| Titel: | Apparate zur Aufbewahrung von Malerfarben und anderen Flüssigkeiten, worauf sich John Rand, in Howland Street, in der Grafschaft Middlesex, am 6. März 1841 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 84, Jahrgang 1842, Nr. XXXVII., S. 208 | 
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                        XXXVII.
                        Apparate zur Aufbewahrung von Malerfarben und
                           								anderen Fluͤssigkeiten, worauf sich John Rand, in Howland Street, in der Grafschaft
                           								Middlesex, am 6. Maͤrz 1841 ein Patent
                           								ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent Inventions. Dec. 1841, S.
                              									333.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Rand's Apparat zur Aufbewahrung von Malerfarben.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht 1) darin, daß ich die Farben und sonstigen Flüssigkeiten in
                              									dünne gezogene Röhren aus Zinn oder einem sonstigen Metall einschließe, welches so
                              									zäh, biegsam und unelastisch ist, daß sich die genannten Röhren durch Umbiegen und
                              									Zukneipen des so entstandenen Saumes an beiden Enden luftdicht verschließen lassen.
                              									Ihr Inhalt ist leicht herauszuquetschen, indem man sie durch einen äußeren Druk
                              									zusammenpreßt; auf diese Weise kann auch das Eindringen der Luft zu dem Ende, woraus
                              									der Inhalt zum Vorschein kommt, verhütet werden. So läßt sich von Zeit zu Zeit ein
                              									Theil des Inhalts aus der Röhre herausdrüken, ohne daß die atmosphärische Luft auf
                              									den Rükstand einen nachtheiligen Einfluß äußern könnte.
                           2) in der Anbringung eines Mündungsstükes mit luftdichtem Dekel an den erwähnten
                              									Röhren, um Theile des Inhalts bequem herauslassen zu können, und den Rükstand durch
                              									Aufschrauben jenes zu dem Ende mit einem Korkstöpsel versehenen Dekels zu
                              									sichern.
                           3) in der Art und Weise, obige Röhren ohne Anwendung eines Lothes oder Cements
                              									luftdicht zu verschließen, indem man die Röhrenränder parallel zusammenlegt, sie
                              									dann ein- oder mehreremal über einander faltet und rollt, und dann mit einem
                              									unten zu erläuternden Instrumente festkneipt.
                           4) in der Füllung der Röhren mittelst eines eigenen in Fig. 57 dargestellten
                              									Füllapparates.
                           5) in der Anwendung des Zinnes zu den bezeichneten Zweken überhaupt, indem dieses
                              									Metall wegen seiner großen Dehnbarkeit, geringen Elasticität und Zähigkeit, wegen
                              									seines in comparativer Hinsicht geringen specifischen Gewichts, seiner Reinheit,
                              									Dauerhaftigkeit, Wohlfeilheit und seines Verhaltens gegen die Einwirkungen der
                              									Farben allen anderen Metallen vorzuziehen ist.
                           
                           Fig. 50 ist
                              									die perspectivische Ansicht einer jener zinnernen gezogenen Röhren.
                           Fig. 51 stellt
                              									dieselbe Röhre dar, nachdem das eine Ende derselben wie ein Saum umgeschlagen und
                              									mit einer in
                           Fig. 52
                              									abgebildeten Zange luftdicht zugekneipt worden ist.
                           Fig. 53
                              									liefert eine perspectivische Ansicht derselben Röhre, nachdem sie z. B. mit in Oehl
                              									abgeriebenem Bleiweiß angefüllt, das andere Ende derselben umgeschlagen und
                              									zugekneipt worden ist. In diesem Zustande ist sie zur Versendung fertig, und kann
                              									auf beliebige Zeit in dem Malerkasten des Künstlers aufbewahrt werden.
                           Fig. 54 stellt
                              									eine der Röhren mit dem erwähnten Mündungsstük und dem Dekel in der perspectivischen
                              									Ansicht dar.
                           Fig. 55 ist
                              									ein Längendurchschnitt derselben. A eine Schraube,
                              									worauf der Dekel B geschraubt wird, und C ein Korkstük, um das Eindringen der Luft zu
                              									verhüten.
                           Fig. 56 zeigt
                              									eine halbleere Röhre; der hinter der Farbe befindliche Theil der Röhre ist platt
                              									zusammengedrükt und verhindert dadurch das Eindringen der Luft, wenn man mit Drüken
                              									nachläßt, und bevor der Dekel wieder aufgeschraubt werden kann.
                           Fig. 57
                              									liefert den Durchschnitt meines Füllapparats in Verbindung mit einer meiner Röhren,
                              									welche eben gefüllt werden soll.
                           Die Art der Füllung wird aus der Figur klar. Die Gewalt, womit die Farbe in die Röhre
                              									eindringt, treibt dieselbe von dem Röhrenansaz des Füllapparates, auf welchen sie
                              									gestekt worden ist. Die Röhre braucht nicht ganz gefüllt zu werden, sondern man muß
                              									noch Raum für den umzuschlagenden Rand übrig lassen. Diese Füllungsmethode schüzt
                              									die Farbe gegen die schädliche Einwirkung von Luftbläschen, welche auf andere Weise
                              									leicht mit eingeschlossen werden können.
                           
                        
                     
                  
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