| Titel: | Verbesserter Treibapparat für Schiffe, worauf sich Edward Finch zu Liverpool am 25. März 1841 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 83, Jahrgang 1842, Nr. LXXX., S. 434 | 
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                        LXXX.
                        Verbesserter Treibapparat fuͤr Schiffe,
                           								worauf sich Edward Finch zu
                           								Liverpool am 25. Maͤrz 1841 ein Patent
                           								ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Dec. 1841,
                              									S. 151.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Finch's Treibapparat für Schiffe.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, an der Welle des Dampfschiffs anstatt
                              									der Schaufelräder oder Archimedischen Schrauben geneigte Flächen anzubringen, welche
                              									das Schiff durch aufeinander folgende Impulse forttreiben. Ich schreite sogleich zur
                              									Beschreibung der Abbildungen, in welchen gleiche Buchstaben zur Bezeichnung der
                              									entsprechenden Theile dienen.
                           Fig. 34 ist
                              									einer der Treibapparate. Er besteht aus zwei Sectoren einer kreisrunden Fläche,
                              									deren Ebenen gegen die Achse der Treibwelle unter einem Winkel von 50°
                              									geneigt sind, so daß sie horizontal oder nahe horizontal liegen, wenn der
                              									Krummzapfen vertical steht. Dieser Anordnung zufolge befinden sich die Treiber außer
                              									Wasser, wenn der Krummzapfen die ungünstigste Stellung hat. In dem Maaße, als sich
                              									der Kolben der Mitte seines Hubes nähert, kommt der Treibapparat in immer wirksamere
                              									Thätigkeit, und befindet sich in seiner günstigsten Stellung, wenn der Dampfkolben
                              									die Mitte seines Hubes erreicht hat; langt der Kolben an seinem Ruhepunkt an, so
                              									kommen die Treiber wieder außer Wirkung.
                           Fig. 35 ist
                              									eine Seitenansicht des Treibapparates;
                           Fig. 36 zeigt
                              									die Treiber an der Welle und zugleich die Stellung der Kurbel b;
                           Fig. 37
                              									liefert die Seitenansicht eines Dampfbootes mit einem Treibapparate;
                           Fig. 38 einen
                              									Querschnitt desselben. Ich bediene mich zwar vorzugsweise auf jeder Seite des
                              									Schiffs eines Treibers, bestehend aus zwei in gleicher Ebene liegenden Sectoren,
                              									doch können, wie in den Figuren 39 und 40 mehrere
                              									derselben in Anwendung gebracht werden. Auch können zwei Flügel, wie Fig. 41 zeigt, kreuzweise
                              									in die Welle eingesezt werden, obgleich ich es für besser halte, wenn sie in einer
                              									und derselben Ebene liegen. Fig. 42 zeigt die
                              									Anordnung mehrerer Treibapparate, jeder aus zwei Sectoren bestehend, zu beiden
                              									Seiten des Schiffs. Man sieht, daß bei Umdrehung der Dampfmaschinen-Welle die
                              									Treibflügel durch successive gegen das Wasser gerichtete Impulse das Schiff
                              									forttreiben, was sich vortheilhafter erweist als jene continuirliche Wirkung der
                              									Schaufelräder oder Archimedischen Schrauben.  Ein weiterer Vortheil meines Patent-Treibapparates
                              									liegt darin, daß wenn das Schiff ohne denselben segeln soll, man nur die Maschine am
                              									Ende des Hubes einzustellen braucht; alsdann stehen nämlich die Krummzapfen
                              									vertical, während die Treibflügel horizontal liegen, mithin über Wasser und außer
                              									Wirksamkeit sich befinden, und die Bewegung des Schiffes nicht im mindesten
                              									hindern.
                           Indem ich meine Patentansprüche geltend mache, beschränke ich mich nicht auf die
                              									specielle Form der Treibflügel, wenn sie nur Theile einer Ebene bilden und unter
                              									einem Winkel in die Treibwelle eingesezt sind, so daß sie in Beziehung auf das
                              									Wasser außer Thätigkeit sind, wenn die Kurbel vertical oder beinahe vertical steht,
                              									und in ihrer vollen Kraft, wenn der Dampfkolben ungefähr die Mitte seines Hubes
                              									erreicht hat.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
