| Titel: | Verbesserte Hemmvorrichtung für Fuhrwerke, worauf sich Joseph Wright, Mechaniker in Carisbrook, auf der Insel Wight, am 22. März 1841 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 86, Jahrgang 1842, Nr. XXII., S. 86 | 
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                        XXII.
                        Verbesserte Hemmvorrichtung fuͤr
                           Fuhrwerke, worauf sich Joseph
                              Wright, Mechaniker in Carisbrook, auf der Insel Wight, am 22. Maͤrz 1841 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jul. 1842,
                              S. 11.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Wright's verbesserte Hemmvorrichtung für Fuhrwerke.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung betrifft einen mit dem Hemmschuh in Verbindung zu sezenden Apparat,
                              wodurch der Hemmschuh unter das zu hemmende Rad gebracht und im erforderlichen Falle
                              wieder entfernt werden kann, lezteres, indem man das Rad durch Nachlassen der
                              Hemmkette über den Hemmschuh hinweggehen läßt. Um meine Erfindung recht verständlich
                              zu machen, lasse ich sogleich die Beschreibung der beigefügten Figuren folgen, in
                              denen zur Bezeichnung entsprechender Theile gleiche Buchstaben gewählt sind.
                           Fig. 19
                              stellt die Seitenansicht einer Postkutsche dar, an der meine Erfindung in Anwendung
                              gebracht ist.
                           Fig. 20 ist
                              eine hintere Ansicht der Kutsche. Die anderen Detailansichten stellen die
                              Haupttheile in einem größeren Maaßstabe dar, um von ihrer Construction und
                              Wirkungsweise einen deutlicheren Begriff zu geben. a ist
                              der Hemmschuh; b ein Gelenk, welches den Hemmschuh mit
                              der Stange c verbindet; e, e
                              die Verbindungsbolzen. Die Stange c ist um eine Achse
                              d beweglich. Mit der hinteren Achse ist der Apparat
                              f verbunden, an welchen der Zapfen d befestigt ist. Dieser Apparat besteht aus dem
                              Quadrantgestell f, welches auf die in Fig. 19 und 20
                              dargestellte Weise mit Hülfe der Lappen f¹ an die
                              hintere Wagenachse befestigt ist. Ein gekrümmter Hebel f² ist um eine in dem Quadranten f
                              gelagerte Achse f³ drehbar. Dieser Hebel wird an
                              seinem hinteren Ende fortwährend durch eine Feder f³ auswärts gedrükt, weßwegen sein vorderes Ende stets gegen den oberen
                              Theil des geneigten Randes des Quadranten f gedrükt
                              wird. Wenn daher die Stange c an der Vorderseite des
                              Apparates f sich befindet, und man läßt dieselbe los, um
                              den Hemmschuh an die Vorderseite des hinteren Rades zu legen, so dient der Hebel f² der Stange c als
                              Führung und verhütet auf folgende Weise das perpendikuläre Herabfallen derselben.
                              Die Stange c besizt an ihrer Seite einen Vorsprung c¹, und von diesem
                              Vorsprung erstrekt sich ein anderer Vorsprung c²
                              abwärts, wie aus Fig. 21 deutlich abzunehmen ist. Die Beschaffenheit des Apparates f und der mit demselben verbundenen Theile wird aus den
                              Figuren
                                 19, 20, 22 und 
                              23 erhellen.
                              Die in Rede stehenden Abbildungen stellen die Theile in solchen Lagen dar, wobei das
                              Rad gehemmt ist, und die punktirten Linien in Fig. 19 deuten die
                              Stellung an, welche die fraglichen Theile einnehmen, wenn der Hemmschuh gehoben und
                              außer Gebrauch ist. g ist die Hemmkette, welche an ihrem
                              einen Ende mit dem Hebel c verbunden ist; an ihrem
                              anderen Ende befindet sich ein Gelenk g', womit sie beim
                              Hemmen des Rades zurükgehalten wird. Um jedoch das Rad von dem Hemmschuh zu
                              befreien, ist mit diesem Gelenk und dem damit in Verbindung stehenden Apparate die
                              Anordnung so getroffen, daß die Kette g losgelassen
                              werden kann, damit das Rad über den Hemmschuh hinweggehe. Diese Methode, das Rad von
                              dem Hemmschuh zu befreien, bildet eine Eigenthümlichkeit meiner Erfindung. An dem
                              Vordergestelle des Wagens sind die Stangen h und i befestigt; die Stange i
                              dient zur Unterstüzung der Stange h. Der vordere Theil
                              der Stange h nimmt gerade an der Stelle, wo sie an das
                              Vordergestell befestigt ist, die Gestalt einer krummen Hervorragung h' an, welche zur Aufnahme und Sicherung des Gelenkes
                              g' dient, wenn das Rad gehemmt wird. l ist ein gabelförmiger, den Vorsprung h' umfassender Hebel, der sich um einen Zapfen l' dreht; lezterer geht, wie die Figuren 24 und 25 deutlich
                              zeigen, durch die Stange h. Mit Hülfe des Hebels l wird das Gelenk g' der
                              Hemmkette g losgelassen, wenn der Hemmschuh vom Rade
                              abgenommen werden soll. Dieß wird durch einfaches Heben der Stange m bewerkstelligt; leztere ist nämlich an den Hebel l befestigt; dadurch hebt sich das Gelenk g' aus dem Vorsprung h', die
                              Kette g wird frei und der Hemmschuh kann unter dem Rade
                              hinweggehen. n ist ein an dem Gelenk g' befestigter Strik, womit die Kette g hinter den Vorsprung h'
                              zurükgezogen wird, nachdem das Rad über den Hemmschuh hinweggegangen ist. Dieser
                              Strik läuft über die Rolle o, unter der Rolle p hinweg und von da nach einer Welle q, an die er befestigt ist; wird also diese Welle
                              umgedreht, so wikelt sich der Strik n auf. Ein anderer
                              Strik s, welcher an das Gelenk g und die Stange c befestigt ist, läuft über
                              die Rolle t, unter den Rollen v,
                                 v hinweg und ist an die Welle q' befestigt, so
                              daß, wenn man diese Welle umdreht, der Strik s sich
                              aufwindet, und der Hemmschuh in die durch Punktirungen in Fig. 19 angedeutete Lage
                              gehoben wird. Es ist übrigens zu bemerken, daß, wenn der Hemmschuh unter dem Rade
                              hinweggegangen ist, der Arm c von dem Rade seitwärts
                              absteht. Indem er nämlich durch den Strik s in die Höhe
                              gezogen wird, tritt der Vorsprung c² an die
                              innere Seite des Hebels f² und der Vorsprung c¹ erhebt sich über die Platte f⁵, wie die
                              Punktirungen in Fig. 21 andeuten. Diese Platte f⁵
                              unterstützt das Ende des
                              Vorsprungs c¹, wenn
                              die Stange c des Hemmens wegen herabgelassen wird. Es
                              ist einleuchtend, daß beim Emporziehen der Stange c
                              mittelst des Strikes s der Vorsprung c² das vordere Ende des Hebels f² verläßt, was mit Hülfe der an diesem Hebel
                              befindlichen Feder geschehen kann, indem diese Feder unmittelbar das Vorderende des
                              Hebels f² an den geneigten Theil des Quadranten
                              anschließt, so daß dieser wieder in der Lage ist, der Stange c, wenn sie zum Behuf des Hemmens niedergelassen wird, die nöthige Leitung
                              zu geben. Die Winden q, q² stehen miteinander in
                              Verbindung und werden mit Hülfe der Kurbel w gedreht.
                              Die zur Handhabung der Strike dienlichen Theile sind in den Figuren 26, 27, 28 und 29 vom Wagen
                              getrennt dargestellt. An die Winden q, q¹ ist
                              eine Scheibe q² befestigt, in der sich ein
                              eigenthümlich gestalteter Einschnitt befindet. x ist ein
                              Hebel mit einer Hervorragung x¹, welche in die an der Scheibe q² angebrachte Vertiefung y tretend,
                              die Bewegung so lange absperrt, bis der Hebel gehoben wird. In Fig. 26 und 27 haben die
                              Theile diejenige Lage, welche sie annehmen, wenn der Hemmschuh außer Wirksamkeit
                              ist. Um nun den Hemmschuh niederzulassen, muß man den Hebel x in die Höhe heben, worauf die Strike frei werden und der Hemmschuh
                              niedersinkt.
                           Fig. 30
                              liefert die Seitenansicht und Fig. 31 die hintere
                              Ansicht eines anderen Wagens, woran meine Erfindung in Anwendung gebracht ist. Die
                              Theile sind in derjenigen Lage dargestellt, welche sie annehmen, unmittelbar nachdem
                              der Hemmschuh losgelassen worden und das Rad darüber hinweggegangen ist. Obige
                              Beschreibung paßt auch auf diese Figuren, indem nur an einigen Details derselben
                              ganz kleine Abänderungen sich vorfinden, welche dem Mechaniker bei Vergleichung der
                              Abbildungen begreiflich seyn werden.
                           Meine Patentansprüche beziehen sich auf eine an Wagenräder anzulegende
                              Hemmvorrichtung, wobei der Hemmschuh, wenn die Hemmung aufhören soll, durch
                              Nachlassen der Hemmkette unter dem Rade hinweggeht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
