| Titel: | Neuer Ellipsograph von Hamann und Hempel. | 
| Fundstelle: | Band 86, Jahrgang 1842, Nr. LXVIII., S. 324 | 
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                        LXVIII.
                        Neuer Ellipsograph von Hamann und Hempel.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement. März 1842, S. 205.
                        Hamann's und Hempel's Ellipsograph.
                        
                     
                        
                           Die Construction dieses Instrumentes gründet sich auf eine bekannte Eigenschaft der
                              Ellipse. Wenn man nämlich von dem Mittelpunkte der Ellipse aus zwei Kreise, einen in
                              die Curve, den andern um die Curve beschreibt, und man zieht von irgend einem
                              beliebigen Punkte dieses zweiten Kreises einen Halbmesser und eine Ordinate nach der
                              großen Achse der Ellipse, so schneiden die beiden geraden Linien den
                              einbeschriebenen Kreis und den Umfang der Ellipse beziehungsweise in zwei Punkten,
                              welche in einer Parallellinie zur großen Achse liegen.
                              Hieraus folgt, daß man eine Ellipse mittelst der Bewegung eines Punktes erzeugen
                              kann, welcher sich im Kreise um einen andern dreht, während dieser sich im
                              entgegengesezten Sinne mit doppelter Geschwindigkeit um einen festen Punkt
                              bewegt.
                           Um diese doppelte Bewegung auf dem Papier hervorzubringen, stellen die HHrn. Hamann und Hempel in den als
                              Mittelpunkt der zu beschreibenden Ellipse genommenen Punkt ein senkrechtes
                              cylindrisches Stük von hinreichendem Durchmesser an seiner Basis, an welchem sich
                              ein Stirnrad mit einem Knopf oder Griff befindet. Durch Umdrehung des lezteren
                              ertheilt man einer horizontalen Zahnstange eine hin- und hergehende Bewegung.
                              Diese Zahnstange gleitet in den Kehlen oder Rinnen zweier Rollen, welche dieselbe
                              mit Hülfe von Federn beständig an das fragliche Rad und an ein halb so großes
                              Getriebe andrüken. Lezteres befindet sich an dem Ende einer messingenen Achse,
                              welche senkrecht durch den Griff des Instrumentes hindurchgeht und an denselben
                              festgeschraubt ist.
                           In der Mitte dieses Getriebes befindet sich ein Ring, welcher eine kleine horizontale
                              stählerne Stange umfaßt, an deren Ende in verticaler Lage ein Zeichnenstift
                              befestigt ist. Die Länge dieser Stange ist vom Mittelpunkte des Getriebes bis an die
                              Bleistiftspize zu rechnen und ist gleich der Hälfte des Unterschiedes der beiden
                              halben Achsen der zu beschreibenden Ellipse zu nehmen. Der Abstand des Mittelpunktes
                              des Getriebes von der Griffachse des Instrumentes muß der halben Summe dieser halben
                              Achsen gleich seyn. Wenn nun das Instrument gehörig regulirt, und sein Fuß in den
                              Mittelpunkt der Ellipse
                              gut befestigt ist, so braucht man nur den Griff um sich selbst zu drehen, wobei der
                              Bleistift genau eine Ellipse verzeichnen wird.