| Titel: | Roberts' Eisenbatterie zum Felsensprengen. | 
| Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. XXXI., S. 104 | 
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                        XXXI.
                        Roberts' Eisenbatterie zum Felsensprengen.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, 1842, Nr.
                              								1004.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Roberts' Eisenbatterie zum Felsensprengen.
                        
                     
                        
                           Hr. Roberts bestrebte sich, die Kosten seines im
                              									polytechn. Journal Bd. LXXXV S. 275
                              									beschriebenen Apparats zum Felsensprengen so weit als möglich zu vermindern, ihn zu
                              									vereinfachen und das Ingangbringen und die Behandlung desselben so bequem als
                              									thunlich zu machen. Das Eisen als Material für die negativen Platten ist nicht nur
                              									viel wohlfeiler, sondern auch viel wirksamer als Kupfer. Allerdings ist unter
                              									gewissen Umständen, z.B. wenn es rostig ist, seine Wirksamkeit geringer; wenn es
                              									jedoch nur einigermaßen blank ist und durch verdünnte Schwefelsäure erregt wird, ist
                              									es als negatives Metall der galvanischen Kette viel kräftiger als das Kupfer, wovon
                              									der Verf. bei einer früheren Gelegenheit die Ursache schon angegeben hat.
                           Vor ihrer Anwendung müssen die Platten von dem ihnen anhängenden oder bei ihrer
                              									Verfertigung durch die Walzen in ihre Oberfläche eingedrükten dunkelblauen Oxyd
                              									gereinigt werden, zu welchem Behufe man sie am besten eine halbe Stunde lang in
                              									verdünnte Schwefelsäure, oder zuerst in eine Salmiaklösung und dann in verdünnte
                              									Schwefelsäure taucht. Es sind bei dieser Batterie zwischen den Platten keine Zellen
                              									oder Abtheilungen, wodurch ein großer Uebelstand beseitigt ist. Zwar verhindert
                              									diese Einrichtung die Gewinnung der vollen Intensität des Apparats, d.h. des
                              									Fortleitungsvermögens der elektrischen Kraft durch einen sehr langen Draht; dafür
                              									aber ist die Tragbarkeit, Einfachheit der Construction und vollkommene Sicherheit
                              									gegen jede Störung durch Ungeschiklichkeit der Arbeiter gewonnen. Man könnte wohl
                              									eine Batterie von viel größerer Kraft construiren; aber die complicirte
                              									Beschaffenheit derselben würde zu ihrer jederzeit erfolgreichen Behandlung eines
                              									Elektrikers vom Fache bedürfen; es ist daher besser, etwas von der Kraft
                              									aufzuopfern, um die erwähnten Vortheile zu erhalten.
                           Die zur Behandlung durch Arbeiter geeigneten Batterien bestehen nach des Verf. Angabe
                              									aus 29 Eisenplatten (oder wenn man will Kupferplatten) und 20 Zinkplatten, jede von
                              									7 Zoll im Quadrat. Die Dike der Platten ist unwesentlich. Vom Eisen sind nicht über
                              									15 bis 20 Unzen zu einem Quadratfuß erforderlich. Ein hölzernes Gestell nimmt diese
                              									Platten auf; die Seiten desselben werden von Latten oder Stäben gebildet, die Enden
                              									aber sind volle Flächen und reichen 2 bis 3 Zoll über das von den obern Rändern der
                              									Platten gebildete Vierek herauf, um den zur Fortleitung bestimmten Apparat zu
                              									halten. Der Boden des Gestells besteht aus zwei, um ein Drittheil der Breite des
                              									Gestells von den Seiten abstehenden Stangen oder Latten. Diese Bodenstangen tragen
                              									nicht nur allein die Metallplatten, sondern auch die sie von einander trennenden
                              									Holzstäbchen.
                           Fig. 63 zeigt
                              									dieses Gestell. Die Eisen- und Zinkplatten werden abwechselnd hineingestellt,
                              									nämlich eine Eisenplatte an eines der vollen Enden, dann eine Zinkplatte daran,
                              									wieder eine Eisenplatte und so fort, bis das Gestell voll ist, so jedoch, daß die
                              									Kette mit einer Eisenplatte schließt. Man verhindert die gegenseitige Berührung der
                              									Platten mittelst Holzstäbchen von 1/16 Zoll im Quadrat, welche so lang als die
                              									Platten hoch sind; zwischen jede Platte kommen zwei solche Stäbchen, deren unteres
                              									Ende auf den Bodenstangen aufsteht. Die Platten müssen so dicht aneinander gereiht
                              									werden, daß die Holzstäbchen sich nicht bewegen können. Die Verbindung der Platten
                              									miteinander erfordert ziemliche Aufmerksamkeit, indem ein Fehler hierin die Kraft
                              									der Batterie sehr beeinträchtigen würde. Der Verf. suchte die Verbindung so
                              									herzustellen, daß die Wirkung der beiden Flächen jeder Platte benüzt und doch alle
                              									sich kreuzenden und einander entgegenwirkenden Strömungen der Elektricität vermieden
                              									werden. Fig.
                                 										64 zeigt den Durchschnitt von 5 Paaren; die Buchstaben bezeichnen die
                              									Eisenplatten, die Ziffern die Zinkplatten. a und b werden miteinander in Verbindung gesezt und stehen
                              									frei als eine doppelte Endplatte oder Pol, natürlich mit einem Draht versehen, der
                              									als Conductor von da weiter geht; man verbinde nun 1 mit c, 2 mit d, 3 mit e, 4 mit f und 5 sey in dieser Kette von 5
                              									Paaren eine Zinkplatte, welche mit keiner Eisenplatte in Verbindung steht, an die
                              									aber ein Draht gelöthet ist, der, wie gewöhnlich, von dem andern Endpol der
                              									galvanischen Kette als ein Conductor ausläuft. Auf gleiche Weise wird eine Kette von
                              									20 Paaren zusammengesezt und in dem Gestell durch dike
                              									Drähte oder sorgfältig angelöthete Metallsteifen miteinander verbunden. Mittelst der
                              									schon erwähnten Holzstäbchen werden die Platten von einander getrennt gehalten. Wenn
                              									Alles so vorgerichtet ist, wird der an die doppelte Eisenplatte befestigte Draht
                              									(siehe Fig.
                                 										65) an die fixe Scheibe des Verbindungs-Apparates (siehe
                              									polytechnisches Journal Bd. LXXXV. S. 275)
                              									befestigt und derjenige Draht, welcher mit der die Kette schließenden Zinkplatte (5
                              									in Fig. 64)
                              									verbunden ist, geht durch das volle Ende des Gestells und endigt in einer
                              									Klemmschraube. Die Feder der beweglichen Scheibe ist von Messingdraht und das nicht
                              									an die Scheibe gelöthete Ende geht durch dasselbe undurchbrochene Ende des Gestells
                              									und endigt außerhalb desselben in einer Klemmschraube; diese beiden Klemmschrauben müssen
                              									die Enden der Leitungsdrähte halten. a ist die fixe
                              									Scheibe; b die bewegliche Scheibe; c die Messingfeder, in der Klemmschraube d endigend; e eine
                              									Klemmschraube, an f, den Draht der schließenden
                              									Zinkplatte, gelöthet.
                           Die Vorrichtung zur Fortleitung des Stroms hier anzugeben wäre überflüssig, da ihre
                              									Beschreibung in der angeführten Abhandlung schon enthalten ist.
                           Der die erregende Flüssigkeit (aus 1 Theil Schwefelsäure und 16 Theilen Wassers)
                              									enthaltende Kasten wird in der Regel aus 3/4 Zoll diken Brettern verfertigt, die mit
                              									Schwalbenschwänzen zusammengefügt und mit Bleiweiß (-Kitt) verbunden werden,
                              									was sie wasserdicht macht. Der Kasten muß einen Zoll länger und weiter und 2 Zoll im
                              									Lichten tiefer seyn als das Plattengestell. Gut ist es, wenn der Kasten an den
                              									Seiten mit zwei hohen Vorsprüngen versehen ist, durch welche man einen Stab stekt,
                              									um das aus der Säure gehobene Plattengestell aufhängen und die ihm anhängende
                              									Flüssigkeit in den Kasten abtropfen lassen zu können; dieser Querstab dient auch, um
                              									den ganzen Apparat, wenn der Kasten mit erregender Flüssigkeit angefüllt ist, von
                              									einer Stelle zur andern tragen zu können.
                           A, Fig. 66, ist der Kasten
                              									für die Säure.
                           B, B das Gestell mit den Platten, an dem Querstab
                              									aufgehängt.
                           In der frühern Beschreibung des Sprengens mittelst Galvanismus empfahl der Verf., den
                              									feinen Stahldraht der Patrone an die Hörner der Verbindungsdrähte der Patronen zu löthen; gegenwärtig aber findet er es zwekmäßiger und
                              									von eben so guter Wirkung, die äußersten Spizen der Hörner als Haken über sich
                              									herunter zu biegen; der feine Stahldraht wird quer unter den beiden Haken
                              									hindurchgestekt und diese werden durch einen Schlag mit dem Hammer dann geschlossen,
                              									um den feinen Draht zu befestigen. Siehe Fig. 67. Daß alle
                              									Metallflächen vollkommen rein seyn müssen, braucht wohl nicht erwähnt zu werden.
                           Werden diese Operationen im Großen angestellt, so überzieht man den Leitdraht besser
                              									mit Zwirn als mit Baumwollfaden, da jener dauerhafter ist und eine bessere Isolirung
                              									der Drähte von einander bewirkt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
