| Titel: | Verbesserungen in der Anordnung der Federn an Locomotiven, Eisenbahnwagen und andern Fuhrwerken, worauf sich John Condie, zu Dalry in der Grafschaft Ayr, am 27. Novbr. 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 84, Jahrgang 1842, Nr. I., S. 1 | 
| Download: | XML | 
                     
                        I.
                        Verbesserungen in der Anordnung der Federn an
                           								Locomotiven, Eisenbahnwagen und andern Fuhrwerken, worauf sich John Condie, zu
                           									Dalry in der Grafschaft Ayr, am 27. Novbr. 1840 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Dec.
                              									1841, S. 325.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        [Condie's Verbesserungen in der Anordnung der Federn an
                           								Locomotiven, Eisenbahnwagen und andern Fuhrwerken.]
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung betrifft ein Verfahren Federn in Verbindung mit Hebeln dergestalt
                              									anzuordnen, daß sie nicht nur alle Vortheile der gegenwärtigen Methode gewähren,
                              									sondern auch einen gleichförmigen Zusammenhang des auf den Treib- und andern
                              									Rädern der Locomotiven oder Bahnwagen lastenden Drukes bewirken, und die constante
                              									Adhäsion der Treibräder an den Schienen befördern. Bei Anbringung der Federn für
                              									sechsrädrige Locomotiven ist es von Wichtigkeit, daß der größere Theil des Gewichtes
                              									auf gewisse Räder zu liegen kommt. Da die Erfindung sich insbesondere auf Locomotive
                              									bezieht, so soll sich meine Beschreibung auf diese beschränken; übrigens wird jeder
                              									Techniker, dem die Anwendung der Erfindung zu dem bezeichneten Zweke klar ist,
                              									dieselbe auch auf andere sechs- oder mehrrädrige Fuhrwerke ausdehnen
                              									können.
                           Die Figuren 13
                              									bis 16
                              									stellen verschiedene Methoden dar, meine Erfindung in Ausführung zu bringen. Allen
                              									liegt die Absicht zu Grunde, nicht nur den verlangten Theil der Gesammtlast auf die
                              									Treibräder überzutragen, sondern auch das Ganze in regelmäßigen Zusammenhang zu
                              									bringen; ferner, wenn die Maschine in Bewegung ist und auf der Bahn Unebenheiten
                              									vorkommen, die von den Treib- und andern Rädern zu tragende Last
                              									auszugleichen, um den Treibrädern wo möglich eine constante Adhäsion an den
                              									Bahnschienen zu sichern.
                           Fig. 13
                              									liefert die Seitenansicht des Gestells einer Locomotive, so weit dasselbe zur
                              									Erläuterung meiner Erfindung dient. Die Maschine hängt in vier durch die
                              									Hervorragungen c, c mit dem
                              									Gestelle fest verbundenen Stüzpunkten a, a, wovon zwei sichtbar sind, während zwei ähnliche auf
                              									der andern Seite des Gestells sich befinden. An den Aufhängungspunkten a, a sind Hebel b, b angeordnet, und das
                              									eine Ende beider Hebel steht mit einer Feder d in
                              									Verbindung, wonach also auf jeder Seite der Locomotive nur eine Feder vorhanden  ist. Diese Feder ruht auf
                              									der Lagerpfanne des Treibrades mittelst der Tragstange g
                              									und ihre Elasticität wird mit Hülfe der Stangen f, f auch auf die andern Räder übergetragen. Die Stange h verbindet die Bewegungen beider Hebel b. Man ersieht hieraus, daß die Quantität des auf den
                              									Treibrädern lastenden Gewichts von der Stellung der Achse a zu den Hebelenden abhängt, ob sie nämlich von den lezten näher oder
                              									ferner liegen. Daher muß bei praktischer Ausführung meiner Erfindung diese Achse je
                              									nach dem Gewichte, welches man auf die Räder zu vertheilen beabsichtigt, in größerer
                              									oder geringerer Entfernung von den Enden der mit der Feder d in Verbindung stehenden Hebel b angebracht
                              									werden.
                           Fig. 14 zeigt
                              									eine andere ähnliche, dasselbe Resultat bezwekende Einrichtung; der Hauptunterschied
                              									liegt in der Stellung der Feder d und der Hebel b, b, wodurch die
                              									Verbindungsstange h entbehrlich wird.
                           Fig. 15
                              									liefert eine andere Einrichtung, bei welcher zu jeder Feder noch zwei Hebel h, h hinzukommen.
                           Die übrigen Theile wirken in ähnlichem Sinne, wie die mit Bezug auf Fig. 13 und 14
                              									beschriebenen.
                           Fig. 16 stellt
                              									eine Anordnung dar, wobei an jeder Seite der Locomotive eine Feder an zwei
                              									zusammengekuppelten Treibrädern angebracht ist. Dadurch wird die auf den vier
                              									Treibrädern der Locomotive ruhende Last gleichmäßig vertheilt.
                           Meine Ansprüche betreffen eine Methode Federn dergestalt an Locomotiven und andern
                              									Wagen anzubringen, daß ein bestimmter Theil der Last auf die Treib- oder
                              									andern Räder zu liegen kommt, wodurch ein gleichmäßiger Zusammenhang hervorgebracht
                              									und die constante Adhäsion der Treibräder an den Schienen begünstigt wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
