| Titel: | Verbesserungen an Maschinen zur Verfertigung gestrikter Waaren, worauf sich William Henson, Ingenieur zu Lambeth in der Grafschaft Surrey, am 19. Nov. 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. V., S. 15 | 
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                        V.
                        Verbesserungen an Maschinen zur Verfertigung
                           								gestrikter Waaren, worauf sich William
                              									Henson, Ingenieur zu Lambeth in der Grafschaft Surrey, am 19. Nov. 1840 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Okt. 1842, S.
                              								153.
                        Mit Abbildungen aus Tab.
                              									I.
                        Henson's Verbesserungen an Maschine zur Verfertigung gestrikter
                           								Waaren.
                        
                     
                        
                           Die auf der zu beschreibenden Maschine erzeugten Waaren lassen sich zu. mannichfachen
                              									Zweken verwenden; so kann z.B. ein dichtes Fabricat erzeugt werden, welches sich
                              									über die ganze Breite der Maschine erstrekt, nachher aufgeschnitten und in
                              									verschiedene Kleidungsartikel umgewandelt werden kann; oder man kann das Fabricat in
                              									Gestalt schmaler Bänder mit Sahlleisten herstellen, für chirurgische Bandagen oder
                              									zu anderen Zweken. Sollte Wollengarn als Material dienen, so könnte das Fabricat
                              									auch der Operation des Filzens unterworfen werden, um das Aussehen eines dicht
                              									gewebten Wollentuches zu erhalten. Auch Modeartikel, z.B. Ansezspizen,
                              											„tattings“ lassen sich auf
                              									derselben Maschine verfertigen. Die in der Specification aufgeführten Verbesserungen
                              									des Patentträgers beziehen sich auf die Erzeugung eines dichtgewirkten Fabricates,
                              									welches sich über die ganze Breite der Maschine erstrekt.
                           Fig. 10 ist
                              									ein Frontaufriß der Maschine, wobei die obere Schiene des Gestells und die
                              									Arbeitswalze mit ihrem Zugehör weggelassen ist, um die unmittelbar dahinter
                              									liegenden Theile sichtbar zu machen. Fig. 11 stellt das rechte
                              									Ende von Fig.
                                 										10 im Aufriß dar. Fig. 12 ist ein
                              									senkrechter Querschnitt durch die Maschine nach der Linie ab von Fig. 10; Fig. 13 ein ähnlicher
                              									Durchschnitt nach der Linie cd, Fig. 10. Fig. 14 stellt einen
                              									abgesonderten Theil der Maschine nach der Linie e, f,
                              										Fig. 10,
                              									theilweise im Durchschnitt dar.
                           a, a, a, a ist das Maschinengestell; b, b die Hauptwelle, auf welche die rotirende Bewegung
                              									vermittelst der Rolle c von irgend einem Motor aus
                              									übertragen wird. Diese Welle trägt die Räder und excentrischen Scheiben, welche die
                              									wirksamen Theile der Maschine in Thätigkeit sezen. d, d
                              									ist die Kettenwalze, auf der die zur Erzeugung des gestrikten Fabricates dienenden
                              									Fäden aufgewunden sind; e, e die Arbeitswalze, auf der
                              									das fertige Fabricat aufgewikelt wird. Die mit diesen beiden Walzen verbundenen
                              									Theile sind in der partiellen Endansicht der Maschine Fig. 15 deutlicher
                              									sichtbar.
                           Die Kettenwalze d, d dreht sich in Lagern, die an dem
                              									oberen Theile des Maschinengestells angeordnet sind; an ihren beiden Enden befinden sich die
                              									Sperräder 36, 36 und die Rollen 37, 37; leztere drehen sich jedoch nur lose auf
                              									derselben. In die Zähne der Sperrräder greifen die Sperrkegel 38,38, deren
                              									Zapfenlager 39,39 an den Rollen 37,37 befestigt sind.
                           Ueber die Peripherie der Rollen 37, 37 sind die Gewichtschnüre 40, 40 geschlagen, um
                              									der Kette während der Thätigkeit der Maschine die nöthige Spannung zu geben. Indem
                              									sich die Walze d, d dreht, um die arbeitenden Theile der
                              									Maschine mit Garn zu versehen, nimmt sie die an ihr festsizenden Sperrräder 36,36,
                              									folglich auch die Sperrkegel 38,38 und durch diese auch die losen Gewichtsrollen 37,
                              									37 mit herum. Um aber zu verhüten, daß sich mehrere Windungen der Schnüre 40,40 um
                              									die Peripherien der Rollen 37, 37 legen, was eine erhöhte Spannung der Fäden zur
                              									Folge haben müßte, indem jede Windung die Gewichte weiter von dem Mittelpunkte der
                              									Walze entfernen würde, kommen die Sperriegel, wenn die Walze einen gewissen Theil
                              									einer Umdrehung vollbracht hat, mit den feststehenden Aufhältern 41, 41 in
                              									Berührung, wodurch sie aus den Zähnen der Sperrräder sich auslösen. Die Gewichte 40,
                              									40 werden nun die losen Rollen 37, 37 nach entgegengesezter Richtung um einen Theil
                              									eines Umlaufes drehen und den bereits aufgewundenen Theil der Schnur wieder
                              									abwikeln, wobei sie so lange sinken, bis die Sperrkegel 38, 38 in Folge ihrer
                              									Gegengewichte 42, 42 wieder in die Zahne der Sperrräder einfallen. Damit aber die
                              									Rollen 37 beim Einfallen der Sperrkegel keinen plözlichen Stoß erhalten, werden die
                              									Oberflächen der Räder 36 und 37 vermittelst einer Schraube gegen einander gedrükt,
                              									wodurch eine hinreichende Reibung entsteht, um das rasche Fallen des Gewichtes zu
                              									verhüten.
                           Der Apparat ist zu beiden Seiten der Kettenwalze so angeordnet, daß wenn der
                              									Sperrkegel 38 der einen Rolle 37 von dem Sperrade 36 ausgelöst ist, der andere erst
                              									die Hälfte seiner Notation zurükgelegt hat. Dadurch findet die Bewegung zum Auslösen
                              									der Rollen 37, 37 und zum Abwikeln der Schnüre 40, 40 an beiden Enden der Walze
                              									abwechselnd statt.
                           Die Bewegung zur Aufnahme des Fabricates auf die Walze e,
                                 										e ist auf folgende Weise eingeleitet. Durch die ganze Länge der Maschine
                              									erstrekt sich eine Stange 43, 43, die in Führungen 44 auf- und nieder
                              									beweglich ist, und von dem unter ihr hinweggehenden Zeug getragen wird (Fig. 12 und
                              										13).
                           Die Stange 43 ist durch Gelenke 45 mit dem Hebel 46 Fig. 15 verbunden, der
                              									sich mit dem einen Ende lose auf der Achse der Walze e,
                                 										e dreht, an dem andern Ende eine Frictionsrolle 47 trägt. In dem Maaße, als
                              									das Fabricat sich bildet, kann die Stange 43, 43 herabsinken und mit Hülfe der Gelenke 45 den
                              									Hebel 46 mitnehmen, so daß nun die Frictionsrolle 47 durch den an der Hauptwelle b der Maschine befindlichen Hebling 48 in Thätigkeit
                              									gesezt wird. Dadurch kommt nun auch der an dem Hebel 46 sizende Sperrkegel 49 in
                              									Wirksamkeit, indem er, in das Sperrrad 50 greifend, die Zeugwalze e in Umdrehung sezt.
                           Aus dieser Anordnung erhellt, daß die Größe der Bewegung der Zeugwalze stets im
                              									Verhältniß zu der Quantität des erzeugten Fabricates steht; denn sollte der Gang der
                              									Maschine rascher werden, so sinkt die Stange 43, 43 herab und veranlaßt dadurch, daß
                              									sie den Hebel 45 mitnimmt, dem Hebling 48, dem Sperrkegel 49, dem Sperrrade 50 und
                              									somit auch der Zeugwalze e eine größere Bewegung zu
                              									geben. Ein anderer Sperrkegel 50 verhindert die rükgängige Bewegung der Zeugwalze
                              									beim Herabsteigen des Sperrkegels 49.
                           Die Fäden gehen von der Walze d durch eine an dem Gestell
                              									befestigte Führung f und von da durch eine zweite
                              									Führung g, welche auf die zu beschreibende Weise in
                              									Bewegung gesezt wird. h, h sind Spulen, welche das für
                              									die Sahlleisten des Fabricates bestimmte Garn enthalten; wenn die Maschine zur
                              									Erzeugung schmaler Stüke eingerichtet ist, so werden diese Spulen mit Intervallen
                              									längs der Fronte derselben angeordnet.
                           i, i, i, i sind die Nadelreihen, um welche die Fäden so
                              									geschlungen werden, daß die zwischen einander hindurch geschlungenen Maschen das
                              									gestritte Zeug bilden. Die Nadeln sind wie bei dem Strumpfwirkerstuhl und andern
                              									Maschinen dieser Art in Blei eingesezt.
                           Die bleiernen Nadelhälter sind auf die gewöhnliche Weise an die Stange k, k geschraubt, welche durch die Arme m, m mit der Welle l, l
                              									verbunden ist. Die Zapfenlager der Welle l, l sind an
                              									den Hebeln n, n befestigt, deren Achse o, o, o sich in Lagern p, p
                              									dreht. Die Gelenke q, q stehen an ihren Vorderenden mit
                              									den an die Rükseite der Nadelstange k, k befestigten
                              									Stiften r, r in Verbindung, während ihre Hinterenden um
                              									die an den Trägern t, t befindlichen Mittelpunkte
                              									oscilliren.
                           An den vorderen Enden der Hebel n, n sind Frictionsrollen
                              										u, u angebracht, welche durch die an der Hauptwelle
                              										b, Fig. 12, befindlichen
                              									excentrischen Scheiben v, v in Thätigkeit gesezt werden.
                              									Diese Hebel n, n stehen ferner mittelst Stiften, an
                              									denen sich Rollen u, u befinden, mit den oberen Theilen
                              									der Joche
                              									w, w (yoke-pieces) in
                              									Verbindung. Diese Joche sind unten auf ähnliche Weise mit den um die Stüzpunkte x*, x* drehbaren Hebeln verbunden. An den leztern sind
                              									Rollen angebracht, welche durch die an der Hauptwelle (Fig. 10) befindlichen
                              									Heblinge z, z in Thätigkeit gesezt werden.
                           
                           Aus dieser Anordnung geht hervor, daß in Folge der Rotation der Hauptwelle b die Hebel n, n und mit
                              									diesen die Nadelstange und die Nadeln i, i durch die
                              									excentrischen Scheiben v, v veranlaßt werden in die Höhe
                              									zu gehen; zugleich werden auch die Jochstüke w, w und
                              									die Rollen y, y steigen. Bei fortgesezter Rotation der
                              									Welle b kommen die Heblinge z,
                                 										z mit den Rollen y, y in Berührung und bringen
                              									das Joch, die Hebel n, n und die Nadeln i, i, i in ihre frühere Lage zurük.
                           Es ist eine Reihe beweglicher Führer 1, 1, 1 angeordnet, durch welche die Fäden gehen
                              									und durch deren Bewegungen sie um die Nadeln i, i, i
                              									geschlungen werden. Diese Führer sind gleich den Nadeln in Blei eingelassen und an
                              									die Stange 2 geschraubt, welche mit Hülfe der Arme 4 an die Welle 3 befestigt ist.
                              									An dem einen Ende der Welle 3, Fig. 11 und 14, befindet
                              									sich ein Schwanzstük 5 mit einem Stifte 6, welcher in dem gabelförmigen Ende des
                              									Hebels 7 spielt. Dieser Hebel ist um einen Bolzen 8 drehbar und an seinem unteren
                              									Ende mit dem Jochstüke 9 verbunden. Ein anderer um einen Mittelpunkt 11
                              									oscillirender Hebel 10 steht mit seinem oberen Ende gleichfalls mit dem Joche 9 in
                              									Verbindung. Jeder dieser Hebel ist bei 7* und 10*, Fig. 14, mit
                              									Frictionsrollen versehen, die durch die Heblinge 12 und 12* in Wirksamkeit gesezt
                              									werden.
                           Aus dieser Einrichtung erhellt, daß die Umdrehung des Heblings 12 den Hebel 7,7 um
                              									seinen Mittelpunkt 8 drehen und mit Hülfe des Stiftes 6 und des Schwanzstüks 5, der
                              									Welle 3 und den Führern 1 die Bewegung mittheilen wird. Dadurch kommen die Fäden in
                              									einer Richtung von Vorn nach Hinten zwischen die Nadeln i,
                                 										i. Bei weiterer Drehung der Welle kommt der Hebling 12 mit der Walze 10* in
                              									Berührung und bewegt dadurch die Jochstüke 9 mit den Hebeln 7 zurük; mithin gelangen
                              									auch die Führer 1, 1 wieder in ihre frühere Lage zurük. Ehe aber das leztere
                              									geschieht, hat die Führungsstange 2 bereits auf folgende Weise eine Seitenbewegung
                              									erhalten.
                           Ein an der Hauptwelle b befindliches Stirnrad 13 greift
                              									in ein anderes an der kurzen Welle 15, Fig. 10 und 11 sizendes
                              									Stirnrad. Das Ende der Welle 15 trägt ein konisches Getriebe, welches in ein
                              									ähnliches an einer aufrechten Welle 16 befindliches Getriebe greift. Das obere Ende
                              									der Welle 16 enthält gleichfalls ein Getriebe, das mit einem andern an der Querwelle
                              									17 befindlichen Getriebe im Eingriff steht; an dieser Welle 17 ist die excentrische
                              									Scheibe 18 befestigt. Leztere wirkt gegen eine an dem Hänghebel 20 befindliche
                              									Frictionsrolle 19. An diesem Hebel ist die gegen das Ende der Welle 3 drükende
                              									Stellschraube 21 angebracht.
                           
                           Wenn nun die excentrische Scheibe 18 durch den Eingriff des eben beschriebenen
                              									Rädersystems in Umdrehung kommt, so empfängt das Ende der Welle 3 durch die auf dem
                              									Excentricum angebrachten Einschnitte Seitendrükungen, und da die Feder 21*
                              									fortwährend gegen das andere Ende der Welle 3 drükt und dieselbe mit dem Excentricum
                              									18 in Berührung erhält, so ertheilt sie dadurch der Welle 3 und mit ihr den Führern
                              									1, 1, 1 eine den Einzähnungen des Excentricums entsprechende hin- und
                              									hergehende Bewegung. Durch diese Seitenbewegung, welche stattfindet, nachdem die
                              									Fäden zwischen den Nadeln hindurchgegangen sind, und ehe die Führer mit den Fäden in
                              									ihre erste Lage zurükkehren, legen sich die Fadenwindungen zur Bildung der Maschen
                              									rings um die Nadeln. An der Führerstange 2 ist der Kamm g, g,
                                 										g, welcher die Fäden von einander getrennt hält, befestigt, und nimmt also
                              									an den Bewegungen dieser Stange Theil.
                           Die Preßschiene (presser bar)
                              									22 drükt in bestimmten Intervallen gegen die Bärte der Nadeln i, i, i; auf welche Weise dieses geschieht, läßt sich am besten aus den
                              										Figuren
                                 										12 und 13 abnehmen. Ueber die ganze Breite der Maschine erstrekt sich eine Welle
                              									23, deren Zapfenlager in dem Maschinengestelle befestigt sind. An dieser Welle sind
                              									die Arme 24, 24 befestigt, welche die Preßschiene 22 tragen, die sich mittelst
                              									Schrauben adjustiren läßt.
                           An die Welle 23 sind mit ihren oberen Enden zwei Verticalhebel 25, 25 befestigt,
                              									deren untere Enden Frictionsrollen 26, 26 enthalten, welche durch die an der Welle
                              										b, b befindlichen Heblinge 27, 27 in Thätigkeit
                              									gesezt werden. An das Maschinengestell sind die Federn 28, 28 befestigt, die mit
                              									ihren oberen Enden gegen die von den Armen 24, 24 aus sich erstrekenden Schwanzstüke
                              									drüken.
                           In Folge der Rotation, der Heblinge 27 dreht sich demnach die Welle 23 um einen
                              									gewissen Bogen, wodurch die Preßschiene 22 mit den Bärten der Nadeln i, i, i in Berührung gebracht wird; die Federn 28, 28
                              									bringen sie indessen in ihre frühere Lage zurük, sobald dieses die fortgesezte
                              									Drehung der Heblinge gestattet.
                           Eine Reihe von Haken 29, 29 sind auf ähnliche Weise, wie die Führer und die Nadeln,
                              									in Blei eingesezt. Jedem Zwischenraum zwischen den Nadeln gegenüber ist ein solcher
                              									Haken angeordnet. Die bleiernen Hakenhälter sind an die oscillirende Längenschiene
                              									30 geschraubt, die an den schwingenden Hebeln 37,37 befestigt ist. Leztere sind mit
                              									Frictionsrollen 32, 32 versehen, gegen welche die Peripherien der excentrischen
                              									Scheiben 33 wirken; auch sind mit ihren obern Enden an das Maschinengestell Federn
                              									34, 34 befestigt, deren untere Enden gegen die an der Hakenstange 30 befindlichen
                              									Adjustirschrauben drüken. Dieser Anordnung zufolge äußert die Hakenstange einen beständigen Druk nach
                              									Innen; wenn aber das Excentricum 33 einen Theil einer Umdrehung vollendet hat, so
                              									trifft eine auf seiner Peripherie befindliche Vertiefung mit der Rolle 32 zusammen,
                              									worauf eine rükgängige Bewegung der Hakenschiene erfolgt. Eine an die Hakenschiene
                              									befestigte Längenstange 35 bildet einen Brustbaum, über welchen das Fabricat auf
                              									seinem Weg nach der Zeugwalze e, e geht.
                           Die Operationen der Maschine wurden im Vorhergehenden in Anwendung auf die Erzeugung
                              									eines einzelnen Fabricates erläutert; indessen wird jeder mit der Einrichtung von
                              									Strumpfwirkerstühlen und andern ähnlichen Maschinen Vertraute einsehen, daß die
                              									Ineinanderschlingung der Fäden in verschiedenen Formen vor sich gehen kann, indem
                              									dieses lediglich von den Einschnitten der Räder zur Bewegung der Führerschiene
                              									abhängt. Auch können zur Bildung gemusterter, durchbrochener und anderer Fabricate
                              									Hülfsführerschienen eingeführt werden, von denen jede vermittelst besonders
                              									eingeschnittener, etwa an der Welle 17 angeordneter Räder die nöthige Bewegung
                              									erhält.
                           Zur Erläuterung der Methode, wie die Maschen zur Erzeugung der verlangten Strikwaare
                              									in einander geschlungen werden, mag eine Reihe Skizzen Nr. 1 bis Nr. 8 und Fig. 16 bis
                              										23
                              									dienen, welche die verschiedenen Stellungen der Fadenführer gegen die Nadeln
                              									versinnlichen sollen. Die Nadeln sind in Nr. 1 bis 8 durch Kreise, die Führer durch
                              									kleine Rechteke bezeichnet.
                           Angenommen, die wirksamen Theile befinden sich in der Fig. 16 dargestellten
                              									Lage, die Führer 1 in der in Nr. 1 bezeichneten Stellung gegen ihre Nadeln, die
                              									Rolle 19 sey mit dem Punkte A des Excentricums Fig. 23 in
                              									Berührung, so wird bei fortgesezter Umdrehung dieses Excentricums die Frictionsrolle
                              									auf den mit 1 bezeichneten Theil der Peripherie fallen, dadurch die Führer um eine
                              									Streke weiter rechts rüken und dieselben in die in Nr. 2 bezeichnete Lage bringen.
                              									Während dieser Zeit sind die Nadeln durch die heblinge v,
                                 										v in die Fig. 17 dargestellte Lage gehoben worden.
                           Die folgende Operation der Maschine bringt die Führer rükwärts zwischen die Nadeln.
                              									Dieß geschieht mittelst einer an dem Excentricum 12 angebrachten Hervorragung,
                              									welche mit der an dem Hebel 7 befindlichen Rolle 7* in Berührung kommt, dadurch dem
                              									Hebel eine Drehung und den Führern eine Winkelbewegung ertheilt. In Folge dieser
                              									Operation gelangen die Führer in die Nr. 3 und Fig. 18 dargestellte
                              									Lage.
                           Das Excentricum Fig. 23 rükt nun mit Hülfe seines erhabenen Theiles 2 die Führer zur
                              									Linken, und bringt sie in die Lage Nr. 4, worauf sie sogleich wieder zwischen den
                              									Nadeln hindurch nach der Vorderseite der Maschine hin in die Lage Nr. 5 sich
                              									bewegen. Durch diese
                              									Bewegung sind die Faden um ihre respectiven Nadeln geschlungen worden.
                           Während dieses geschah, stiegen die Nadeln allmählich in die Fig. 19 angedeutete Lage.
                              									Nun beginnen die Nadeln, während das Excentricum durch seine Abtheilung 2 sich
                              									bewegt, wieder herabzusinken, zugleich nähert sich die Preßschiene 22 vermittelst
                              									der Heblinge 27,27 den Nadeln, wie Fig. 20 zeigt. Die
                              									gebildete Schleife liegt jezt in dem Barte der Nadel, und die in der vorhergehenden
                              									Operation gebildete Masche unterhalb demselben aber immer noch auf der Nadel.
                           Die Preßschiene nähert sich nun noch mehr, und die Nabeln kommen in die Lage Fig. 21, wobei
                              									natürlich die zulezt gebildeten Schleifen an die obersten Stellen der Nadeln unter
                              									ihre Barte zu liegen kommen, während die vorhergehende Maschenreihe über die Barte
                              									hinweggleiten kann; die Preßschiene 22 hatte nämlich die Nadelbärte in ihre Oehre
                              									oder Vertiefungen gedrängt, indem sich die Hakenschiene 30 um eine kleine Streke
                              									gegen die Rükseite der Maschine hin bewegte, was das Vorwärtskommen der Preßschiene
                              									gestattete. Die Preßschiene kehrt sodann in ihre frühere Lage zurük, und die Nadeln
                              									sinken aus der Lage Fig. 21 in die Fig. 22, wodurch die
                              									zulezt gebildeten Schleifen durch die vorhergehenden gezogen werden, so daß sie
                              									gegenseitig in einander geschlungen erscheinen.
                           Jezt bewegt sich die Hakenstange vorwärts in ihre erste Lage, wobei sie die Haken
                              									über die Arbeit bringt, und dieselbe von den Nadeln frei macht; diese Operation
                              									bringt die wirksamen Theile wieder in ihre ursprüngliche Lage Fig. 16. Nun beginnt eine
                              									neue Reihe von Bewegungen, welche von der so eben beschriebenen nur in den
                              									Bewegungen der Führer abweicht. Um nämlich eine Fadenschleife in eine andere zu
                              									schlingen, ist es im vorliegenden Falle nöthig, daß bei der folgenden Gruppe von
                              									Bewegungen jeder Führer seinen Faden um eine andere Nadel schlinge, als um
                              									diejenige, um welche er vorher den Faden geschlungen hat. Zu dem Ende werden die
                              									Führer durch den an dem Excentricum 18 befindlichen Aufhälter zur Linken gerükt und
                              									in die Lage Nr. 6 gebracht; sodann bewegen sie sich nach der Rükseite der Maschine
                              									in die Lage Nr. 7; während dieser Operation sind die Nadeln in die Lage Fig. 17
                              									gestiegen. Jezt rükt die Abtheilung 4 des Excentricums Fig. 23 die Führer zur
                              									Rechten in die Lage Nr. 8, worauf diese in ihre frühere Lage Nr. 1 und Fig. 16 nach
                              									der Vorderseite der Maschine zurükkehren. Nun beginnen dieselben Operationen aufs
                              									Neue.
                           Mit Bezug auf die beigefügten Skizzen wird man bemerken, daß an jedem Ende der Reihe
                              									eine Nadel weggelassen ist, wodurch die äußeren von besonderen Spulen h,
                                 										h, Fig.
                                 										10, 12 und 13, aus besorgten Fäden veranlaßt werden, nur eine Masche zu bilden,
                              									während alle anderen zwei Maschen erzeugen. Da die äußeren Nadeln weggelassen sind,
                              									so werden auch die äußeren Führer nur eine Masche bilden, während alle anderen
                              									Führer zwei Maschen erzeugen, oder mit anderen Worten, die Endführer werden nur eine
                              									Masche bilden, welche von der durch die nebenliegenden Führer erzeugten Masche bei
                              									jeder folgenden Reihenbildung herabgezogen wird, so daß die Endmaschen mit
                              									denjenigen, welche zwei Maschenreihen bilden, verschlungen erscheinen.
                           Da für die äußeren Führer keine zwei Nadeln vorhanden sind, um die sie die Fäden
                              									schlingen könnten, so können sie ihre Maschen nur um die ersten Nadeln bilden, oder
                              									mit anderen Worten, sie werden im Verlaufe der Operation regelmäßig mit doppelten
                              									Maschen umschlungen, welche durch die doppelte Bewegung der anderen Führer gebildet
                              									werden. Auf diese Weise entsteht am Rande des Fabricates eine dichte Sahlleiste, in
                              									der die verschiedenen Maschenreihen nach der Längenrichtung verbunden
                              									erscheinen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
