| Titel: | Regulirung des Luftzutrittes in die Oefen der Dampfkessel, nach Lillie und Sohn. | 
| Fundstelle: | Band 86, Jahrgang 1842, Nr. XIX., S. 73 | 
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                        XIX.
                        Regulirung des Luftzutrittes in die Oefen der
                           Dampfkessel, nach Lillie
                           und Sohn.
                        Aus dem Mechanics' Magazine. April 1842, S.
                              322.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Lillie's Regulirung des Luftzutrittes in die Oefen der
                           Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           Fig. 15
                              stellt den Längendurchschnitt eines Ofens und Dampfkessels von 40 Pferdekräften dar,
                              welcher in den Eisenwerken der HHrn. Lillie und Sohn zu
                              Manchester, Store-street, aufgestellt wurde. Das Wesentliche der Einrichtung
                              besteht lediglich in der Regulirung des Luftzutrittes in den Ofen durch den am Ende
                              des Aschenfalles B unmittelbar vor der Brüke sich
                              einmündenden Canal A. Eine Stange C steht mit einem Ventile in Verbindung, wodurch der Luftcanal geöffnet
                              und geschlossen wird. Nachdem das Feuer Morgens angemacht worden ist, läßt man 4
                              Stunden lang die Luft einströmen. Dieß hat den Erfolg, daß der Rauch, welcher sonst
                              in reichlichem Maaße entweichen würde, während dieser Periode vollständig consumirt
                              wird. Unterdessen hat sich die Kohle in Kohks verwandelt, worauf das Ventil für den
                              Rest des Tages abgesperrt wird, indem die durch die Roststangen streichende Luft zur
                              vollständigen Verbrennung hinreicht. Der Ofen wird nur Morgens bei Beginn der Arbeit
                              mit Brennmaterial gespeist, von dem übrigens eine für den ganzen Tag hinreichende
                              Menge aufgegeben wird. Die Kohlen verschlaken sich nicht, sondern liefern nur
                              verhältnißmäßig sehr wenig Asche, welche durch den Schieber D beseitigt wird. Die ganze Fronte der Feuerseite des Dampfkessels ist
                              vollkommen luftdicht hergestellt; es sind nämlich Flügelthüren daselbst angeordnet,
                              in denen sich kleinere Thüren befinden, welche, je nachdem es die Dampfprobe
                              erfordert, in gewissen Intervallen geöffnet oder geschlossen werden. Diese Thüren
                              reguliren den Dampf, indem sie mehr oder weniger Luft in den Ofen lassen.
                           Der nach diesem System eingerichtete Dampfkessel war zur vollkommenen Befriedigung
                              der HHrn. Lillie und Sohn 10 Monate lang im Gange. Bei
                              einem früheren Ofen mit Stanley's selbstthätiger Speisung
                              betrug die Consumtion an Kohlen 20 Pfd. in der Stunde per Pferdekraft; jezt, wo eine regelmäßigere Dampfspeisung stattfindet,
                              beläuft sich die Brennmaterial-Consumtion auf 13 Pfd. Kohle in der Stunde per Pferdekraft, so daß die Ersparniß an Brennstoff in
                              vorliegendem Falle 35 Proc. beträgt; sie schäzen dieselbe im Durchschnitt auf 20
                              Proc. Die Erbauungskosten des Ofens selbst sind beinahe dieselben wie bei einem nach
                              dem alten Principe construirten Ofen; die Erfinder sind indessen der Meinung, daß bei Anwendung ihrer
                              Methode die Errichtungskosten der gegenwärtig allgemein gebräuchlichen sehr hohen
                              Schornsteine zu vermeiden sind. Ihren 30 Yards hohen Schornstein halten sie auch für
                              500 Pferdekräfte hoch genug.
                           
                        
                     
                  
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