| Titel: | P. Kendall's Apparat zum Ein- und Aushängen der Locomotive und anderer Eisenbahnwagen. | 
| Fundstelle: | Band 84, Jahrgang 1842, Nr. XLV., S. 259 | 
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                        XLV.
                        P. Kendall's Apparat zum Ein- und
                           								Aushaͤngen der Locomotive und anderer Eisenbahnwagen.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, Okt. 1841, S.
                              								306.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Kendall's Apparat zum Ein- und Aushängen der Locomotive
                           								etc.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat hat zum Zwek, die in Folge des Abrollens der Dampfwagen von den
                              									Schienengeleisen, insbesondere an Dämmen entstehenden Gefahren zu vermindern, und
                              									das Aushängen der Bahnwagen von einem Train an den Stationen zu erleichtern.
                           Fig. 9 stellt
                              									einen Theil eines Eisenbahnwagens mit der in Rede stehenden Vorrichtung im
                              									Grundrisse dar. Fig. 10 ist ein Durchschnitt des Wagens und eines demselben vorgehängten
                              									Tenders nach der Linie a b. A ist eine Zugstange, welche unter dem Wagen durch die Mitte der Querstüke
                              										B1, B2, B3 des Gestells
                              									hindurchgeht und frei in den zu diesem Zweke gemachten Oeffnungen spielt. Das innere
                              									Ende dieser Stange ist an die Mitte einer bogenförmigen Drukfeder C befestigt, deren beide Enden an die Rükseite des
                              									Querstüks B3
                              									unmittelbar hinter der Achse der beiden Vorderräder festgeschraubt sind. Das äußere
                              									Ende der Zugstange ist mit zwei flachen, biegsamen, spiz zulaufenden  Federn D, D versehen. Die Federn C und D, D können aus mehreren, nach Art der gewöhnlichen
                              									Kutschenfedern miteinander verbundenen Stahlplatten, oder aus einem einzigen
                              									Metallstük von hinreichender Stärke und Biegsamkeit verfertigt werden. E ist ein Kupplungsstük, dessen Form aus dem separaten
                              									Grundriß und der Seitenansicht Fig. 11 deutlicher
                              									abzunehmen ist. Von den Seiten dieses Kupplungsstükes ragen zwei kurze Bolzen oder
                              									Achsen hervor, welche in zwei an den Enden der Drukfedern D, D befindliche Löcher greifen, wodurch das
                              									Stük E so lange einen sicheren Halt hat, als es in einer
                              									zu den Federn D, D
                              									parallelen Linie angezogen wird. Am Ende des Kupplungsstüks befindet sich ein Haken
                              										f, in welchen eine Kette eingehängt wird, um eine
                              									Verbindung mit der Locomotive, dem Tender oder einem sonstigen Vorderwagen
                              									herzustellen. Zu beiden Seiten der Drukfedern D, D sind zwei kleinere ähnlich construirte Drukfederpaare
                              										G1, G2 angeordnet, welche
                              									sich von den erstern nur dadurch unterscheiden, daß sie nicht an bewegliche
                              									Zugstangen, sondern unmittelbar an das vordere Querstük B1 entweder auf die bei G1 oder auf die bei
                              										G2 dargestellte
                              									Weise befestigt sind. Diese kleineren Federn umfassen zwei Hülfskupplungsstüke,
                              									welche ganz wie das oben erwähnte beschaffen sind. Man kann den Kupplungsstüken auch
                              									die Fig. 12
                              									dargestellte Form geben.
                           Die mittleren Federn D, D
                              									müssen immer nur so lang seyn, daß sie, wenn die Buffer H, H hineingetrieben sind, nicht über
                              									dieselben hervorstehen; die kleineren Federn müssen daher verhältnißmäßig weniger
                              									hervorstehen.
                           Jeder Wagen eines Trains ist mit einem System solcher Einhängfedern und
                              									Kupplungsstüke zu versehen. Das Resultat dieser Verbindungsmethode ist folgendes. So
                              									lange alle Wagen eines Trains in einer und derselben Zuglinie bleiben oder
                              									wenigstens nicht weiter aus der geraden Linie abweichen, als dieß z. B. bei
                              									Krümmungen unvermeidlich ist, halten die Kupplungsstüke in ihren Federn fest. Soll
                              									aber irgend eine Anzahl Wagen von einem Train ausgehängt werden, so braucht man nur
                              									die Kupplungsstüke, welche die Verbindung mit dem Train vermitteln, aus ihrer zu den
                              									Federn parallelen Richtung zu bringen, wozu nur ein geringer Kraftaufwand
                              									erforderlich ist, um sofort die Trennung zu bewerkstelligen.
                           Sollte einmal die Maschine von der Bahn abrollen, so werden augenbliklich die
                              									Kupplungsstüke in Folge des nunmehr schiefen Zuges sich auslösen, so daß die Gefahr,
                              									irgend einen Trainwagen nach sich zu ziehen, auf diese Weise gänzlich beseitigt
                              									ist.
                           Um das Einhängen der Kupplungsstüke in ihre respectiven Federn zu erleichtern, sollte
                              									an jeden Wagen vermittelst einer Kette dicht  an jedem Federpaare eine keilförmige Spannvorrichtung
                              										Fig. 13
                              									befestigt seyn. Diesen Keil darf man nur zwischen die Federn steken und dieselben so
                              									weit trennen, daß die Kupplungsstüke eingefügt werden können.
                           
                        
                     
                  
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