| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication des Spiegelglases, worauf sich Joseph Crosfield, Seifenfabrikant zu Warrington in der Grafschaft Lancaster, am 25. März 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 86, Jahrgang 1842, Nr. CIII., S. 424 | 
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                        CIII.
                        Verbesserungen in der Fabrication des
                           Spiegelglases, worauf sich Joseph
                              Crosfield, Seifenfabrikant zu Warrington in der Grafschaft Lancaster, am
                           25. Maͤrz 1840 ein Patent ertheilen
                           ließ.Man vergl. Bessemer's im polytechn. Journal Bd. LXXXVI. S. 182 beschriebene
                                 Verbesserungen in der Spiegelglas-Fabrication.A. d. R.
                           
                        Aus dem London Journal of arts, August 1842, S.
                              23.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Crosfield's Fabrication des Spiegelglases.
                        
                     
                        
                           Vorliegende Verbesserungen bestehen erstens in einer ökonomischeren Anwendung des
                              Brennmaterials zum Schmelzen der rohen Materialien, woraus das Glas besteht. Diese
                              Operation geht in einem Flammofen, d.h. in einem Ofen vor sich, welcher denjenigen
                              gleicht, wie man sie zum Schmelzen des Kupfers oder anderer Erze oder zum
                              Umschmelzen des Gußeisens anwendet. Das geschmolzene Glas läßt man dann in einen
                              gewöhnlichen thönernen Glashafen auslaufen.
                           Die Flammösen können entweder mit gewöhnlichen Glasöfen in Verbindung gebracht, oder
                              die Einrichtung kann so getroffen werden, daß jeder Hafen seinen eigenen Ofen
                              besizt; auch kann diese Schmelzmethode entweder auf einen festen oder einen
                              beweglichen Schmelzhafen angewendet werden.
                           Zweitens, in der Anordnung von vier rechtwinkelig zu einander gestellten
                              Schleifbänken zum Schleifen des Spiegelglases, deren Obergestelle gleichzeitig durch
                              einen Krummzapfen in Bewegung gesezt werden, wobei sich der untere Stein mittelst
                              Rädern auf einer Eisenbahn bewegt. Diese entweder durch die Hand oder durch
                              mechanische Hülfsmittel vor- und rükwärts erfolgende Bewegung bringt den
                              Vortheil, daß man beim Schleifen großer Glasplatten die Stellung des Oberkastens
                              nicht zu verändern braucht.
                           
                           Drittens, mit Bezug auf die Polirmaschinen, in der Anwendung einer größeren Anzahl
                              von Polirstangen, als bisher üblich war; vier Polirstangen wird indessen der Vorzug
                              gegeben. Hieraus ergibt sich der Vortheil, daß eine größere Quantität Glases in
                              derselben Zeit fertig gemacht werden kann, als mit der gleichen Anzahl Polirbänken,
                              die jedoch nur mit zwei Polirstangen versehen sind.
                           Fig. 31
                              stellt einen senkrechten Längendurchschnitt des Schmelzofens a, a, a, a dar; b ist die Brüke, welche das
                              Feuer von den Materialien trennt; c der Rost und d der Aschenfall. Das Material wird auf den geneigten
                              Boden des Ofens bei e geschüttet und fließt, wenn es ins
                              Schmelzen kommt, durch die Thonröhre f in den ebenfalls
                              in dem Ofen befindlichen und von demselben erhizten Hafen g. Bei h befindet sich eine
                              Hülfs-Feuerstelle zum Erhizen des Hafens.
                           Fig. 32 ist
                              der Grundriß einer Schleifmaschine, welcher die verbesserte Einrichtung der
                              Schleifbänke erläutern soll. a, a ist der Schwungrahmen;
                              b, b sind die Kurbeln am Fundamente; c, c die Kurbeln am Schwungrahmen; d, d Lenkstangen mit Schlizen, in denen die Reiber e, e mit den obern Glastafeln sich verschieben lassen;
                              f, f steinerne Platten, auf denen die untern
                              Glastafeln ruhen; g, g Centralzapfen mit Schlizen zur
                              Adjustirung der Reibzeuge e, e: h, h Scharniere zur
                              Verbindung der Lenkstangen d, d mit dem Schwungrahmen
                              a, a. Das Ganze wird durch die Haupttreibkurbel b* in Bewegung gesezt.
                           Fig. 33
                              stellt die Seitenansicht einer Maschine zum Poliren der Glastafeln dar mit der
                              verbesserten Anordnung der Polirstangen. Auf dem Hauptgestell a, a der Maschine ruhen die Schieferplatten b,
                              auf welche die zu polirenden Glastafeln gelegt werden. c,
                                 c ist eine von den vier Polirstangen mit den oben erwähnten Reibzeugen,
                              welche auf die übliche Weise durch Kurbeln und Lenkstangen f,
                                 f in hin- und hergehende Bewegung gesezt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
