| Titel: | Verbesserungen an Maschinen zur Verfertigung des Porzellans und Steinguts, worauf sich John Ridgway, Porzellanfabrikant in Stafford, Cauldon-place, und Georg Wall jun., ebendaselbst, am 11. Jan. 1840 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 84, Jahrgang 1842, Nr. LXX., S. 353 | 
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                        LXX.
                        Verbesserungen an Maschinen zur Verfertigung des
                           								Porzellans und Steinguts, worauf sich John Ridgway, Porzellanfabrikant in
                           									Stafford, Cauldon-place, und Georg Wall
                           								jun., ebendaselbst, am 11.
                              									Jan. 1840 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of arts. Maͤrz 1842, S.
                              									99.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Ridgway's Maschinen znr Verfertigung des Porzellans.
                        
                     
                        
                           Vorliegende Verbesserungen bestehen in der Anwendung eines Paares gewöhnlicher
                              									Doppelformen, welche mit Hülfe eines selbstthätigen, durch Dampf oder eine andere
                              									Triebkraft in Bewegung gesezten Mechanismus an einander gepreßt werden. Der
                              									Hauptzwek der Erfindung geht darauf hinaus, die verschiedenen Proceduren, nämlich
                              									das Füllen der Presse, das Schließen der Formen zur Bildung des Fabricats und das
                              									Herausnehmen derselben durch einen selbstthätigen Mechanismus, anstatt durch
                              									Händearbeit verrichten zu lassen. Fig. 21 ist eine
                              									Seitenansicht und Fig. 22 eine Front- oder Endansicht der in Rede stehenden
                              									Maschine. a, a, a ist das Hauptgestell, welches das Preßgestell b, b, b trägt. An der in dem Gestelle a, a, a gelagerten Treibwelle
                              										c, c sind die
                              									Treibrollen, das Schwungrad e und die Getriebe f, f befestigt; die
                              									Leit- oder Spannrollen g, g haben gleichfalls in dem Hauptgestell ihre Lager; in passender
                              									Entfernung ist noch eine andere Spannrolle h gelagert.
                              									Die Rollen g und h dienen
                              									zur Leitung des Zuführbandes i, i, welches die Formenpaare k, k durch die Maschine führt. Das Preßgestell b, b ist mit parallelen
                              									Seiten versehen, zwischen denen die untere Preßplatte m
                              									auf und nieder beweglich ist, ferner mit einer Stellschraube n, um die obere stationäre Preßplatte o
                              									adjustiren und dadurch den Druk auf die Formen k, k reguliren zu können. Die obere Preßplatte o oder die bewegliche Preßplatte m sind nöthigenfalls mit Federn versehen, um dem Druk einen gewissen Grad
                              									von Elasticität zu geben. In dem Gestelle b, b läuft eine Welle p, an
                              									deren Ende sich das Rad q befindet, welches mit einem
                              									der Getriebe f im Eingriff steht. In Folge dieses
                              									Eingriffes kommt die in der Mitte der Welle p befestigte
                              									excentrische Scheibe r in Umdrehung und wirkt gegen
                              									einen an der unteren Seite der Preßplatte m befindlichen
                              									Vorsprung s.
                           Die Maschine arbeitet auf folgende Weise. Angenommen, die Triebkraft werde mittelst
                              									eines um die Rolle d geschlagenen Riemens  von einer Dampfmaschine oder
                              									einem anderen Beweger hergeleitet, und ein Paar Formen k
                              									mit einem zwischen ihnen befindlichen Thonklumpen seyen auf das Zuführband i, i gelegt, so sezt eines
                              									der Getriebe f das an der dünneren Querwelle u befindliche Stirnrad t in
                              									Umdrehung, so daß vermittelst der Kurbel v und der
                              									Lenkstange w der Arm x in
                              									Schwingungen versezt wird. Da dieser Arm mit der Führung y in Verbindung steht, so gleitet er längs der beiden Leitstangen z, z hin, und veranlaßt das
                              									Fangrad 1, 1, gegen die an dem Riemen i befindlichen
                              									Aufhälter 2, 2 anzuschlagen und eine Viertelsdrehung zu machen; einer der Fanghaken
                              									des Rades 1 ergreift den Aufhälter 2 und zieht bei der rükgängigen Schwingung des
                              									Armes x das Band i, i nach sich, bis die Formen k, k genau unter dem Mittelpunkt der Presse
                              									liegen, worauf der Fanghaken den Aufhälter des Riemens i, i verläßt; der leztere steht nun still.
                              									Zugleich kommt das Excentricum r gegen den an der
                              									unteren Seite der Preßplatte m befindlichen Vorsprung
                              										s in Wirksamkeit, drükt die Platte m mit den Formen k, k aufwärts und preßt dadurch den zwischen den lezteren
                              									enthaltenen Thon in die verlangte Gestalt. Hierauf rükt das Band wieder auf dieselbe
                              									Weise, wie oben, vor und bringt die Formen mit dem geformten Artikel in das
                              									Trokenzimmer.
                           Auf solche Weise geht bei ununterbrochener Rotation der Maschinentheile das
                              									abwechselnde Zuführen der mit Thon versehenen Formen, die Bildung der verlangten
                              									Artikel mittelst Pressens und das Wegnehmen derselben aus der Maschine der Reihe
                              									nach vor sich.Eine unvollstaͤndigere Beschreibung und Abbildung dieser Maschine
                                    											haben wir aus dem Mechanics' Magazine bereits im
                                    											polyt. Journal Bd. LXXVIII. S. 357 mitgetheilt.A. d. R.
                           
                        
                     
                  
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