| Titel: | Rotirender Apparat zum Verdampfen von Seewasser und anderen Flüssigkeiten, worauf sich Edward Law zu Downham-road, Kingsland in der Grafschaft Middlesex, am 20. März 1839 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. XXV., S. 91 | 
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                        XXV.
                        Rotirender Apparat zum Verdampfen von Seewasser
                           								und anderen Fluͤssigkeiten, worauf sich Edward Law zu Downham-road, Kingsland in der
                           								Grafschaft Middlesex, am 20. Maͤrz 1839
                           								ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Okt. 1842,
                              									S. 201.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Law's rotirender Apparat zum Verdampfen von Seewasser
                           								etc.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserungen betreffen einen Mechanismus, mit dessen Hülfe ich das Wasser auf
                              									eine wohlfeilere und geschwindere Weise zu verdampfen im Stande bin, als dieß bisher
                              									geschah. Ich seze nämlich das Meerwasser oder andere Flüssigkeiten in einer großen
                              									Oberfläche einem lebhaften, durch Notationsapparate erzeugten Luftstrom aus.
                           A, AFig. 15, ist
                              									eine senkrechte Welle, welche, wie der Grundriß Fig. 16 zeigt, zehn
                              									Rahmen B, B, B trägt. Ueber diese senkrechte Rahmen sind
                              									Flächen C, C von starkem Kanvaß gespannt. Auf diese zehn
                              									Flächen oder Flügel träufelt die zu verdunstende Flüssigkeit aus den Röhren D, D, D, Fig. 15 und 16, an deren
                              									unterer Seite, von dem Centraltrichter ausgehend, Löcher angebracht sind. In diesen
                              									Trichter ergießt sich die Flüssigkeit aus einem Seitenrohre F der Röhre G, G, welche mit dem die
                              									Flüssigkeit enthaltenden Reservoir in Verbindung steht. Der untere stählerne Zapfen
                              										H, Fig. 15, der senkrechten
                              									Welle A, A ist an seiner unteren Seite flach und ruht
                              									auf einer convexen oder etwas abgerundeten Fläche von gehärtetem Stahl, die in einem
                              									gußeisernen Oehlbehälter befestigt ist, in dessen Dekel sich ein cylindrisches Loch
                              									befindet, das genau auf den cylindrischen Wellzapfen paßt. In Folge dieser Anordnung
                              									dreht sich der leztere mit sehr geringer Friction und wird beständig durch das in
                              									dem gußeisernen Behälter befindliche Oehl geschmiert. Um das Eindringen des
                              									Meerwassers in den Oehlbehälter zu verhindern, ist derselbe mit einem Hut oder Dekel
                              									versehen. Der obere Zapfen I der Welle A, A ist ein Cylinder aus gehärtetem Stahl, der sich von
                              									der untern Seite des Balkens J, J, an den er
                              									festgeschraubt ist, in eine gußeiserne Oehlschale K
                              									herab erstrekt. Diese Schale ist an dem oberen Ende der Welle A, A fest und hat in ihrem Dekel ein cylindrisches Loch, in welches der
                              									Zapfen I genau paßt. Gießt man nun Oehl in die Schale,
                              									so wird dadurch der obere Zapfen beständig schlüpfrig erhalten.
                           Der Apparat wird mittelst endloser Riemen oder verzahnten Räderwerks in rasche
                              									Umdrehung gesezt. Auf diese Weise seze ich das Seewasser oder andere Flüssigkeiten, während sie in sehr
                              									zertheiltem Zustande die senkrechten Flügel C, C
                              									hinabrieseln, einem heftigen, durch die rasche Rotation der Flügel erzeugten
                              									Luftstrome aus, und erziele dadurch eine rasche Verdunstung des Wassers. Dieß ist
                              									jedoch noch nicht Alles. Da ich durch die Umdrehungen des senkrechten Apparates
                              									einen lebhaften Luftstrom hervorbringe, so benüze ich diesen noch weiter, indem ich
                              									rings um die Maschine Gestelle mit Rahmen anordne, die mit starkem Kanvaß oder
                              									sonstigem Materiale überzogen und zikzakförmig gestellt sind, wie P, P, P, Fig. 19, zeigt. So wird
                              									die in Folge der Centrifugalkraft von den Flügeln in theilweise concentrirtem
                              									Zustande abgeschleuderte Flüssigkeit von Neuem einem kräftigen Luftstrome ausgesezt
                              									und dadurch noch mehr concentrirt.
                           Zur Verdunstung des Seewassers und anderer Flüssigkeiten kann man auch den Fig. 17 und
                              										18
                              									dargestellten Apparat benüzen. Anstatt der Flügelrahmen sind an der Achse parallel
                              									übereinander mehrere kreisrunde metallene Schalen L, L,
                                 										L angeordnet, welche auch von den senkrechten Trägern M, M, M und den Armen N, N
                              									unterstüzt werden. Sämmtliche Schalen, deren äußere Ränder nach Innen umgebogen
                              									sind, enthalten in gehörigen Abständen von einander Löcher, durch welche von Oben
                              									bis Unten in kreisförmiger oder radialer Anordnung Schnüre gezogen und oben und
                              									unten wohl befestigt sind. Die zu verdunstende Flüssigkeit läuft durch die von der
                              									Hauptröhre G, G aus sich erstrekenden Seitenröhren P, P in die oberste Schale L. Die Röhren P, P endigen sich nämlich in eine
                              									horizontale durchlöcherte Röhre Q, welche die
                              									Flüssigkeit über die obere Schale verbreitet. Während nun der Apparat in rasche
                              									Rotation versezt wird, rieselt die Flüssigkeit die Fäden hinab, wird auf ihrem Wege
                              									der gesteigerten Einwirkung der Luft ausgesezt und kommt in einem sehr concentrirten
                              									Zustande unten an. Sollte bei der einen oder der andern der beschriebenen Maschinen
                              									die Flüssigkeit nach einmaligem Aufgießen noch nicht in genügend concentrirtem
                              									Zustande unten anlangen, so fängt man sie in einer Rinne R auf, leitet sie in ein Reservoir, von wo aus sie in ein höher gelegenes
                              									Bassin gepumpt werden kann, um zum zweitenmale dem Verdunstungsproceß zu
                              									unterliegen. Dieser kann so oft wiederholt werden, bis die Flüssigkeit den
                              									geeigneten Grad der Concentration erreicht hat, um in die Abdampfungspfanne gebracht
                              									werden zu können.
                           
                        
                     
                  
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