| Titel: | Verbesserungen in der Verfertigung flacher Taue, insbesondere aus Eisen, worauf sich Robert Stirling Newall, Drahtseilfabrikant zu Gateshead in der Grafschaft Durham, am 16. Nov. 1841 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 86, Jahrgang 1842, Nr. LXX., S. 329 | 
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                        LXX.
                        Verbesserungen in der Verfertigung flacher Taue,
                           insbesondere aus Eisen, worauf sich Robert Stirling Newall, Drahtseilfabrikant zu
                           Gateshead in der Grafschaft Durham, am 16. Nov.
                              1841 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Aug. 1842,
                              S. 72.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Newall's Verfertigung flacher Taue.
                        
                     
                        
                           Die in unseren Bergwerken eingeführten bandförmigen Taue bestehen im Allgemeinen aus
                              Hanf, Leder, Draht oder Ketten in verschiedenen Combinationen. Meine Erfindung
                              bezieht sich im Wesentlichen auf die ausschließliche Verfertigung solcher Bänder aus
                              Eisen oder einem anderen zwekdienlichen Materiale, wobei ich verschiedene Methoden
                              befolge.
                           Meine erste Verbesserung in der Verfertigung flacher Taue besteht darin, daß ich ein
                              Stük Eisen oder anderes Metall von guter Qualität durch die rectangulären Oeffnungen
                              von gehärtetem Stahl ziehe und auf ähnliche Weise wie beim Röhren- oder
                              Drahtzuge seine Strekung bewirke.
                           Die Form, deren ich mich bediene, ist in Fig. 40, 41 und 42 in der Endansicht, im
                              Grundriß und im Aufriß dargestellt. a ist eine
                              Bodenplatte; b eine Brüke, durch welche eine
                              Schraube c geht, um die Breite der Oeffnung zwischen den
                              Strekkanten d¹, d² zu reguliren; die Länge dieser Oeffnung wird durch Austauschen der
                              Seitenbaken d³, d⁴ regulirt. Leztere werden nach Maaßgabe der verschiedenen Züge in
                              verschiedener Dike angefertigt; ich halte es für gut, denselben ein solches
                              Verhältniß zu geben, daß die vier Seiten des Metallstükes zugleich gestrekt werden.
                              Es ist von Wichtigkeit, das zu bearbeitende Metallstük in einer geraden Linie und
                              rechtwinkelig zu den Kanten der Oeffnung durch die Form zu ziehen. Die Baken d³, d⁴ sind
                              weiter als der in dem Ende der Brüke befindliche Schliz, so daß sie nicht
                              hindurchgedrängt werden können; die Form ist vermittelst Bolzen an eine Werkbank
                              befestigt. Da es schwer ist, Eisen über eine bestimmte Länge hinaus zu walzen, so
                              dürfte es geeignet seyn, dasselbe in glühendem Zustande durch Formen zu ziehen, und
                              da das Metall während des Ziehens sich härtet, so muß dasselbe durch Erhizen in
                              einem Ofen wieder geglüht werden. Nachdem das Oxyd vermittelst verdünnter
                              Schwefelsäure beseitigt worden ist, so wiederholt man die Procedur des Ziehens kalt.
                              Wenn ein Band von bedeutender Länge verlangt wird, so ist es nöthig, zwei oder
                              mehrere Bänder zusammen zu nieten. Auf welche Weise diese Vereinigung bewerkstelligt
                              wird, ist von großer Wichtigkeit. Unter den verschiedenen, in den beigefügten
                              Abbildungen enthaltenen Verbindungsmethoden gebe ich den in Fig. 43 und 44
                              dargestellten Methoden den Vorzug. Das Uebereinanderlegen und Vernieten der Enden
                              ist dem Zusammenschweißen derselben weit vorzuziehen, indem das Hämmern beim
                              Schweißen dem Metall eine gewisse Sprödigkeit gibt, welche kein darauf folgendes
                              Ausglühen so vollständig zu beseitigen vermag, daß die gehämmerte Stelle ihre
                              vorherige Stärke wieder erhält; auch ist beim Zusammenschweißen die Vereinigung
                              beider Metallbänder nicht von der Art, daß man sich darauf verlassen kann. Sind die
                              Bänder aus Eisen, so können sie in der Dike von 1/20 bis 1/4 Zoll und in der Breite
                              je nach der ihnen zu gebenden Stärke variiren. Flache, auf die angegebene Weise verfertigte
                              Bänder zeigen sich stärker und dauerhafter, als solche aus Hanf oder ähnlichem
                              Materiale von gleichem Gewichte, und wenn man ausnehmende Leichtigkeit mit der
                              größtmöglichen Stärke vereinigen will, so nehme man Stahl anstatt des Eisens.
                           Eine weitere Verbesserung an bandförmigen Förderungstauen besteht darin, daß ich sie
                              durch Vereinigung schmaler eiserner Streifen oder Bänder herstelle, welche für
                              gewisse Zweke, insbesondere bei tiefen Gruben, einen Vortheil vor den oben
                              beschriebenen Bändern voraus haben, indem sie gegen Unfälle oder ein plözliches
                              Zerreißen größere Sicherheit darbieten. Die in Rede stehenden verbesserten Bänder
                              sind aus Metallstreifen zusammengesezt, welche neben einander angeordnet und, wie
                              Fig. 46
                              zeigt, an Querstüke befestigt sind. Hiezu verwende ich Metall, welches auf die oben
                              beschriebene Weise durch Formen gezogen, oder in Streifen gewalzt worden ist, wobei
                              ich sorgfältig solche Streifen auswähle, die gerade und frei von Rissen sind; sollen
                              ihre Kanten genau parallel seyn, so können sie durch Circularscheren geschnitten
                              werden. Die neben einander liegenden Theile des flachen Bandes werden durch
                              Gewichte, die über Rollen gehängt sind, in gleichmäßiger Spannung erhalten, während
                              die Querstüke a, a, Fig. 46, an dieselben
                              genietet werden. Die Vereinigung der einzelnen Streifen kann entweder auf die bei
                              b oder auf die bei c
                              dargestellte Weise bewerkstelligt werden. Die Querstüke können 18 Zoll bis 5 Fuß von
                              einander abstehen; Breite und Dike der einzelnen Bandstreifen ändert sich nach
                              Umständen.
                           Meine dritte Verbesserung besteht darin, daß man schmale Metallstreifen oder
                              Metalldraht auf einem Webestuhle zu einem flachen Bande verwebt, wobei die die Kette
                              bildenden Drähte auf besondere Spulen gewunden und während des Webeprocesses in
                              gleichförmiger Spannung erhalten werden. In manchen Fällen wird es rathsam seyn, als
                              Einschlag sich eines Drahtes von geringerer Dike als der zur Kette verwendete Draht
                              zu bedienen.
                           
                        
                     
                  
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