtes herbeigeführte
                              									Gewichtverlust
                           
                              
                                 bei Lichten
                                 4 auf das Pfund:
                                 
                              
                                 
                                 Wachs
                                 5.39
                                 bis
                                 6.43
                                 Loth
                                 
                              
                                 
                                 Stearinsäure
                                 6.45
                                 —
                                 7.27
                                 —
                                 
                              
                                 bei solchen
                                 6 auf das Pfund:
                                 
                              
                                 
                                 Wachs
                                 4.91
                                 —
                                 5.53
                                 —
                                 
                              
                                 
                                 Stearinsäure
                                 6.07
                                 —
                                 6.43
                                 —
                                 
                              
                                 bei solchen
                                 8 auf das Pfund:
                                 
                              
                                 
                                 Wachs
                                 4.49
                                 —
                                 4.88
                                 —
                                 
                              
                                 
                                 Stearinsäure
                                 5.39
                                 —
                                 6.08
                                 —
                                 
                              
                           4) Die Helligkeit der Stearinsäure-Lichte wurde im
                              									Allgemeinen jener der Wachslichte von übereinstimmendem Kaliber wenigstens gleich,
                              									zum Theil sogar erheblich größer gefunden.
                           5) Die relative Leuchtkraft, d. h. die relative Lichtmenge
                              									aus gleichem Gewichte Brennstoff (ausgedrükt durch die Zahlen, welche entstehen,
                              									wenn man die mittlere Lichtintensität durch das verzehrte Materialgewicht dividirt)
                              									ergab sich für Stearinsäure durchschnittlich sehr nahe eben so groß, als für Wachs.
                              									Sie betrug nämlich:
                           
                              
                                 bei
                                 Wachslichten 18.51 bis 23.18, im Mittel aus
                                 
                                 
                              
                                 
                                 sechs Resultaten
                                 20.92
                                 
                              
                                 bei
                                 Stearinsäure-Lichten 17.41 bis 24.05, im Mittel
                                 
                                 
                              
                                 
                                 aus acht Resultaten
                                 20.30.
                                 
                              
                           In diesem leztern Punkte differiren Schubarth's Resultate
                              									sehr auffallend mit denjenigen, welche Heeren und ich bei
                              									Versuchen über 
                              									denselben Gegenstand erhalten habenPolytechn. Journal Bd. LXXVI. S. 35., wonach die
                              									Leuchtkraft der Stearinsäure nur 75.6 Proc. von jener des Wachses wäre, also
                              									— diese wie oben = 20.92 gesezt — nur 15.81 betragen würde. Diese
                              									große Differenz hat uns um so mehr zur Wiederaufnahme und Erweiterung unserer
                              									Versuche veranlassen müssen, als die früheren Beobachtungen nur an einer einzigen
                              									Sorte von jeder der zwei Gattungen Lichte (Wachs und Stearinsäure) stattgefunden
                              									haben. Wir unterwarfen nunmehr Lichte aus mehreren Fabriken und von verschiedenen
                              									Kalibern der sorgfältigsten vergleichenden Prüfung, und stehen im Begriffe die
                              									Resultate zu veröffentlichen. Wo möglich werden wir noch Untersuchungen über
                              									Berliner Lichte aus den nämlichen Fabriken, von welchen Schubarth die seinigen hatte, hinzufügen. Aus den bereits geschlossenen
                              									Beobachtungen über Lichte aus hannover'schen Fabriken finden wir durchschnittlich
                              									die Leuchtkraft der Stearinsäure = 83.9 Proc. von jener des Wachses, also zwar etwas
                              									größer als früher, jedoch noch immer sehr viel kleiner als Schubarth's Ergebniß ist. Ich weiß für jezt diese Abweichung nicht zu
                              									erklären; denn ein paar Ungenauigkeiten, die sich bei Schubarth's Berechnungen eingeschlichen haben, und welche ich sogleich
                              									näher bezeichnen werde, geben den Schlüssel zur Aufklärung nicht in die Hand. Diese
                              									Ungenauigkeiten sind folgende: 1) daß Schubarth bei den
                              									photometrischen Versuchen die Entfernung der Flammen von dem
                                 										schattenwerfenden Gegenstande statt von der zur
                              									Auffangung des Schattens dienenden Tafel an gemessen hat;
                              									2) daß er, um aus mehreren photometrischen Messungen ein Mittel zu ziehen, nicht die
                              										Lichtintensitäten (durch Quadrirung) einzeln
                              									berechnet und dann den Durchschnitt aus ihnen nimmt, sondern aus den Abständen der Flamme das Mittel zieht und mittelst
                              									desselben sogleich die mittlere Lichtintensität berechnet, welche auf diesem Wege
                              									stets etwas zu klein erhalten wird. Dieser Fehler ist, da die einzelnen der Rechnung
                              									zu Grunde liegenden Zahlen wenig von einander verschieden sind, niemals von
                              									erheblicher Größe. Dagegen ist die unter 1 angedeutete Unrichtigkeit keineswegs so
                              									gering, daß man sie unschädlich halten könnte. Man kann aus der Abhandlung nicht
                              									ersehen, wie groß der daraus entsprungene Fehler ist, weil der Abstand des
                              									schattenwerfenden Gegenstandes von der Tafel nicht angegeben wird. Uebrigens stellte
                              										Schubarth das Normallicht in 60 Zoll Entfernung von
                              									dem schattenwerfenden Gegenstande; bei unseren Versuchen stand es dagegen 100 Zoll
                              									weit von der Tafel. Wir hatten daher, wie ich glaube, den  Vortheil, unsere
                              									Schatten-Beobachtungen empfindlicher und deren unvermeidliche Fehler in
                              									engere Grenzen eingeschlossen zu erhalten.
                           Ueber die Anfertigung der Seile und Taue aus Garnen, in
                                 										Wolgast. Von Nottebohm. — Ueber die
                              									Anfertigung der Schifftaue nach der jezt gewöhnlichen Methode ist, so viel mir
                              									bekannt, keine ausführliche gedrukte Nachweisung vorhanden. Um so schäzenswerther
                              									ist die hier vorliegende, bei welcher die in Anwendung kommenden mechanischen
                              									Vorrichtungen durch vier Kupfertafeln erläutert werden.
                           
                        
                           VIII. Mittheilungen für Gewerbe und Handel.
                           Vom Vereine zur Ermunterung des Gewerbgeistes in Böhmen.
                           27. Lieferung, 1840.
                           Ueber Zukerbildung, Hefe und Gährung in der Bierbrauerei und
                                 										Branntweinbrennerei. Von K. Balling. — Der Verf. gibt hierin viele
                              									für den praktischen Betrieb der Brauerei und Brennerei wichtige Andeutungen, gestüzt
                              									auf fremde und eigene Erfahrung. Versuche über die Einwirkung von Weizen-,
                              									Roggen-, Hafer- und Erbsen-Malz auf Kartoffelnstärkmehl haben
                              									ihm gezeigt, daß alle diese gekeimten Samen eine sehr unvollkommene Wirkung bei dem
                              									Zukerbildungsprocesse im Maischbottiche äußern, die lange nicht so kräftig,
                              									vollständig und schnell ist, als die Wirkung des Gerstenmalzes. Es wird hiedurch die
                              									in der Praxis ziemlich allgemein anerkannte Nothwendigkeit des Gerstenmalzes zum
                              									vollkommenen Gelingen des Maischprocesses bestätigt. In den Kartoffelbrennereien, wo
                              									man bloß mit Roggenmalz, ganz ohne Gerstenmalz arbeitet, stellt sich in der That die
                              									Ausbeute an Branntwein viel geringer, als an Orten, wo man Gerstenmalz gebraucht.
                              									Die Hefe, als Gährungsmittel, unterscheidet der Verf. in
                              										a) gährungerregende und
                                 										zukerbildende; b) bloß
                                 										gährungerregende. Erstere, welche aus ungekochten Würzen oder aus
                              									Branntweinmaische erzeugt ist, vermittelt bei der Gährung nebst der Alkoholbildung
                              									auch noch eine fortgesezte Umwandlung des Stärkegummi (Dextrins) in Zuker; die
                              									zweite Art, welche aus gekochten Würzen entsteht (also die gewöhnliche Bierhefe),
                              									hat diese zukerbildende Eigenschaft nicht. Beim Zusammenwirken einer ungekochten
                              									Würze, wie sie in den Branntweinmaischen enthalten ist, mit Hefe aus ungekochten
                              									Würzen erfolgt die vollständigste und schnellste Vergährung; bloße Bierhefe zur
                              									Gährung der Branntweinmaische gebraucht, liefert nie ein so gutes Resultat. Die
                              									Bierhefe wird jedoch in eine gährungerregende und zukerbildende Hefe umgewandelt,
                              									wenn man entweder ihr eine genügende  Menge Malzmehl bei ihrer
                              									Vorbereitung mit einem Theil der Würze zusezt; oder sie
                              									mit einer Malz- und Getreidemaische vorbereitet, und diese dann der übrigen
                              									Maische zur Erregung der Gährung zusezt. Hierauf beruht die Erzeugung der
                              									sogenannten Kunsthefen.
                           Von der nüzlichen Anwendung des Saccharometers in der
                                 										Runkelrübenzukerfabrication und zur Bestimmung des Zukergehaltes der
                                 										Runkelrüben. Von K. Balling. — Der Verf.
                              									erläutert den Vorzug, welchen das Saccharometer oder
                              									Zuker-Procent-Aräometer vor dem Baumé'schen
                              									Aräometer in der Anwendung hat, und weiset (gegen
                                 										Treviranus, polytechn. Journal Bd. LXXIV. S. 421) nach, daß eine genaue Reduction der Baumé'schen Grade auf Zuker-Procente durch Division oder Multiplication
                              									mit einer constanten Zahl nicht ausführbar ist. Dann wird der Gebrauch des
                              									Saccharometers ausführlich erklärt. Den Schluß macht eine sehr gründliche
                              									Beurtheilung der verschiedenen bisher gebräuchlichen Methoden, den Zukergehalt der
                              									Rüben auszumitteln, nebst Angabe des von dem Verf. zu diesem Zweke angewendeten
                              									Verfahrens. Lezteres besteht im Wesentlichen darin, daß der durch Leinwand geseihte
                              									und mit dem Saccharometer untersuchte Rübensaft mit ausgewaschener Bierhefe zur
                              									Gährung gestellt, nach vollendeter Gährung durch Papier filtrirt und nun wieder mit
                              									dem Saccharometer untersucht wird. Ist p die Anzeige des
                              									Saccharometers im rohen, m jene im gegohrnen Safte, und
                              										Z der Zukergehalt des rohen Saftes in Procenten, so
                              									hat man
                           Z = (p -
                              										m) a,
                           worin a einen aus der Erfahrung
                              									abgeleiteten veränderlichen Factor bedeutet. Da die Rüben nahe 0.97 ihres Gewichts
                              									an Saft liefern, so drükt alsdann
                           0.97 Z
                           den procentischen Gehalt der Rüben an Zuker aus. Für den
                              									Factor a gibt Balling die
                              									nöthigen Bestimmungen in einer Tabelle. Dieser Factor ist desto kleiner, je größer
                              									die Dichtigkeit (p) des rohen Rübensaftes war. Es ist
                              									nämlich
                           
                              
                                 für p =
                                 
                                 a =
                                 
                              
                                 10
                                 —
                                 0.8163
                                 
                              
                                 11
                                 —
                                 0.8156
                                 
                              
                                 12
                                 —
                                 0.8149
                                 
                              
                                 13
                                 —
                                 0.8143
                                 
                              
                                 14
                                 —
                                 0.8136
                                 
                              
                                 15
                                 —
                                 0.8130
                                 
                              
                                 16
                                 —
                                 0.8123
                                 
                              
                                 17
                                 —
                                 0.8116
                                 
                              
                                 18
                                 —
                                 0.8110
                                 
                              
                                 19
                                 —
                                 0.8103
                                 
                              
                                 20
                                 —
                                 0.8097
                                 
                              
                           
                           Die Gründe zur Rechtfertigung dieser Berechnung, so wie die praktischen Einzelnheiten
                              									des ganzen Verfahrens können nicht auszugsweise mitgetheilt werden, und man muß sie
                              									in der höchst interessanten Abhandlung selbst nachlesen. Ich füge nur noch hinzu,
                              									daß 37 böhmische Runkelrübensorten, nach der neuen Methode untersucht, 8.09 bis
                              									14.92 Proc. Zukergehalt zu erkennen gaben.
                           Böhmens Zukerfabrication. Von K. Balling. — Aus der tabellarischen Uebersicht geht hervor, daß in
                              									Böhmen während der Jahre 1830 bis 1840 nicht weniger als 52 Rübenzukerfabriken
                              									errichtet worden, davon nur 6 wieder eingegangen sind, mithin im Jahre 1840 noch 46
                              									im Betriebe standen. Diese 46 Fabriken lieferten jedoch in dem Betriebsjahre 1839/40
                              									nur 30 bis 35000 Cntr. Rohzuker aus 600,000 bis 700,000 Cntr. Rüben.
                           Ueber Krapp und dessen Cultivirung in Böhmen. Von Hauer. — Der seit einigen Jahren in Böhmen
                              									gezogene Krapp hat sich in der Anwendung so gut gezeigt, daß er vollkommen den
                              									holländischen und Elsasser Krapp ersezen kann.
                           Ueber die hüttenmännische Anwendbarkeit der Fichten- und
                                 										Kiefern-Samenzapfen. Von Fr. Balling.
                              									— Der Verf. fand diese Zapfen (selbst im feuchten und geschlossenen Zustande)
                              									zum Rösten der Eisensteine besser geeignet, als weiches Holz, weil sie eine
                              									heftigere und dauerndere Gluth geben. 50 Kubikfuß Zapfen leisteten eben so viel als
                              									70 Kubikfuß weiches Holz (beide mit Zwischenräumen gerechnet). Im Hohofen sind
                              									Fichtenzapfen nur alsdann gut zu gebrauchen, wenn sie ganz troken sind, und man
                              									nicht mehr als den sechsten Theil der Holzkohle dadurch ersezt. Bei gleichem Volumen
                              									tragen die Fichtenzapfen eben so viel Eisenstein-Beschikung, als die
                              									Holzkohlen.
                           
                        
                           IX. Jahrbuch
                                 										für Fabrikanten und Gewerbtreibende etc.
                           Von Heßler. Zweiter Jahrgang (1839),
                              									Lief. 6 und 7.
                           Diese zwei Hefte beschließen den 2ten Jahrgang, welcher wieder, gleich dem ersten,
                              									mit einem systematisch geordneten und einem alphabetischen Inhaltsverzeichnisse
                              									versehen ist. Sie geben übrigens zu keiner Bemerkung Anlaß.
                           
                        
                           X. Encyklopädische Zeitschrift des Gewerbwesens.
                           Herausgegeben vom Vereine zur Ermunterung des Gewerbsgeistes in
                              									Boͤhmen.
                           Redigirt von Prof. Dr. Heßler. 8. Prag. 1ster Jahrgang 1841, Januar bis
                              									September.
                           Unter Vorstehendem Titel erscheinen seit Anfang 1841 vereinigt die beiden von dem
                              									Gewerbvereine zu Prag herausgegebenen Zeitschriften,  nämlich: Mittheilungen für Gewerbe und Handel und das Heßler'sche Jahrbuch für Fabrikanten und Gewerbtreibende. Jede dieser zwei
                              									Zeitschriften behalt übrigens ihren eigenen Specialtitel und ihre besondere
                              									Paginirung, so daß eigentlich kein anderes Band zwischen ihnen existirt, als der
                              									Collectivtitel, die gemeinschaftliche Redaction und der gemeinschaftliche Umschlag,
                              									unter welchem sie in monatlichen Heften zusammen ausgegeben werden. Geschieden
                              									werden sie ihrem Plane nach dadurch, daß das „Jahrbuch“ wie
                              									bisher eine sehr reichhaltige Sammlung der neuesten Artikel aus fremden (besonders
                              									englischen und französischen) Journalen bringt, wogegen die
                              										„Mittheilungen“ für die Angelegenheiten des Vereins, für
                              									Original-Abhandlungen und für Original-Notizen bestimmt sind. Diese
                              									Absonderung muß für sehr zwekmäßig erkannt werden. Die bisherigen Holzschnitte des
                              									Jahrbuchs sind nun durch Kupfertafeln ersezt, deren Ausführung genügt. Das durch
                              									Vereinigung der beiden Zeitschriften gebildete Ganze nimmt einen sehr
                              									achtungswürdigen Plaz in den Reihen unserer technologischen Journalistik ein. Der
                              									Preis von 6 Thlr. (in Böhmen nur 6 fl., und in den übrigen österreichischen Staaten
                              									7½ fl.) für den Jahrgang von mindestens 72 Drukbogen und 40 bis 50
                              									Quart- (oder 80 bis 100 Octav-) Kupfertafeln ist so sehr billig, daß
                              									das Unternehmen nur mit pecuniären Opfern von Seite des Vereins bestehen kann.
                           Ich will die bedeutenderen unter den Original-Mittheilungen hervorheben.
                           Januar-Heft: Noch Einiges über die Wirkung der erhizten
                                 										Gebläseluft bei Hohöfen, nebst Andeutungen über das Minimum des zur Erzeugung
                                 										des Roheisens erforderlichen Kohlenaufwandes. Von K. Balling. (Fortsezung und Schluß im Februar- und Märzhefte.)
                              									— In dieser höchst interessanten und lehrreichen Abhandlung werden zuerst die
                              									bisher aufgestellten Theorien über die große Wirkung der heißen Gebläseluft geprüft
                              									und zum Theil entscheidend widerlegt. Man muß ohne Zweifel mit dem Verf.
                              									einverstanden seyn, wenn er behauptet, daß die mit dem erhizten Winde in den
                              									Ofenraum gelangende Wärmequantität an sich keine genügende Erklärung begründen
                              									könne; daß außer der Wärme-Menge auch die
                              										Wärme-Intensität (d. h. die Concentrirung der
                              									Wärmequantität auf einen gehörig kleinen Raum) von Wichtigkeit sey; daß endlich die
                              									vortheilhafte Wirkung des heißen Windes sich aus drei Umständen erkläre: 1) aus der
                              									Vergrößerung der Wärme-Quantität im Schmelzraume;
                              									2) aus der dadurch bewirkten Temperaturerhöhung oder Wärme-Intensität in demselben Raume; 3) aus der dadurch
                              									hervorgehenden Beschränkung
                              									
                              									der Verbrennung in einen kleineren Raum, wodurch die
                              									Temperatur in diesem Raume noch weit mehr gesteigert wird. Es wird gezeigt, daß die
                              									von Holtzmann (in Erdmann's
                              									Journal, XIII. 303) aufgestellten Ansichten und
                              									Berechnungen bei einer genauen Prüfung nicht bestehen können. Dann geht der Verf.
                              									zur Untersuchung der Frage über: wie groß das Minimum des
                              									Kohlenbedarfs für die Gewinnung von 100 Pfd. Roheisen im Hohofen sey? Er theilt den
                              									wirklich stattfindenden Kohlenaufwand ein in nothwendigen
                              									und zufälligen. Ersterer begreift den Kohlenbedarf a zur Reduction des Eisenoxydes und b zum Schmelzen sowohl des Roheisens als der Schlake.
                              									Der zufällige Kohlenaufwand wird durch Wärmeverluste hervorgebracht, welche theils unvermeidliche sind (c wegen
                              									unvollkommener Verbrennung der Kohle nur zu Kohlenoxydgas, statt zu Kohlensäure; d Wärme, welche mit der Gebläseluft durch die Gicht
                              									entweicht; e Wärme, welche das durch Reduction des
                              									Eisenoxyds entstandene Kohlenoxydgas mit sich fortführt; f Wärme, welche zur Verflüchtigung des in den Erzen enthaltenen Wassers
                              									verwendet wird; g Wärme, welche die Verflüchtigung der
                              									in den Kohlen absorbirt enthaltenen Gase und der darin befindlichen Feuchtigkeit in
                              									Anspruch nimmt; h Wärme, welche durch die Ofenwände und
                              									durch die offene Ofenbrust abgeleitet wird); — theils vermeidliche (nämlich i in Folge unzwekmäßiger
                              									Ofenconstructionen und k in Folge unzwekmäßiger
                              									Verbrennung der Kohlen). — Der zur Erzeugung von 100 Pfd. Roheisen effectiv
                              									stattfindende Kohlenverbrauch, also die Summe der Kohlenquantitäten a und b zusammengenommen mit
                              									den durch die verschiedenen Wärmeverluste aufgezehrten, wird K genannt. Mithin ist
                           K = a +
                              										b + c + d + e + f + g + h + i + k.
                           Die Großen a bis g sucht nun der Verf. annähernd zu bestimmen, wonach
                              									sich, wenn man ihre Summe von K abzieht, die Größe h + i + k, d. h. jene der vermeidlichen
                                 										Kohlen-Verluste zusammengenommen mit dem unvermeidlichen Verluste
                              									durch die Ofenwände und die offene Brust des Ofens, ergeben wird. Der Raum dieser
                              									Berichterstattung erlaubt mir nicht, dieser Darstellung ganz im Einzelnen zu folgen;
                              									ich muß mich daher auf einige Bemerkungen und auf Anführung des Endresultates
                              									beschränken.
                           Ad a) Diese Größe a berechnet
                              									der Verf. (mit der der Wahrheit nahe kommenden Voraussezung, daß nur Kohlenoxydgas
                              									und keine Kohlensäure durch die Verbrennung der Kohle im Hohofen erzeugt werde) = 35
                              									Pfd.
                           Ad b) Um zu einer annähernden Bestimmung von b zu gelangen, hat der Verf. zu verschiedenen Malen
                              									Versuche über die Wärme-Mengen  angestellt, welche flüssiges Roheisen und flüssige
                              									Schlake, beide aus dem Herde des Hohofens selbst geschöpft, enthalten. Zu dem Ende
                              									wurden Quantitäten von mehreren Pfunden Roheisen sowohl als Schlake in ein gewogenes
                              									großes Wasserquantum geschüttet, und die dadurch bewirkte Temperaturerhöhung des
                              									lezteren beobachtet. Obschon diese Versuche nicht mit aller möglichen Schärfe
                              									ausgeführt wurden und ihrer Natur nach einige unvermeidliche Fehlerquellen
                              									enthalten, so gewähren sie doch einen Anhaltspunkt, so daß ihre Resultate angeführt
                              									zu werden verdienen. Wenn man unter einer Wärme-Einheit diejenige Menge Wärme versteht, durch welche 1 Pfd.
                              									Wasser um 1° C. erwärmt wird, so fand sich die im geschmolzenen Roheisen und
                              									in der geschmolzenen Schlake enthaltene Wärme wie folgt:
                           
                              
                                 
                                 Temperatur des Geblaͤsewindes.
                                 
                                 Waͤrme-Einheiten in 1 Pfd. Eisen oder Schlake.
                                 
                              
                                 
                                    A
                                    
                                 Wießes Roheisen
                                 120° C.
                                 
                                 266
                                 
                              
                                 
                                    B
                                    
                                 Halbirtes Roheisen
                                 120°
                                 
                                 271
                                 
                              
                                 
                                    C
                                    
                                 Graues Roheisen
                                 kalt
                                 
                                    
                                    
                                 275278
                                 
                              
                                 
                                    D
                                    
                                 
                                    ddo.
                                    
                                 
                                    ddo.
                                    
                                 120°
                                 
                                 276
                                 
                              
                                 
                                    E
                                    
                                 
                                    ddo.
                                    
                                 
                                    ddo.
                                    
                                 132°
                                 
                                 279
                                 
                              
                                 
                                    F
                                    
                                 
                                    ddo.
                                    
                                 
                                    ddo.
                                    
                                 200°
                                 
                                    
                                    
                                 278280
                                 
                              
                                 
                                    G
                                    
                                 
                                    ddo.
                                    
                                 
                                    ddo.
                                    
                                 250°
                                 
                                    
                                    
                                 290284
                                 
                              
                                 
                                 Schlake
                                 von B
                                 120°
                                 
                                 294
                                 
                              
                                 
                                 —
                                 von C
                                 kalt
                                 
                                 355
                                 
                              
                                 
                                 —
                                 von D
                                 120°
                                 
                                 314
                                 
                              
                                 
                                 —
                                 von E
                                 132°
                                 
                                 375
                                 
                              
                                 
                                 —
                                 von F
                                 200
                                 
                                    
                                    
                                 360372
                                 
                              
                                 
                                 —
                                 von G
                                 250°
                                 
                                 371
                                 
                              
                           Mit Hinzuschlagung der bei den Versuchen unvermeidlicher Weise eingetretenen
                              									Wärmeverluste (die nur geschäzt werden können) nimmt hienach der Verf. in runden
                              									Zahlen an, daß 1 Pfd. geschmolzenes Roheisen 300
                              									Wärme-Einheiten, und 1 Pfd. geschmolzene
                                 										Hohofenschlake 400 Wärme-Einheiten enthalte.Es ergibt sich von selbst, daß hier die freie und
                                    											die gebundene Waͤrme zusammengerechnet sind. Nimmt man (in Ermangelung directer
                                    											Beobachtungen) mit dem Verf. an, daß die specifische Waͤrme des
                                    											Roheisens = der des weichen Stahls = 0.1083 sey; vernachlaͤssigt man
                                    											ferner die unbekannte Groͤße, um welche das im Hohofen fließende
                                    											Roheisen uͤber seinen Schmelzpunkt erhizt
                                    											ist; und sezt man endlich mit Daniell den
                                    											Schmelzpunkt des Roheisens = 1530° C.: so findet sich, daß in 1 Pfd.
                                    											fluͤssigem Roheisen auf der Temperatur des Schmelzpunktes die freie Waͤrme = 165 der obigen
                                    											Waͤrme-Einheiten betraͤgt, mithin die gebundene Waͤrme etwa 135
                                    											Waͤrme-Einheiten; wonach die gebundene Waͤrme etwas
                                    											uͤber 0.8 der freien ausmachen wuͤrde. D. h.  ein Pfund Roheisen
                              									erfordert zur Schmelzung eben so viel Wärme, als hinreichend ist, um 3 Pfd. Wasser
                              									vom Gefrierpunkte bis zum Siedpunkte zu erhizen; 1 Pfd. Schlake aber so viel, als
                              									nöthig ist, um 4 Pfd. Wasser von 0° auf 100° C. zu versezen. Hienach
                              									ergibt sich, daß um 100 Pfd. Roheisen in Fluß zu bringen, diejenige
                              									Wärme-Menge erforderlich ist, welche 8.51 Pfd. Kohle beim Verbrennen zu
                              									Kohlenoxydgas entwikeln; und eben so findet man die zum Schmelzen von 100 Pfd.
                              									Hohofenschlake absolut nöthige Kohlenmenge = 11.34 Pfd. Es wird nun ferner nach
                              									einem großen Durchschnitte vorausgesezt, daß 15 Gewichtsprocente der Beschikung als
                              									Gas und Dampf verflüchtigt werden, oder an Eisen und Schlake zusammen 85 Pfd. aus
                              									100 Pfd. Beschikung entstehen. Da, wie oben gezeigt, gleiche Gewichte Eisen und
                              									Schlake in dem Verhältnisse von 3: 4 ungleich große Wärme-Mengen zur
                              									Schmelzung in Anspruch nehmen, so muß der Kohlenbedarf zum Schmelzen beider Producte
                              									nach der Reichhaltigkeit der Beschikung variiren, und desto größer werden, je
                              									geringer der procentische Eisenertrag ist, d. h. je mehr Schlake im Verhältnisse zu
                              									dem geschmolzenen Roheisen entsteht. Allgemein ist b, d.
                              									h. der Kohlenbedarf zum Schmelzen des Roheisens und der Schlake, wenn die Menge des
                              									ersteren 100 Pfd. beträgt
                           = 963.9/P - 7.84,
                           in welchem Ausdruke p die Anzahl
                              									Pfunde Roheisen bezeichnet, welche aus 100 Pfd. Beschikung gewonnen werden. —
                              									Man hat demnach beispielweise für
                           
                              
                                 P = 20
                                 b = 40.35
                                 und
                                 a + b
                                 = 75.35
                                 Pfd.
                                 
                              
                                 P = 25
                                 b = 30.71
                                 und
                                 a + b
                                 = 65.71
                                 Pfd.
                                 
                              
                                 P = 30
                                 b = 24.29Diese beiden Zahlen sind in der Abhandlung mit Fehlern in den
                                          													Decimalstellen behaftet.
                                 und
                                 a + b
                                 = 59.29
                                 Pfd.
                                 
                              
                                 P = 35
                                 b = 19.70Diese beiden Zahlen sind in der Abhandlung mit Fehlern in den
                                          													Decimalstellen behaftet.
                                 und
                                 a + b
                                 = 54.70
                                 Pfd.
                                 
                              
                                 P = 40
                                 b = 16.25
                                 und
                                 a + b
                                 = 51.25
                                 Pfd.
                                 
                              
                                 P = 45
                                 b = 13.58
                                 und
                                 a + b
                                 = 48.58
                                 Pfd.
                                 
                              
                                 P = 50
                                 b = 11.43
                                 und
                                 a + b
                                 = 46.43
                                 Pfd.
                                 
                              
                           Ad c) Die oben mit c
                              									bezeichnete Größe (der Kohlenverbrauch wegen des Wärmeverlustes, welcher dadurch
                              									entsteht, daß die Kohle im Hohofen nur zu Kohlenoxydgas verbrennt, also nur halb so
                              									viel  Wärme entwikelt,
                              									als wenn sie zur Kohlensäure verbrannt würde) fällt aus der Berechnung darum weg,
                              									weil der Verf. überall schon nur die bei dem Verbrennen zu Kohlenoxydgas entstehende
                              									Wärmemenge, und keine höhere, als von der Kohle ausgegeben in Ansaz bringt.
                           Ad d. Zieht man von dem effectiv verbrauchten
                              									Kohlenquantum K den zur Reduction des Eisenoxyds
                              									erforderlichen Theil a = 35 Pfd. ab, so bleiben K — 35 Pfd. übrig, welche durch den Sauerstoff
                              									der Gebläseluft zu Kohlenoxydgas verbrannt werden. Hieraus läßt sich die Menge der
                              										nothwendigen Gebläseluft, die Menge des aus derselben
                              									erzeugten Kohlenoxydgases und die Menge des mit diesem weggehenden Stikgases
                              									berechnen. Wird nun ferner (mit Holtzmann) angenommen,
                              									daß die Gase aus der Gicht mit einer Temperatur von 200° C. entweichen, so
                              									findet der Verf.
                           d = 0.1068 K — 3.73,
                           wenn kalte Gebläseluft (von 0° C.) angenommen wird.
                              									Eine Veränderung hierin tritt alsdann ein, wenn der Wind erhizt in den Ofen tritt.
                              									Bezeichnet man für diesen Fall die Temperatur des Windes in Graden b mit t, und die veränderte
                              									Größe d mit d′, so
                              									führt die Rechnung auf folgende Gleichung:
                           d′ = K
                              									(0.1068–0.000433 t) + 0.0151 t — 3.73,
                           woraus man leicht ersieht, daß für gewisse Werthe von t und K der Verlust
                              									d in einen Gewinn
                              									d′ übergehen kann. Ist z. B.
                           K = 110 Pfd. und t = 246° C., so hat man
                           d′ = 110 (0.1068–0.106518) +
                              									3.7146–3.73
                           = 0.03102 + 3.7146–3.73
                           = 0.01562, oder nahe = 0.
                           In diesem Falle wird also durch das Entweichen der erhizten
                              									Gebläseluft aus der Gicht kein Wärmeverlust im Ofen selbst hervorgebracht, weil die
                              									von der fortgehenden Luft mitgenommene Wärmemenge gerade derjenigen gleich ist,
                              									welche der heiße Wind in den Ofen einführt.Saͤnke demnach — bei t =
                                    											246° — K unter 110 Pfd. herab,
                                    											oder stiege — bei K = 110 — t uͤber 246°, so bekaͤme
                                    											man fuͤr d′ einen negativen Werth, welcher einen Gewinn an Waͤrme im Ofen, durch den
                                    											erhizten Wind, anzeigen wuͤrde; natuͤrlich unter der steten
                                    											Voraussezung, daß die Temperatur, mit welcher die Luft wieder entweicht, auf
                                    											200° C. stehen bliebe.
                           
                              
                                 Wird
                                 
                                    t
                                    
                                 = 0, so ist
                                 
                              
                                 d′
                                 =
                                 0.1068 K — 3.73
                                 
                              
                                 
                                 =
                                 d,
                                 
                              
                           daher der Ausdruk d′
                              									allgemeine Gültigkeit hat, und überall statt des obigen d gesezt werden kann.
                           
                           Ad e. Bei der Ungewißheit, ob durch die Reduction des
                              									Eisenoxydes mittelst der Kohle eine Wärme-Entwiklung stattfinde, läßt der
                              									Verf. diesen etwaigen Wärmegewinn auf sich beruhen. Für den Verlust der Wärme,
                              									welche das entstandene Kohlenoxydgas (wenn es mit der angenommenen Temperatur von
                              									200° C. aus der Gicht entweicht) mit sich nimmt, berechnet sich, auf 100 Pfd.
                              									producirtes Roheisen, ein Kohlenäquivalent von 1.276 Pfd.
                           Ad f. Die, nach oben gemachter Annahme, aus der
                              									Erzbeschikung verflüchtigten 15 Gewichtsprocente werden als Wasser in Rechnung
                              									gebracht, welches als Dampf auf 200° C. erhizt, weggehe. Je eisenreicher die
                              									Beschikung ist, desto weniger beträgt ihr Gewicht für 100 Pfd. ausgebrachtes
                              									Roheisen; daher variirt die Größe f mit dem
                              									procentischen Ausbringen. Der Verf. berechnet (wenn p
                              									hier wieder die Pfunde Roheisen aus 100 Pfd. Beschikung ausdrükt)
                           
                              
                                 für p
                                 =
                                 20,
                                 
                                    f
                                    
                                 =
                                 15.95
                                 Pfd.
                                 
                              
                                 
                                    p
                                    
                                 =
                                 25
                                 
                                    f
                                    
                                 =
                                 12.76
                                 —
                                 
                              
                                 
                                    p
                                    
                                 =
                                 30
                                 
                                    f
                                    
                                 =
                                 10.63
                                 —
                                 
                              
                                 
                                    p
                                    
                                 =
                                 35
                                 
                                    f
                                    
                                 =
                                 9.11
                                 —
                                 
                              
                                 
                                    p
                                    
                                 =
                                 40
                                 
                                    f
                                    
                                 =
                                 7.97
                                 —
                                 
                              
                                 
                                    p
                                    
                                 =
                                 45
                                 
                                    f
                                    
                                 =
                                 7.09
                                 —
                                 
                              
                                 
                                    p
                                    
                                 =
                                 50
                                 
                                    f
                                    
                                 =
                                 6.38
                                 —
                                 
                              
                                 Allgemein: f
                                 =
                                 319.1/p.
                                 
                              
                           Ad g. Als ein Aequivalent für die Gasarten und das
                              									Wasser, welche aus den Kohlen im erhizten Zustande verflüchtigt werden, bringt der
                              									Verf. 5 Proc. des Kohlengewichts als Wasser in Anschlag, welches in Dampf von
                              									200° C. verwandelt, weggehe. Diese Menge Dampf würde so viel Wärme mit sich
                              									nehmen, als 0.0106 K Pfd., d. h. ungefähr 1 Proc. des
                              									effectiven Kohlenverbrauchs, beim Verbrennen entwikelt.
                           Ad h, i, k. Diese drei Wärmeverluste, welche sich einzeln
                              									auch nicht einmal annähernd bestimmen lassen, werden vom Verf. zusammengenommen und
                              									für den Betrieb bei kaltem Winde mit V, für den Betrieb
                              									bei heißem Winde mit v bezeichnet.
                           Nach dem Vorgetragenen hat man also bei der Erzeugung von 100 Pfd. Roheisen im
                              									Hohofen, wenn dazu K Pfd. Kohlen verbraucht werden, die
                              									zu verschiedenen Erfolgen wirkenden Theile dieser Kohlenquantität, wie folgt:
                           a constant = 35 Pfd.
                           b veränderlich = 963.9/p -
                              									7.84
                           c (nichts)
                           
                           d veränderlich
                           = K (0.1068 - 0.000433 t) +
                              									0.0151 t - 3.73.
                           e constant = 1.276 Pfd.
                           f veränderlich = 319.1/P
                           g veränderlich = 0.0106 K
                           h + i + k = V oder v, veränderlich
                           = K - a -
                              										b - d - e - f - g.
                           Der Verf. führt zulezt die Gleichung für K auf ihre einfachste Form zurük, und wendet sie auf ein
                              									paar praktische Beispiele an. Man hat
                           1) für den Betrieb bei heißem Winde:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 83, S. 233
                              
                           2) für den Betrieb bei kaltem Winde (wo t = 0 genommen
                              									wird):
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 83, S. 233
                              
                           Könnten jene Wärmeverluste, die unter den Bezeichnungen V
                              									und v zusammengefaßt sind, auf Null reducirt werden, so
                              									würde das absolute Minimum des Kohlenbedarfs erreicht
                              									seyn. Da dieses, wie man aus dem Vorhergehenden ersieht, wesentlich von dem
                              									procentischen Ausbringen, und bei heißem Winde von des lezteren Temperatur abhängt,
                              									so stellt der Verf. eine Berechnung für ein Ausbringen p
                              									von 20 bis 50 Proc. und für eine Temperatur des erhizten Windes = 300° C. an.
                              									Diese ergibt das absolute Minimum des Kohlenbedarfs zur Erzeugung von 100 Pfd.
                              									Roheisen, wie folgt:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 83, S. 233
                              Kohlengewicht; bei kaltem Winde;
                                 										Bei heißen Winde
                              
                           Man sieht, daß der Rechnung zufolge, wenn man bloß die Wärme-Quantitäten berüksichtigt, beim Gebrauche heißen Windes
                              									nur eine sehr unbedeutende Kohlenersparniß sich herausstellt. Der hierin liegende
                              									Widerspruch mit den praktischen Erfahrungen  ist aber nur scheinbar, und weiset vielmehr recht
                              									eigentlich darauf hin, worin die erstaunliche Wirksamkeit des heißen Windes zu
                              									suchen ist. Bei kaltem Winde muß, um in dem Schmelzraume die dort nöthige hohe
                              										Wärme-Intensität (Temperatur) zu erzeugen,
                              									eine große Menge Kohle außerhalb desselben unnüz verbrannt werden. Bei heißem Winde
                              									dagegen, wo sich die entwikelte Wärme in der Nähe des Schmelzraumes concentrirt,
                              									bringt sie dort eine hinlänglich hohe Temperatur zuwege, auch wenn das ganze
                              									verbrannte Kohlenquantum geringer ist. Recht schlagend geht dieß z. B. aus
                              									folgendem, von dem Verf. mitgetheilten Falle hervor: bei dem Hohofen zu Kaiser-Franzensthal in
                              									Böhmen verbrauchte man i. J. 1834, bei kaltem Winde, auf 100 Pfd. Roheisen (nach dem
                              									Durchschnitte der 59. bis 71. Betriebswoche) 146.6 Pfd. Kohlen, und das Ausbringen
                              									an Roheisen aus der Erzbeschikung war 30 Proc. Nach der so eben mitgetheilten
                              									kleinen Tabelle betrüge das absolute Minimum des Kohlenbedarfs für diesen Fall 76.4
                              									Pfd.; es kommen demnach 146.6 - 76.4 oder 70.2 Pfd. — also fast die Hälfte — auf Rechnung der unter der Bezeichnung V zusammengefaßten Wärmeverluste. — Im Jahre 1837
                              									wurde daselbst mit heißem Winde (250° C.) geblasen; und bei gleichem
                              									Roheisen-Ausbringen, in gleicher Jahreszeit (nach dem Durchschnitte der 58.
                              									bis 70. Betriebswoche) erforderte die Erzeugung von 100 Pfd. Roheisen nun nicht mehr
                              									als 102.5 Pfd. Kohle. Nach der Tabelle hätten nur 71.1 Pfd. erforderlich seyn
                              									müssen, wenn man die Verluste v = Null anschlagen
                              									dürfte. Diese Größe v entspricht mithin einem
                              									Kohlenquantum von 102.5 - 71.1 oder 31.4 Pfd. Es ist in die Augen springend, daß der
                              									Wärmeverlust durch die Wände und die Brust des Ofens gleich groß seyn mußte. Die
                              									effective Kohlenersparung von 146.6 - 102.5, d. i. 44.1 Pfd., oder wenigstens die
                              									berechnete von 70.2 - 31.4, d. i. 38.8 Pfd., muß also durchaus davon hergeleitet
                              									werden, daß bei dem Betriebe mit heißem Winde die Verbrennung auf eine weit
                              									zwekmäßigere Weise vor sich ging. Die Wärme-Menge
                              									im Ofen war (weil weniger Kohle verbrannt wurde) offenbar geringer bei heißem Winde; ihr kann also der
                              									vortheilhafte Effect nicht zugeschrieben werden, sondern nur der höheren
                              										Wärme-Intensität durch Concentrirung der
                              									entwikelten Wärme in einem kleineren Bezirke um den Schmelzraum.
                           Februarheft: Ueber die Erfindung einer Schleifmaschine für alle
                                 										Kegelschnitt-Flächen zu optischen Zweken. Von Schön. — Der
                              									Verf. ist durch Betrachtungen, von welchen er das Wesentliche hier mittheilt, zur
                              									Entwerfung einer Maschine gelangt, womit die genannten Arten von Flächen genau
                              									geschliffen  werden könnten, wenn nicht — wie ziemlich klar gestanden
                              									wird — bei der praktischen Ausführung sich unübersteigliche Hindernisse in
                              									den Weg gelegt hätten. Jedenfalls zeugt die Abhandlung (welcher keine Zeichnung
                              									beiliegt) von Scharfsinn und Nachdenken, und sie leitet vielleicht einen Anderen zum
                              									Ziele, was um so eher möglich wäre, als der Verf. nicht Mechaniker vom Fach ist.
                           Märzheft: Ueber Ofenkachel-Glasur und deren Behandlung, wie sie in Hamburg gebräuchlich; dann über
                                 										Töpfer-Brennöfen zum Schmelzbrennen. Von
                              									A. Stamman. — Es ist bekannt genug, wie selten man
                              									die weiße Glasirung auf Ofenkacheln in gehöriger Schönheit ausgeführt findet; daher
                              									muß jeder aus der Praxis geschöpfte Beitrag zur Kenntniß dieses Gegenstandes
                              									schäzbar seyn. Der Verf. des Gegenwärtigen gibt zur Bereitung der Zinnasche das
                              									Verhältniß von 4 Th. Blei auf 1 Th. Zinn, und zur Zusammensezung der Glasur selbst
                              									folgende Mischung an: 20 Pfd. der eben erwähnten Zinnasche; 12 Pfd. reinen weißen
                              									Sand oder Feldspath (in Ermangelung beider auch weißen Sandstein, welcher vorher
                              									scharf gebrannt ist); 12 Pfd. Kochsalz, 2 Pfd. weißen Thon, am besten von Mardewitz
                              									in Schlesien, oder von Meißen. Statt des Thons kann man zerstoßene weiße
                              									Steingutscherben, noch besser Porzellanscherben, anwenden. Um der Glasur einen
                              									bläulichen Stich zu geben, dient ein Zusaz von 2 bis 3 Loth bester Schmalte. Es ist
                              									ein Uebel, daß alle solchen Vorschriften keine feste Regel für denjenigen abgeben,
                              									der nicht völlig mit den nämlichen Materialien arbeiten kann; und daß demnach eigene
                              									Versuche nie entbehrlich werden. Die Menge des Kochsalzes in vorstehendem Recepte
                              									scheint sehr groß zu seyn. Ueber das Auftragen und Einbrennen der Glasur werden gute
                              									praktische Winke gegeben.
                           Verfahren, um Aechtschwarz, Krapproth, Hellroth und
                                 										Krappviolett, Katechu, Gelb, Grün und Blau auf Einmal aufzudruken und
                                 										auszufärben. Von Tschepper. — (S. polyt.
                              									Journal Bd. LXXX. S.
                                 										269.)
                           Aprilheft: Vortheilhafte Behandlung der mit ächten Krappfarben
                                 										bedrukten Zeuge vor dem Färben etc. Von Hauer.
                              									(S. polyt. Journal Bd. LXXX. S. 445.)
                           Die goniometrische Sezwaage zu Höhenmessungen. Von
                                 									Göring.
                           Maiheft: Beschreibung eines Sicherheitsofens für
                                 										Criminalgerichts- und Strafhäuser, dann auch
                                 										für Cassezimmer. Von Heyßl. — Ein gußeiserner cylindrischer, oben
                              									mit einer halbkugeligen Kappe geschlossener, von Außen zu heizender Stubenofen,
                              									dessen Inneres durch eingeschobene Eisenplatten in zwei  verticale Züge abgetheilt ist.
                              									Seine wichtigste Eigenthümlichkeit, durch welche er für den angegebenen Zwek
                              									brauchbar gemacht wird (weil das Aus- oder Einbrechen durch den Ofen
                              									möglichst erschwert ist), besteht in der festen Vereinigung der den Ofenkörper
                              									bildenden Theile durch eine starke eiserne Schließe, welche ihre Befestigung unter
                              									dem Fußboden hat, so daß sie nicht leicht zugänglich ist. Unter den Zeichnungen
                              									fehlen die Detailrisse, welche das Nachbauen dieses Ofens sehr erleichtern
                              									würden.
                           Von den Lothen und dem Löthen. Von Heiewkowsky. — Eine schäzbare Arbeit, welche genauere Kenntniß über
                              									die Zusammensezung der zum Löthen dienenden Metallcompositionen verbreitet, als man
                              									im Allgemeinen bisher hatte. Der Verf. spricht auch in Kürze über das Verfahren beim
                              									Löthen, jedoch ohne hierin etwas erhebliches Neues mitzutheilen. Mit seiner Ansicht
                              									über die Wirkung des Kolophoniums beim Weichlöthen wird man schwerlich einverstanden
                              									seyn. Die Ansicht, daß dieses Harz reducirend auf die etwa an den Metallflächen
                              									vorhandenen Oxydtheile wirke, hat gewiß wenig für sich, zumal man bedenken muß, daß
                              									die angewendete Hize wohl selten über 150° R. steigt, und meist sogar
                              									geringer ist. Für eine viel natürlichere und wahrscheinlichere Erklärung halte ich
                              									die, daß das geschmolzene Kolophonium einerseits eine flüssige, die Luft abhaltende
                              									Deke bildet, und als solche das Anlaufen oder die Oxydation der blanken Metalle
                              									verhindert; andererseits mechanisch den etwa noch am Metalle haftenden Schmuz
                              									aufnimmt. Folgende in Prager Werkstätten gebräuchliche und als gut gerühmte Lothe
                              									hat der Verf. chemisch analysirt und nach beistehenden Zahlen zusammengesezt
                              									gefunden:
                           1) Schnellloth für Klempner.
                              									a) 2 Theile Zinn, 1 Th. Blei. — b) 2⅓ bis 2½ Th. Zinn, 1 Th. Blei.
                              									— Der Verf. bemerkt, daß die erstere Zusammensezung einer Verbindung aus drei
                              									Mischungsgewichten oder 63 Proc. Zinn und ein Mg. oder 37 Proc. Blei entspreche. Die
                              									Annäherung an dieses Verhältniß (wonach nur 1.7 Zinn auf 1 Blei kommt) ist nun zwar
                              									nicht sehr groß, indessen hat es seine Richtigkeit, daß die aus 3 Mg. Zinn und 1 Mg.
                              									Blei gebildete Legirung ein vortreffliches dünnflüssiges Schnellloth darstellt.
                              									Einige Arbeiter bereiten sich dasselbe auf einem Umwege dadurch, daß sie gleiche
                              									Mengen Blei und reines Zinn zusammenschmelzen, den Tiegel abkühlen lassen, bis der
                              									Inhalt die Beschaffenheit eines körnigen Breies annimmt, und nun den noch flüssigen
                              									Theil vorsichtig abgießen, der die angeführte Zusammensezung hat.
                           2) Gelbes Schlagloth. a) 13
                              									Kupfer, 10 Zink (oder 
                              									56.52 K., 43.48 Z.) — b) 49.5 Zink, 50.5 Kupfer
                              									(also sehr nahe gleich viel von beiden Metallen).
                           3) Weißes Schlagloth, welches leichtflüssiger ist, als das
                              									vorige (indem es schon bei Kirschrothglühen schmilzt), aber kein Biegen oder Hämmern
                              									verträgt, weil es dabei reißt. Der Verf. fand darin 60 Kupfer, 20 Zinn, 20 Zink, und
                              									bemerkt, daß der genauen Zusammensezung dieser Gattung Loth in den
                              									chemisch-technologischen Schriften gar nicht erwähnt sey. Dieß ist nicht ganz
                              									richtig. Vier Sorten von theils weißem, theils gelbem Schlagloth, welche in Wien
                              									Handelsartikel sind, wurden schon vor 4 Jahren auf meine Veranlassung hier in
                              									Hannover analysirt, und ich habe deren Zusammensezung im IX. Bande von Prechtl's technologischer
                              									Encyklopädie bekannt gemacht. Es enthielt: das gelbe
                                 										strengflüssige Schlagloth 55.1 Kupfer, 43.1 Zink, 1.3 Zinn, 0.3 Blei
                              									(Verlust 0.2), was sehr nahe mit dem oben unter 2,a
                              									angeführten Verhältnisse stimmt, da man Zinn und Blei als zufällige Verunreinigungen
                              									ansehen kann; — das gelbe leichtflüssige 45
                              									Kupfer, 55 Zink; — das halbweiße 44.0 Kupfer, 49.9
                              									Zink, 3.3 Zinn, 1.2 Blei (Verlust 1.6); — das weiße 56.7 Kupfer, 27.6 Zink, 14.4 Zinn (Verlust 1.3).
                           4) Silberschlagloth. a)
                              									Lichtgelbes für Musikinstrumentenmacher: 50.0 Kupfer, 17.2 Zink, 32.8 Silber.
                              									— b) Blasseres, für Silberarbeiter: 36.5 Kupfer,
                              									14.3 Zink, 49.2 Silber. — c) Silberweißes von
                              									besonderer Zähigkeit: 26.17 Kupfer, 15.61 Zink, 58.22 Silber. — Zum Löthen
                              									kleiner Gegenstände bei Uhrmacherarbeiten u. dergl. empfiehlt der Verf. ein
                              									leichtflüssiges Loth ausgleichen Theilen Zink und feinem Silber.
                           5) Goldloth: gleiche Theile fein Gold und fein Silber.
                           Es braucht wohl nicht erinnert zu werden, daß außer den vom Verf. untersuchten Lothen
                              									noch viele andere von abweichender Zusammensezung in den Werkstätten mit gutem
                              									Erfolg angewendet werden; wie denn auch eine vollständige Verzeichnung nicht im
                              									Plane gelegen haben kann.
                           Juliusheft: Ueber Anwendung von Eisendrahtseilen zur
                                 										Bergförderniß aus Schächten. Von Adriani. — Die Eisendrahtseile,
                              									welche bekanntlich zuerst auf dem hannover'schen Harze angewendet wurden, sind in
                              									ungarischen Bergwerken seit 1836 nach und nach eingeführt worden. Verglichen mit den
                              									sonst allgemein üblichen Hanfseilen haben sie, bei nicht geringerer Tragfähigkeit
                              									und Dauer, mehrfache, höchst bedeutende Vorzüge. Es stellt sich nämlich:
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 83, S. 238
                              bei Hanfseilen; bei Drahtseilen;
                                 										der Durchmesser; 2½ Zoll; ½ Zoll; das Gewicht per Klafter; 12 Pfd.; 2¾ Pfd.; der Preis per Klafter; 2 fl. 50 kr.; 1 fl. 30 kr.
                              
                           Wegen des so sehr geringeren Gewichts der Drahtseile ist man bei den in Schemnitz
                              									befindlichen Pferdegöpeln dahin gelangt, die Betriebskraft in nicht unerheblichem
                              									Verhältnisse zu vermindern, so daß statt früher 4 Pferde jezt nur 3, und statt 5
                              									oder 6 nur 4 angespannt werden, und dieselben doch mit geringerer Anstrengung
                              									arbeiten, als vorher bei Hanfseilen. Die Gründe dieser Kraftersparung weiset der
                              									Verf. durch Rechnung nach.
                           Augustheft: Nähere Prüfung der bis jezt in Anwendung gebrachten
                                 										Methoden zur Erzeugung des kohlensauren Natrons. Von Anthon. Da diese sehr
                              									ausführliche, an eigenen Beobachtungen reiche Abhandlung auch mit der Fortsezung im
                              									Septemberhefte noch nicht geschlossen ist, behalte ich mir ein Referat darüber
                              									vor.
                           Septemberheft: Verbesserungen an stehenden Wellen. Von
                                 										Bürgermeister. — Der Verf. gibt zwei Einrichtungen an, sagt aber
                              									nicht, daß er dieselben durch Erfahrung vortheilhaft gefunden habe, weßhalb etwaige
                              									Zweifel an deren Nüzlichkeit wohl zu entschuldigen seyn dürften. Nach der ersten
                              									Einrichtung stekt der obere Zapfen der stehenden Welle in einem Ringe und hat
                              									oberhalb desselben einen Kopf, so daß die Welle thatsächlich in dem Ringe hängt und
                              									sich auf dessen Fläche mit der Basis des Zapfenkopfes reibt. Der untere Zapfen
                              									hingegen steht in einer Pfanne, die sich an dem kurzen Arme eines zweiarmigen Hebels
                              									befindet; lezterer ist auf dem langen Arme in solchem Maaße mit einem Gegengewichte
                              									belastet, daß hiedurch das halbe Gewicht der Welle aufgewogen wird. Mithin ist zwar
                              									die ganze Last der Welle sammt Zugehör auf zwei Lagern gleichförmig vertheilt (was
                              									der Erfinder als seine Absicht bezeichnet); aber daß hiebei (um von anderen
                              									Uebelständen, z. B. der wakeligen Beschaffenheit des unteren Unterstüzungspunktes,
                              									abzusehen) die Gesammt-Zapfenreibung vergrößert wird, leuchtet ein, sofern an
                              									dem Kopfe des Oberzapfens die dort stattfindende Reibung in einem größeren Abstande
                              									von der Drehungsachse versezt ist, als wenn sie auf der Grundfläche des Unterzapfens
                              									thätig wäre. — Die zweite Einrichtung ist eine Anwendung der Frictionsrollen
                              									auf stehende Wellen, und unterliegt also denselben Einwürfen, wie überhaupt die
                              									Lagerung schwerer Wellen auf Frictionsrollen.
                           
                           Verbesserung an Fensterrahmen. — Von Schödel. — Dem nachtheiligen Einflusse, welchen
                              									das Quellen und Schwinden der Fensterrahmen auf den leichten und genauen Schluß
                              									derselben hat, sucht der Verf. dadurch zu begegnen, daß er die Aufsazbänder in dem
                              									Fensterstoke verschiebbar macht, und sie mittelst Drukschrauben in der für den
                              									jeweiligen Zustand des Holzwerkes passenden Lage befestigt. Wenn auch eine solche
                              									Einrichtung allen Uebeln, die aus der Veränderung des
                              									Fensterholzwerkes hervorgehen, wirklich abhelfen könnte, so würde sie doch für die
                              									meisten Fälle unbenuzt bleiben, weil in der Regel die nöthige Aufmerksamkeit und
                              									Sorgfalt nicht vorauszusezen ist. Alles, was einer Künstelei auch nur entfernt
                              									ähnlich ist, muß bei Fenstern und Thüren schon darum vermieden werden, weil es
                              									— wie die Erfahrung zeigt — im Gebrauche gewöhnlich vernachlässigt
                              									wird, und dann oft mehr schadet als nüzt. Nur was sich selber macht, ist man sicher, stets gemacht zu sehen. Man untersuche nur
                              									in dem nächsten besten Hause die Fenster, und sehe zu, wie viele von den in der Höhe
                              									befindlichen Vorreibern man offenstehend findet; dann wird man sich schon vorstellen
                              									können, inwiefern auf das zeit- und wettergemäße Anziehen oder Nachlassen der
                              										Schödel'schen Drukschrauben zu rechnen sey.
                           Treue Nachahmung des Lasursteins, anwendbar zu Möbeln und
                                 										Ornamenten. Von Schödel. — Das Holzwerk
                              									(am besten Ahorn-, Erlen- oder astfreies feinjähriges Fichtenholz)
                              									wird mit dem Doppelhobel recht glatt abgehobelt, mit dünnem, kochendheißem
                              									Pergamentleim (dem der Verf. Wermuthblätter, Knoblauch und Kochsalz zusezt) durch
                              									Ueberstreichen getränkt, 7- bis 8mal mit weißer Leimfarbe (aus Kreide)
                              									angestrichen, mit Bimsstein und kaltem Wasser geschliffen, und rein abgewaschen.
                              									Dann gibt man mittelst eines Fischpinsels zwei Anstriche von Ultramarin in
                              									Pergamentleim abgerieben, und malt mittelst einer Patrone von Kartenpapier die
                              									dunkelblauen Punkte in der Größe eines Steknadelkopfes auf, wozu man Indig mit
                              									Pergamentleim anwendet. Endlich wird die Fläche mit Firniß (Mastix und Terpenthin in
                              									Terpenthinöhl aufgelöst) dreimal überzogen, mit geschlämmtem Tripel und Wasser
                              									geschliffen, abgetroknet, mit Sepia und Nußöhl nachgeschliffen, wieder abgetroknet,
                              									und mit Copalpolitur oder Politur von gebleichtem Schellak polirt, wobei man Nußöhl
                              									und nicht Leinöhl anwenden muß, weil lezteres der blauen Farbe einen grünlichen
                              									Schimmer ertheilt. — Der Verf. erwähnt der Bereitung des Ultramarins aus
                              									Lasurstein, und beklagt dessen hohen Preis (100 fl. C. M. per Pfd.); er scheint demnach vom künstlichen Ultramarin nichts zu
                              									wissen.
                           Wasserdichter Kitt für Ziegeldächer, Wasserbehälter u. dergl. Von Schödel. —
                              									Dieser Kitt besteht aus 2 Th. Roggenkleie, 2 Th. gesiebtem Ziegelmehl und l Th.
                              									zerstoßenem gesiebtem Hammerschlag, mit Wagenschmiere zu einem diken klebrigen Teige
                              									angeknetet. Die Stellen, wo man ihn anwenden will, müssen vorläufig mit
                              									Wagenschmiere bepinselt werden. Es ist wohl glaublich, daß ein solcher Kitt in
                              									manchen Fällen gute Dienste leisten kann.
                           
                              (Der Beschluß folgt im naͤchsten Hefte.)