| Titel: | Verbesserungen an Gasmessern, worauf sich Nathan Defries, Ingenieur in London, Paddington-street, am 7. Jun. 1838 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. VII., S. 24 | 
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                        VII.
                        Verbesserungen an Gasmessern, worauf sich
                           									Nathan Defries,
                           								Ingenieur in London, Paddington-street, am 7.
                              									Jun. 1838 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Sept. 1842, S.
                              								88.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Defries' Verbesserungen an Gasmessern.
                        
                     
                        
                           Fig. 5 stellt
                              									die Frontansicht eines dem ersten Theil vorliegender Erfindung gemäß construirten
                              									Gasmessers theilweise im Durchschnitt dar. Fig. 6 ist ein der
                              									Rükseite des Meters näher liegender Durchschnitt. a, a
                              									ist der auf dem Fuß oder dem Gestell b ruhende äußere
                              									Cylinder, welcher durch die Meßbehälter in zwei Theile, den oberen und den unteren,
                              									getheilt wird. Die untere Hälfte des Cylinders a ist in
                              									zwei Quadranten c und d
                              									getheilt, welche in dem inneren Cylinder so angeordnet sind, daß sie rings herum nur
                              									einen engen Raum zur Aufnahme des Wassers oder einer anderen abschließenden
                              									Flüssigkeit übrig lassen.
                           Die engen Räume e, e zwischen dem Behälter a und den Seiten der Quadranten oder Viertelskammern c, d werden durch die gebogene Rohre f, welche beim Gebrauch des Meters geschlossen bleibt,
                              									mit Wasser oder einer anderen geeigneten Flüssigkeit gefüllt. Die Röhren g, g dienen zum Ablassen der Flüssigkeit. Zum
                              									Verschließen des Röhrenendes g', in welches sich beide
                              									Röhren g endigen, dient eine Schraube h. i ist eine Theilungsplatte, welche den unteren Theil
                              									des Meters in zwei Abtheilungen c und d scheidet; an dem oberen Theile der Platte i ist ein Canal j
                              									angebracht, der von den engen Räumen e die Flüssigkeit
                              									aufnimmt, und auf diese Weise zwischen den beiden nachher zu beschreibenden
                              									Gasmessungsbehältern einen hydraulischen Verschluß bildet und den Uebergang des
                              									Gases von dem einen Behälter in den anderen hindert.
                           Die Messungsbehälter oder Quadranten k, l befinden sich
                              									an einer und derselben Achse m, an die sie vermittelst
                              									eines Vorsprungs n befestigt sind, welcher in den im
                              									oberen Theile der Quadranten c, d befindlichen
                              									Wassercanal j tritt. Die Behälter k, l oscilliren wie ein Waagbaum um ihre Achse. Ihre Seiten tauchen in die
                              									im Raume e enthaltene Flüssigkeit und der Vorsprung n bewegt sich in der Flüssigkeit des Canals j, so daß das in dem Behälter l gemessene Gas nicht in den Behälter k
                              									übergehen kann, und eben so wenig umgekehrt das durch k
                              									gemessene Gas in den Behälter l. So oft also einer oder
                              									der andere dieser Behälter in die Höhe geht, mißt er eine seinem Rauminhalt
                              									entsprechende Quantität Gases ab.
                           
                           Die Gasröhre o tritt durch den oberen Theil des Meters
                              									und vereinigt sich mit der Querröhre o¹, von
                              									welcher das Gas vermöge der Bewegung der Schieber o⁴, Fig. 5, abwechselnd durch die Röhre o²,
                                 										o³ strömt. Die Schieber o¹ sind
                              									an der Stange o⁵ befestigt, und laufen in
                              									Führungen o⁶. Durch die Achse m der Behälter k, l wird der
                              									Stange o⁵ vermittelst des geschlizten Armes m¹ die hin- und hergehende Bewegung
                              									ertheilt; an derselben Achse befindet sich noch ein mit einem Gewichte beschwerter
                              									Arm m², um den Gefäßen k,
                                 										l eine gleichförmige Thätigkeit zu geben. Der Arm m¹ sezt den um die Achse m⁴
                              									beweglichen Pendelhebel in Thätigkeit. m⁵ ist
                              									eine in den Schliz des Armes m¹ tretende
                              									Stellschraube; der Abstand von dem Mittelpunkte des Hebels m³, unter welchem diese Schraube festgestellt wird, regulirt den
                              									Schwingungsbogen der Behälter k, l und mithin auch die
                              									Quantität des bei jeder Bewegung durch sie zu messenden Gases.
                           Der Hebel m³ endigt sich in ein Querstük, dessen
                              									Enden rechtwinkelich aufwärts gebogen sind, damit der Hebel ein unten zu
                              									erläuterndes, oscillirendes Pendelgewicht (tumbler) in
                              									Thätigkeit sezen könne; ferner befindet sich an dem oberen Ende des Hebels m³ ein hervorragender Stift, welcher, in das
                              									gabelförmige Ende des Hebels m⁷ greifend, die
                              									Bewegung einem Rädersystem mittheilt, welches die Anzahl der Bewegungen der Behälter
                              										k, l anzeigt. Dieses nach dem Rauminhalt der
                              									Behälter k, l eingerichtete Räderwerk registrirt die
                              									Anzahl der durch den Apparat gegangenen Kubikfuße Gas.
                           Der gabelförmige Hebel m⁷ spielt in einer
                              									Stopfbüchse, um das Ausströmen des Gases in dieser Richtung zu verhüten. m⁸ ist das oben erwähnte oscillirende Pendel,
                              									welches sich frei um die Achse des Hebels m³
                              									bewegt. In diesem Pendel befindet sich eine Oeffnung, durch welche ein gebogener
                              									Draht geht, der an die Schieberstange befestigt ist. Sobald nun dieses Pendel durch
                              									den Hebel m⁵ ein wenig über die verticale
                              									Stellung hinaus bewegt worden ist, schlägt es um und veranlaßt den Wechsel der
                              									Schiebventile.
                           Das von o aus durch den Gasmesser strömende Gas nimmt
                              									seinen Weg nach dem unteren Theile des Meters und tritt in die Abtheilungen c, d, deren obere Seite offen ist. Demnach sind diese
                              									Abtheilungen immer mit Gas gefüllt, und die Behälter k
                              									und l steigen in die Höhe, je nachdem das Gas in Folge
                              									der Stellung der Ventile in die Kammer c oder d strömt. Indem der Behälter k oder l niedersteigt, tritt ein dem Steigen
                              									des Behälters k oder l
                              									entsprechendes Gasquantum aus der Kammer c oder d. q ist ein Schwimmer und r
                              									ein Ventil, durch welches das Gas seinen Weg nehmen muß, um zur Ausmündungsröhre p zu gelangen.
                           
                           Wenn das Ventil r nicht offen ist, so ist der Weg nach
                              									der Röhre p von dem oberen Theile des Gasmeters
                              									abgesperrt; dieß wird immer der Fall seyn, wenn der Raum e nicht gehörig mit Wasser aber einer sonstigen Flüssigkeit gefüllt ist,
                              									um den Schwimmer q schwimmend zu erhalten.
                           Die Figuren 7
                              									und 8 sind
                              									Durchschnitte einer anderen Einrichtung eines Gasmeters, von dem manche Theile der
                              									oben beschriebenen Anordnung ähnlich sind. k und l sind zwei Behälter zum Messen des Gases. Jeder
                              									derselben hat seine eigene Achse mit einem Arme und Gegengewichte. An der Achse des
                              									Behälters k ist der Arm A
                              									befestigt; B ist eine Stange, welche den Arm A mit der an der Achse I) der Ventile E, F befindlichen Kurbel C
                              									verbindet. An der Achse des Behälters l ist ein Arm A' befestigt, welcher vermittelst einer Lenkstange B' mit der Kurbel C in
                              									Verbindung gesezt ist. Diese Kurbel sezt mit Hülfe der Lenkstange G die Kurbel H und mit
                              									dieser das Räderwerk in Bewegung, welches die Quantität des durch den Meter
                              									gegangenen Gases registrirt.
                           Die Achse D tritt durch Stopfbüchsen, die an den
                              									befestigten Platten der Ventile E, F angebracht sind,
                              									und an den äußeren Enden der Achse D sind die rotirenden
                              									Scheiben der Ventile E, F befestigt. Die festen Scheiben
                              									dieser Ventile besizen jede vier Oeffnungen, während an den beweglichen Scheiben nur
                              									eine einzige Oeffnung angebracht ist, jedoch von einer solchen Ausdehnung, daß sie
                              									sich über zwei Oeffnungen der festen Scheibe erstrekt. Der obere Theil des Apparates
                              									ist in zwei abgesonderte Kammern getheilt, in denen die Behälter k, I arbeiten, und das in den lezteren enthaltene Gas
                              									wird durch Hervorragungen n abgesondert erhalten, welche
                              									in den Flüssigkeit enthaltenden Canälen j sich
                              									bewegen.
                           Das Steigen und Sinken der Behälter k, l veranlaßt die
                              									Achse D und die beweglichen Scheiben der Ventile E, F sich zu drehen. Durch o
                              									tritt das Gas in den Apparat und durch p verläßt es
                              									denselben, nachdem es gemessen worden ist.
                           Durch Anbringung der rotirenden Ventile E, F und anderer
                              									zwekdienlichen Theile wird das Gas sowohl beim Sinken, als beim Steigen der Behälter
                              										k, l gemessen; denn man wird bemerken, daß von den
                              									zwei Oeffnungen in jeder befestigten Scheibe E, F,
                              									oberhalb der Behälter k, l die eine in die andere aus
                              									dem Gasmesser führt, während die beiden anderen Oeffnungen derselben Scheibe
                              									unterhalb der Behälter k, l in und aus dem Gasmesser
                              									führen, indem die beweglichen Scheiben der Ventile E, F
                              									nach entgegesezten Richtungen an der Achse D befestigt
                              									sind.
                           Wenn das Gas durch das Ventil oberhalb des Behälters k
                              									 strömt, entweicht das
                              									unter diesem Behälter befindliche Gas durch das Ventil F; zugleich strömt das unter dem Behälter l
                              									befindliche Gas durch das Ventil E, und das über dem
                              									Behälter l befindliche Gas entweicht durch das Ventil
                              										F. Wenn nun die Ventile genau gestellt und regulirt
                              									sind, so versezt die den Behältern k, l gegebene
                              									Auf- und Niederbewegung die Ventile E, F in eine
                              									rotirende Bewegung und veranlaßt einen constanten Gasstrom aus der Ausmündungsröhre
                              										p, vorausgesezt, daß das Ventil r offen ist, was immer der Fall seyn wird, wenn es durch
                              									die Flüssigkeit in seine gehörige Lage gehoben wird.
                           Fig. 9 stellt
                              									einen anders eingerichteten Gasmesser dar. Er besteht aus einem äußeren Behälter a, a, in welchem sich zwei biegsame seidene, mit
                              									Kokosnußtalg zubereitete Schläuche oder Cylinder b, c
                              									befinden. An dem oberen Theile dieser Schläuche sind Scheiben b², c² aus Zinn oder einem anderen passenden Metalle
                              									befestigt. Die unteren Enden der Schläuche sind an die Flantschen des oberen Theiles
                              									der Cylinder oder Kammern b¹, c¹
                              									befestigt. In den unteren Theil des Meters mündet sich die Speisungsröhre; ein Canal
                              									leitet das Gas unter die Schläuche b und c und läßt dasselbe abwechselnd in den einen und den
                              									anderen einströmen. Dieß geschieht vermittelst der um die Achsen i, i beweglichen Ventile g,
                                 										h, welche durch eine Stange j mit einander in
                              									Verbindung stehen. Wenn nun das Ventil g das Einströmen
                              									in den Schlauch b gestattet, läßt das Ventil h das Gas aus dem Schlauche c ausströmen.
                           Ueber den Oeffnungen, welche das Gas in die Schläuche b,
                                 										c leiten, sind kleine Kammern k, l befestigt.
                              									In diesen Kammern befinden sich Oeffnungen, durch die das Gas aus der Rohre e in die Behälter strömen kann, wenn diese nicht durch
                              									die Ventile g, h bedekt sind. Das Gas tritt durch die
                              									Oeffnungen m, n aus den Cylindern b¹, c¹, und die Ventile g, h
                              									läßt man so weit sich bewegen, daß das Ventil g, wenn es
                              									sich von der Oeffnung in der Kammer k entfernt hat, die
                              									Oeffnung m verschließt; eben so verhält es sich mit dem
                              									Ventil h in Beziehung auf die Oeffnung n und die Kammer l.
                           Mit den Cylinderdekeln b², c² sind die
                              									knieförmigen Stangen m¹, m¹ durch
                              									Scharniere verbunden; die anderen Enden dieser Stangen sind an die Achse n¹ befestigt, die in den Säulen o¹ gelagert ist. An derselben Achse n¹ befindet sich ein mit einem Schlize versehener
                              									Arm, welcher auf die unten zu beschreibende Weise den Ventilen die nöthige Bewegung
                              									ertheilen soll, ferner ein Arm q, welcher vermittelst
                              									eines hervorragenden Stiftes den gabelförmigen Hebel r
                              									in Thätigkeit sezt. Die Achse dieses Hebels endlich sezt ein Räderwerk in Thätigkeit, durch welches die
                              									Quantität des durch den Meter gegangenen Gases registrirt wird.
                           Der Hebel p¹ sezt den Hebel s vermittelst einer Adjustirschraube t, welche
                              									durch einen im Hebel befindlichen Schliz geht, in Bewegung; v ist die Achse, um die der Hebel s sich
                              									dreht; w ein um die Achse v
                              									oscillirendes Gewicht, an dem sich ein hervorragender Stift befindet, welcher von
                              									den Hervorragungen s', s' erfaßt wird; diese drängen den
                              									oscillirenden Hebel zuerst nach der einen, dann nach der anderen Richtung ein wenig
                              									über die perpendikuläre Lage hinaus, worauf das erwähnte Gewicht rasch fällt und
                              									dadurch den Wechsel der Ventile auf folgende Weise veranlaßt:
                           x, x ist ein gabelförmiger, um die Achse x' drehbarer Hebel, welcher zwischen zwei von der Stange
                              										j hervorstehenden Stiften wirksam ist. Wenn nun das
                              									oscillirende Gewicht herabfällt, so nimmt es mit Hülfe des Hebels x die Ventile g, h in
                              									derselben Richtung mit. Man wird hierauf begreifen, daß die Kammer a des Gasmessers zu jeder Zeit mit Gas gefüllt ist, und
                              									daß das Gas ununterbrochen durch die Röhre f aus
                              									derselben strömen wird.
                           Fig. 10 zeigt
                              									einen Theil eines senkrechten Durchschnittes und Fig. 11 den horizontalen
                              									Durchschnitt eines anderen Gasmessers, wobei drei biegsame Flächen die Messung des
                              									Gases bewirten. a, a ein sechsseitiger Behälter; b, b, b drei biegsame Oberflächen aus mit Kokosnußtalg
                              									überzogener Seide. Diese Flächen sind quer über drei Winkel des Behälters a gespannt, und auf eine gasdichte Weise mit den anderen
                              									Winkeln verbunden; c, c, c sind kreisrunde, an die
                              									Mittelpunkte der biegsamen Flächen befestigte Scheiben; d, d,
                                 										d drei gebogene Arme, welche sich um Achsen e
                              									bewegen, während die anderen Enden derselben mit den Scheiben c scharnierartig verbunden sind; f, f Stangen,
                              									welche die Scheiben c mit der an der Achse h befindlichen Kurbel g
                              									verbinden. Die Achse h sezt zugleich das zur
                              									Gasregistrirung dienliche Räderwerk in Thätigkeit. i ist
                              									eine Abtheilung, in die das Gas zuerst von der Röhre o
                              									aus tritt; j ein in drei Fächer getheilter Cylinder, von
                              									denen aus die Röhren k das Gas gegen die biegsamen
                              									Flächen b, b, b leiten.
                           An den oberen und unteren Enden des Cylinders j sind
                              									kreisrunde Scheiben befestigt, jede mit drei Oeffnungen. An der Achse h befinden sich zwei kreisrunde Scheiben l, m; die untere Scheibe l
                              									wird durch eine Feder gegen ihr Lager gedrükt; beide drehen sich zugleich mit der
                              									Achse h. Da nun jede dieser Scheiben eine Oeffnung
                              									besizt, und diese Oeffnungen rüksichtlich der Achse h in
                              									entgegengesezten Richtungen angeordnet sind, so bewirken sie, daß das Gas in einen oder mehrere der
                              									Räume 1, 2 und 3 hinein und zugleich durch die Scheibe m
                              									aus einem oder mehreren der genannten Räume heraus in 4 strömt. Die oberen Theile
                              									der Räume 1, 2, 3 sind durch trianguläre Platten geschlossen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
