| Titel: | Verbesserte Maschine zur Verfertigung von Nägeln und Splinten, worauf sich Miles Berry, Patentagent und Civilingenieur, in London, Patent-Office, Chancery-lane, zufolge einer Mittheilung am 4. Mai 1841 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 86, Jahrgang 1842, Nr. II., S. 5 | 
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                        II.
                        Verbesserte Maschine zur Verfertigung von
                           Naͤgeln und Splinten, worauf sich Miles Berry, Patentagent und Civilingenieur, in
                           London, Patent-Office, Chancery-lane, zufolge einer Mittheilung am 4. Mai 1841 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. April 1842, S.
                              206.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Berry's Maschine zur Verfertigung von Nägeln und
                           Splinten.
                        
                     
                        
                           Vorliegende Erfindung betrifft 1) eigenthümliche mechanische Anordnungen und
                              Combinationen zur Fabrication von Nägeln; 2) die Gestalt der Schneidwerkzeuge, so
                              daß der Winkel, den die Schulter und der Kopf an einer Seite des einen Nagels
                              bilden, die Spize des folgenden Nagels bilden soll u.s.w.
                           Fig. 17 ist
                              ein Grundriß der verbesserten Nägelschneidmaschine; Fig. 18 ein senkrechter
                              Längendurchschnitt derselben durch die Mitte, und Fig. 19 ein senkrechter,
                              gleichfalls durch die Mitte von Fig. 17 gehender
                              Querschnitt.
                           a, a, a, a ist das Gestell, worauf die wirksamen Theile
                              der Maschine gelagert sind; b, b die feste und lose
                              Rolle zur Mittheilung der Bewegung; c, c sind zwei um
                              die Achsen d, d sich drehende Hebel. Der obere Hebel ist
                              mit dem unteren durch das Gelenk e, e und das leztere
                              mit dem Krummzapfen f durch die Lenkstange g verbunden. Mit Hülfe dieser Anordnung werden die Hebel
                              in hin- und herschwingende Bewegung versezt.
                           Die Art, wie diese Hebel gelagert sind, wird am besten aus Fig. 19 ersichtlich
                              seyn. Sie drehen sich nämlich um centrale Zapfen h, h,
                              welche durch Löcher gehen, die im Maschinengestell angebracht sind. An den äußeren
                              Enden dieser Zapfen befinden sich kreisförmige Einschnitte i, i, in welche
                              die an den Köpfen der Schrauben l, l befindlichen Hälse
                              k, k greifen. Die Schraubenköpfe sind gleichfalls
                              mit kreisförmigen Einschnitten m, m versehen und diese
                              dienen zur Aufnahme der an den Zapfen h, h angebrachten
                              Halse n, n. Dreht man nun die Schrauben vor- oder
                              rükwärts, so nahern sich begreiflicherweise die erwähnten Zapfen den Hebeln c, c, oder entfernen sich von denselben.
                           Die Schneidwerkzeuge, durch welche der Metallstreifen behufs der Anfertigung von
                              Nägeln getrennt wird, sind bei o, o sichtbar; sie sind
                              an den Hebeln c, c befestigt und nehmen an deren
                              hin- und hergehenden Bewegung Theil. Die Mittel, wodurch sie adjustirt und in
                              ihrer richtigen Stellung gehalten werden, sind aus dem Durchschnitt Fig. 18 am deutlichsten
                              abzunehmen.
                           Innerhalb der Seitenstüke der Hebel c, c befinden sich
                              Schlize p, p, durch welche die Querstüke q, q gestekt sind. Leztere sind mit Schrauben versehen,
                              die, wie die Abbildung zeigt, gegen die Messer o, o
                              drüken. r, r sind andere gleichfalls in Einschnitten der
                              Hebel c, c befestigte Querstüke, welche mit
                              Stellschrauben versehen sind, die gegen die Enden der Messer wirken. In Folge dieser
                              Anordnung werden jene Querstüke gegen die an der inneren Seite der Hebel c, c angebrachten Aufhälter s,
                                 s gedrükt.
                           Um zu verhüten, daß der geschnittene Nagel zwischen die Hebel c, c gelange, sind die Theile t, t angebracht.
                              Zwischen den Schneidwerkzeugen und den Hebeln c, c
                              befinden sich keilförmige Stüke, welche sich mit Hülfe der Schrauben v, v vor- und zurükschieben lassen, um die Messer
                              o, o zu heben oder niederzudrüken. Vermittelst der
                              Stellschrauben lassen sich die Messer in einer transversalen Richtung
                              adjustiren.
                           Die Umdrehungen der Kurbel f ertheilen den Hebeln c, c, wie oben bemerkt, eine hin- und
                              herschwingende Bewegung, wobei sie sich um die Zapfen d,
                                 d drehen. Dadurch gehen bei jeder Umdrehung ein oberes und ein unteres
                              Messer, die zu beiden Seiten der Mittelpunkte d, d
                              angeordnet sind, dicht an einander vorüber. Gesezt, die Hebel seyen in der Richtung
                              der Pfeile Fig.
                                 18 in Bewegung, so veranlaßt die aufwärts erfolgende Bewegung derselben,
                              die Messer o¹, o² sich einander zu nähern und den Metallstreifen w abzutrennen, wie Fig. 21 zeigt; bewegen
                              sich aber die Hebel abwärts in der Richtung der punktirten Pfeile, so bringen sie
                              die Messer o³, o⁴, Fig. 22, in Wirksamkeit u.s.w.; jedesmal bei einer halben Umdrehung der
                              Kurbel f kommt ein Messerpaar in Thätigkeit. Der in
                              Nägel zu zerschneidende Metallstreifen w, w kann glühend
                              oder kalt aus freier Hand oder auf irgend eine andere zwekdienliche Weise in die
                              Maschine geleitet werden.
                              Der Patentträger gibt indessen der in Fig. 18 und 19
                              dargestellten Methode den Vorzug, wobei 1,1 ein starker Balken ist, welcher auf dem
                              Maschinengestelle ruht, und an seinem oberen Ende mit der Deke fest verbunden ist.
                              An diesen Balken ist das Gehäuse oder der Canal 3, 3 befestigt, durch den der in
                              Nägel zu zerschneidende Metallstreifen seinen Weg nimmt. In diesen Canal tritt eine
                              Stange 4, deren unteres Ende einen Fuß 5 (Fig. 18) besizt, während
                              ihr oberes Ende zwischen den Frictionsrollen 6, 6* hindurchgeht.
                           An der Achse der Rolle 6* sizt das Stirnrad 7, welches in die Schraube ohne Ende 8
                              eingreift; die kurze Achse 9 der lezteren erhält ihre rotirende Bewegung von der
                              Rolle 10, welche vermittelst eines Riemens von einer anderen an der Hauptwelle der
                              Maschine sizenden Rolle umgetrieben wird. Diese Anordnung veranlaßt die Stange 4,
                              gleichförmig sich abwärts zu bewegen.
                           Die Achse, um welche die Rolle 6 sich dreht, ist in einer Büchst 12 gelagert, die um
                              einen Mittelpunkt 13 schwingt. Mit dem unteren Theile der Büchse 12 steht der Hebel
                              14 in Verbindung, welcher durch das an der senkrechten Welle 16 befindliche
                              Excentricum 15 in Thätigkeit gesezt wird. Durch diese Anordnung wird die Rolle 6
                              fest gegen die Stange 4 gehalten; sobald sich aber die Achse 16 um einen Bogen
                              dreht, fällt der Hebel 14 auf den unteren Theil der excentrischen Vorrichtung 15 und
                              gibt dadurch der Stange 4 die Freiheit zu steigen.
                           Ein Arm 17 verbindet die Stange 4 mit einem verschiebbaren Stük 18, welches sich an
                              einer schwalbenschwanzförmigen, am Ballen 1 befestigten Leiste frei auf und nieder
                              bewegen läßt. Dem zu bearbeitenden Metallstreifen wird zuerst durch Aufbiegen des
                              Randes an dem einen Ende die in Fig. 23 dargestellte Form
                              gegeben, dann kommt er unter den Fuß der Stange 4, Fig. 18, in welcher Lage
                              ihn der Federhaken 29 festhält. Das untere Ende geht durch die Führungen 20, 20, und
                              eine gegen seine Kante wirkende Feder drükt ihn fest gegen die Seite des Canals 3.
                              Fig. 20
                              gibt eine Ansicht dieses von Fig. 19 getrennten
                              unteren Theiles des Zuführapparats.
                           Nachdem beinahe der ganze Metallstreifen in Nägel zerschnitten worden ist, kommt ein
                              an der verschiebbaren Platte 18 befestigter Aufhälter mit dem Halse 22 in Berührung,
                              worauf der Aufseher die an der senkrechten Achse befindliche Kurbel umdreht, und
                              dadurch den unteren Theil der excentrischen Vorrichtung 15 unter den Hebel 14
                              bringt, so daß nun die Stange 4 von dem Druk der Rolle 6 frei wird, und mit Hülfe
                              der auf der Welle 16 zugleich verschiebbaren Kurbel 23 aufwärts bewegt werden kann,
                              um ein neues zu verarbeitendes Metallstük in Empfang zu nehmen. Das Gegengewicht 30,
                              welches mittelst einer Schnur an den verschiebbaren Theil 18 befestigt ist,
                              befördert diese Operation.
                           Während die Stange 4, 4 in die Höhe geht, um einen neuen Metallstreifen aufzunehmen,
                              kommt der unzerschnitten gebliebene Theil mit zwei an den Canal 3 befestigten
                              hervorstehenden geneigten Ebenen 24 in Berührung, wodurch derselbe von der Feder 19
                              frei und durch die Oeffnung 25 gedrängt wird, von wo aus er vermittelst Führungen
                              auf irgend eine zwekdienliche Art in ein zu seiner Aufnahme bereit stehendes
                              Behältniß geleitet wird.
                           Aus der Betrachtung der Abbildungen erhellt, daß die Stange 4 aus zwei Stüken
                              besteht, welche bei 26 gegen einander gleiten, und daß zwischen diesen Stüken eine
                              Feder 27 angeordnet ist, um dem Metallstreifen zu gestatten, in dem Momente, wo der
                              Nagel ausgeschnitten wird, still zu halten. Die Nägel fallen durch die Oeffnung 29
                              in einen untergestellten Behälter.
                           Die Schneidwerkzeuge des Apparates können so eingerichtet seyn, daß sie gewöhnliche
                              oder keilförmige Nägel ohne Köpfe hervorbringen.
                           Der zweite Theil der Erfindung besteht darin, daß man den Schneidwerkzeugen der
                              Maschine eine solche Gestalt gibt, daß der Kopf des einen Nagels durch zwei
                              Hervorragungen gebildet wird, welche aus den Spizen zweier nebenliegenden Nägel
                              geschnitten werden. Soll z.B. die in Fig. 24 dargestellte Form
                              des Nagels hergestellt werden, so schneiden ein Paar Formen o¹, o² von der Gestalt des
                              Durchschnittes Fig.
                                 25 den Metallstreifen zunächst in die Gestalt von Fig. 26, worauf das
                              nächste Messerpaar o³, o⁴ in der Gestalt von Fig. 27 auf das Metall
                              einwirkt, wie die Punktirungen in Fig. 26 andeuten und den
                              Nagel abschneidet.
                           Fig. 28 ist
                              ein Theil des Metallstreifens mit den Theilungslinien, welche anzeigen, in welcher
                              Reihenfolge die Nägel ausgeschnitten werden. Anstatt der in Fig. 24 dargestellten
                              eigenthümlichen Form können auch die Seiten der Nägel, wie Fig. 29 zeigt, bis gegen
                              die Spize hin gerade gemacht werden, oder man kann, wie in Fig. 30 den Köpfen und
                              Spizen eine rechtwinklige Construction geben, u.s.w.
                           Die Ansprüche des Patentträgers beziehen sich 1) auf eine verbesserte Nägelmaschine,
                              deren Haupttheil zwei einander gegenüber liegende in hin- und hergehende
                              Bewegung zu sezende Messerpaare bilden; 2) auf eine Gestalt der zu den
                              Nägelmaschinen gehörigen Schneidwerkzeuge, vermöge welcher jedesmal der Kopf eines
                              Nagels von zwei
                              Hervorragungen gebildet wird, die aus den Enden zweier anliegenden Nägel geschnitten
                              werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
