| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 84, Jahrgang 1842, Nr. LVI., S. 312 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 25. Febr. bis 23. März 1842 in England
                              									ertheilten Patente.
                           
                              Dem William Newton,
                                 										Civilingenieur im Chancery Lane: auf Verbesserungen im Reguliren des
                                 										Ausstroͤmens von Luft und Gasarten. Von einem Auslaͤnder
                                 										mitgetheilt. Dd. 25. Febr. 1842.
                              
                           
                              Dem Osborne Reynolds
                                 										in Belfast, Irland: auf eine verbesserte Methode die Straßen mit Holz zu
                                 										pflastern. Dd. 25.
                                    											Febr. 1842.
                              
                           
                              Dem John Birkby in
                                 										Upper Rawfold, York: auf Verbesserungen in der Fabrication von Drahtkrempeln.
                                 											Dd. 25. Febr.
                                    											1842.
                              
                           
                              Dem William Saunders
                                 										in Brighton: auf Verbesserungen an den Apparaten zum
                                 										Roͤsten und Baken der Nahrungsmittel. Dd.
                                 											25. Febr. 1842.
                              
                           
                              Dem Samuel Morand in
                                 											Manchester: auf einen verbesserten Apparat zum
                                 										Streken der Gewebe. Dd. 26. Febr. 1842.
                              
                           
                              Dem Marc La Riviére
                                 										in London Fields, Hackney: auf eine verbesserte Mustermaschine zum Seidenweben.
                                 											Dd. 1.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              
                              Dem Thomas Smith in
                                 										Northampton: auf eine Verbesserung der hydraulischen Abtritte. Dd. 1.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem George Carter
                                    											Haseler in Birmingham: auf Verbesserungen am Verschluß der
                                 										Riechflaschen. Dd. 3. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Edward Slaughter,
                                 										Ingenieur in Bristol: auf seine verbesserte Construction eiserner Raͤder
                                 										fuͤr Eisenbahnwagen. Dd. 4. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem James Clements in
                                 										Liverpool: auf eine verbesserte Composition zum Verzieren von Spiegel-
                                 										und Gemaͤlderahmen, so wie zur Verfertigung von Spielwaaren etc. Dd. 4.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem William Palmer in
                                 										Sutton Street, Clerkenwell: auf Verbesserungen in der Construction von
                                 										Leuchter- und Lichtfaçon-Lampen. Dd.
                                 											4. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem William Palmer in
                                 										Sutton Street, Clerkenwell: auf Verbesserungen an Gefaͤßen zur Bereitung
                                 										von Decocten und zu Kuͤchenzweken, ferner an Apparaten, um aus
                                 										Gefaͤßen zu messen. Dd. 4. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem John Green in
                                 										Newtown, Worcester: auf eine verbesserte Maschinerie zum Schneiden von
                                 										Ruͤben und anderen Wurzeln als Futter fuͤr Hornvieh, Pferde etc.
                                 											Dd. 7.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem John George
                                    											Bodmer, Ingenieur zu Manchester: auf Verbesserungen an den
                                 										Maschinen zum Reinigen, Krempeln, Vorspinnen und Spinnen der Baumwolle. Dd. 7.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem James Readman in
                                 										Islington: auf eine Verbesserung am Barometer. Dd.
                                 											7. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem John Duncan in
                                 										Great George Street, Westminster: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum
                                 										Ausgraben des Bodens. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem John Warwick,
                                 										Kaufmann im Lawrence Pountney Lane, London: auf einen Gasoskop genannten Apparat, welcher die Gegenwart des
                                 										Doppelt-Kohlenwasserstoffgases in Gruben, Brunnen, Haͤusern etc.
                                 										anzeigt, so daß durch dasselbe bedingte Explosionen vermieden werden
                                 										koͤnnen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Francis Cane in
                                 										Cumberland Street, Middlesex-Hospital: auf eine verbesserte Construction
                                 										der Befestigungsmittel fuͤr die einzelnen Theile der Bettstellen etc. Dd. 7 Maͤrz
                                    											1842.
                              
                           
                              Dem Sir Francis
                                    											Dessanges in Upper Seymour Street, Portman Square, und Anguish Honour Durant,
                                 										Esq. in Long Castle, Shropshire: auf einen Apparat zum Kehren und Reinigen der
                                 										Kamine und Feuercanaͤle und zum Ausloͤschen des Feuers darin,
                                 										welchen er Ramoneur nennt. Dd. 7. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Robert Frampton
                                 										in Cleveland Street, Fitzroy Square: auf eine verbesserte Construction der
                                 										Haͤngen (Angeln). Dd. 7. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Henry Barron
                                    											Rodway in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 										Hufeisen. Dd. 7.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Thomas Henry
                                    											Russell in Wednesbury, Stafford, und Cornelius Whitehouse ebendaselbst: auf
                                 										Verbesserungen in der Fabrication geschweißter eiserner Roͤhren. Dd. 7.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 										Civilingenieur im Chancery Lane: auf eine verbesserte Maschinerie zum
                                 										Waͤgen verschiedener Artikel oder Waaren. Von einem Auslaͤnder
                                 										mitgetheilt. Dd. 7. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Thomas Hedley in
                                 										Newcastle-upon-Tyne, und Cuthbert Rodham in Gateshead: auf einen
                                 										Apparat um den Rauch, die schaͤdlichen Gase und Daͤmpfe, welche
                                 										von verschiedenen Feuern und Oefen aufsteigen, zu reinigen. Dd. 7.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem William Cutford
                                 										in Chard, Grafschaft Somerset: auf Verbesserungen an den Maschinen zur
                                 										Spizenfabrication. Dd. 8. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Henry Smith,
                                 										Ingenieur zu Liverpool: auf eine verbesserte Construction der
                                 										Wagenraͤder. Dd. 10. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Richard Beard in
                                 										Earl Street, Blackfriars: auf verbesserte Methoden Abbildungen
                                 										natuͤrlicher und anderer Gegenstaͤnde zu erhalten. Dd. 10.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem William Edward
                                    											Newton, Civilingenieur im Chancery Lane: auf Verbesserungen an
                                 										Kesseln, Oefen und Dampfmaschinen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 10.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Charles William
                                    											Firchild in Wooley Park, Northfield, Worcester:  auf einen verbesserten
                                 										Treibapparat fuͤr die See- und Flußschifffahrt. Dd. 14.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Reuben Partridge,
                                 										Ingenieur in Cowper Street, Finsbury: auf eine Maschinerie um das Holz
                                 										fuͤr Zuͤndhoͤlzchen zu spalten. Dd. 14. Maͤrz
                                    										1842.
                              
                           
                              Dem Alfred Green in
                                 										Sheffield: auf Verbesserungen an Bruchbaͤndern. Dd. 14. Maͤrz
                                    										1842.
                              
                           
                              Dem Edwin Ward Trent
                                 										in Old Ford Bow: auf eine verbesserte Methode das Werg zum Kalfatern der Schiffe
                                 										zuzubereiten. Dd. 21. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Sydney Jessop in
                                 										Sheffield: auf eine verbesserte Methode Stabeisen fuͤr Radschienen und
                                 										gewisse andere Artikel zu bereiten. Dd. 21. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Zachariah Parkes
                                 										in Birmingham: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Mahlen und Reinigen von
                                 										Weizen etc. Dd. 21. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem William Hancock
                                 										in Amwell Street: auf Verbesserungen an Kaͤmmen und Buͤrsten. Dd. 21.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem John Clay in
                                 										Cottingham, York, und Frederick
                                    											Rosenborg in Sentcoates: auf Verbesserungen im Anreihen und Sezen
                                 										der Buchdrukerlettern. Dd. 21. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Edward John Dent,
                                 										Chronometermacher am Strand: auf Verbesserungen an Chronometern. Dd. 21.
                                    											Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem William Brockedon
                                 										im Queen Square: auf seine verbesserte Fabricationsweise faseriger Materialien
                                 										fuͤr den Koͤrper von Stoͤpseln, welche mit Kautschuk
                                 										uͤberzogen werden sollen. Dd. 21. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem John Haughton in
                                 										Liverpool: auf eine verbesserte Methode gewisse Zettel (Bekanntmachungen
                                 										betreffend) anzuheften. Dd. 21. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem William Palmer,
                                 										Fabrikant in Sutton Street, Clerkenwell: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 										und Bereitung von Pillen. Dd. 21. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Mark Freeman in
                                 										Sutton Common, Surrey: auf eine verbesserte Construction der
                                 										Tintenfaͤsser. Dd. 21. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Robert Hazard in
                                 										Clifton, Somerset: auf verbesserte Apparate zum Heizen von oͤffentlichen
                                 										und Privatgebaͤuden. Dd. 21. Maͤrz 1842.
                              
                           
                              Dem Moses Sperry
                                    											Beach in Norfolk Street, Strand: auf eine verbesserte
                                 										Buchdruker-Schnellpresse und eine verbesserte Construction der Lettern.
                                 										Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 23. Maͤrz 1842.
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April
                                 										1842, S. 253.)
                              
                           
                        
                           Abweichungen im Siedegrad gewisser Flüssigkeiten.
                           Bei seinen Untersuchungen uͤber die Ursache der im Siedepunkt mehrerer
                              									Fluͤssigkeiten beobachteten Verschiedenheit, wenn sie sich in Gefaͤßen
                              									aus verschiedenem Material befinden, kam Hr. Marcet,
                              									Professor an der Akademie in Genf, zu folgenden Resultaten:
                           1) Der Siedepunkt des destillirten Wassers in Glasballons wechselt von
                              									100¼° bis 102° C. je nach verschiedenen Umstaͤnden,
                              									vorzuͤglich aber nach der Qualitaͤt des Glases.
                           2) Welcher Beschaffenheit immer das Gefaͤß seyn mag, so ist die Temperatur des
                              									Wasserdampfes constant niederer, als die der ihn umgebenden siedenden
                              									Fluͤssigkeit.
                           3) Der Siedepunkt des Wassers in einem metallenen Gefaͤße schien nicht, wie
                              									dieß gewoͤhnlich angenommen wird, der moͤglichst niedrige fuͤr
                              									einen gegebenen Luftdruk zu seyn.
                           4) Wenn sich in Glasballons gewisse Fluͤssigkeiten befinden, welche im Stande
                              									sind, die dieser Substanz beinahe jederzeit anhaͤngenden Unreinigkeiten
                              									aufzuloͤsen, so wirken sie auffallend verzoͤgernd auf das Sieden
                              									ein.
                           Hr. Marcet bemerkt schließlich, daß die meisten dieser
                              									Erscheinungen ihre Erklaͤrung in der Molecularadhaͤsion des Wassers zu
                              									finden scheinen, welche beim Glase nach seiner Beschaffenheit wechselt und sehr
                              									erhoͤht wird, wenn man es von allen fremdartigen verunreinigenden Stoffen
                              									befreit. Am besten gelingt die Entfernung dieser Art Firniß mittelst
                              									Schwefelsaͤure oder Kali. Man kann dann Wasser und Alkohol zu einer merklich
                              									hoͤheren Temperatur bringen, als man bisher glaubte. (Echo du monde savant 1842, No. 722.)
                           
                        
                           
                           Knopfformen-Fabriken.
                           Das Dorf Mallencourt bei Verdun ist weit und breit wegen seiner hoͤlzernen
                              									Knopfformen bekannt, welche, aller Erfindungen metallener Knoͤpfe ungeachtet,
                              									wegen ihres billigen Preises und ihrer Dauerhaftigkeit, wenn sie mit irgend einem
                              									Stoff uͤberzogen sind, immer gerne gekauft werden. Die Einwohner dieses
                              									Dorfes fanden diesen Erwerbszweig so eintraͤglich, daß sie alle
                              									Knopfformenmacher wurden und Wohlhabenheit in eine Gegend brachten, deren Boden
                              									wegen seiner Undankbarkeit bekannt ist.
                           Das Vortheilhafte bei diesem Industriezweig ist, daß er beinahe gar keiner
                              									Capitalsanlage bedarf und fast der ganze Werth der Knopfformen durch den Arbeiter
                              									ihnen erst gegeben wird. Eine Arbeitsbank fuͤr Durchschlaͤge, das ist
                              									die ganze Vorrichtung; 20 bis 25 Fr. fuͤr Buchenholz jaͤhrlich, das
                              									ist die ganze Ausgabe fuͤr Waare. Andererseits erfordert die Arbeit keine
                              									große Geschiklichkeit, indem sie ganz einfach darin besteht, das Holz in kleine
                              									Brettchen zu spalten, welche man an den Durchschlag bringt; jeder Durchschlag
                              									liefert einen wohlgeformten und durchloͤcherten Knopf. Von der Schnelligkeit,
                              									mit welcher das geht, kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man weiß, daß 1800
                              									Knoͤpfe um 10 Centimes ausgeboten werden.
                           Dieser Erwerbszweig scheint uns fuͤr Landleute sehr nuͤzlich zu seyn,
                              									weil er in Verbindung mit den Feldarbeiten ausgeuͤbt und zu muͤßiger
                              									Zeit vorgenommen werden kann. (Moniteur industriel, 24.
                              									April 1842.)
                           
                        
                           Marmorblätter zum Miniaturmalen.
                           Von einigen franzoͤsischen Kuͤnstlern werden gegenwaͤrtig
                              									duͤnne polirte Platten von weißem Marmor statt der elfenbeinernen zum
                              									Miniaturmalen sehr empfohlen.
                           Diese Marmorplatten werden auf Pappdekel befestigt, damit sie nicht so leicht
                              									brechen; sie sollen die Farbe sehr gerne annehmen und diese stark daran haften.
                              									Natuͤrlich koͤnnen sie sich durch die Laͤnge der Zeit oder die
                              									Einwirkung der Waͤrme und Feuchtigkeit nicht veraͤndern; Elfenbein
                              									hingegen wird gelb, erhaͤlt Spruͤnge und wirft sich in warmer
                              									Temperatur. Es kann sich daher nur in sehr kleinem Format conserviren,
                              									waͤhrend die Platten vom feinstgekoͤrnten Statuenmarmor in jeder
                              									beliebigen Groͤße verfertigt werden koͤnnen.
                           12 Zoll lange und 10 Zoll breite Platten werden nur 3/16 Zoll dik gemacht, kleinere
                              									im Verhaͤltniß noch duͤnner. Der Marmor diente bisher manchmal als
                              									Flaͤche zur Oehlmalerei; die Anwendung desselben
                              									aber zur Miniaturmalerei ist neu und scheint von Werth zu werden. (Repertory of Patent-Inventions, April 1842, S.
                              									249.)
                           
                        
                           Zeichnungen auf Marmor.
                           Ein huͤbsches Verfahren, Verzierungen auf Marmor anzubringen, wurde vor Kurzem
                              									in Paris aufgebracht. Man aͤzt verschiedene Zeichnungen auf einem
                              									zwekmaͤßigen bituminoͤsen Grund mittelst Saͤuren tief ein. Wenn
                              									die Aezung hinreichend tief ist, werden die Hoͤhlungen mit hartem
                              									gefaͤrbtem Wachs ausgefuͤllt, welches in der Art praͤparirt
                              									ist, daß es beim Schleifen dieselbe Politur annimmt, wie der Marmor. So verfertigte
                              									Zeichnungen in schwarzem Marmor sollen, wenn sie in etruskischer Manier und gewissen
                              									aͤgyptischen Zeichnungen aͤhnlich, mit scharlachrothem Wachs
                              									ausgefuͤllt werden, sich sehr gut ausnehmen und sich zu Tafeln,
                              									Vertaͤfelungen, Kaminverkleidungen u. s. f. eignen. (Repertory of Patent-Inventions, April 1842, S. 249.)
                           
                        
                           Neuerfundener Kalfaterstoff.
                           Vor Kurzem wurden in Woolwich Proben angestellt mit einer Composition, welche den
                              									Stoff ersezen soll, den man jezt zum Kalfatern der Schiffe braucht, und diese fielen
                              									außerordentlich befriedigend aus. Man verband zwei Stuͤke afrikanisches
                              									Teakholz, die sich wegen der oͤhligen Beschaffenheit dieses Holzes sonst
                              									nicht leicht zusammenleimen lassen, vermittelst eines in siedendem Zustande
                              									aufgegossenen  Ueberzugs
                              									von dieser Composition, und sobald diese erkaltet war, wurden oben und unten
                              									Schrauben und Bolzen eingesezt, die zusammengefuͤgten Hoͤlzer in das
                              									Probirgestell gebracht und nun (Bramah's) hydraulische
                              									Cohaͤsionsmaschine angewandt, um die zusammengefuͤgten Hoͤlzer
                              									auseinander zu reißen. Bei einem Gewicht von 19 Tonnen brach die Kette, ohne daß man
                              									an der Stelle, wo die Zusammenfuͤgung stattgefunden hatte, den mindesten Riß
                              									bemerkte. Bei einem zweiten Versuch mit einer staͤrkeren Kette brach diese
                              									mit einem Gewicht von 21 Tonnen. Spaͤrer will man noch Versuche mit
                              									staͤrkeren Ketten machen. Nun wurden vier Stuͤke hartes Holz, die
                              									zusammen 44 Cntr. wogen, aneinander gefuͤgt, dann von einer Hoͤhe von
                              									76 Fuß herab auf eine Mauer geschleudert, ohne daß die zusammengeleimten Fugen
                              									irgend nachgegeben haͤtten. Endlich wollte man mit Kanonen darauf schießen,
                              									fuͤgte 8zoͤllige Eichenplanken und Foͤhrenbalken von 16 Zoll im
                              									Quadrat aneinander, um eine Schiffsseite von 8 Zoll Hoͤhe und 8 Fuß Breite
                              									darzustellen; die Stuͤke waren bloß mit dem neuerfundenen Cement
                              									zusammengefuͤgt, ohne Bolzen und sonstige Verstaͤrkung. Man stellte
                              									drei neue 32Pfuͤnder auf Kernschußweite (400 Yards) auf und die Kugeln rissen
                              									das Holz in Splitter, ohne die Aneinanderfuͤgungen zu sprengen;
                              									aͤhnlich war der Erfolg, als man ein Loch hineinbohrte, eine
                              									32Pfuͤnder Bombe hineinstekte und diese anzuͤndete; auch hier ward das
                              									Holz in Spliter zerrissen, ohne die Fugen irgend wesentlich zu beschaͤdigen.
                              									Das neue Cement, dessen Erfinder ein Hr. Jeffrey ist,
                              									soll sich in warmen Klimaten ausdehnen wie Kautschuk, und selbst bei der
                              									kaͤltesten Temperatur nicht so sproͤde und bruͤchig werden. So
                              									meldet die Nav. and Milit. Gaz. vom 23. April. In
                              									derselben Zeitschrift vom 30. April d. J. heißt es: „Die Bestandtheile
                                 										dieser neuen Composition sind Gummilak und Kautschuk, mit Steinoͤhl
                                 										praͤparirt.“
                           
                        
                           Mittel, um Gewebe wasserdicht zu machen, ohne daß sie
                              									luftdicht werden.
                           Das Correspondenzblatt enthaͤlt von Hrn. Professor Fehling folgende Mittheilung einer auf Versuche gegruͤndeten,
                              									erprobten Methode, Webestoffe fuͤr Kleider wasserdicht zu machen, ohne daß
                              									sie zugleich luftdicht werden und so die Ausduͤnstungen des Koͤrpers
                              									zuruͤkhalten.
                           „Man loͤst 5 Loth Alaun in 2 Pfd. Regenwasser und gießt diese
                                 										Loͤsung zu einer Loͤsung von 1 Loth Bleizuker in 1 Pfd Wasser. Man
                                 										filtrirt das Gemenge oder laͤßt es absezen und gießt dann die klare
                                 										Fluͤssigkeit ab und sezt hiezu 2 Loth Leim, ½ Loth arabisches
                                 										Gummi und 1 Loth Hausenblase, jedes in 1 Pfd. Wasser geloͤst. Der Stoff
                                 										wird nun in diese warme Fluͤssigkeit gebracht und das Ganze 10 Minuten
                                 										lang bei einer Temperatur von 64° R. erhalten. Dann sezt man eine
                                 										Loͤsung zu von 1 Loth spanischer Seife in 4 Loth Terpenthinoͤhl,
                                 										welche mit ½ Pfd. Wasser verduͤnnt ist. Man laͤßt dann das
                                 										Ganze noch eine halbe Stunde bei der angegebenen Temperatur von 64° R.,
                                 										waͤhrend welcher Zeit man fleißig umruͤhrt und auch den Stoff
                                 										durchknetet, damit alle Theile gleichmaͤßig von der Alaunseife
                                 										durchdrungen werden. Dann wird gut ausgespuͤlt und das Zeug an der Luft
                                 										oder in der Waͤrme vollkommen getroknet.“ (Riecke's Wochenblatt 1842, Nr. 19.)
                           
                        
                           Das Waldhaar oder inlaͤndische Seegras als Ersazmittel
                              									der Pferdehaare.
                           Unter dem unrichtigen Namen SeegrasDas eigentliche Seegras kommt von einer im Meere wachsenden Pflanze (Zostera marina) und wurde bekanntlich zuerst
                                    											1824 von Dr. Lohmann
                                    											als Ersazmittel der Roßhaare empfohlen, als welches es seit dieser Zeit
                                    											häufig in Gebrauch gekommen ist. bringt man aus dem Badischen,
                              									und zwar aus dem Freiburger Forstbezirke die zittergrasaͤhnliche Segge (Carex brizoides) in Handel, und benuzt dieselbe als
                              									Ersazmittel der Pferdehaare.
                           Diese Benuzungsart ist erst seit zehn Jahren aufgekommen, hat aber ein fruͤher
                              									werthloses Product zu einer nicht unbedeutenden Handelswaare gemacht.
                           
                           Diese Segge waͤchst im ganzen Rheinthale an den Raͤndern feuchter
                              									Waldungen, sie findet sich auch noch in den Waldungen der Vorberge und an den
                              									Thalausgaͤngen, verschwindet dagegen im hoͤheren Gebirge. Oft sind
                              									ganze Waldstreken mit angenehmem gelbgruͤnem lokerem Grase durch dieselbe
                              									bekleidet. Die Bluͤthezeit ist der Mai; die Fruchtreife tritt im Anfang
                              									Julius ein, wo dann auch die Blaͤtter ihr volles Wachsthum erreicht
                              									haben.
                           Sie gehoͤrt, wie die Seggen oder Riedgraͤser uͤberhaupt, nicht
                              									zu den eigentlichen Graͤsern, sondern in die Familie der binsenartigen
                              									Gewaͤchse.
                           Die Wurzel oder besser der Wurzelstok kriecht horizontal unter der Erde hin, so daß
                              									man oft mehrere Fuß lange Auslaͤufer hervorziehen kann. Aus diesen
                              									horizontalen unterirdischen Auslaͤufern erheben sich zahlreiche aufsteigende
                              									Triebe mit 5–6 schmalen, hellgruͤnen, gekielten Blaͤttern,
                              									welche, wenn sie vollwuͤchsig sind, meist uͤber 1 Fuß lang werden.
                              									Zwischen diesen Blaͤttern erhebt sich ein duͤnner, schlanker,
                              									dreischneidiger Halm, der die Blaͤtter nur wenig uͤberragt. Auf der
                              									Spize des Halms befindet sich der Bluͤthenstand: eine kurze Aehre von
                              									weißgelbem Ansehen, selbst wieder gebildet aus 5–7 nahe beisammenstehenden
                              									walzenfoͤrmigen, etwas nach Außen gekruͤmmten Aehrchen, deren jedes
                              									viele Bluͤthen unter seinen glaͤnzend weißen schuppenfoͤrmigen
                              									Blaͤttchen verstekt enthaͤlt, und zwar so, daß die unteren
                              									Bluͤthen jedes Aehrchens bloß Staubgefaͤße haben (also bloß
                              									maͤnnlich sind), die oberen Bluͤthen jedes Aehrchens dagegen bloß
                              									Fruchtknoten (also bloß weiblich sind). Die schuppenfoͤrmigen
                              									Dekblaͤttchen oder Spelzen sind eifoͤrmig, spiz, weißgelb,
                              									glaͤnzend. Die reifen Fruͤchtchen stehen an der Spize jedes Aehrchens
                              									etwas igelartig auseinander, sind gruͤngelb, schlank und spiz.
                           Diese Segge waͤchst vorzugsweise in Mittel- und Niederwaldungen auf
                              									lehmigem, maͤßig feuchtem Boden und nassem Moorgrund, besizt die Eigenschaft,
                              									sich außer dem Samen zugleich noch durch zahlreiches Sprossen aus dem Wurzelstoke zu
                              									vermehren und sich dadurch leicht und dicht zu verbreiten; sie waͤchst
                              									außerordentlich schnell und bis zu einer Laͤnge von 3 bis 4 Fuß, steht bei
                              									gedraͤngtem Stand nicht buͤschelweise, sondern Halm vor Halm
                              									beisammen, und liegt, wenn sie einmal solche Laͤnge erreicht hat, um sich
                              									nicht mehr stehend zu erhalten, wellenfoͤrmig uͤbereinander.
                           Das Seegras liebt besonders den Schatten, die Sonne ist ihm nicht zutraͤglich,
                              									es kommt daher meistens in schattigen Schlaͤgen und unter den
                              									Oberhoͤlzern vor.Die in neuerer Zeit eingeleitete, regelmäßige Stellung des Mittelwaldes mit
                                    											einer gehörigen Vertheilung der Oberhölzer über die Schlagfläche ohne allzu
                                    											dichte Beschattung, damit der Stokausschlag nicht zurükgehalten wird,
                                    											scheint dem Gedeihen des Seegrases besonders günstig zu seyn. Es
                              									bluͤht an einem besonderen Halme, welcher aufrecht stehen bleibt, in den
                              									Monaten Mai, Junius und Julius, je nachdem die Sonne mehr oder weniger einwirkt,
                              									reift im Julius und August und hat alsdann seine hoͤchste Vollkommenheit
                              									erreicht.
                           Die Nuzung desselben geschieht dann nach vollendetem Wachsthum. An manchen Orten oder
                              									Gegenden wird es geschnitten, waͤhrend es in anderen Gegenden mit der Hand
                              									gezogen oder gerupft wird. Lezteres, naͤmlich das Ziehen, kommt im Freiburger
                              									Mooswalde und in den naͤchst gelegenen Waldungen in Anwendung. Das auf eine
                              									oder auf die andere Weise gesammelte Seegras wird alsdann an trokenen und sonnigen
                              									Stellen getroknet und sofort zu seinem Gebrauche der Fabrication
                              									uͤbergefuͤhrt.
                           Zur Viehfuͤtterung ist das Seegras untauglich; es bringt dem Vieh mehr
                              									Nachtheil als Vortheil.Als Spreumittel, im gedörrten Zustande verwendet, verdiente dasselbe schon
                                    											Beachtung, wenn sein höherer Werth als Handelsartikel nicht überwiegend
                                    											wäre.
                           Die Seegrasnuzung in forstpolizeilich erlaubten Schlaͤgen, und zwar in
                              									solchen, die das zwoͤlfte Jahr uͤberschritten haben, schadet dem
                              									13–24jaͤhrigen und noch aͤlteren Holze gewiß nichts.
                           Die Nuzung wurde seit 8 Jahren an den Meistbietenden versteigert, und die
                              									Erloͤse betrugen auf ein Jahr circa 800 fl., oder
                              									die Rente aus einem vierprocentigen Capital von 20,000 fl. Gewiß eine schoͤne
                              									Forstnebennuzung!
                           Die Flaͤche, auf welcher das Gras gezogen und genuzt wird, besteht in 12  Schlaͤgen, je zu
                              									100 Mrg. groß. Im Ganzen also waͤre die Nuzungsflaͤche circa 1200 Mrg. Allein es ist nicht auf der ganzen
                              									Flaͤche eines Schlages gleichfoͤrmig ausgebreitet, sondern es kommt
                              									nur stellenweise gehindert durch sonstige Graͤser und Forstunkraͤuter
                              									auf groͤßeren und kleineren Flaͤchen vor; ja es tritt oft der Fall
                              									ein, daß in einem Schlage von circa 100 Mrg. groß, kaum
                              									5 M. mit Seegras bewachsen sind. Bei diesem Umstande betraͤgt die
                              									Seegrasnuzungsflaͤche nicht mehr als hoͤchstens 400 Mrg.
                           Schließlich ist noch zu bemerken, daß diese Forst-Nebennuzung nicht nur die
                              									durchschnittlich jaͤhrlich reine Einnahme von circa, 800 fl. in die Freiburger Stadtcasse, sondern noch uͤberdieß
                              									den damit beschaͤftigten Personen ein Arbeitseinkommen von wenigstens 1800
                              									fl. gewaͤhrt.Für den Centner Seegras im grünen Zustande werden in der Gegend von Offenburg
                                    											39 kr. bezahlt. Drei Cntr. grünes Gras gehen 1 Cntr. dürres.
                           Das Seegras wird entweder geschnitten oder gezogen, auf die Erde gelegt und
                              									2–3 Tage liegen gelassen, damit es welk wird. Troken oder duͤrr darf
                              									es nicht werden. In diesem Zustande wird es, indem man es untereinander
                              									schuͤttelt, gesammelt und von da schichtenweise unter Dach, oder an einen Ort
                              									gebracht, wo es der Sonne nicht ausgesezt ist.
                           Nachdem nun dieses Seegras zur Verarbeitung vorliegt, so ist zuerst die
                              									noͤthige Reinigung desselben zu bewerkstelligen. Diese soll dadurch
                              									geschehen, daß es 2–3 Stunden gesotten, und, um die Wurzeln les zu bringen,
                              									durch eine Hechel gezogen wird.
                           Selten wird dieses Geschaͤft jedoch gehoͤrig verrichtet; denn statt das
                              									Gras zu sieden, wird es oft nur in kaltes Wasser gelegt, damit der daran
                              									haͤngende Unrath sich etwas abloͤst und das Gras sich besser
                              									kraͤuselt. Nach dieser Manipulation wird dasselbe getroknet und wie Seile zu
                              									einem fingerdiken Faden versponnen. Hierauf haͤngt man diese Seile auf und
                              									lichtet sie dann, wenn sie so ziemlich troken sind, in Zoͤpfen wie das
                              									Roßhaar zu.
                           Nun wird dieser Artikel dem Handel ausgesezt, und der Centner zu circa 5 fl. selbst in entfernte Laͤnder
                              									verkauft.
                           Es wird zu ganz gleichen Zweken verwendet wie das Roßhaar, ist jedoch nicht von
                              									solcher Dauer. (Leuchs' polyt. Ztg. 1842, Nr. 16.)
                           
                        
                           Schäumende Haselnußseife.
                           Sie wird nach den HHrn. Violet und Monthellas folgendermaßen bereitet. — Nachdem man sich kaustische
                              									Potaschelauge von verschiedenen Graden, wie von 8, 12, 15 und 16° Baumé
                              									verschafft hat, werden 3 Theile Haselnußoͤhl und 1 Th. Fett damit bearbeitet.
                              									Die so gebildete Seife wird durch Kochsalzlauge von 10° und immer geringere
                              									in festen Zustand gebracht. Sie enthaͤlt in hundert Theilen
                              									ungefaͤhr:
                           
                              
                                 Kali
                                 7
                                 Theile
                                 
                              
                                 Fette Substanz
                                 64
                                 —
                                 
                              
                                 Wasser
                                 28
                                 —
                                 
                              
                                 Kochsalz
                                 1
                                 —
                                 
                              
                           Auf die Haut hat diese Seife, welche bisweilen auch parfuͤmirt wird, keine
                              									Wirkung, und aͤndert nichts an der Feinheit der Epidermis. Ihre reinigende
                              									Kraft bewaͤhrt sie mit jedem Wasser, vorzuͤglich mit Flußwasser. Ihre
                              									Loͤsung wirkt zweimal staͤrker als die anderer Seifen, und man braucht
                              									um ein Drittheil weniger von ihr als von anderen. (Echo du
                                 										monde savant 1842, No. 720.)
                           
                        
                           Ueber Zukerconsumtion.
                           Im J. 1643 fingen die Englaͤnder auf Barbados an, Zuker zu bauen. Die
                              									Franzosen machten auf Guadeloupe im J. 1648 damit den Anfang.
                           Im J. 1750 betrug die gesammte Ausfuhr von den englischen Antillen 36 bis 37
                              									Millionen Kilogr., das Fuͤnstheil des gegenwaͤrtigen Betrags.
                           Nach den glaubwuͤrdigsten Zusammenstellungen ist gegenwaͤrtig die
                              									jaͤhrliche Consumtion:
                           
                           Auf Cuba 20 bis 21 Millionen Kilogr., oder 28 Kilogr. auf den Kopf;
                           in den Vereinigten Staaten 90 Mill. Kilogr., 7¼ Kilogr. per Kopf;
                           England nebst Schottland 180 Mill. Kilogr., 10½ Kilogr. per Kopf;
                           Irland 18 Mill. Kilogr., 2¼ Kilogr. per Kopf;
                           Rußland 27 Mill. Kilogr., weniger als ½ Kilogr. per Kopf;
                           Belgien 13 Mill. Kilogr., ungefaͤhr 3½ Kilogr. per Kopf;
                           Deutschland 90 Mill. Kilogr., 2 Kilogr. per Kopf;
                           Holland 22½ Mill. Kilogr., 7¼ Kilogr. per
                              									Kopf;
                           Spanien 23 Mill. Kilogr., 1¾ Kilogr. per Kopf;
                           Frankreich 110 Mill. Kilogr., 3¼ Kilogr. per
                              									Kopf.
                           Die Consumtion der zukererzeugenden Laͤnder in Amerika, Afrika, Asien wird zu
                              									2 Milliarden und 110 Millionen Kilogr. angegeben. Die jaͤhrliche Consumtion
                              									in Mexiko schaͤzte Humboldt ungefaͤhr auf 5
                              									Kilogr. per Kopf. Rechnet man den Bedarf Europa's und
                              									verschiedener Gegenden, welche den Zuker von ihren Nachbarn beziehen, hinzu, so
                              									betraͤgt die Gesammtproduction in diesem Augenblik 2 Milliarden und 800 Mill.
                              									Kilogr.
                           Daraus geht hervor, daß ein Franzose neunmal weniger Zuker verzehrt als ein Einwohner
                              									von Cuba, drei-bis viermal weniger als ein Englaͤnder oder ein
                              									Mexicaner, und zwei-bis dreimal weniger als ein Hollaͤnder oder
                              									Amerikaner. (Moniteur industriel, 24. April 1842.)
                           
                        
                           Zukerfabrication in Belgien.
                           Die erste Runkelruͤbenzuker-Fabrik wurde im J. 1828 errichtet; es
                              									dauerte aber einige Jahre, bis dieser Industriezweig einigen Aufschwung erhielt. Im
                              									J. 1827 gab es in Brabant 8 Fabriken fuͤr inlaͤndischen Zuker, eine in
                              									Luͤttich, eine in Westflandern und 18 im Hennegau.
                           Heutzutage vertheilen sich die verschiedenen Etablissements fuͤr Fabrication
                              									und Rafsinerie des Zukers, wie folgt:
                           
                              
                                 
                                 Runkelruͤbenzuker-Fabriken.
                                 Raffinerienfuͤr inlaͤnd.
                                    											auslaͤnd.
                                 
                              
                                 
                                 Anzahl.
                                 Fabricat.
                                 Zuker.
                                 
                              
                                 Antwerpen
                                 2
                                 20,000
                                 Fr.
                                 33
                                 1
                                 
                              
                                 Brabant
                                 9
                                 985,000
                                 
                                 2
                                 3
                                 
                              
                                 Westflandern
                                 2
                                 100,000
                                 
                                 —
                                 —
                                 
                              
                                 Ostflandern
                                 1
                                 40,000
                                 
                                 20
                                 1
                                 
                              
                                 Hennegau
                                 17
                                 1,655,000
                                 
                                 3
                                 —
                                 
                              
                                 Luͤttich
                                 3
                                 151,500
                                 
                                 1
                                 —
                                 
                              
                                 Limburg
                                 4
                                 462,000
                                 
                                 —
                                 1
                                 
                              
                                 Namur
                                 1
                                 90,000
                                 
                                 —
                                 —
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 39
                                 3,503,500
                                 
                                 59
                                 6
                                 
                              
                           Die durchschnittliche Einfuhr von Rohzuker und terrirtem Zuker betraͤgt
                              									jaͤhrlich 14½, Mill. Fr. Die durchschnittliche Ausfuhr an raffinirtem
                              									Zuker betraͤgt nach den Zollregistern nur 11,700,000 Fr.
                           Vor der Einfuͤhrung des Runkelruͤbenzukers besaß die Provinz Antwerpen
                              									allein mehr als 40 Raffinerien; die Anzahl und Bedeutenheit dieser Etablissements
                              									war bestaͤndig im Abnehmen. Doch ist anzunehmen, daß das Land dadurch, daß
                              									Fabriken fuͤr inlaͤndischen Zuker an die Stelle der Raffinerien
                              									traten, nichts verlor. (Echo du monde savant 1842, No. 723, S. 256.)
                           
                        
                           Die numerischen Hauptresultate des deutschen Zollvereins vom
                              									Jahr 1841.
                           Die wichtigen Bekanntmachungen, welche das preußische Finanzministerium jedes Jahr
                              									uͤber die Resultate des allgemeinen deutschen Zollvereins erlaͤßt,
                              									scheinen nicht immer so allgemein bekannt zu werden, als sie es verdienen. Wir
                              									wollen die Hauptresultate derselben hier fuͤr das verflossene Jahr in den
                              									wichtigsten Zuͤgen mittheilen. Die erste Tabelle enthaͤlt eine Uebersicht der wichtigsten Gegenstaͤnde, die im
                              									Jahr 1841 zum Eingang verzollt worden sind. Als solche Gegenstaͤnde
                              									erscheinen hier folgende Abtheilungen, deren Ertrag wir  nach den Bestimmungen des
                              									Zolltarifs berechnet haben. Wir sezen den deßfallsigen Betraͤgen in der
                              									zweiten Colonne die Einnahme von denselben Artikeln im Jahr 1840 bei, weil die
                              									vorgekommenen Aenderungen merkwuͤrdige Schluͤsse auf den Gang des
                              									Handels uͤberhaupt und den Einfluß der Tractate auf denselben gestatten.
                           
                              
                                 Hauptartikel der Einfuhr.
                                 Geldbetrag der Einfuhr im Jahr 1840 in Thalern à 30 Sgr.
                                 Geldbetrag der Einfuhr im Jahr 1841.
                                 
                              
                                 Baumwollenwaaren aller Art
                                 1,751,488
                                 1,679,638
                                 
                              
                                 Eisen- und Stahlwaaren aller Art
                                 526,239
                                 657,994
                                 
                              
                                 Gebrannte Wasser jeder Art
                                 204,856
                                 227,400
                                 
                              
                                 Wein und Most
                                 1,534,889
                                 1,569,297
                                 
                              
                                 Suͤdfruͤchte jeder Gattung
                                 526,422
                                 539,073
                                 
                              
                                 Gewuͤrge, Pfeffer, Zimmt etc.
                                 318,493
                                 329,959
                                 
                              
                                 Haͤringe
                                 254,364
                                 220,993
                                 
                              
                                 Kaffee, Kakao
                                 4,047,112
                                 4,574,895
                                 
                              
                                 Kaͤse aller Art
                                 69,317
                                 72,101
                                 
                              
                                 Reis
                                 322,274
                                 295,802
                                 
                              
                                 Syrop
                                 45,452
                                 190,804
                                 
                              
                                 Tabak
                                 1,412,394
                                 1,649,609
                                 
                              
                                 Zuker aller Art
                                 5,372,031
                                 5,280,019Der sogenannte Lompenzuker betrug1840434,699Centner1841385,782—Der Rohzuker für die vereinsländischen Siedereien1840582,888—1841609,164—
                                 
                              
                                 Seidenwaaren aller Art
                                 390,940
                                 389,785
                                 
                              
                                 Steinkohlen
                                 19,144
                                 21,252
                                 
                              
                                 Talg und Stearin
                                 51,153
                                 93,171
                                 
                              
                                 Vieh aller Art
                                 303,892
                                 311,764
                                 
                              
                                 Wollene Zeugwaaren
                                 788,940
                                 925,320
                                 
                              
                           Die Gesammtsumme des Bruttoertrags saͤmmtlicher Gegenstaͤnde, die bei
                              									dem Verein zur Verzollung gekommen sind, erscheint in den nachstehenden
                              									Hauptabtheilungen desselben mit der Bevoͤlkerungszahl, welche den Maaßstad
                              									fuͤr die Vertheilung gegeben hat. Diese Angaben umfassen nur das Jahr
                              									1841.
                           
                              
                                 Vereinsabtheilungen.
                                 Bevoͤlkerungszahl mit Einschluß der auf Aversa
                                    											zugetretenen Gebietstheile.
                                 Summe der Brutto-Einnahme nach Abzug
                                    											verschiedener abgehender Posten.
                                 Summe des Antheils an der reinen Einnahme.
                                 
                              
                                 
                                 Seelen.
                                 Thaler.
                                 Thaler.
                                 
                              
                                 Preußen
                                 15,159,03l
                                 14,701,855
                                 10,925,229
                                 
                              
                                 Bayern
                                 4,375,586
                                 1,681 171
                                 3,158,621
                                 
                              
                                 Sachsen
                                 1,706,276
                                 1,878,176
                                 1,229,727
                                 
                              
                                 Wuͤrtemberg
                                 1,703,258
                                 474,448
                                 1,291,234
                                 
                              
                                 Baden
                                 1,294,131
                                  846,364
                                 936,847
                                 
                              
                                 Kurhessen
                                 666,280
                                 408,673
                                 480,193
                                 
                              
                                 Großherzogthum Hessen
                                 820,907
                                 515,444
                                 637,415
                                 
                              
                                 Thuͤringen
                                 952,421
                                 348,212
                                 686,418
                                 
                              
                                 Nassau
                                 398,095
                                 35,141
                                 288,682
                                 
                              
                                 Stadt Frankfurt a. M.
                                 66,338
                                 1,026,460
                                 1,026,498
                                 
                              
                           
                           Zu bemerken ist jedoch, daß die vertheilten Summen noch immer nicht den
                              									Netto-Ertrag der Zolleinnahme fuͤr die Regierungen bilden, da die
                              									Kosten der Centralverwaltungen, der Bauten, der Bewaffnung des
                              									Graͤnzpersonals und noch manche andere Ausgaben davon abgehen. (Augsb.
                              									Allgemeine Zeitung Nr. 133.)
                           
                        
                           Verfahren die Feuchtigkeit des Viehfutters, besonders des
                              									Heues unschädlich zu machen.
                           Es ist bei großen Ernten oft der Fall, daß das in großen Massen in den Scheunen
                              									aufgehaͤufte Futter schimmlig oder roth wird, in Folge eintretender
                              									Gaͤhrung. Sogar wenn das Heu beim Einfuͤhren sehr troken ist,
                              									enthaͤlt es noch viel Feuchtigkeit, welche durch die Waͤrme der
                              									Gaͤhrung sich entwikelt. Diese Gaͤhrung ist um so lebhafter, je
                              									groͤßer die Masse des aufgehaͤuften Heues ist, je schwieriger also die
                              									Feuchtigkeit verdunsten kann. Das Futter ist dem Verderben also immer ausgesezt, um
                              									so mehr, wenn regnerisches Wetter es unmoͤglich machte, dasselbe ganz troken
                              									einzufuͤhren. Da ich bemerkte, daß das Futter nur im Innern der Haufen
                              									verdirbt und auch da nicht, wo die Pfosten des Gebaͤudes die Verdunstung der
                              									Feuchtigkeit zulassen, so ließ ich mit gutem Erfolg Einschnitte in die Haufen
                              									machen, um die Verdunstung zu befoͤrdern. Spaͤter ließ ich 200 Gramme
                              									(13 Loth) Kochsalz auf den metrischen Centner des Futters beim Abladen mit der Hand
                              									streuen. Dieser dem Vieh so wohlthaͤtige Zusaz (welcher auf 10 Centimes
                              									fuͤr den metrischen Centner kommt) war von sehr gutem Erfolg, indem ich bei
                              									15 Jahre langer Anwendung auf große Massen Futter keine Veraͤnderung
                              									desselben mehr wahrnahm; auch wenn das Heu feucht eingethan werden muß, kann ich
                              									unbesorgt seyn. Die Kosten werden mehr als ausgeglichen, indem das Futter an Gewicht
                              									und an Werth zunimmt. Schattenmann. (Moniteur industriel, 10. April 1842.)
                           
                        
                           Recept zu Wagenschmiere.
                           Die belgischen Fabrikanten bereiten sie aus
                           
                              
                                 30
                                 Pfd.
                                 Palmoͤhl,
                                 
                              
                                 12
                                 —
                                 Unschlitt,
                                 
                              
                                 130
                                 —
                                 Regenwasser,
                                 
                              
                                 9
                                 —
                                 Sodalauge von 20° Baumé.
                                 
                              
                           Das Palmoͤhl und das Unschlitt laͤßt man in einem Kessel schmelzen,
                              									sezt dann die Sodalauge in kleinen Portionen hinzu, bis die Mischung dik wird; man
                              									gibt nun 8 bis 10 Pfd. siedendes Wasser hinzu, ohne mit dem Umruͤhren
                              									aufzuhoͤren. Nachdem man das Ganze ungefaͤhr eine Stunde lang der
                              									freien Luft ausgesezt, gießt man es in die Kuͤhlgefaͤße, ruͤhrt
                              									aber immerfort bis zur voͤlligen Erkaltung. Die Operation dauert 2 Stunden,
                              									nach welchen man 140 bis 150 Pfd. Wagenschmiere besizt, wovon das Pfund nur 15 Cent.
                              									kostet. (Echo du monde savant 1842, No. 719.)