| Titel: | Verbesserungen an Maschinen zum Spinnen und Doubliren von Flachs, Baumwolle, Wolle etc., worauf sich Samuel Lawson u. John Lawson, Ingenieurs in Leeds, am 2. Jan. 1840 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 86, Jahrgang 1842, Nr. LII., S. 263 | 
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                        LII.
                        Verbesserungen an Maschinen zum Spinnen und
                           Doubliren von Flachs, Baumwolle, Wolle etc., worauf sich Samuel Lawson u. John Lawson, Ingenieurs in Leeds, am 2. Jan. 1840 ein Patent ertheilen
                           ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Aug. 1842,
                              S. 65.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Lawson, Verbesserungen an Maschinen zum Spinnen und Doubliren von
                           Flachs, Baumwolle etc.
                        
                     
                        
                           Vorliegende Verbesserungen beziehen sich auf den unter dem Namen Drosselmaschine
                              bekannten Mechanismus, bei welchem zum Behuf des Spinnens Spindeln mit Spulen und
                              Fliegern in Anwendung kommen, und der Zwek dieser Verbesserungen ist Raumersparniß
                              an den Maschinen selbst und an der Localität, worin die Maschinen aufgestellt sind.
                              Eine weitere Abtheilung der in Rede stehenden Verbesserungen besteht darin, daß wir
                              zwei Reihen Gespinnste von einem Streksystem liefern, indem jede Länge des
                              Gespinnstes beim Spinnen oder jedes Fadenpaar oder mehrere Fadenpaare beim Doubliren
                              von den Berührungsstellen der unteren Strekwalzenreihe nach besondern Spindeln und
                              Fliegern hingeleitet werden. Die Spindeln und Flieger sind in zwei Reihen
                              angeordnet, in gleichen Abständen von einer von dem Berührungspunkte der unteren
                              Walzen gezogenen Verticallinie und zwar so, daß die Fäden unter gleichen Winkeln nach den
                              Fliegern geleitet und einer gleichen Spannung unterworfen werden. Alles dieses wird
                              mit Bezugnahme auf die beigefügten Abbildungen deutlicher werden.
                           Fig. 24 ist
                              die Seitenansicht eines dieser verbesserten Spinnrahmen, welcher zum Spinnen des
                              Flachses eingerichtet ist und nur 24 Spindeln besizt. Ein Theil der Leitplatten mit
                              dem Schilde (apron) ist im Durchschnitt dargestellt, um
                              die Spindeln und Flieger in jeder Reihe besser zu zeigen;
                           Fig. 25 ist
                              theils eine Endansicht, theils ein Querschnitt des Apparates;
                           Fig. 26 eine
                              Skizze, um die Richtungslinie deutlicher darzustellen, in welcher das Gespinnst von
                              den Spulen zwischen den Strekwalzen hindurch nach den Fliegern und Spindeln geleitet
                              wird. A, A ist das Maschinengestell; B, B die Hauptwelle, welche durch ein von der
                              Dampfmaschine oder einem anderen Beweger hergeleitetes und um die an ihrem Ende
                              sizende Rolle geschlagenes Laufband in Bewegung gesezt wird. C, C sind die durch die Querschiene D gehenden
                              Spindelreihen, deren untere Enden auf die gewöhnliche Weise in den an der anderen
                              Schiene E angebrachten schalenförmigen Lagern (cup-barings) ruhen. F
                              ist die auf- und niedersteigende Schiene (copping-rail), worauf die Spulen G, G
                              ruhen; H, H sind die an den Spindeln festsizenden
                              Flieger. Die alternirende Bewegung der Schiene F wird
                              durch die herzförmige Scheibe J bewerkstelligt. Diese
                              Scheibe wirkt auf das eine Ende eines Hebels, dessen anderes Ende mit den
                              Verticalstangen K, K in Verbindung steht, welche die
                              auf- und niedersteigende Schiene tragen. L, L
                              sind die das Gespinnst enthaltenden Spulen, welche in irgend einer geeigneten Lage
                              angeordnet sind, und sich lose um Spindeln drehen. M*
                              und M sind zwei Garnituren von Strekwalzen gewöhnlicher
                              Construction, welche durch ein von der Hauptwelle B nach
                              der Achse N der unteren Walzenreihe M sich erstrekendes Räderwerk in Umlauf gesezt werden.
                              O, O ist ein Trog mit Wasser, zum Anfeuchten des
                              Flachs- oder Hanfgespinnstes, welcher sich ungefähr in der Mitte der Maschine
                              befindet. P, P Leitschienen zur Führung der Fäden. Diese
                              Leitschienen sind mit einem Schilde Q versehen, um zu
                              verhüten, daß das Wasser in Folge der Centrifugalkraft von den Fliegern einer
                              Spindelnreihe nach den Spulen derselben geschleudert wird.
                           Aus den Abbildungen ersieht man, daß das Gespinnst zunächst über die feststehenden
                              Längenschienen R, R und dann unter anderen ähnlichen
                              Schienen S, S hinweggeleitet wird. Von da läuft das
                              Gespinnst seinen Weg unter einer am Boden des Troges befindlichen Stange T hinweg, und wird daher durch die darin enthaltene
                              Flüssigkeit gezogen. Die
                              Fäden nehmen sofort ihren Weg über die Kanten des Trogs, begegnen sich an einer
                              anderen Längenstange U, wo sie geschlichtet werden,
                              laufen über die entgegengesezten Kanten dieser Stange, und begegnen sich abermals an
                              der Berührungsstelle der oberen Walzen M*; von da gehen
                              die Fäden zwischen dem unteren Paare der Strekwalzen M
                              hindurch, und da diese lezteren Walzen sich schneller bewegen als die oberen, so
                              erleidet das Gespinnst eine Strekung. Von den unteren Strekwalzen werden die Fäden
                              durch die in den Führungen P, P befindlichen Locher nach
                              den Oehren an den Enden der Flieger H geleitet, durch
                              deren Rotation sie gezwirnt oder doublirt werden, wobei sie sich auf die gewöhnliche
                              Weise auf Spulen aufwikeln. Beim Spinnen, Doubliren oder Zwirnen von Baumwolle,
                              Seide oder ähnlichen Stoffen kann der Wassertrog nach Gutdünken weggelassen werden
                              oder nicht. Daß unsere Verbesserungen, wenn sie zu diesem Zwek an einer Maschine
                              angebracht werden sollen, auch die hiezu geeignete Anordnung der Maschinentheile
                              erfordern, wird jeder praktische Spinner begreiflich finden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
