| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. XIX., S. 74 | 
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                        XIX.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 29. Septbr. bis 27. Oktbr. 1842 in England
                              									ertheilten Patente.
                           
                              Dem Edward Bell, Professor der Mechanik am Collegium
                                 										der Civilingenieure in London: auf eine verbesserte Methode die Hize bei der
                                 										Fabrikation kuͤnstlichen Brennmaterials anzuwenden, welche auch bei der
                                 										Bereitung von Asphalt und zu anderen Zweken anwendbar ist. Dd. 29. Septbr. 1842.
                              
                           
                              Dem Samuel Henson, Ingenieur in New City Chambers,
                                 										Bishopsgatestreet: auf Verbesserungen an Locomotivapparaten und an der
                                 										Maschinerie, um Briefe, Guͤter und Passagiere durch die Luft
                                 										fortzuschaffen, welche Verbesserungen zum Theil auch bei den
                                 										gewoͤhnlichen Fortschaffungsmaschinen zu Wasser und zu Land anwendbar
                                 										sind. Dd. 29. Septbr. 1842.
                              
                           
                              Dem William Smith in Grosvenor-street,
                                 										Camberwell: auf sein verbessertes Verfahren gewisse thierische Substanzen zu
                                 										behandeln, um die zur Kerzenfabrication und zu anderen Zweken erforderlichen
                                 										Producte zu gewinnen, Dd. 29. Septbr. 1842.
                              
                           
                              Dem John Rand in Howland-street,
                                 										Fitzroy-square: auf Verbesserungen im Verfertigen und Verschließen
                                 										metallener Gefaͤße. Dd. 29. Septbr. 1842.
                              
                           
                              Dem James Hyde, Mechaniker in Dirchinfield, Cheshire
                                 										und John Hyde, Baumwollspinner ebendaselbst: auf
                                 										Verbesserungen an der Maschinerie zum Vorbereiten der Baumwolle, Wolle, Seide,
                                 										des Flachses etc. behufs des Spinnens. Dd. 29. Sept.
                                    										1842.
                              
                           
                              Dem John Ridsdale in Leeds: auf Verbesserungen im
                                 										Vorbereiten der Faserstoffe zum Weben und im Schlichten der Kette, Dd. 29. Sept. 1842.
                              
                           
                              Dem John Fry Wilkey am Mount Vernon, Exeter: auf
                                 										Verbesserungen an Kutschen und Wagen, Dd. 29.
                                    										Septbr. 1842.
                              
                           
                              Dem John George Shipley, Sattler in
                                 										Bruton-street, Berkeley-square: auf Verbesserungen an
                                 										Saͤtteln. Dd. 6. Okt. 1842.
                              
                           
                              Dem John Oliver York in Upper Coleshill-street,
                                 										Eaton-square: auf Verbesserungen in der Fabrikation von Achsen
                                 										fuͤr Eisenbahnraͤder. Dd. 8. Okt.
                                    										1842.
                              
                           
                              Dem Wilton George Turner in Gateshead, Durham: auf
                                 										Verbesserungen in der Alaunfabrication. Dd. 8. Okt.
                                    										1842.
                              
                           
                              Dem Claude Edward Deutsche im Fricour's Hotel, St. Martin's-lane; auf eine Vereinigung von Materialien zu Cement, weiches gebraucht werden kann,
                                 										entweder um das Durchdringen von Fluͤssigkeiten zu verhindern, oder um
                                 										verschiedene Gegenstaͤnde daraus zu verfertigen. Dd. 8. Okt. 1842.
                              
                           
                              Dem Samuel Dotchin, Juwelier in Myrtle-street,
                                 										Hoxton: auf Verbesserungen im Pflastern der Straßen und Wege. Dd. 13. Okt. 1842.
                              
                           
                              Dem Charles Thomas Holcombe, Esq. in Valentines, bei
                                 										Ilford, Essex: auf eine verbesserte Methode gewisse Materialien als
                                 										Brennmaterial anzuwenden, und einen Apparat, um den dabei entweichenden Rauch
                                 										oder Ruß zu sammeln Dd. 13. Okt. 1842.
                              
                           
                              Dem William Edward Newton, Patentagent im
                                 										Chancery-lane: auf Verbesserungen in der Fabrication kuͤnstlichen
                                 										Brennmaterials. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 13. Okt. 1842.
                              
                           
                              Dem Robert William Sievier in Henrietta-street,
                                 										Cavendish-square: auf Verbesserungen an Webestuͤhlen, Dd. 13. Okt. 1842.
                              
                           
                              Dem Peter Kagenbusch, Faͤrber in Lyth,
                                 										Grafschaft York: auf Verbesserungen in der Behandlung des Alaunschiefers zur
                                 										Alaungewinnung, Dd. 13. Okt. 1842.
                              
                           
                              Dem Henry Brown in Selkirk und Thomas Walker ebendaselbst: auf Verbesserungen an den
                                 										Kardatschmaschinen fuͤr Wolle, Dd. 13. Okt.
                                    										1842.
                              
                           
                              Dem Thomas Seville, Baumwollspinner in Royton,
                                 										Lancaster: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten und Spinnen der
                                 										Baumwolle, des Flachses etc. Dd. 20. Okt. 1842.
                              
                           
                              Dem James Palmer Budd in den
                                 										Ystaly-fera-Eisenwerken, Swansea: auf Verbesserungen in der
                                 										Eisenfabrication. Dd. 20. Okt. 1842.
                              
                           
                              Dem William Longmaid in Plymouth: auf Verbesserungen
                                 										in der Behandlung der Erze und anderer Mineralien, um verschiedene Products
                                 										daraus zu erhalten; zum Theil sind diese Verbesserungen auch zur
                                 										Alkali-Fabrication anwendbar, Dd. 20 Okt.
                                    										1842.
                              
                           
                              Dem James Statham im West-street, St. Giles:
                                 										auf eine verbesserte Construction der Schloͤsser fuͤr die
                                 										Jalousie-Gitter der Kutschen. Dd. 20. Okt.
                                    										1842.
                              
                           
                              Dem Gilbert Claude Alzard in Tichborne-street:
                                 										auf Verbesserungen in der Bereitung von Brod, Biscuit, Macaroni, Vermicelli etc.
                                 											Dd. 22. Oktbr. 1842.
                              
                           
                              Dem George Hazeldine, Kutschenfabrikant in
                                 										Lant-street, Borough: auf Verbesserungen an den Omnibus, Dd. 27. Okt. 1842.
                              
                           
                              Dem James Gardner in Banbury, Oxon: auf Verbesserungen
                                 										im Schneiden von Heu, Stroh etc. fuͤr Pferdefutter. Dd. 27. Okt. 1842.
                              
                           
                              Dem John Mullins in Battersea: auf Verbesserungen in
                                 										der Bereitung von Metalloxyden, im Abscheiden des Silbers und anderer Metalle
                                 										aus ihren Legirungen, im Bereiten von Bleiweiß, Bleizuker etc. Dd. 27. Okt. 1842.
                              
                           
                              Dem Rowland Williams in Manchester: auf Verbesserungen
                                 										an den Maschinerien zum Scheren und Appretiren des Manchesters. Dd. 27. Okt. 1842.
                              (Aus dem Repertory of
                                    											Patent-Inventions. Nov. 1842, S. 317.)
                              
                           
                        
                           Sauvage's Schrauben-Treibapparat.
                           Unter den mannichfachen Erfindungen, um die Schaufelraͤder an den Seiten der
                              									Dampfboote durch weniger voluminoͤse und fuͤr den Seedienst
                              									geeignetere Treibvorrichtungen zu ersezen, nimmt der Schraubenapparat des Hrn. Sauvage eine vorzuͤgliche Stelle ein. Von solchen
                              									Schrauben, heißt es in einem der franz. Akademie daruͤber erstatteten
                              									Bericht, gehoͤren nach Hrn. Sauvage zwei zu einem
                              									Kriegsschiff. Sie befinden sich vollkommen unter Wasser und sie werden unter dem
                              									Hinterbaken des Schiffs angebracht. Die Einsezung dieser in paralleler Richtung mit
                              									dem Kiel wirkenden Organe kann ohne eine namhafte Veraͤnderung an der
                              									gegenwaͤrtigen Construction der Schiffe geschehen. Diese Schrauben bestehen
                              									aus einer einzigen Windung um ihre Achse, deren Gang gleich ist dem Durchmesser, und
                              									sie sind von jenen aͤhnlichen Organen englischer Erfindung, welche von der
                              									Administration auf den Grund von Versuchen fuͤr ein Staatsschiff in Anwendung
                              									kamen, wesentlich verschieden. Der franzoͤsische Erfinder hat sich durch
                              									zahlreiche Versuche uͤberzeugt, daß die Form seiner Schraube die
                              									zwekmaͤßigste sey. Von Folgendem hat die Commission sich durch Augenschein
                              									uͤberzeugt.
                           
                           Das Modell einer Kriegsbrigg wurde mit zwei Schrauben mit ununterbrochener Windung
                              									versehen, diesen Organen wurde mittelst eines Uhrwerks eine rotirende Bewegung
                              									mitgetheilt, und das Schiffchen war im Stande, einem Gewichte von 200 Grammen, mit
                              									welchem es durch ein Seil verbunden war und auf welches es in der Art eines
                              									Bugsirschiffes wirkte, das Gleichgewicht zu halten. Mit Schrauben von gleichgroßer
                              									Flaͤche, die aber in zwei Sectionen abgetheilt waren, mußte das Gewicht, wenn
                              									das Schiffchen demselben noch das Gleichgewicht halten sollte, auf 180 Gramme
                              									reducirt werden. In drei Theile abgetheilte Schrauben, die jedoch immer eine eben so
                              									große Oberflaͤche in ihrer ganzen Einwikelung als Stuͤzpunkt auf das
                              									Wasser darboten, machten, um das Gleichgewicht zu erhalten, es noͤthig, das
                              									Gewicht auf 140 zu reduciren. Hr. Sauvage fand durch
                              									wiederholte Versuche die Kraft seiner Schraube gegen solche von anderer Construction
                              									im Verhaͤltniß von 20 zu 18 und 14. (Moniteur
                                 										industriel 1842, No. 669.)
                           
                        
                           Ueber Hängebrüken mit Bändern aus gewalztem Eisenblech; von
                              										Flachat und Petiet.
                           Hr. Muel Doublat, Hammerwerksbesizer in Abainville (Meuse)
                              									ließ im Jahre 1834 eine kleine Haͤngebruͤke erbauen, um zwei durch das
                              									sein Werk speisende Wasser getrennte Theile seines Etablissements in Verbindung zu
                              									sezen. Aus Haͤngstuͤke benuzte man Baͤnder von gewalztem Eisen,
                              									welche mittelst gußeiserner Huͤlsen verbunden wurden.
                           Dieses System, welches sich bestens bewahrte, wurde im J. 1840 uͤber die
                              									Seine, zwischen dem Gehoͤlze von Boulogne und der Gemeinde Suresne, vom
                              									Bruͤten- und Straßenbau Ingenieur Hrn. Surville im Großen ausgefuͤhrt. Diese Bruͤke besteht aus
                              									drei Abtheilungen von Zimmerwerk, wovon die groͤßte 63 Meter, die beiden
                              									anderen jede 43,50 Meter Oeffnung hat, was eine Gesammtlaͤnge zwischen den
                              									aͤußersten Widerlagen von 150 Metern ausmacht. Die Breite zwischen den
                              									Brustwehren betraͤgt 6,66 Meter.
                           Aufgehaͤngt ist diese Bruͤke auf jeder Seite an einem einzigen Tau, das
                              									aus zwanzig uͤbereinander gelegten, 0,081 Meter breiten und im Durchschnitt
                              									0,004 Meter diken, von Walzwerken bezogenen eisernen Baͤndern gebildet wird.
                              									Das Eisen wird zu diesem Zwek in ziemlich lange duͤnne Bleche von sehr
                              									glatter, glaͤnzender Oberflaͤche verwandelt; indem dasselbe in dunkler
                              									Rothgluͤhhize durch die Walze geht, erfaͤhrt es eine Art
                              									Haͤrtung, aͤhnlich der Wirkung des Zieheisens auf den Eisendraht.
                           Die Baͤnder sind, der Entfernung der zehn Huͤlsen von einander
                              									entsprechend, 14 Meter lang, jede dieser eisernen Huͤlsen oder
                              									Buͤchsen dient zur Verbindung zweier Bandanfaͤnge und zweier
                              									Bandenden. Ein uͤber die ganze Oberflaͤche hin vertheilter, sehr
                              									kraͤftiger Zusammenhalt wird durch vier Nieten bewerkstelligt.
                           Die Voruͤberleitung des Taues an den Pfeilern ist mit der erforderlichen
                              									Verlaͤssigkeit ausgefuͤhrt. Jedes Tau endigt in Schnallen, durch
                              									welche die Ankerbolzen gehen.
                           Die verschiedenen Proben, welchen man die Eisenbaͤnder unterwarf,
                              									gewaͤhrten die Ueberzeugung, daß sie besseren Widerstand leisten als die
                              									Stangenketten; auch sind sie nicht so schwer, kommen billiger und koͤnnen
                              									eben so lange dauern, obwohl das Blech mehr zertheilt ist, indem die einzelnen
                              									Theile, gegen einander gedruͤkt, keinen Raum zwischen sich lassen und in
                              									ihrer aͤußeren Oberflaͤche noch beschrankter sind, als die
                              									Stangenketten. Im Vergleich mit den Drahtketten werden sie vom Roste nicht so
                              									angegriffen, weil ihre Gesammtoberflaͤche viel kleiner ist als die der
                              									Drahtketten, welche eine Menge leerer Raͤume einschließend, jeder Art von
                              									Zerstoͤrung ausgesezt sind; sie theilen die Sicherheit dieser lezteren und
                              									kommen ihnen in Betreff der Kosten der ersten Herstellung nahe.
                           Die Suresner Bruͤke wurde im Monat August 1841 vollendet und mit dem Anfang
                              									des Jahres 1842 dem Verkehr geoͤffnet, seit welcher Zeit nicht das mindeste
                              									daran gebrochen und nicht die geringste Stoͤrung eingetreten ist. (Bulletin de la Société d'Encouragement,
                              									Nov. 1842, S. 456.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Anwendung salzhaltigen sauren Wassers zum Speisen
                              									der Dampfkessel; von Lechatelier.
                           Der Verfasser machte es sich zur Aufgabe, die Wirkungsweise der auf die Dampfkessel
                              									zerfressend einwirkenden Wasser zu untersuchen und die wohlfeilsten und leicht
                              									anwendbaren Mittel gegen ihre Wirkung ausfindig zu machen. Zu diesem Behufe
                              									unternahm er vergleichende Analysen des Speisewassers, des aus den Kesseln bei ihrer
                              									Reinigung kommenden Wassers, des in denselben oft in großer Menge sich bildenden
                              									schlammigen Absazes und endlich des festen Absazes oder der Kruste, welche den
                              									Wanden stark anhaͤngt.
                           Das Resultat der mit den Wassern, welche die Dampfkessel in den industriellen
                              									Anstalten des Maine- und Loire-, so wie des
                              									Mayenne-Departements speisen, angestellten Analysen ist folgendes. Die als
                              									sauer im Rufe stehenden Wasser der Schieferbruͤche und Anthracitgruben
                              									enthalten keine Spur freier Schwefelsaure. Sie bilden in den Kesseln pulverige oder
                              									erdige Bodensaͤze, welche groͤßtentheils aus schwefelsaurem Kalk
                              									bestehen. Ihre zerfressende Einwirkung im Innern der eisernen Kessel findet durch
                              									die schwefelsauren Salze der Thonerde und des Eisenoxyds statt; unter dem Einfluß
                              									der hohen Temperatur naͤmlich, bei welcher das Wasser siedet, werden diese
                              									Substanzen, wenn metallisches Eisen vorhanden ist, in Oxyde, welche niederfallen und
                              									Schwefelsaͤure zersezt, welche das Eisen unter Entwikelung von Wasserstoffgas
                              									als Oxydul aufloͤst. Der Kessel verliert demnach eine der im Wasser
                              									enthaltenen Menge schwefelsauren Eisenoxyds und Thonerde entsprechende und der
                              									Quantitaͤt des consumirten Wassers proportionale Menge Metalls. Hierauf
                              									beschraͤnkt sich aber die schaͤdliche Wirkung dieser Salze nicht; in
                              									vielen Faͤllen naͤmlich wird die Gegenwart des aus diesen Reactionen
                              									hervorgehenden oder mit dem Speisewasser herbeigefuͤhrten schwefelsauren
                              									Eisenoxyduls zur weitern Ursache des Verderbens der Kessel; denn das Speisewasser
                              									enthaͤlt stets eine mehr oder weniger große Menge Luft; sobald es in den
                              									Kessel gelangt, gibt es diese Luft ab, deren Sauerstoff unmittelbar auf das
                              									schwefelsaure Eisenoxydul einwirkt und es in Oxyd verwandelt, welches
                              									niederfaͤllt und durch die Schwefelsaͤure, welche schon reagirte, eine
                              									neue Quantitaͤt metallisches Eisen aufloͤst. Die Zerfressung geschieht
                              									stellenweise und macht das Eisenblech so duͤnne, daß der Kessel brechen
                              									muß.
                           Diesem Uebelstande abzuhelfen gibt der Verf. mehrere Mittel an. In Bergwerken oder
                              									Steinbruͤchen, deren Wasser zerfressend ist, kann man, wenn dieß auch mit
                              									einem betraͤchtlichen Aufwand an Kraft geschehen muͤßte, einem Fluß,
                              									einem Weiher, ja selbst Brunnen suͤßes, von Eisenoxyd- und
                              									Thonerdesalzen und schwefelsaurem Kalk freies Wasser entlehnen und sollte den
                              									Mehrbetrag der Kosten des in den Bergwerken in der Regel ohnedieß so wohlfeilen
                              									Brennmaterials nicht scheuen, um des. bei mit schwefelsaurem Kalk beladenen Wassern
                              									so noͤthigen Puzens los zu werden; oder man kann, wenn genug Wasser vorhanden
                              									ist, sich eines geschlossenen Condensators bedienen, in welchem der Dampf sich
                              									verdichtet und von der Speisepumpe wieder aufgenommen wird, um wieder in den Kessel
                              									geschafft zu werden; endlich raͤth der Verf. an, sich der Kessel von
                              									Kupferblech zu bedienen, wo das Wasser nur schwefelsaure Thonerde und Eisenoxyd,
                              									aber keinen schwefelsauren Kalk mit sich fuͤhrt.
                           Wo diese Mittel nicht oder nicht mit Vortheil ausfuͤhrbar sind, muß das Wasser
                              									neutralisirt werden, zu welchem Zweke reine Kreide angerathen wird, welche in der
                              									Siedehize die schwefelsauren Salze des Eisenoxyds und der Thonerde zersezt und, ohne
                              									auf die andern Salze einzuwirken, mit der Schwefelsaure schwefelsauren Kalk bildet.
                              									Nimmt man geschlaͤmmte Kreide, so braucht man nur beim Fuͤllen des
                              									Kessels die fuͤr die ganze Dauer des Ganges der Maschine noͤthige
                              									Quantitaͤt davon hineinzubringen; sobald sie mit dem Wasser zusammenkommt,
                              									zergeht sie und gibt einen Brei; so lange das Wasser siedet, erhaͤlt sie sich
                              									schwebend und kann sich an die Waͤnde der Kessel und Siederoͤhren
                              									nicht an, legen. In den meisten Faͤllen duͤrfte es aber wohlfeiler
                              									kommen, die rohe Kreide aus den Bruͤchen kommen zu lassen und sie, ehe man
                              									sie in den Kessel bringt, zu schlaͤmmen, um den etwa damit vermengten feinen
                              									Sand davon zu trennen.
                           Noch ein sehr wirksames Mittel gaͤbe es, um die Bildung von schwefelsaurem
                              									Kalk zu verhindern; dieß ist das metallische Zink, welches die schwefelsauren Salze
                              									des Eisenoxyds und der Thonerde vollkommen zersezt und, namentlich bei
                              									Niederdrukmaschinen, den Vortheil darbietet, die Wasser- und die Luftpumpe
                              										und den Condensator,
                              									welche sehr schnell verderben und bestaͤndiger Reparatur beduͤrfen, zu
                              									schuͤzen. (Aus dem Bulletin de la
                                 										Société d'Encouragement, Oktbr. 1842, S. 417, aus den Annales de mines.)
                           
                        
                           Felsensprengung mittelst Galvanismus.
                           Ein neues Beispiel der Felsensprengung mittelst Galvanismus (nach dem im
                              									polytechnischen Journal Bd. LXXXV. S. 275
                              									und Bd. LXXXVI. S. 238 angegebenen
                              									Verfahren) wird im Mechan. Magazine. Oktober 1842
                              									berichtet. H. Lyon von Glasgow unternahm die Operation.
                              									Man bohrte fuͤnf sehr tiefe Loͤcher in den Felsen und fuͤllte
                              									sie mit 30 Kilogr. Pulver an. Die Leitungsdraͤhte waren so angebracht, daß
                              									die Entzuͤndung der ganzen Ladung mittelst derselben Batterie bewerkstelligt
                              									wurde. Die Wirkung erfolgte schnell und eine ungeheure Masse des Felsens wurde
                              									losgebrochen. – Ferner bediente man sich desselben Mittels, um einen Theil
                              									der Mauern des Schlosses Dunbar abzubrechen. Drei 5 Meter tiefe Loͤcher
                              									wurden in den unter dem Grund befindlichen Felsen gebohrt; nachdem sie mit der
                              									gehoͤrigen Menge Pulver geladen waren, wurden sie auf einmal
                              									entzuͤndet, auf welche Weise es gelang, eine Masse Mauerwerk von 150 Tonnen
                              									(150,000 Kilogr.) Gewicht loszumachen. – Dasselbe Mittel diente auch zur
                              									Ausbeutung eines Schiefersteinbruchs und gab auch hier die befriedigendsten
                              									Resultate.
                           
                        
                           Darstellung des Queksilbersublimats durch directes
                              									Zusammenbringen seiner Bestandtheile.
                           Man glaubte bisher, daß das Queksilber sich mit dem Chlor zu Chlorid direct nicht
                              									anders verbinden kann, als bei seinem Siedepunkt, d.h. ungefaͤhr 360°
                              									R. Dr. Thomson bewies vor der
                              									pharmaceutischen Gesellschaft zu London, daß diese Verbindung bei einem viel
                              									niedrigeren Waͤrmegrad, naͤmlich bei 400° F. (164° R.)
                              									erfolgen kann. Er bediente sich hiezu einer langen, in der Mitte zu einer Kugel
                              									ausgeblasenen Roͤhre, welche an ihrem einen Ende mit einem
                              									Chlorentwikelungs-Apparate communicirte. Das in der Kugel befindliche
                              									Queksilber wurde inmitten eines Stromes Chlorgas durch eine Lampe erhizt und
                              									verbrannte bald mit blaßblauer Farbe unter Bildung von Chlorid, welches sich im
                              									Recipienten in Gestalt von Nadeln anlegte. Der so erhaltene Sublimat kann nach Thomson wohlfeiler in den Handel geliefert werden, als
                              									der in Broden; die Krystalle sind uͤbrigens so fein, daß sie in den meisten
                              									Faͤllen ohne das beschwerliche und kostspielige Pulverisiren angewandt werden
                              									koͤnnen. Ungeachtet dieser Vortheile konnte Thomson aber wegen des Vorurtheils zu Gunsten des Sublimats in Broden
                              									wenig Abnehmer fuͤr sein Praͤparat finden; er nahm ein Patent auf sein
                              									Verfahren und errichtete eine Fabrik, um dasselbe im Großen auszufuͤhren.
                              										(Journal de Pharmacie. Nov. 1842, S. 435.)
                           
                        
                           Jodfabrication in einer chemischen Fabrik bei Glasgow.
                           Man fabricirt das Jod aus Kelp, der verschlakten Asche der Meergraͤser auf den
                              									Orkneyinseln und den irischen Kuͤsten. Der Kelp wird in kleine Stuͤke
                              									zerschlagen, mit heißem Wasser eingeweicht, die Lauge nach 14 Tagen abgelassen,
                              									abgedampft, wobei Chlorkalium in Krusten anschießt. Hierauf wird durch weiteres
                              									Abdampfen und Krystallisiren wenig Glaubersalz, zulezt aus der concentrirten Lauge
                              									etwas kohlensaures Natron erhalten. Die Mutterlauge, welche nun uͤbrig
                              									bleibt, ist das Material, aus welchem Jod geschieden wird. Sie wird mit
                              									Schwefelsaͤure gemischt abgedampft, um Salzsaͤure auszutreiben, dann
                              									mit Braunstein versezt in eiserne, mit Blei ausgekleidete Blasen geschuͤttet
                              									und der Destillation unterworfen. Aus jeder Blase leiten zwei Helmroͤhren die
                              									Gase und Dampfe durch zwei Aludelstrange, deren jeder aus vier Aludeln besteht, in
                              									denen sich das Jod condensirt und in Blattern ansezt; etwas Salzsaͤure und
                              									Brom scheiden sich ebenfalls in denselben ab. Die Fluͤssigkeit wird sodann
                              									aus den Aludeln entfernt, das Jod herausgenommen und abgetroknet. 1 Pfd. Jod kostete
                              									6 Sh. (2. Thlr.), die Tonne Chlorkalium 12 Pfd. St.; es wird an die
                              									Alaunhuͤtten, der
                              									abgelaugte Ruͤkstand vom Kelp getroknet an die Gruͤnglashuͤtten
                              									verkauft. (Schubarth in Verhandl. des Vereins fuͤr
                              									Befoͤrd. des Gewerbfl. in Preußen, 1842, S. 479.)
                           
                        
                           Barrat's Verfahren das Kochsalz behufs der Fabrication
                              									von Glaubersalz zu zersezen.
                           Zu 130 Gewichtstheilen Kochsalz, welche in 400 Theilen Wasser aufgeloͤst sind,
                              									sezt der Patenttraͤger 400 Theile concentrirte Schwefelsaͤure und 60
                              									Theile metallisches Zink in kleinen Stuͤken. Sobald das Zink in die
                              									Aufloͤsung getaucht ist, entwikelt sich Wasserstoffgas, welches man auf
                              									gewoͤhnliche Weise sammelt und anzuͤndet, um seine Waͤrme zur
                              									Verdampfung oder zu anderen Zweken zu benuzen.
                           Wenn das Zink aufgeloͤst und das schwefelsaure Natron krystallisirt ist, zieht
                              									man die klare uͤberstehende Fluͤssigkeit ab, welche das salzsaure Zink
                              									und einen Theil schwefelsaures Natron enthaͤlt. Diese Fluͤssigkeit
                              									wird eingedampft und beim Abkuͤhlen krystallisiren dann die lezten Antheile
                              									schwefelsauren Natrons heraus, alles erhaltene Glaubersalz wird dann mit einer
                              									heißen gesaͤttigten Kochsalzloͤsung ausgewaschen, um das
                              									zuruͤkgebliebene salzsaure Zink auszuziehen.
                           Das erhaltene salzsaure Zink wird dann mit Kalk zersezt (auf 64 Theile
                              									aufgeloͤsten metallischen Zinks sind beilaͤufig 64 Theile besten
                              									gebrannten Kalks erforderlich), das niedergeschlagene Zinkoxyd gut mit Wasser
                              									ausgewaschen und dann anstatt metallischen Zinks zur Zersezung neuer Portionen
                              									Kochsalz benuzt; man wendet naͤmlich statt des metallischen Zinks in der
                              									Folge dessen Aequivalent Zinkoxyd an. (Repertory of
                                 										Patent-Inventions, Sept. 1842, S. 160.)
                           
                        
                           Colorirte Daguerre'sche
                              									Lichtbilder.
                           Hr. Arago legte der franzoͤsischen Akademie im
                              									Namen des Hrn. Lechi colorirte Lichtbilder vor. Diese
                              									Colorirung wird sehr einfach dadurch bewerkstelligt, daß man auf alle Theile des
                              									Bildes successive eine gleichfoͤrmige Schicht der Localfarbe
                              									auftraͤgt, welche aber mittelst Hindurchziehen der Platte durch warmes Wasser
                              									beinahe sogleich wieder entfernt wird. Was von der Farbe nach diesem Abwaschen
                              									zuruͤkbleibt, scheint dem urspruͤnglichen Bilde in keiner Weise zu
                              									schaden. Die Wirkung ist hier eine andere, als sie waͤre, wenn man beim
                              									Coloriren eines Bildes auf Papier alle Stellen von gleichem Localton nur mit einer
                              									und derselben gleichfoͤrmigen Schicht uͤberziehen wollte; man
                              									wuͤrde naͤmlich immer wieder erkennen, daß die Schatten
                              									urspruͤnglich schwarz waren. In Lechi's Bildern
                              									aber scheinen die Schatten aus der successiven Anwendung mehrerer Tinten des
                              									Localtons hervorzugehen. Hieraus folgt, daß die schwarzen Stellen des
                              									urspruͤnglichen Bildes nach dem Waschen wirklich eine groͤßere Menge
                              									der faͤrbenden Substanz als die lichten Stellen zuruͤkhalten. (Bulletin de la Société d'Encouragement.
                              									Nov. 1842, S. 459.)
                           
                        
                           Verfahren die Vermischung eines Wollengewebes mit Baumwolle
                              									und eines Baumwollengewebes mit Wolle zu erkennen.
                           Sehr viele Gewebe werden im Handel als ganz wollen verkauft, waͤhrend sie doch
                              									mit Baumwolle untermischt sind. Es gibt zwar mehrere Mittel, um dieses zu erkennen;
                              									sie stehen aber weder den Kaufleuten, noch den Kaͤufern immer zu Gebot. So
                              									kann z.B. die Form und Dike, welche eine Wollenfaser unter dem Mikroskope zeigt, zur
                              									Erkennung derselben in einem Gewebe dienen. Doch erfordert dieses Mittel einen
                              									Apparat, der nicht uͤberall zu finden ist und dessen Anwendung schon gelernt
                              									seyn will. – Hr. Lassaigne bedient sich hiezu der
                              									Salpetersaͤure, welche bei gehoͤriger Einwirkung die Wolle gelb
                              									faͤrbt, bei den Baumwollfaͤden aber keine Veraͤnderung
                              									hervorbringt. Er befeuchtet naͤmlich das zu pruͤfende Gewebe mit
                              									Salpetersaͤure und laͤßt es 7 bis 8 Minuten auf einem Porzellanteller
                              									liegen; im Sommer sezt man es den Sonnenstrahlen aus im Winter sezt man es auf die
                              									Marmorplatte eines maͤßig erwaͤrmten Ofens. Nach der angegebenen Zeit
                              									sind alle Wollenfasern gelb gefaͤrbt, die Baumwollfasern aber bleiben weiß. Man wascht
                              									das Muster gut aus, windet es aus, laͤßt es ausgebreitet troknen, und kann
                              									dann mit freiem Auge oder mittelst der Lupe jeden einzelnen Faden erkennen und
                              									zaͤhlen. Bei gefaͤrbten Zeugen muß man die Saͤure etwas langer
                              									einwirken lassen, um den Farbstoff aufzuloͤsen oder zu zersezen. (Echo du monde savant, 1842, No. 39.)
                           
                        
                           Torf-Verbesserungsversuche und über Anwendung des Torfs
                              									als Dünger.
                           Man hat sich viel mit der Verbesserung des Torfs beschaͤftigt. Vor Kurzem erst
                              									ist in Frankreich eine Gesellschaft zusammengetreten, um aus schlechtem Torf
                              									compacten zu bereiten. Es wurde zu diesem Behufs der geringe Torf in einen Teig
                              									verwandelt; indem man diesen in Wasser ruͤhrte, trennte man mittelst Messern
                              									die die Vereinigung desselben verhindernden Fasern und Faden, sezte 1/2 Proc.
                              									Kalkhydrat zu und erhielt auf diese Weise eine gleichartigere Masse. Die HHrn. Payen und Schmersal stellten
                              									auf diese Art Versuche im Kleinen an, welche gut ausfielen.
                           In der lezten Zeit schlug man vor, den Torf mit Menschenkoth vermengt, zu kurzem Mist
                              									zu verarbeiten. Wenn gleich der Torf stikstoffhaltige Substanzen enthaͤlt,
                              									versichert Hr. Payen dennoch, daß dieses Gemenge auf dem
                              									Erdboden verbreitet, ihn unfruchtbar machen wuͤrde, daß der Torf nicht nur
                              									trage, sondern auch schaͤdlich wirke, und daß es ein in der
                              									landwirtschaftlichen Welt verbreiteter Irrthum sey, daß der Torf als Duͤnger
                              									dienen koͤnne. Der Torfkohlenstaub ist hiezu eben so wenig anwendbar wie als
                              									desinficirendes Mittel. (Moniteur industriel, 1842, No. 673.)
                           
                        
                           Verdorbenes Kommißbrod.
                           Hr. Gaultier de Claubry theilte der Société de Pharmacie in Paris mit, daß im Monat August des
                              									Jahres 1841 eine große Menge Kommißbrode sich an verschiedenen Stellen mit einem
                              									rothen Pulver uͤberzogen zeigten und einen widrigen Geruch von sich gaben,
                              									was ihren Gebrauch nicht gestattete. Es waren dieß die leicht zu erkennenden
                              									Keimkoͤrner einer Pflanze, wahrscheinlich eines Penicillium. Sehr troken aufbewahrtes Brod erfahrt diese
                              									Veraͤnderung erst nach 6, 8, auch 10 Tagen, und da geht die Entwikelung der
                              									Pflanzen nur schwer vor sich. An einem feuchten Orte fand sie in 3 bis 4 Tagen
                              									statt. Vollkommen von Wasser durchzogene Brodschnitten entwikeln in
                              									kuͤrzester Zeit, in Einem Tag schon, eine lebhafte Vegetation. Diese tritt
                              									ferner im Dunkeln, bei zerstreutem und directem Licht ein; in absoluter Finsterniß
                              									jedoch verkuͤmmern die Pflanzen. Wird ein Stuͤk Brod mit diesen
                              									Keimkoͤrnern bestreut, so entwikeln sich diese Pflaͤnzchen
                              									hoͤchst schnell. – Das von der Militaroͤkonomie im Jahre 1841
                              									angewandte Getreide und Mehl enthaͤlt diese Keimkoͤrner. Die Produkte
                              									von 1842 zeigten keine. Um diese auch in anderen Garnisonen und im Brode zweier
                              									Baͤker der Hauptstadt vorgekommenen Erscheinungen zu vermeiden, brauchte der
                              									Teig nur mit weniger Wasser angemacht, besser durchgeknetet und in weniger erhizten
                              									Oefen gebaken zu werden. Auch erhielt man viel besseres Brod durch Beimengen von
                              									Mehl vom J. 1842. (Journal de Pharmacie, Nov. 1842, S.
                              									457.)